Ich les zwar grad nicht mit (aber überleg mir grad ernsthaft, ob ichs nochmal lesen sollte..) - aber hab da trotzdem zwei kleine Anmerkungen zu machen.
Ich kann zwar verstehen, dass er sich geärgert hat. Gerade da er sich die Jacke vom Mund abgepart hat, aber so eine Reaktion von einem Kind ?
Ich denke auch, dass er regimetreu erzogen wurde. Und damals auch der Staat großen Einfluß auf die Erziehung der Kinder hatte. Wenn man alleine schon an die Hitlerjugend denkt. Und Kriegszeiten, sind sowieso andere Zeiten. Kinder / Jugendliche haben sich damals vielleicht auch noch mehr beeinflussen lassen. Die Schule hat wahrscheinlich auch noch dazu beigetragen. Nun weiß ich nicht wie es damals war. Aber ich kann mir gut vorstellen, das die Leute damals von dem Nazi-Regime beigeistert sein mussten. Das ihnen die Begeisterung damals sozusagen eingetrichtert wurde.
Ich empfand vor allem den Kontrast zum älteren Gärtner für wichtig - das zeigt sich ja auch öfters, dass viele der Älteren im Buch - gerade einfache (Land-)Arbeiter - sich ihre Abneigung gegen den Faschismus bewahrt haben. In der Passage mit dem Gärtnerjungen kommt aber auch zum Ausdruck, dass er noch lernfähig ist - er weiss es zwar jetzt nicht besser, aber er agiert ja nur aus einem verletzten Gerechtigkeitssinn heraus und nicht aus Grausamkeit.
zumal "Das siebte Kreuz" ja zu einer Zeit spielt, in der der Bevölkerung Arbeitslager und so weiter bekannt sind. (Der Krieg ist schon fortgeschritten, die Nationalsozialisten gehen immer brutaler und unverdeckter vor.)
Ich hatte eher den Eindruck, dass es etwa 1937/1938 spielt - also noch vorm Krieg. Würde ja auch dazu passen, dass Anna Seghers schon 1938 angefangen hat den Roman zu schreiben.