Unter der Überschrift “Ich sitze im Café“ entstanden zwischen Herbst 2003 und Frühjahr 2006 mehr als 400 kurze Texte. „100 Caféhaus-Philosophien sind nun in diesem kunstvollen Buch veröffentlicht. Diese Texte hatten verschiedene „Ursprünge“:
• „Geschichten“, die ich im Café hörte,
• „Situationen“ und „Eindrücke“, die ich in Cafés wahrnahm,
• Informationen, die ich aus der Zeitung pickte,
• oder einfach einige meiner Gedankengänge, die ich zu Papier brachte.
Neugierig sein, wahrnehmen und mich damit beschäftigen, festhalten von Gedanken und Gedankengängen hat etwas faszinierendes.
Oskar Gölzenleuchter, der bekannter Bochumer Künstler hat meine „Geschichten“ wie er sagt – „kritzelnd“ illustriert. Der Einban, oder das „Cover“, wie es so heisst, ist jeweils ein Handdruck von einem Linolschnitt von Gölzenleuchter. Das Buch erscheint in dessen Verlag "Edition Wort und Bild, Bochum", in einer kleinen Auflage.
Pressestimmen:
"Die Bücher, die in der Edition Wort und Bild erscheinen, herausgegeben von H.D. Gölzenleuchter, sind immer schon etwas Besonderes gewesen. Abgesehen von der exklusiven Aufmachung ist das neue Buch auch von außergewöhnlichem Inhalt. Jean Luc Werlen, Schweizer, der seit einigen Jahren im Ausland lebt, hat nach seiner Arbeit als Journalist und Redakteur in der Schweiz "der Liebe folgend" den Weg nach Bochum gefunden, arbeitet hier als Künstler - jetzt wieder schreibend. Die Texte sind einerseits festgehaltene Momentaufnahmen, andererseits bilden sie in ihrer Gesamtheit eine in loser Folge und ohne Chronologie lesbare Geschichte. "Ich sehe das nicht als literarisches Werk", eine Aussage, die nicht unwidersprochen stehen bleiben kann. Werlen schafft mit diesen Textfragmenten eine höchst lesenswerte Collage aus künstlerischer, eine Textsammlung aus journalistischer Sicht. In ähnlicher Manier hat auch H. D. Gölzenleuchter zu dem Buch beigetragen, von ihm stammen die "Caféhaus-Gekritzel" - Illustrationen, die er im Juni dieses Jahres geschaffen hat. Die Zeichnungen halten - sekundenschnell mit Füllfeder im Skizzenbuch entstanden - ebensolche Momentaufnahmen fest. Offenbart sich bei dem einen in diesen Schnappschuss-Zeichnungen die Genialität des Zeichners, so steht dem die schriftstellerische Fähigkeit des anderen in keiner Weise nach. "Ich sitze im Café" ist ein heiteres Buch, ein amüsantes und entlarvendes."
(Donnerstag, 27. Juli 2006, Quelle: "Ruhr Nachrichten",Bochum, Ausschnitte)
"Nicht nur die tollen Tuschezeichnungen machen den Band, in dem Anekdötchen zwischen 2003 und 2006 gesammelt sind, so bildhaft. Der Leser kann sich wunderbar vorstellen, wie Werlen, Schweizer Autor, sich über so manchen Zeitgenossen im Caféhaus die Augen reibt. Da treffen sich verheiratete Pärchen und verabreden den Seitensprung. An jedem zweiten Tisch ist der Tratsch der Besucher liebstes Kind. "Heute wird wieder mal unter Stammgästen über nicht anwesende Gäste hergezogen ...". Ein Gast habe gar " ... so viel Charisma wie ein Becher Frischkäse im Supermarkt". Was tun nun Menschen in Cafés, außer sich dem Genuss von Speisen hinzugeben? Richtig, sie sprechen! Meistens miteinander aber auch, indem sie "aneinander vorbeireden und sich so verhalten, als würde man miteinander sprechen ..." hat Werlen festgestellt. Poetisch ist das kleine Werk an manchen Stellen, etwa wenn der Autor zum "Sammler seltener Augenblicke" werden möchte. Und die zirzensische Geschichte vom Applaus, der in einem Koffer von Stadt zu Stadt reist, die sollte man einfach gelesen haben!
(Samstag, 29. Juli 2006, Quelle: "Westdeutsche Allgemeine Zeitung", Bochum, Ausschnitte)