Charles Dickens - David Copperfield (Start: 05.02.2018)

  • Ich muss gestehen, dass mir die ständige Wiederholung auf den Keks geht.

    Und ich muss gestehen, dass ich gar nicht genug davon bekommen kann, oder empfinde sie gar nicht als solche. Ich sauge geradezu jedes Wort auf und werde in diesem Leben noch alles lesen, was Dickens je geschrieben hat und seine Biografie noch obendrein.

    Zumal diese Person auch alles andere als gut beschrieben ist

    Den finde ich aber so was von gut beschrieben, dass es schon fast unheimlich ist.

    tja da hat unser Dickens gute Arbeit geleistet im Verschleiern

    Ein Genie, der Mann - sagte ich das nicht schon immer? :-,

    wenn Uriah Heep wieder seine niedrigste Niedrigkeit betont

    Jaaa, das liebe ich! Das hat mir schon von Anfang an so gut gefallen, dieses sich windende aalglatte Männchen, den ich mir im Sumpf seiner Niedrigkeit so gut vorstellen kann.

    dass es ja nun mal gut ist mit der Selbsterniedrigung

    Neeeeeeiiiiiiiinnn, davon kann ich nicht genug kriegen. Ich will das lesen bis zum Ende oder findet Ihr das pervers? Ok, dann ist das mein Laster. :P

    Dickens hat diesen Charakter schon echt gut und absolut widerlich hinbekommen.

    :applause:

  • Ich sauge geradezu jedes Wort auf und werde in diesem Leben noch alles lesen, was Dickens je geschrieben hat und seine Biografie noch obendrein.

    kein weiterer Kommentar von meiner Seite :mrgreen::loool::mrgreen:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Diese Wiederholung ist besonders nervig bei Uriah Heep,

    Ja, das finde ich auch, es ist mir zu dick aufgetragen.
    Und - wie gesagt- trotz allem: auch Uriah ist ein Mensch, und diese ständigen Tiervergleiche
    gefallen mir nicht.
    Wo bitte ist da der Unterschied zur versnobten Tischgesellschaft, die sich über Vollblut unterhalten?

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Ich sauge geradezu jedes Wort auf und werde in diesem Leben noch alles lesen, was Dickens je geschrieben hat und seine Biografie noch obendrein.

    Ja, die Biografie reizt mich auch. Die werde ich mir auf jeden Fall zulegen. Es gibt auch noch andere Romane die ich noch nicht gelesen habe, z.b. Oliver Twist.
    Empfehlen muss ich hier unbedingt meinen Lieblingsroman von Herrn Dickens. >A Tale Of Two Cities<. Das braucht auch mal einen Re-Read.
    Bei den Biografien habe ich mir diese ausgesucht.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

  • Ja, die Biografie reizt mich auch. Die werde ich mir auf jeden Fall zulegen. Es gibt auch noch andere Romane die ich noch nicht gelesen habe, z.b. Oliver Twist.Empfehlen muss ich hier unbedingt meinen Lieblingsroman von Herrn Dickens. >A Tale Of Two Cities<. Das braucht auch mal einen Re-Read.
    Bei den Biografien habe ich mir diese ausgesucht.

    Ich überlege auch schon hin und her, ob ich mir eine Biographie zulege. Mir ist besonders diese mit Fotos und Illustrationen versehene Ausgabe (leider nur auf Englisch) ins Auge gefallen. Bei Youtube bekommt man einen kleinen Einblick in die Optik. Die Materialien wären bestimmt eine Bereicherung, auch wenn der Inhalt gekürzt ist. Verfasst hat die Biographie John Forster, der ein guter Freund von Dickens war. Die Übersetzung (hoffentlich vollständig) "Charles Dickens' Leben" habe ich auch als kostenloses Ebook gefunden.

  • Ja, die Biografie reizt mich auch. Die werde ich mir auf jeden Fall zulegen. Es gibt auch noch andere Romane die ich noch nicht gelesen habe, z.b. Oliver Twist.Empfehlen muss ich hier unbedingt meinen Lieblingsroman von Herrn Dickens. >A Tale Of Two Cities<. Das braucht auch mal einen Re-Read.
    Bei den Biografien habe ich mir diese ausgesucht.

    die Biografie steht auch schon auf meiner Wunschliste :) Wir können uns ja "A Tale of Two Cities" für nächstes Jahr vormerken

    John Forster, der ein guter Freund von Dickens

    auf Foster beziehen sich auch viele Angaben in meinen Zusatzinformationen zu Copperfield :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Die Materialien wären bestimmt eine Bereicherung, auch wenn der Inhalt gekürzt ist.

    Ich habe mal nachgeschaut. Das Buch enthält wohl nur den zweiten von insgesamt fünf Teilen, ist also sehr stark gekürzt.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


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  • Verfasst hat die Biographie John Forster

    Meine Bücherei hat angeblich die vollständige Ausgabe in drei Bänden (732 Seiten), die ich mir mal ausborgen werde.

    "A Tale of Two Cities"

    Die Wirren der Französischen Revolution interessieren mich immer. Letztes Jahr habe ich "Tugend und Terror" von Johannes Willms gelesen (und die Napoleon-Biografie desselben Autors auch), da würde dann nächstes Jahr ein Roman aus der Zeit gut passen. :)

  • Ich denke, wir können so langsam weitermachen, oder? Hier dann ein paar Worte zum....


    Kapitel 26

    David, der ja von Heeps Plänen weiß, verabschiedet sich mit zwiespältigen Gefühlen von Agnes. Auch denkt er, gefördert von Steerforth Abwesenheit, an die
    mahnenden Worte seiner Freundin.

    Zitat

    I believe I had at this time some lurking distrust of Steerforth. I wrote to him affectionately in reply to his, but I think I was glad, on the whole,
    that he could not come to London just then. I suspect the truth to be that the influence of Agnes was upon me., undisturbed by the sight of him;
    and that it was the more powerful with me, because she had so large a share in my thoughts and interest.

    Abzuwarten wäre, ob sich dieses Misstrauen noch hält, wenn Steerforth wieder persönlich auftaucht.


    Beruflich scheint es voranzugehen. Mr. Spenlow ist nun sein Arbeitgeber und David wird zur Feier dieser Tatsache eingeladen. Da passiert dann, was passieren musste.
    Er lernt Spenlows Tochter kennen und verliebt sich, wie so oft, auf der Stelle in das Mädel. Natürlich übertreibt er wieder maßlos in seinen Liebesbekundungen. Man kann
    sich eines Schmunzelns ob dieses Charakterzuges einfach nicht erwehren. Das Ganze hat aber leider einen Wermutstropfen und der kommt ausgerechnet in Gestalt von
    Fräulein Mordstein, die sozusagen als Anstandsdame für Dora dient.
    Das Wiedersehen ist deshalb entsprechend unterkühlt. Erstaunlich mutig aber, dass David dieser furchtbaren Dame endlich einmal offen die Meinung sagt.

    Zitat

    "Miss Murstone," I returned, " I think, you and Mr. Murdstone used me very cruelly, and treated my mother with great unkindness. I shall always think so,
    as long as I live.

    Man einigt sich allerdings auf eine Art Waffenstillstand und versucht die Vergangenheit ruhen zu lassen. Ich denke, dass wird nicht funktionieren............


    Schön aber wieder der mit einem Augenzwinkern prasentierte Rückblick Davids auf die Zeit seiner Werbung um Dora. Vor allem der Ausdruck "lackadaisical young spooney"
    war mir neu. Wie ist das denn in den deutschen Ausgaben übersetzt.? (läppischer junger Einfaltspinsel)

    Zitat

    There is no doubt whatever that I was a lackadaisical young spooney; but there was a purity of heart in all this still, that prevents my having quite a
    contemptuous recollection of it, let me laugh as I may.

    Davids Verliebtheit ist so offensichtlich, dass selbst Mrs. Crupp dahinterkommt und direkt an den Selbstmord ihres letzten Mieters denkt. Eine wirklich witzige
    Szene am Ende dieses Kapitels.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

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  • "lackadaisical young spooney"

    Ich habe die Stelle gesucht und hoffentlich die richtige gefunden. Im Deutschen wird umschrieben:
    "ein sentimentaler, halb kindischer, bis über die Ohren verliebter Knabe".


    Der Coup de foudre trifft David - wie schön Dickens das beschreibt! Man muss lachen und erinnert sich zugleich an seine
    eigene Zeit, als man noch kindisch-sentimental war. Zum Coup de foudre gibt es wohl viel zu sagen; ich kenne einige Fälle, wo es gesetzte
    ältere Herren trifft und die sich dann genau so aufführen, wie Dickens das beschreibt. Aber da ist es nicht mehr zum Lachen.


    Ist das nicht schön, dass David sich aus Liebe Hühneraugen anläuft? Diese Verbindung solch hehrer, edler Gefühle mit so was Banalem
    wie Hühneraugen - das ist schon komisch.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Ich denke, wir können so langsam weitermachen, oder?

    Da schließe ich mich gerne an ...

    Fräulein Mordstein, die sozusagen als Anstandsdame für Dora dient

    Mit dieser Dame hätte ich nun wirklich nicht mehr gerechnet, aber damit muss man bei Dickens wohl rechnen, dass alte Bekannte immer wieder auftauchen.

    Schön aber wieder der mit einem Augenzwinkern prasentierte Rückblick Davids auf die Zeit seiner Werbung um Dora.

    Ja, das gefällt mir auch sehr gut, wie er aus einem viel reiferen Alter verständnisvoll auf die "Unvernunft" seiner Jugend zurückblickt.

    Wie ist das denn in den deutschen Ausgaben übersetzt.?

    "Zweiffellos ein sentimentaler junger Gimpel, empfand ich doch so herzensrein, dass ich selbst heute nicht verächtlich darauf zurückblicken kann, wenn es mir auch noch so lächerlich vorkommt." (Gustav Meyrink - Übersetzung)


    Mir hat das ganze Kapitel richtig gut gefallen. David trinkt an seinen langen, einsamen Abend "tonnenweise Kaffee" bis er sich Hals über Kopf in Dora Spenlow verliebt. Das wäre ja nicht wirklich etwas Neues, aber irgendwie ist diese Liebe doch anders als alle anderen, und das beschreibt Dickens wunderschön mit nur wenigen Worten: "In diesem Augenblick war alles vorbei mit mir. Mein Schicksal war erfüllt. Ich war ein Gefangener und ein Sklave. Ich liebte Dora Spenlow bis zum Wahnsinnigwerden." Kann man Liebe auf den ersten Blick schöner beschreiben? Und wie einst Steerforth, hebt er auch sie sofort auf ein hohes Podest und bewundert sie grenzenlos.
    Sehr gut hat mir gefallen, wie Dickens die Tage Davids beschreibt, nachdem er wieder abreisen und sich in seinem Alltag zurechtfinden musste. Man kann so richtig miterleben wie er über dem Erdboden schwebt, nur an sie denkt (auch während der Arbeit), ruhelos umherirrt, sich viel zu viele Westen und viel zu enge Stiefel kauft.


    Daneben gibt es noch etliche witzige Szenen, oft nur Kleinigkeiten, die den Leser zumindest Schmunzeln lassen. Seine Vermieterin Mrs. Crupp, ist ein schönes Beispiel, deren "Magenkrämpfe" nur mit Kognak einigermaßen zu "lindern" sind (vorzugsweise aus Davids Bestand), oder ihn gerne Mr. "Copperfull" nennt, einfach weil er nicht so heißt.
    Miss Murdstones' mit Puder gefüllte Runzeln konnte ich mir ebenfalls sehr gut vorstellen, oder den verliebten David, der riesige Mengen Tee trinkt, nur weil Dora ihn zubereitet hat, und damit die Gesundheit seines ganzen Nervensystems riskiert.
    Oder auch die schon von @taliesin erwähnte letzte witzige Szene, in der Mrs. Crupp David an dessen verstorbenen Vormieter erinnert, der sich in eine Kellnerin verliebte, und auch stets zu enge Westen trug, obwohl er vom Trinken schon ganz aufgeschwollen war.
    Verliebtsein ging in jenen fernen Tagen also demnach immer mit dem Tragen zu enger Kleider und Stiefel einher. :wink:

  • Mit dieser Dame hätte ich nun wirklich nicht mehr gerechnet,

    Ich denke, dass der Erzähler seine Figuren nicht einfach in die Versenkung schiebt. Ich habe den Eindruck, dass
    ich als Leser jetzt jede Menge Fäden in der Hand halte, und die müssen
    sich doch irgendwann verknoten. Deswegen bin ich sehr neugierig, wie das passiert. Auf alle Fälle ein
    großes Kunststück bei der Fülle an Figuren!
    Wie wird es weitergehen mit den Geschwistern Mordstone? Ob sie tatsächlich ermordet werden? Das wäre eine
    sehr plakative Lösung :-)

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Ich denke, dass der Erzähler seine Figuren nicht einfach in die Versenkung schiebt

    Mir gefällt das, weil ich auch im richtigen Leben liebe alte Bekannte immer wieder gerne treffe.

    Ob sie tatsächlich ermordet werden?

    Die Murdstones ermordet? Aber von wem? Ich seh noch gar kein Motiv. Glaubst Du, dass es noch so blutig werden wird? Und Mr. Mordstone ist ja noch nicht wieder da. Oder ist er mir entgangen ?(

  • Die Murdstones ermordet?

    Ach - das ist ja nur so eine Idee, die mir beim Schreiben kam, und zwar wegen ihres Namens.
    Wir warten mal ab und wollen dieses Mal NICHT spekulieren :wink:

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Ach - das ist ja nur so eine Idee,

    ... die mir alle samt und sonders gut gefallen. Leider hab ich überhaupt keine Phantasie, und muss daher immer abwarten, was passiert.
    Wie ist es bei Dir denn beim Krimi-Lesen? Das muss erst spannend sein mit Deinen vielen verschiedenen Vermutungen und Theorien. :D

  • Gerade ist mir aufgefallen, wie unser MLR-Grüppchen geschmolzen ist.
    :huhu: Hoffentlich ist außer uns dreien noch jemand da. So schlecht ist das Buch ja auch wieder nicht ... :wink:

  • Ich denke, wir können so langsam weitermachen, oder?

    sehr gerne - ich hab nur in Ruhe gewartet, bis Du oder Nungesser ein Lebenszeichen von Euch gebt, dass Ihr langsam wieder Zeit findet :wink:

    an die mahnenden Worte seiner Freundin.

    das hat mir im vorigen Kapitel gut gefallen: wie Agnes, die Steerforth ja gar nicht kennt, an dem sich ändernden Verhalten Davids dessen negativen Einfluss bemerkt und daher ihre Warnung an David ausspricht. Sie kennt ihren Freund aus Kindertagen sehr gut.

    Abzuwarten wäre, ob sich dieses Misstrauen noch hält, wenn Steerforth wieder persönlich auftaucht.

    Leider vermute ich, dass David Agnes' Worte nur zu leicht vergisst, sobald Steerforth in persona vor ihm steht. Einzig, wenn Steerforth evtl. der angebeteten Dora zu nahe treten sollte (was ich mir bei Dickens gut vorstellen könnte :twisted: ) würde David wohl auf Distanz so seinem Idol gehen. Was glaubt ihr - wird Steerforth Dora nachstellen, wenn auch nur weil David sie anhimmelt? :-,

    Er lernt Spenlows Tochter kennen und verliebt sich, wie so oft, auf der Stelle in das Mädel. Natürlich übertreibt er wieder maßlos in seinen Liebesbekundungen. Man kann
    sich eines Schmunzelns ob dieses Charakterzuges einfach nicht erwehren.

    Maßlos in allem - Dickens verwendet diesen Charakterzug ja gerne. Er ist uns schon in Bleak House und auch letztes Jahr bei Pip begegnet. Seine Helden sind immer ein wenig extrem, finde ich 8) Aber David ist schon niedlich in seiner Verliebtheit :mrgreen:

    Erstaunlich mutig aber, dass David dieser furchtbaren Dame endlich einmal offen die Meinung sagt.

    Fand ich auch, aber er hat ja immerhin doch einiges von seiner Tante gelernt und hat nun eine Position, in der er auch seine Meinung sagen kann.

    Vor allem der Ausdruck "lackadaisical young spooney" war mir neu.

    Mir auch - aber auch ohne Nachschlagen war sofort klar, was das bedeutet :lol:

    Mit dieser Dame hätte ich nun wirklich nicht mehr gerechnet, aber damit muss man bei Dickens wohl rechnen, dass alte Bekannte immer wieder auftauchen.

    Ja, musst Du - aber mich hat das auch wieder sofort spekulieren lassen. Warum taucht sie in dieser Position wieder auf? Hat ihr Bruder sie einfach satt, so dass sie jetzt selbst für ihren Unterhalt sorgen muss? Oder laufen die Geschäfte einfach nicht mehr gut und sie musste deswegen eine Stellung als Gesellschafterin antreten? Oder ist ihr Bruder gar verstorben, so dass sie jetzt alleine da steht? Spannend spannend :loool:

    Kann man Liebe auf den ersten Blick schöner beschreiben? Und wie einst Steerforth, hebt er auch sie sofort auf ein hohes Podest und bewundert sie grenzenlos.

    Jaja, unser Kleiner - er himmelt schon gerne andere Menschen an O:-) aber die Beschreibungen sind wirklich wunderschön und bestimmt auch heute noch gültig

    Oder auch die schon von @taliesin erwähnte letzte witzige Szene, in der Mrs. Crupp David an dessen verstorbenen Vormieter erinnert, der sich in eine Kellnerin verliebte, und auch stets zu enge Westen trug, obwohl er vom Trinken schon ganz aufgeschwollen war.

    Mrs. Crupp war einfach herrlich in dieser Szene - ich hab sie ja auch im Verdacht, dass sie an den stets schwindenden Brandyvorräten in Davids Pantry schuld ist :-,

    Ich habe den Eindruck, dass ich als Leser jetzt jede Menge Fäden in der Hand halte, und die müssen sich doch irgendwann verknoten. Deswegen bin ich sehr neugierig, wie das passiert. Auf alle Fälle ein großes Kunststück bei der Fülle an Figuren!

    Wir haben so ziemlich alle Fäden in der Hand, vermute ich - aber Dickens beherrscht die Kunst, diese Fäden am Ende fein säuberlich zu einem logischen Knoten zusammenzuführen :)

    Hoffentlich ist außer uns dreien noch jemand da.

    Natürlich bin ich noch da - wie ich oben geschrieben habe, wollte ich einfach mal in Ruhe abwarten bis die ersten etwas aufgeholt haben. Wollte einfach keinen "Druck" aufbauen, indem ich unter der Woche hier weiter schreibe. Und gestern war ich ja in Karlsruhe, hab mich mit vielen lieben BTlern getroffen - da konnte ich nichts schreiben. :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Wie ist es bei Dir denn beim Krimi-Lesen? Das muss erst spannend sein mit Deinen vielen verschiedenen Vermutungen und Theorien.

    Stimmt!
    Aber --- jetzt muss ich mich outen --- ich lese immer erst den Anfang (ja, klar) und
    dann die letzten Seiten. Bei einem Krimi will ich wissen, wer es war und wieso,
    und bei Romanen will ich wissen, wie es ausgeht.
    Und wenn das erledigt ist, genieße ich so richtig die "handwerklichen" Elemente, also die Sprache, die
    Winkelzüge des Autors etc.
    Manchmal freue ich mich auch (weil ich ja das Ende kenne), so wie Schweinchen Schlau, und denke: Haha, da falle ich aber jetzt nicht drauf rein :-)


    Das habe ich aber jetzt bei Dickens ganz bewusst nicht gemacht. Das hätte ich unfair gefunden.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


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  • Kapitel 27


    ist ja eher kurz, und wir begegnen dem lieben Traddles wieder. Er ist bemitleidenswert, finde ich.
    Auch er ist verliebt, sogar verlobt, und die zwei sparen sich ihren Hausrat zusammen. Ob das
    was wird mit der Heirat? Traddles ist finanziell doch sehr beengt...
    Und wo wohnt er - bei den Micawbers. Da sind sie wieder!
    Unverändert leichtsinnig - ach, und man ahnt ja
    schon, dass Traddles da mit hineingezogen werden wird.


    Inzwischen finde ich die Micawbers nicht mehr liebenswert-lebensuntüchtig-versponnen-unrealistisch-großzügig-kindlich-heiter,
    sondern verantwortungslos ihren Kindern gegenüber, leichtsinnig, arbeitsscheu und großmäulig.

    "lackadaisical

    Das Wort ist ja selbstredend, herrlich...!
    Und da taucht ja das Wörtchen "Daisy" wieder auf, Steerforth lässt grüßen.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


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