Ich habe sie alle umgebracht!
Die Epidemologin Margaret Montoya wird bei der CIA mit einer seltsamen Krankheit konfrontiert. Aufgrund eines unbekannten Erregers verwandeln sich normale Menschen in Psychopathen, die ihre Familien töten und sich dann selbst auf grauenerregende Weise umbringen. Montoya und die US-Regierung glauben zunächst an eine terroristische Attacke mit einer neuartigen Biowaffe, doch die Wahrheit ist noch viel alarmierender...
Nun diese Klappentextumschreibung wirkt zunächst schonmal einladend, doch ich umreiße mal den Inhalt noch ein wenig mehr...
Dew Phillips, alternder CIA-Agent hat mit seinem jüngeren Kollegen einen Einsatz in Toledo,Ohio. Ein Familienvater hat seine Frau und seine Tochter getötet und singt zu Sinatras Song "I've got you under my skin". Was schon an sich erschreckend ist, verwandelt sich für Dew und seinen Partner noch zur Hölle, denn obwohl beide vor Ort sind, um den Mann lebend zu fassen, da er mit einem Virus befallen sein soll, rastet der Mann total aus! Dews Partner wird mit einer Axt schwer getroffen und der Mann zündet sich mit Benzin an!
Dr. Montoya soll nun aus den verkohlten Resten des Mannes den Virus finden, seine Struktur ergründen und vor allem rausbekommen, wer den Virus produziert hat, denn so eine "Waffe" stellt eine größere Gefahr dar als alles bisherige!
Inzwischen will Dew auf eigene Faust den Opferring enger schließen, denn das es noch mehr Infizierte gibt scheint allen klar und Dew wird auch angetrieben von Schuld und Rache am Tode seines Partners!
Währenddessen leidet der Ex Footballstar Perry Dawsey an einem zunehmend ansteigenden Juckreiz. Er kann sich nichtmal mehr auf seine Arbeit konzentrieren und auch sein Freund dringt nicht zu ihm durch, denn ein Arzt kommt für Perry nicht in Frage, nicht als Sohn, der von seinem Vater gelernt hat, was es heißt Schwäche zu zeigen. Perry bleibt lieber zu Hause, denn die paar Beulen am Körper, von denen der Juckreiz ausgeht, würden sich schon wundern, wozu Perry Dawsey im Stande ist!
Doch irgendwas ist anders. Diese Beulen wachsen und an die Stelle des Schmerzes tritt noch ein Wahn, diese "Beulen" reden mit ihm, unterbewußt reden sie mit Perry!
Es beginnt ein Wettlauf gegen den Schmerz, den Wahn und das was sich da in Perry entwickelt! Ein Wettlauf für Dew gegen die "Virenverbreitung"!
Nun zu meiner Einschätzung...
Also dieses Buch ist wie ein Virus! Ich war sofort infiziert, denn Scott Siglers Art des Schreibens und die Story haben mich von Anfang an gefesselt!
Was auf dem Cover als "Thriller" angepriesen wird, entpuppt sich als eine gekonnte MIschung aus eben Thriller, Horror und SciFi! Wie Perry Dawsey mit seiner "Krankheit" umgeht und wie er sich zur Wehr setzt ist blutig, schaurig und verstörend. Allein sein eigener Blutverlust reicht für mehrere Bücher! Ungelogen bei seinen Eingriffen sich die Parasiten rauszureißen, -schneiden, -brennen kam ich als Leser in einen Blutrausch der besonderen Art. Einerseits ekelnd und andererseits nicht genug bekommend!
Auch die Personen die Sigler aufspielen läßt, tragen zu einem Lesegenuss bei! Agent Phillips seine coole Art mit lockeren Sprüchen und einem Image wie Dirty Harry ließen ihn für mich zu einem neuen Star am Ermittlerhorizont erleuchten!
Zum Ende hin wird es dann doch etwas abgedreht, womöglich typisch Sigler, denn was zunächst als Biowaffe gilt, wird schließlich zu einer Vorinvasion von einer außerirdischen Rasse und endet in einer Vorschlacht in einem Waldstück. Das Ende ist dabei für mich noch offen, was aber trotzdem jeder für sich weiterspinnen kann oder Sigler zaubert noch so einen Roman aus seiner Phantasie!
Klare Empfehlung für alle, die sich auf verwirrende Storys einlassen wollen und denen die anschaulich beschriebenen operativen Eingriffe nichts ausmachen! Ekelgarantie und schlaflose Nächte sowieso!