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  • Sicherlich hätte ich die Verarbeitung des Verlustes stärker ausarbeiten müssen, aber ich ich wollte den Lauf der Geschichte dadurch nicht unterbrechen. Auch auf Grund der Tatsache, dass dieses Buch zum größten Teil KInder- und Jugendlichen als Zielgruppe angedacht ist, so wollte ich nicht allzu viel Traurigkeit hinein bringen.


    Das an sich verstehe ich schon, es ist ja auch nicht so, dass die Traurigkeit gar nicht zum Ausdruck gebracht wird. Ich finde aber, wenn etwas so Trauriges passiert, dann muss es auch wirklich thematisiert werden. Ein Kind, das so ein Buch liest, wird erst recht über diese Textstelle stolpern. Wenn ein geliebtes Haustier stirbt, ist das für Kinder ein wirklich tragischer Verlust! Und deswegen denke ich, dass gerade Kinder Ole nicht verstehen können und dass es sie sehr stören wird, dass er einfach nach Hause geht und die Katze beerdigt, ohne dass diese Traurigkeit wirklich Thema der Geschichte ist. Das müsste eigentlich ein viel einschneidenderes Erlebnis sein.


    Ich hoffe, das reicht erstmal als Verteidigung meinerseits.


    Ich schließe mich den anderen an, dass du dich nicht verteidigen musst. Wir tauschen uns nun mal über das Buch aus und da sollte man auch sagen können, was einem nicht gefällt. ;)

  • Das an sich verstehe ich schon, es ist ja auch nicht so, dass die Traurigkeit gar nicht zum Ausdruck gebracht wird. Ich finde aber, wenn etwas so Trauriges passiert, dann muss es auch wirklich thematisiert werden. Ein Kind, das so ein Buch liest, wird erst recht über diese Textstelle stolpern. Wenn ein geliebtes Haustier stirbt, ist das für Kinder ein wirklich tragischer Verlust! Und deswegen denke ich, dass gerade Kinder Ole nicht verstehen können und dass es sie sehr stören wird, dass er einfach nach Hause geht und die Katze beerdigt, ohne dass diese Traurigkeit wirklich Thema der Geschichte ist. Das müsste eigentlich ein viel einschneidenderes Erlebnis sein.

    Hier schließe ich mich an. Eben die Traurigkeit, wenn ein geliebtes Haustier stirbt, sollte in einem Jugendbuch anders dargestellt werden. Für mich kam, da eigentlich gar keine Traurigkeit von Ole rüber. Das macht es an dieser Stelle unglaubwürdig. Denn Kinder gehen mit dem Verlust eines, Haustieres anders um, wie Strandläuferin schon sagte.
    Auch fand ich die es schon etwas "hart" das die Katze erschossen wurde.

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • Noch mal zu der Sache mit der Katze. Auf Seite 99 findet Ole die Katze tot in der Scheune und das ganze geht dann bis auf Seite 100 Absatz ende. Danach geht es nochmal auf Seite 106 um den Verlust der Katze. Und auf Seite 118 wird der Tod der Katze ein weiteres Mal erwähnt. Auch auf den letzten Seiten gibt es noch einmal einen kurzen Bezug. Petra Lustig ist nicht der Mittelpunkt dieser Geschichte und Ole hatte die Katze, die eigentlich eine Art Wildkatze war, nur wenige Tage mit sich. Frage ist: Ob der Junge in dieser kurzen Zeit einen so starken Bezug zu der Katze aufbauen konnte? Sicherlich ist dies ein sehr drastischer Abschnitt, aber er ist am Ende genau das geworden, was ich mir von der Handlung her vorgestellt hatte.


    Ich selber hatte mit ungefähr 13 Jahren den Verlust eines treuen Haustieres zu beklagen (Dackeldame Trixi, Autounfall), und ich hatte echt geheult wie ein Schlosshund (das werde ich nie vergessen). Sicherlich war ich danach noch eine ganze Weile traurig über den Verlust, aber der Alltag ging weiter und andere Sachen haben sich mir in den Vordergrund gestellt, sodass ich mich auf andere Dinge konzentrieren musste. Dieses, mein eigenes Erleben, war in gewisser Weise die Grundlage für diese Szene. Und Ole hat auch noch anderes, auf das er sich konzentrien muss. Schließlich will er jetzt erst recht den Fall mit zu Ende bringen und das die beiden Diebe der Vase endlich gefasst werden.


    LG Exxon

  • Petra Lustig ist nicht der Mittelpunkt dieser Geschichte und Ole hatte die Katze, die eigentlich eine Art Wildkatze war, nur wenige Tage mit sich. Frage ist: Ob der Junge in dieser kurzen Zeit einen so starken Bezug zu der Katze aufbauen konnte?


    Sie ist vielleicht nicht der Mittelpunkt, aber sie kommt schon sehr häufig vor, und Namensgebung etc. werden verhältnismäßig stark in den Mittelpunkt gerückt, sodass man schon das Gefühl hat, dass die Katze wichtig ist (so ging es mir zumindest). Ich finde eigentlich schon, bzw. hatte ich den Eindruck, dass sie nicht weniger wichtig wäre als die Kinder.

    Sicherlich ist dies ein sehr drastischer Abschnitt, aber er ist am Ende genau das geworden, was ich mir von der Handlung her vorgestellt hatte.


    Das ist ja die Hauptsache. ;)

    Sicherlich war ich danach noch eine ganze Weile traurig über den Verlust


    ... und genau das fehlt meiner Meinung nach bei Ole. Klar geht das Leben weiter, aber dass es "normal" und auch wichtig ist, erstmal traurig zu sein, hätte - finde ich - deutlicher werden können. Aber, wie gesagt, du hast dich bewusst dafür entschieden und das ist ja auch dein gutes Recht.

  • Noch mal zu der Sache mit der Katze. Auf Seite 99 findet Ole die Katze tot in der Scheune und das ganze geht dann bis auf Seite 100 Absatz ende. Danach geht es nochmal auf Seite 106 um den Verlust der Katze. Und auf Seite 118 wird der Tod der Katze ein weiteres Mal erwähnt. Auch auf den letzten Seiten gibt es noch einmal einen kurzen Bezug. Petra Lustig ist nicht der Mittelpunkt dieser Geschichte und Ole hatte die Katze, die eigentlich eine Art Wildkatze war, nur wenige Tage mit sich. Frage ist: Ob der Junge in dieser kurzen Zeit einen so starken Bezug zu der Katze aufbauen konnte? Sicherlich ist dies ein sehr drastischer Abschnitt, aber er ist am Ende genau das geworden, was ich mir von der Handlung her vorgestellt hatte.

    1. Schließe ich mich Strandläuferins Beiträgen zu diesem Thema an.
    2. Muss ich sagen, dass es gar nicht vordergründig wichtig ist, WIE OFT die Katze erwähnt wird, sondern wie bzw. das für ein Verhältnis zu den Kindern beschrieben wird, WENN sie erwähnt wird! Und da hatte sie eindeutig mehr verdient! Letztendlich wirkte es, als wäre sie nur MIttel zum Zweck, um Ole's Ehrgeiz bezüglich der Aufklärung des Kriminalfalles neu/stärker anzufachen und das fand ich schade.

  • Petra Lustig ist nicht der Mittelpunkt dieser Geschichte und Ole hatte die Katze, die eigentlich eine Art Wildkatze war, nur wenige Tage mit sich.

    Für mich hat sich die Traurigkeit in Oles Wut gezeigt. Da er Petra auch nicht lange hatte, muss es ja nicht übertrieben werden. Ich denke sowieso, dass Jungs in diesem Alter ihre Trauer mehr in Wut zeigen! Da ich einen 12-jährigen Bruder habe, kann ich Oles Verhalten auch eher verstehen.


    Ich bin übrigens durch. Die Geschichte hat mir ganz gut gefallen. Ich hätte mir nur ein anderes Buchcover gewünscht. :wink:
    Aber die Entscheidung liegt ja beim Autor.


    Eine Kleinigkeit hat mich dann doch noch überrascht.


    Traurig fand ich die Begegnung zwischen Vater und Sohn auf dem Sommerfest.


    Exxon
    Wenn es ok ist, würde ich das Buch gerne in unseren Bestand aufnehmen?!


    Fazit: Es ist eine tolle Geschichte über Freundschaft und Familie. Und natürlich über Zusammenhalt und Vertrauen!! Die Fortsetzungen würde ich auch gerne lesen. :)

  • Ich bin auch durch und mir hat es ebenfalls gut gefallen.


    Ich fand es eine schöne Geschichte und mir hat diese Leserunde viel Spaß gemacht. Ich möchte mich noch mal ganz herzlich bei dem Autor Frank Anders bedanken, der sich und einige Bücher freundlicherweise zu dieser Leserunde zur Verfügung gestellt hat.
    Der zweite Teil soll "Sterne haben keine Schatten" heißen. Der Titel gefällt mir ganz gut und ich bin gespannt auf das Buch.

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Vielen Dank für die positive Einschätzung. Ich hoffe, dass dieses Buch für Euch eine Erfahrung war, die Euren Horizont in Sachen Literatur ein wenig erweitert hat und ihr dies nicht für überflüssig haltet. Wenn ihr, wie Sonnenschein 185 das Buch für Bibliotheken oder andere ähnliche Einrichtungen spenden wollt, so habt ihr mein Einverständnis.


    Und im Oktober würde ich gern mit meinem zweiten Buch ebenfalls eine Leserunde starten wollen, die sicher genauso interessant verlaufen könnte.


    LG Exxon :) :flower:

  • So, ich habe das Buch zu Ende gelesen.


    Mein Eindruck ... hm ... schwer zu sagen. Es gab wirklich einge Stellen, an denen ich lachen bzw. schmunzeln musste (die bereits angedeutete Stelle mit der Katze und dem-sich-die-Farbe-aus-dem-Fell-lachen z.B.) und es gab einige Stellen, deren Symbolik wirklich gut gewählt war (z.B. das mit dem Fernseher und wenig Zeit für die Kinder haben).


    Friedrich war ein klassisches Scheidungskind mit der Treue zum Vater, auch wenn er Mist baut, der Abneigung gegen den neuen Freund der Mutter; aber er war auch untypisch - so z.B. dass er sich schlagkräftig zur Wehr setzt, wenn er gehänselt wird.


    Wie gesagt, hat mir einiges an seinem Verhalten missfallen, weil ich ganz anders erzogen wurde.


    Sehr gut fand ich hingegen Ferkel, die ihre Kämpfe immer verbal ausfocht - und gewann. :mrgreen:


    Schade, dass Petra Lustig ihr Leben lassen musste. Was mich da irgendwie stutzig gemacht bzw. fast schon gestört hat, war, wie schnell Ole drüber hinweg kam. Er vergrub sie einfach so, mehr um Spuren zu beseitigen und dachte als nächstes eher an die Fragen der Eltern und seine Erklärungsnot. Dass er nicht richtig getrauert hat, sondern nur etwas geschockt war, fand ich irgendwie seltsam, nachdem er so ein inniges Verhältnis zur Katze hatte! :scratch:
    Aber das hatten wir ja schon.


    Auch, dass die Sache mit den Träumen von Friedrich keine weitere Bedeutung hatte, war seltsam.


    Das Ende war dann doch recht vorhersehbar, da die meisten Entdeckungen der Kinder ja im Vorfeld schon bekannt gegeben worden waren. Aber ich denke mal, dass die Kriminalgeschichte auch eher Nebensache war. Was ich sehr schade finde/fand, denn gerade die Stellen waren am besten verarbeitet/dargestellt!


    Mehr als merkwürdig fand ich die Sache mit den WalkieTalkies - das war etwas weit hergeholt, dass die Polizei das alles mitgehört hat und deshalb gleich zur Stelle war!


    Was mich - ohne verurteilen zu wollen - sehr gestört hat, waren die leidigen Fehler. Es gab nicht nur Tipp- oder Zeichensetzungsfehler, sondern auch Fehler bei Redewendungen und richtige Sinn- bzw. Grammatikfehler - und das leider AUF JEDER SEITE! :idea:


    Ich muss ehrlich gestehen, dass ich das Buch, wäre es nicht für eine Leserunde gewesen, weggelegt und nicht zu Ende gelesen hätte! Es macht einen schlechten Eindruck und verdirbt zumindest mir auch die Freude am Lesen. Tut mir leid.


    Zum Sprachstil.
    Ich hatte ja gesagt, dass der Anfang mehr als holprig war, man den Endruck hatte, er wurde fast erzwungen. Das wurde dann bald schon besser, als die Geschichte ins Rollen kam (wie ebenfalls bereits erwähnt).
    Gegen Ende hin kam mir aber immer öfter der Gedanke, dass so vieles, zu dem ich noch etwas erwartet hätte, sich im Sande verlief. Dadurch wirkte die Geschichte bzw. mehrere eingebaute Stränge der Geschichte ziemlich ... wie soll ich sagen ... gekünstelt und nutzlos.
    Ich hatte erneut den Eindruck, dass alle Charaktere und die Geschichte nur Mittel zum Zweck für die Gesellschaftskritik waren. Das ist oft der Fall, auch bei anderen Autoren, aber es passte hier irgendwie nicht zusammen, die Umsetzung in sich war im Gesamteindruck wieder holprig - wie die Sprache am Anfang. :|


    Tut mir echt leid, dass ich so viel negative Kritik üben muss, aber ich halte es für besser, ehrlich zu sein, auch um dem Autor die Möglichkeit zu geben, zu erfahren, was man (meiner Meinung nach) vielleicht hätte anders oder gar besser machen können.


    Aus all diesen Gründen bekommt das Buch von mir wirklich gut gemeinte 2 von 5 Sternen. :-?


    Trotzdem möchte auch ich noch einmal die Gelegenheit nutzen, um mich für das Leseexemplar beim Autor zu bedanken und zu sagen, wie toll ich die Leserunde fand. :flower: :(

  • Ich möchte jetzt gar nicht wieder damit Anfangen, mich zu rechtfertigen, da ich glaube, dass man es nie allen Recht machen kann. Jeder kann sich seine eigene Meinung bilden und ich bin dankbar dafür.


    LG Exxon

  • Ich bin jetzt auch durch. ;) Irgendwie war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für den "Tintentod".
    Mir hatte das Buch am Anfang ja auch eher weniger gefallen, bzw. hab ich mir mit der Sprache auch so schwer getan. Aber es wurde zunehmend besser. Die zweite Hälfte fand ich, bis auf die Sache mit der Katze, die wir ja nun hinlänglich besprochen haben, gut. Eine richtige Abenteuergeschichte für Kinder. Das Absurde ließ auch nach, was mir persönlich gut gefallen hat, da mir das anfangs ein bisschen zu viel war.
    Ich fand die Tatsache, dass die Polizei mitgehört hat, gar nicht so unwahrscheinlich - zumindest nicht für ein Jugendbuch. Bei anderen Jugendkrimiserien ist das auch immer so, dass dann am Ende der ein oder andere Zufall noch zur Aufklärung beiträgt und dann ist gut. ;) Hat mich nicht gestört.
    Man musste sich erstmal in die Sprache einfinden, das war auf jeden Fall mal was Anderes. Ich bin aber auch gespannt, wie es weitergeht. Zumal ich das Ende SEHR gut fand. Es ist einerseits abgeschlossen, der Fall ist gelöst und so weiter, auch Friedrichs Situation scheint besser zu sein (der Vater geht zwar, aber die Mutter hat sich gebessert!), er hat Freunde gefunden... und trotzdem wartet man schon, was als nächstes passieren wird. Ist ja nicht mehr lange bis zu Band 2! :)


    Insgesamt bekommt das Buch von mir drei Sterne. Den Anfang hätte ich mit zwei Sternen bewertet, die zweite Hälfte mit vieren - da kommt dann drei bei rum. ;)

  • Insgesamt bekommt das Buch von mir drei Sterne. Den Anfang hätte ich mit zwei Sternen bewertet, die zweite Hälfte mit vieren - da kommt dann drei bei rum.


    Von mir bekommt das Buch auch drei Sterne, aus den gleichen Gründen, wie bei dir. :wink: Habe lange überlegt, aber vier Sterne kann ich einfach aufgrund des Anfangs (und weil ich einige Bücher mit vier Sternen bewertet habe, die mir besser gefallen haben als Unheil über Wurmsdorf) nicht geben. Sollte es zeitlich bei mir klappen wäre ich bei einer Leserunde des zweiten Bandes dabei.

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • So, ich bin natürlich auch durch. ;)


    Ich habe mich mit dem Anfang des Buches auch schwer getan. Konnte mich nicht richtig in die Sprache einfinden und die Sprünge haben mich etwas gestört.
    Die zweite Hälfte fand ich auch Besser. Da habe ich mich dann auch besser in die Geschichte "gefunden". Überrascht hat mich am Ende wer die Täter waren. Ich hab da so garnicht damit gerechnet. Über alle anderen Sachen wurde ja schon hinreichend diskutiert (Katze, Polizei...)
    Insgesamt finde ich, das die Geschichte und die Sprache einfach mal etwas Anderes waren. Wahrscheinlich aber in der Tat nicht jedermanns Sache.
    Mir hat es gut gefallen, aber auch von mir - hauptsächlich wegen dem Anfang - 3 Sterne.


    Natürlich möchte auch ich mich nochmals bei Exxon bedanken, dass er uns das Buch zur Verfügung gestellt hat.


    Und da ich auch gerne wissen möchte, wie die Geschichte weitergeht würde ich auch gerne an der Leserunde zu Band 2 teilnehmen. :thumleft:

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study: