Willem Elsschot - Käse / Kaas

  • Inahlt:
    Frans Laarmans ist bescheidener Bürogangestellter auf einer Antwerpener Schiffswerft. Als er eines Tages zum Vertreter einer holländischen Käsehandelsgesellschaft ernannt wird, verantwortlich für die Gebiete Belgien und Großherzogtum Luxemburg, ist er überwältigt von seinem sozialen Aufstieg. Er lässt sich bei der Werft krankschreiben, richtet zu Hause ein Büro ein und bestellt zehntausend Edamer, vollfett.
    Doch das Leben als Geschäftsmann ist nicht so einfach, wie er es sich vorgestellt hat. Erst als die zwanzig Tonnen schwere Lieferung Käse im Lagerhaus liegt, Kiste über Kiste, dämmert es ihm. Und als sein Vorgesetzter, der brüske Herr Hornstra, seinen Besuch ankündigt, um die ersten Rechnungen zu begleichen, gerät Frans Laarmans in Panik.


    Besprechung:
    Dieser Roman beschreibt etwas, das in unserer unmittelbaren Umgebung wohl öfter passiert als wir glauben wollen. Einem ,mit seiner Lebenssituation unzufriedener, Mensch bietet sich die Chance zur Veränderung und er nimmt sie war. Das er damit grandios scheitert ist dann schon fast egal und ober er an dem Scheitern selbst Schuld ist oder betrogen wird, spielt auch nur noch eine untergeordnete Rolle.
    Das hier das Thema Käse gewählt wurde ist nur eine leichte Überspitzung, die diese Satire noch etwas lustiger werden lässt ohne dabei das ernsthafte aus den Augen zu verlieren.
    Nicht komplett eine-gute Laune-Buch, aber auf jeden Fall ein gutes Buch.

  • Autor: Willem Elsschot
    Originaltitel: Kaas, erschien erstmals 1933
    Seiten: 144 Seiten (incl. 20 Seiten Anhang)
    Verlag: Unionsverlag
    ISBN: 9783293003316


    Der Autor: (Klappentext)
    Willem Elsschot, 1882-1960, ist das Pseudonym von Alfons de Ridder. Er leitete eine Werbeagentur in Antwerpen und schrieb in seiner Freizeit höchst erfolgreiche Romane, ohne dass seine Familie etwas davon ahnte. Seine Romane sind Klassiker, die in den Niederlanden und in Belgien ungebrochene Popularität geniessen und nichts von ihrer Frische und ihren Humor eingebüsst haben.


    Meine Meinung:
    "Dieser Roman beweist, dass man über alles ein Meisterwerk schreiben kann, wenn man nur schreiben kann", so steht es auf dem Klappentext und es stimmt tatsächlich. Eine leicht zu lesende Novelle, die auch heute noch modern ist. Der Büroangestellte Laarmans möchte grosser Geschäftsmann werden und wird eher durch Zufall Generalvertreter für Belgien und das Grossherzogtum Luxemburg in Sachen Edamer, vollfett. Eigentlich ist Käse so gar nicht seine Leidenschaft, aber dafür eröffnet er rasch ein paar Agenturen, um den Verkauf nicht selbst übernehmen zu müssen. Ausserdem ist die Firmierung und das Einrichten des Büros ohnehin schon aufwendig genug. Häufig musste ich beim Lesen schmunzeln, wenn bspw unser Held einen gebrauchten Schreibtisch sucht, und in den verschiedenen Läden mit irgendeinem Schrott herauskommt, weil er sich nach dem Klingeln der Eintrittstür und Betreten des Ladens moralisch verpflichtet fühlt, etwas zu kaufen. Es ist schon von Anfang an klar, wie das Abenteuer "Edamer" für den Ich-Erzähler ausgehen wird, ehrgeizig ist er nun wirklich nicht, aber Laarmans und seine Familie werden sehr sympathisch beschrieben, und seine Geschäftsentwicklung wird so kurzweilig und so bissig ironisch dargestellt, dass man die ca. 120 Seiten in einem Rutsch durchliest.