Am Ufer des Styx: Seite 376 - Ende

  • ... über Vorbilder und Inspirationen zu sprechen, betrachte ich keineswegs als Pauschalkritik, darüber können wir sehr gerne reden. Wie schon gesagt, liegen die Ursprünge von Sarah Kincaid im klassischen Kolportageroman, der wiederum die amerikanischen Pulps, die sich zu Beginn des letzten Jahrhunderts enormer Beliebtheit erfreuten, maßgeblich beeiflußt hat. Aus den Pulps und ihren gezeichneten Verwandten, den Comicstrips, gingen in den 30er Jahren die Serials hervor - Abenteuer-Fortsetzungsfilme, in denen der Held am Ende im wahrsten Sinn des Wortes oft an irgendeiner Klippe hing (der Ausdruck Cliffhanger kommt also nicht von ungefähr). Als sich zwei Herren namens George Lucas und Steven Spielberg die Figur eines gewissen Archäologen mit Fedora-Hut ausdachten, ließen sie sich vor allem von diesen Serials inspirieren - der Erfolg, den sie damit hatten, war so groß, dass er das Genre massiv beeinflußte und u.a. die Mumien-Filme und natürlich auch Lara Croft auf den Plan rief. Das ist die Tradition, in der man ganz sicher auch die Sarah Kincaid-Romane sehen muss - den Einfluss auf einen Film o.ä. zu verkürzen, wäre aber zu einfach. Es ist das ganze Genre, das Sarahs Abenteuer beeinflußt hat, von den Anfängen bis heute. Anders als im Serial oder etwa bei "Lara Croft" spielen bei Sarah Kincaid aber auch reale Historie (z.B. der Hintergrund des griechischen Freiheitskampfs oder der Blockade von Alexandria in "Die Flamme von Pharos") und mythologische Hintergründe eine größere Rolle, was auch im vierten und letzten Band so sein wird.
    Für die guten Wünsche bedanke ich mich ganz herzlich und wünsche allen Teilnehmern des Büchertreffs alles Gute und weiterhin viel Freude beim Lesen (auch wenn's nicht meine Bücher sind).

  • Nachdem ich heute einen Urlaubstag habe, hab ich mich durchgebissen und das Buch endlich beendet.


    Tja, viel neues kann ich dazu eigentlich nicht sagen.


    Der letzte Teil hat mir leider genausowenig zugesagt wie die Vorherigen (auch wenn der wenigstens ein bisschen Action drinnen hatte - aber wenns nicht zum Rest passt hilft das auch nichts)
    Der Schluss war leider wieder etwas zusammen gestöpselt (meiner Meinung nach) und was noch dazu kommt ist natürlich, dass so gut wie keine Fragen beantwortet wurden.
    Nachdem ich mit Sicherheit nicht den vierten Teil der Reihe lesen werde stehe ich also fast genauso ahnungslos da wie vor dem Buch.
    Diese Tatsache hat den Gesamteindruck natürlich nicht gerade verbessert...



    Ich kann leider nur sagen, dass ich noch nie so froh war ein Buch beendet zu haben. Und das sage ich echt nicht gern!



    Die Charaktere haben es die ganze Zeit über nicht geschafft mich irgendwie zu begeistern oder Gefühle in mir zu wecken. Die einzige klitzekleine Regung hat bei mir Hingis heraufbeschworen. Er scheint ein ehrlicher und netter Kerl zu sein. Aber wie gesagt, mehr als ein lauwarmes Gefühl konnte mir nicht mal das abringen.


    Also wie gesagt, ich bin froh, dass es vorbei is ;-)


    Von mir gibts leider nur :bewertung1von5:


    Bücher gelesen 2012: 11
    Bücher gelesen 2011: 37
    Bücher gelesen 2010: 56

  • Ich freue mich sehr, dass Sie, Herr Peinkofer, sich doch noch zu Wort gemeldet haben. Hoffentlich sind Sie inzwischen von der Grippe genesen? Eine kurze Mail an den BücherTreff-Admin wäre aber schön gewesen, denn so dachten wir, Sie hätten vielleicht keine Lust auf die Leserunde.


    Ich habe das Buch nun auch beendet und bin ebenso wie meine Vorrednerinnen nicht mit dem Ende zufrieden. Ich finde Cliffhanger im Allgemeinen sehr spannend und mir geht es dann wie FallenAngel, dass ich es kaum erwarten kann, das folgende Buch zu lesen. Hier hingegen denke ich nur, dass ich mir das folgende Buch auch sparen kann... Kamals Rolle war so vielversprechend und dann verschwindet er einfach so aus dem Roman, ohne dass etwas Weltbewegendes mit ihm passiert wäre. Ja, er ist wieder erwacht, doch er wird nur kurz erwähnt und ist schon wieder weg.


    Was mich auch sehr gestört hat, war die Sprache. Nicht das Imitieren der etwas gestelzt wirkenden Sprache der damaligen Zeit, nein, eher das Gegenteil. Es sind die übertrieben originellen Formulierungen, die mir auf die Nerven gingen, hier ein paar Beispiele:


    S. 321: "... allerdings hatte sich das Abendbrot entschieden, wieder den Weg durch die Speiseröhre anzutreten"
    S. 445: "... der Anblick der Gewehrmündungen, die geradezu erpicht darauf schienen, bleiernes Verderben zu spucken."


    Und jede Äußerung wird mit einem Adjektiv kommentiert, z. B.


    "erwiderte Hingis schlicht"
    "entgegnete der Schweizer leichthin"
    "erwiderte Hingis energisch"
    "fragte Ludmiila von Czerny verblüfft"


    Ich habe mal gelesen, das sei schlechter Stil. Ob das stimmt oder nicht, sei dahingestellt, mir erschien es jedenfalls als überladen und störend und ich hatte das Gefühl, das Buch liest sich deshalb wie zäher Brei. Ich bevorzuge eine klare, einfache Sprache ohne viele Schnörkel und aufbauschendes Gehabe.


    Ich habe noch die "Bruderschaft der Runen" auf meinem SUB. Dass ist ja ohne Sarah Kincaid und spielt in Schottland, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Der Klappentext klingt vielversprechend und ich schau mal, ob mir die Sprache dort besser gefällt.

    Ich höre :musik: gerade "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" von Joel Dicker.

  • Juhu, auch geschafft :)
    Ich habe eigentlich nicht viel anderes zu sagen, außer dass ich den 4. Teil auch lesen möchte und der Roman trotz der etlichen Wiederholungen eigentlich ganz gelungen war.

  • Juhu, auch geschafft :)
    Ich habe eigentlich nicht viel anderes zu sagen, außer dass ich den 4. Teil auch lesen möchte und der Roman trotz der etlichen Wiederholungen eigentlich ganz gelungen war.

    Hm, aber dann scheinst du ja eine komplett gegensätzliche Meinung zu dem Buch zu haben als die Mehrheit von uns. Möchtest du nicht ein bisschen mehr dazu sagen? Das ist ja schließlich der Sinn einer Leserunde. :)

  • Hm, aber dann scheinst du ja eine komplett gegensätzliche Meinung zu dem Buch zu haben als die Mehrheit von uns. Möchtest du nicht ein bisschen mehr dazu sagen? Das ist ja schließlich der Sinn einer Leserunde. :)

    JAp, ich würd mich aus denselben Gründen auch freuen, mehr zu hören, da ich das Buch ja ganz anders empfand. :wink:

  • Es würde dieser Leserunde vor allem etwas mehr Pfiff geben, weil wir anderen uns ja so schön einig waren und die Runde somit richtig langweilig war. Keine hitzigen Diskussionen, keine Meinungsverschiedenheiten.... :sleep:

    Ich höre :musik: gerade "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" von Joel Dicker.

  • Mich würde es auch interessieren. wobei ich ja jetzt nicht zu denen gehöre die alles schlecht fanden, die Geschichte an sich fand ich schon sehr spannend und werde wohl auch noch den vierten Band lesen um das Ende zu erfahren. Ich fand nur viele Ideen einfach nicht gut umgesetzt und die Charaktere zum Teil sehr schwach (z.B. Sarah und die Gräfin; Kamal und den Schweizer dagegen fand ich gut beschrieben)