Matthias Ramtke - Die Fäden der Marionette

  • Ein wenig skeptisch geht man schon an dieses Buch heran wenn man liest, dass der Autor im Jahre 1990 geboren wurde, mithin erst junge achtzehn Jahre alt ist. Kann man von so einem jungen Menschen wirklich ein vernünftig geschriebenes Buch erwarten?


    Der Autor Matthias Ramtke wurde in Lichtenstein in Sachsen geboren und wohnt mit seiner Familie in Hermsdorf am Sachsenrang. Seit 2001 besucht er das Lessing-Gymnasium in Hohenstein-Ernstthal.


    Um das Fazit gleich einmal vorweg zu nehmen: Matthias Ramtke hat mich wirklich gut unterhalten. Sehr angenehme, spannende Unterhaltung für einen entspannenden Sommernachmittag auf der Liege im Garten oder auf dem Balkon.


    Was verrät uns nun der Klappentext über dieses Buch?


    „Als die Frau des Schriftstellers Ben Hopkins bei einem Unfall ums Leben kommt, hat zunächst niemanden, an den er sich wenden kann. Er wird zum Einzelgänger, bekommt Halluzinationen und schließlich sogar eine Schaffenskrise, in der er keine Zeile aufs Papier bringt. In seiner Not beschließt er, sich in seinem Bungalow im Spreewald zurückzuziehen, doch es häufen sich unheimliche Vorkommnisse. Fast sieht es so aus, als würden Bens Handlungen von jemand anderem gesteuert....“


    Da ist ein junger Mann der ein wirklich sehr unterhaltendes Buch geschrieben hat, der über eine geradezu übersprudelnde Phantasie verfügt. Matthias Ramtke schreibt flüssig, manchmal vielleicht ein klein wenig zu blumig und nur an ganz wenigen Stellen holpert es ein wenig, aber das was man vielleicht aussetzen könnte, sind lediglich Marginalien, die den sehr positiven Gesamteindruck nicht beeinträchtigen.


    Wieder einmal wird ein Klappentext einem Buch leider nicht völlig gerecht. Nichts weist auf den Facettenreichtum des Buches hin und ein wenig mehr Information über die Handlung wäre sicher nicht schlecht gewesen. Es ist eine neue Form des „Jekyll und Hyde Themas“, dem wir übrigens auch bereits in Stephen King’s „Dark Half“ begegnen, das aber von Matthias Ramtke ganz anders, als bei Stevenson und King, und aus einer anderen Sicht heraus bearbeitet und beleuchtet wird. Das ist das Besondere an diesem Buch. Ein Thema wird behandelt, das auch bereits von anderen Schriftstellern beschrieben wurde, aber statt abzukupfern fügt Matthias Ramtke eine ganz neue Variante hinzu. Das gilt es lobend festzuhalten.


    Die anfängliche Skepsis war schnell verflogen und ich wurde für einige Stunden wirklich sehr angenehm unterhalten. Mal schauen was wir in der Zukunft von diesem jungen Autoren zu lesen bekommen. Ich bin gespannt.