Laurie Halse Anderson - Sprich / Speak

  • Laurie Halse Anderson - Speak


    Autor: Laurie Halse Anderson
    Titel: Speak
    Sprache: Englisch
    Genre: (Jugend-) Drama
    Erscheinungsjahr: 2002
    Seiten: ~ 200



    Inhalt:
    Melinda ist neu auf der High School und findet sich in der Hölle wieder.
    Ihre Freundinnen reden nicht mehr mit ihr, weil sie im Sommer auf einer Party (anscheinend) ohne Grunde die Polizei gerufen hat. Jeder verarschtet sie dafür.
    Die Schule wird mehr und mehr zur Tortour. Auch Heather, ein Mädchen, das sie kennen lernt, macht es nicht besser. Denn sie schließt sich lieber einer der tollen Cliquen an, und dann kann sie sich eine Freundin wie Melinda nicht leisten.
    Mel wird ganz langsam unsichtbar. Und sprachlos.
    Niemand - außer ihrem Kunstlehrer - setzt sich mit ihr auseinander. Niemand redet mit ihr. Niemand hört ihr zu.
    Nicht ihre Mitschüler, nicht ihre Lehrer, nicht ihre Eltern.
    Nach und nach verstummt Melinda ganz. Weiß nichts mehr zu sagen.
    Doch bald wird klar, dass die besagte Party im Sommer auch zu dieser Sprachlosigkeit beigetragen hat und das in einem nicht zu verachtenen Ausmaß...


    Amazon sagt das hier:
    Since the beginning of the school year, high school freshman Melinda has found that it's been getting harder and harder for her to speak out loud: "My throat is always sore, my lips raw....
    Every time I try to talk to my parents or a teacher, I sputter or freeze.... It's like I have some kind of spastic laryngitis."
    What could have caused Melinda to suddenly fall mute? Could it be due to the fact that no one at school is speaking to her because she called the cops and got everyone busted at the seniors' big end-of-summer party? Or maybe it's because her parents' only form of communication is Post-It notes written on their way out the door to their nine-to-whenever jobs.
    While Melinda is bothered by these things, deep down she knows the real reason why she's been struck mute...




    Kritik:
    Ein tolles Buch. Ganz toll.
    Man kann sehr gut nachvollziehen, warum Melinda immer weniger sagt und am Ende gar nichts mehr zu sagen hat. Oder besser: das, was sie zu sagen hat, nicht sagt.
    Am Anfang glaubt man noch, dass es wirklich einfach nur damit zusammenhängt, dass sie keine Freunde hat, doch bald wird immer klarer, dass bei dieser Party alles angefangen hat...


    Melinda hat viel zu sagen, doch niemand hört ihr zu. Also sagt sie einfach gar nichts.
    Solange bis sie merkt, dass sie damit auch nicht weiter kommt. Und sich die Party dann anscheinend zu wiederholen droht, findet sie ihre Stimme wieder und spricht nicht nur, sondern schreit es heraus.


    Ich hatte zeitweise wirklich ne Gänsehaut.
    Die Ignoranz von den Menschen um sie herum ist wirklich erschreckend. Man fragt sich einfach, wie so etwas passieren kann.




    Wertung:
    4 von 5 :cheers:

  • Habe zwar das Buch auf Deutsch gelesen, aber schreib meine Meinung trotzdem mal hier rein. :D


    Also ich habe das Buch auch gelesen und fand es ehrlich gesagt schrecklich :uups:


    ich habe selten so ein langweiliges Buch gelesen. Es war nicht ansatzweise spannend und wie es ausgeht konnte ich nach den ersten zehn Seiten schon erahnen: Meine Vermutung hat sich am Ende des Buches auch noch bestätigt! Ich weiß nicht, wie es anderen ergangen ist, aber ich konnte dieses Buch schon in den ersten Seiten durchschauen und habe es nur weiter gelesen, weil ich wissen wollte, ob sich meine Vermutung am Ende bestätigt.. Eigentlich ein Thema, das keineswegs Langeweile und Desinteresse wecken sollte, sondern eher Aufsehen und zu Diskussionen und zum Nachdenken anregen sollte. Aber das hat es in diesem Buch überhaupt nicht.
    Eine kleine Sache war positiv an dem Buch: Das Buch bringt ansatzweise gut rüber, wie die Betroffenen sich fühlen und ihre Außenwelt wahrnehmen und wie die Außenwelt auf die Betroffen reagieren.
    Aber: Es gibt tausend bessere Bücher.


    Ich würde es nicht empfehlen!

  • Ich habe das Buch nicht gelesen, sondern nur den Film gelesen, von dem ich ganz begeistert war. :thumleft: Ich möchte unbedingt dazu auch das Buch lesen, bin aber noch nicht dazu gekommen.

    "Werter Herr, die Tatsache, dass ein Buch in einer öffentlichen Bibliothek zugänglich ist, tröstet mich keineswegs. Wäre es nicht der Gesetze wegen, ich würde sie stehlen. Wäre es nicht meiner Börse wegen, ich würde sie kaufen."
    --Harold Laski


  • Ich habe zuerst den Film gesehen, der zu meinen Lieblingsfilmen gehört, und war eigentlich ziemlich gespannt auf das Buch. Aber ich muss leider auch sagen, dass es mir gar nicht gefallen hat. Das heißt, ich bin noch nicht mal damit durch... Der Stil gefällt mir überhaupt nicht und es fehlt mir irgendetwas, das das ganze spannend macht.
    Würde es auch niemandem empfehlen, obwohl das Thema an sich sehr interessant ist, nur leider wurde es nicht so gut umgesetzt. :(

    So many things become beautiful when you really look.


    Lauren Oliver


  • ich habe selten so ein langweiliges Buch gelesen. Es war nicht ansatzweise spannend und wie es ausgeht konnte ich nach den ersten zehn Seiten schon erahnen: Meine Vermutung hat sich am Ende des Buches auch noch bestätigt! Ich weiß nicht, wie es anderen ergangen ist, aber ich konnte dieses Buch schon in den ersten Seiten durchschauen und habe es nur weiter gelesen, weil ich wissen wollte, ob sich meine Vermutung am Ende bestätigt.. Eigentlich ein Thema, das keineswegs Langeweile und Desinteresse wecken sollte, sondern eher Aufsehen und zu Diskussionen und zum Nachdenken anregen sollte. Aber das hat es in diesem Buch überhaupt nicht.
    Eine kleine Sache war positiv an dem Buch: Das Buch bringt ansatzweise gut rüber, wie die Betroffenen sich fühlen und ihre Außenwelt wahrnehmen und wie die Außenwelt auf die Betroffen reagieren.
    Aber: Es gibt tausend bessere Bücher.


    Ich würde es nicht empfehlen!

    Ganz meiner Meinung. Die Idee an sich fand ich toll, aber die Umsetzung na ja... :thumbdown: :thumbdown:
    Es war langweilig und vorhersehbar. :roll:
    Also ich stimme dem, was du gesagt hast, vollkommen zu.

    Love is the most powerful army. Whether love of friend, love of country, love of God, or even love of enemy -
    love reveals to us the truly miraculous nature of the human spirit.
    Zt. nach Ruta Sepetys

    Der Mensch ist frei geboren und überall liegt er in Ketten
    Zt. nach Jean-Jaques Roussaau


    gelesen 2016:14 :study:

  • Liest man das Buch als "reale Geschichte", hat man eigentlich weniger den Eindruck, es sei langweilig.
    Zugegeben, es passiert auf den ersten Blick nicht viel in dem Roman, doch wenn man sich ein wenig in Melinda hineinversetzt, passiert doch einiges. Ich für meinen Teil habe das Buch gern gelesen...

    Um zu verstehen, warum manche überall ihren Senf dazugeben, musst Du lernen, wie eine Bratwurst zu denken.

  • So, ich hab den Film auch vor dem Buch gesehen und hatte mir ehrlich gesagt doch mehr vom Buch versprochen. Die ersten 150 Seiten fand ich einfach langweilig, ich konnte mich lange nicht ansatzweise in die Melinda reinversetzten, erst gegen Ende. Gegen Ende kam ich aber auch mit dem Schreibstil besser zurecht.
    Ich hab das ganze auf Englisch gelesen...Von den Socken hats mich definitiv nicht gehauen. Insgesamt find ich es eine gute Story, aber die Umsetzung ist nicht so mein Fall.

  • Ich hab erst das Buch gelesen und danach den Film gesehen und muss sagen, dass ich dem Film ziemlich schlecht fand. Er kommt bei weitem nicht an das heran, was die Autorin mit ihrer Geschichte vermittelt.

    ******




    Sprich ist ein Buch, von dessen Existenz ich erst vor kurzem erfahren habe. Durch eines meiner absoluten Lieblingsbücher (Jellicoe Road von Melina Marchetta) bin ich auf die Liste der Printz Award Gewinner und Printz Honors gestoßen und somit auf dieses Buch aufmerksam geworden.
    Die vollständige Buchbeschreibung habe ich allerdings nie gelesen, denn sonst hätte ich es nicht einmal mit der Kneifzange angefasst. Denn das Grundthema, auf welchem die Story aufgebaut ist, ist einfach nicht meins. Warum ich das Buch doch gelesen habe, ja unbedingt lesen wollte, ist einfach zu erklären.


    Als allererstes hat mich das absolut geniale Cover angesprochen. Es ist das gleiche wie bei der Originalausgabe und könnte passender nicht sein. Warum es perfekt passt, kann ich nicht wiedergeben, ohne zu spoilern, und das will ich nicht. Im Übrigen, wer das Buch unvoreingenommen lesen möchte, sollte es tunlichst bleiben lassen sich vollzuspoilern, denn dies würde die Erfahrung, die das Buch bietet, den langsamen Erkenntnisprozess vollkommen zerstören.


    Vom tollen Cover ging es weiter zur Beschreibung (von der ich die ersten Zeilen gelesen habe). Die fand ich, obwohl sie nichts weiter preisgibt, sehr interessant. Und nach interessant kommt Neugier. Also wurde das Buch als “könnte was sein” verbucht. Seither ist es auf meinem SuB vor sich hin gedümpelt und wollte mir einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen. Also habe ich es mir vorgenommen und konnte mich dank meine Ahnungslosigkeit bezüglich des Inhaltes ganz vorbehaltlos darauf einlassen.


    Nach einem verwirrenden Anfang habe ich mich schnell in die Geschichte eingefunden, was nicht zuletzt am tollen Erzählstil der Autorin lag. Sie hat es ganz clever gemacht und die Story mehr oder weniger von hinten aufgerollt. Man steigt direkt mit der Hauptprotagonistin ins erste High School Jahr ein und erfährt erst nach und nach in kleinen Flashbacks, was im letzten Sommer vor Schulbeginn passiert ist. Vielleicht ist man erst einmal etwas zurückhaltend, was Melinda Sordino angeht, aber je weiter die Geschichte fortschreitet, umso besser lernt man sie kennen, leidet mit ihr, spürt ihre Einsamkeit, den Hass ihrer früheren Freunde, man wird Zeuge, wie sie sich immer weiter in sich zurückzieht und erlebt mit, wie sie ganz aufhört zu sprechen. Nun, das Allernötigste ringt sie sich ab, aber das war es. Immer wieder merkt man, wie sie um Worte ringt, versucht über ihr Erlebtes zu reden, aber sie schafft es nicht und ist letztlich davon überzeugt, dass es die Leute eh einen Dreck interessiert, was sie zu sagen hat. Nachdem man als Leser endlich erfahren hat, was geschehen ist, wie Melinda dieses Ereignis mit sich selbst verarbeitet (oder auch nicht verarbeitet), versteht man auch die ganze Verwirrung. Die Autorin überträgt Melindas Unfähigkeit sich auszudrücken einfach auf den Leser, und das macht sie wirklich gut.


    Das Buch hat ziemlich viele Emotionen in mir angerührt, manche Seiten waren schwer zu verdauen und haben sich tief in mich hinein geschnitten. Das liegt daran, dass die Geschichte so authentisch, so real ist. Gleichzeitig ist sie aber mit einer gewissen Lockerheit, einer ordentlichen Portion Sarkasmus und stellenweise schrägem Humor erzählt, wodurch man nicht das Gefühl bekommt, eine dramatische Story zu lesen oder durch ein Tal der Tränen zu wandern. Sprich wird nicht als gefühlsduselige Geschichte präsentiert, weshalb sie trotz der nicht so tollen Ereignisse zu einem wirklichen Lesevernügen wird. Das Buch war bewegend und ging unter die Haut, aber es war nie unerträglich.


    Ich bin unentschlossen, ob ich Sprich weiterempfehlen würde, weil es einfach nicht jedermanns Thema ist. Andererseits halte ich es für ein wichtiges Buch, das nicht nur ein unangenehmes Thema aufgreift und packend aufbereitet wiedergibt. Ich denke, man sollte der Geschichte einen Versuch geben.



    Von mir hat das Buch 4 von 5 Totoros bekommen :)