Nachdem ich mir nun die Kommentare aller intensiv durchgelesen habe und mir so meine Gedanken gemacht habe - hier meine Einschätzung dazu:
Ich gebe zu ich bin nicht ganz auf Heller und Pfennig darüber informiert wieviel ein Lehrer verdient. Am Hungertuch nagt er damit sicher nicht, aber reich wird man davon auch nicht, was der Autor auch nicht behauptet. Er nennt es wohlhabend. Kommt darauf an wie man wohlhabend definiert. Da hat wohl jeder eine andere Einschätzung. Sagen wir doch einfach, er hat ein bißchen was auf der hohen Kante. Jedenfalls kann er sich seinen spontanen Ausflug eine gewisse Zeit leisten. Daß Gregorius seine Schüler im Stich gelassen hat, belastet mich wenig. Er hat das Recht dies selbst zu entscheiden und wird sich zu gegebener Zeit dafür verantworten müssen.
Über den Ausdruck "quecksilbrige Intelligenz" bin ich auch gestolpert. Habe ehrlich gesagt keine Ahnung was der Autor damit ausdrücken will, aber vielleicht gibt es jemanden unter uns, der mehr damit anfangen kann.
Denke wie fensterfisch, dass es sich bei der widersprüchlichen Beschreibung "das matt zu glänzen schien" um Absicht handelt. Würde ich das nicht tun, müsste ich dem Autor Dummheit unterstellen, wozu meiner Meinung nach kein Anlaß besteht.
Oxymoron - Zusammenstellung zweier sich widersprechender Begriffe in einem. Dank fensterfisch habe ich es auch nachgeschlagen und lerne gerne dazu.
Was mich immer noch beschäftigt, ist der Diebstahl in Gregorius jungen Jahren. Irgendwie paßt es nicht zu seinem Charakter - zumindest nicht in das Bild, das ich mir von ihm gemacht habe. Sehe ich das zu engstirnig?
Außerdem frage ich mich was Gregorius mit dem Wissen um den Arzt und Autor anfangen will und was es ihm bringt. Ich hoffe das klärt sich beim weiterlesen.
Gruß Wirbelwind
Pascal Mercier, Nachtzug nach Lissabon
Gillian White, Der Nachmieter