»Pardon wird nicht gegeben, Gefangene werden nicht gemacht.« Kaiser Wilhelm II.
Spannend, farbig, faktenreich: das erste große historische Epos über Deutschlands koloniale Vergangenheit und den Boxeraufstand in China — von Gerhard Seyfried
1900, Peking. Baron von Ketteler, der deutsche Botschafter in Peking, wird von einem Mitglied des fremdenfeindlichen Geheimbunds der chinesischen »Boxer« erschossen — der Startschuss zum »Boxeraufstand«. Missionare, chinesische Christen und »fremde Teufel« werden landauf, landab massakriert. Tausende chinesische Aufständische wollen das Gesandtschaftsviertel in Peking stürmen, in dem die schlecht bewaffneten Diplomaten und ihre Familien, Diener und Gäste sich in ihrer Verzweiflung verschanzt haben. Das chinesische Kaiserhaus gibt sich entsetzt, scheint aber im Geheimen mit den Aufständischen zu paktieren — und tut nichts. Unter den Belagerten befindet sich auch die gerade frisch in China eingetroffene Familie des deutschen Kaufmanns Lenk, dessen Handelsimperium in der deutschen Kolonie Tientsin gerade zu florieren begann. Sein Sohn ist vor wenigen Tagen bei einem Ausflug zur chinesischen Mauer verschwunden — wahrscheinlich entführt. Einundfünfzig Tage müssen die Belagerten unter immer dramatischeren Umständen ausharren und um ihr Leben fürchten ...
Kurzbeschreibung bei amazon kopiert.
Autor: Gerhard Seyfried, geboren 1948 in München, verbrachte den Großteil seines Lebens in München und Berlin. Mit seinen Cartoons und Comics, etwa Wo soll das alles enden, Invasion aus dem Alltag und Flucht aus Berlin, wurde er in den siebziger und achtziger Jahren zu einer Ikone der deutschen Linken. Sein Roman Der schwarze Stern der Typamaros basiert weitgehend auf eigenen Erlebnissen des Autors. Im Frühjahr 2003 veröffentlichte Gerhard Seyfried den historischen Roman Herero, der inzwischen in der 4. Auflage vorliegt. Mit Gelber Wind liefert er den ersten deutschen Roman über den Boxeraufstand.
(Klappentext)
Ein tolles Buch. Gefallen hat mir, dass er die Geschichte aus der Sicht von vier unterschiedlichen Personen beschreibt. Dem Kapitänleutnant Reichenow, dem Korrespondenten Roeder, der Lehrerin Arletta Lind und des Reichstagsabgeordneten Ballhaus. Damit erschliessen sich vier verschiedene Blickwinkel auf das Geschehen und beleuchten Zusammenhänge, welche sonst nicht so hätten dargestellt werden können. Die Gliederung des Buches erfolgt in einzelnen Abschnitten mit Datums- und Ortsangabe, so dass ich das Gelesene auch in den vier Karten des Buches verfolgen und einordnen konnte. Die Beschreibungen der Personen und Örtlichkeiten ist sehr genau und ausführlich. Interessant fand ich vor allem den Telegrammverkehr zu jener Zeit und wie er die Kampfszenen beschreibt. Eigentlich abscheulich, aber anschaulich und eindringlich, ohne voyeuristisch zu wirken. Die Beweggründe, welche zum Boxeraufstand führen, werden klar dargelegt und es werden auch die Gründe aufgezeigt aus welchen die internationalen Mächte wann und wie einschreiten.
Ich habe es mit fünf Sternen bewertet.