Beiträge von Naraya

    Aber gerade die Vampir-, Werwolf- und ähnlichen Fantasy-Romane sind doch extrem leicht von der High Fantasy zu unterscheiden. Allein schon die Cover sprechen doch da Bände. Und das fällt ja auch alles unter das Genre Paranormal Romance. Ich finde nicht, dass es einem als Leser da schwer gemacht wird, den Unterschied zu erkennen.

    Ich finde auch, dass die Bücher von Bettina Belitz an einer Leserunde so einiges gewinnen. Sie macht sich immer so viele Gedanken beim Schreiben und ich finde, ohne eine Leserunde mit ihr kann man das gar nicht alles herauslesen.

    Handlung:


    Nach einer schweren Verletzung durch Elias’ Bruder Nick ist Luisa zur Werwölfin geworden. Und das ausgerechnet jetzt, wo Thursen für sie endgültig zum Menschsein zurückgekehrt ist und sich nie wieder in einem Wolf verwandeln kann. Das neue Leben ist ungewohnt und seltsam für Luisa – so viele neue Geräusche und Gerüche, neue Instinkte, die erwachen und Erinnerungen aus einem anderen Leben, die nach und nach verblassen. Doch das Wolfsein übt auf sie auch eine unbändige Anziehungskraft aus. Kann Luisa auf Dauer dem Drang, sich zu verwandeln, widerstehen oder wird sie für immer zum Wolf werden? Doch auch dem Rudel droht Gefahr, denn die Shinanim haben sich auf die Jagd nach den Wölfen gemacht; mit nur einem Ziel: sie ein für alle Mal auszurotten.


    Eigene Meinung:


    Das Cover von “Schattenblüte. Die Erwählten” ist, wie bereits die beiden vorherigen Bände, ein echter Augenschmaus und macht neugierig auf den Inhalt des Romans. Es ist wieder das Gesicht einer Frau abgebildet, die düster und – aufgrund ihrer Augen – auch ein wenig animalisch wirkt. Im Vordergrund ist eine Kerze zu sehen und egal, ob man diese als “letzten Hoffnungsschimmer” oder konkret als eine der Kerzen deutet, die an den Trauerbäumen der Wölfe brennen – so oder so passt das Bild perfekt. Auch der haptische Effekt, den bereits die ersten beiden Cover hatten, ist wieder vorhanden. Streicht man mit der Hand über den vorderen oder hinteren Einband, so spürt man dort leicht erhabene Wassertropfen und auch der Titel selbst ist aufgeprägt. Mit der Titelgebung, die nun – nach der Lektüre aller 3 Bände – einen tieferen Sinn ergibt, und den schön gestalteten Kapitelanfängen ist das Gesamtkunstwerk komplett. So muss ein Buch aussehen, Hut ab!


    Die Handlung knüpft quasi nahtlos an Band 2 an und setzt mit Luisas Verwandlung zum Wolf ein. Nora Melling gelingt es hier auf wunderbare Weise, die Gedanken des Mädchens in seiner Wolfsform einzufangen. Man spürt förmlich die erwachten Instinkte, die Verbundenheit zur Natur und den ungebrochenen Drang nach Freiheit. Auch im Sprachstil schlägt sich das nieder, die Sätze werden kürzer, abgehackter, assoziativer. Generell ist es der Autorin wirklich gut gelungen, den Wölfen im Grunewald ihre eigene Welt zu schaffen – eine Welt, wie sie eben nicht schon mehrfach in anderen Werwolfromanen erzählt wurde. So ist zum Beispiel ihre Idee der Wolf- - oder wie Nora Melling sie nennt – der Nichtnamen besonders schön und innovativ, denn bei der Verwandlung zum Wolf vergisst der Mensch seinen alten, wirklichen Namen, erhält dafür aber intuitiv einen neuen, der oft lautmalerisch an Töne erinnert, wie sie auch Wölfe produzieren können; sei es ein Knurren oder ein Heulen. Und auch die Idee der Trauerbäume finde ich wunderschön.


    Leider jedoch liegt der Fokus in Band 3 nicht länger auf der Geschichte von Thursen und Luisa bzw. des Rudels, sondern dreht sich zu einem Großteil um das Ränkespiel in den Reihen der Shinanim. Die Handlung wird nämlich dieses Mal entweder aus Elias Perspektive oder der von Thursen oder Luisa geschildert. Während mir der Shinan in Band 2 noch recht sympathisch war, konnte ich sein Handeln in diesem Band zum großen Teil nicht nachvollziehen. Der liebenswerte junge Mann, der sich hingebungsvoll um kranke Kinder kümmert, will für mich nicht recht zu einem Halbengel passen, der seinen gewalttätigen Bruder beschützt – selbst wenn der das Mädchen beinahe tödlich verletzt hat, in das er verliebt ist. Und auch die Machtspiele und das zum Teil fanatische Verhalten in den Reihen der Shinanim zerstörten für mich ein wenig den Zauber des Grunewalds und des Wolflebens, der mich in Band 1 so gefangen nahm.


    Einige Dinge, vor allem in dem Handlungsstrang um Elias und die Ratsmitglieder, werden sehr stark elaboriert, andere Ereignisse haben eine dermaßen schnelle Abfolge, dass alles nur noch so am Leser vorbeifliegt. Gerade am Ende hätte ich mir mehr Ausführlichkeit gewünscht und einige Geschehnisse wurden nur in der Mauerschau erzählt, obwohl ich da doch gerne “dabei” gewesen wäre. Ich möchte jetzt nicht falsch verstanden werden: ich bin ein glühender Fan von Band 1 der Trilogie und auch Band 2 konnte mich durchaus begeistern, doch manchmal denke ich, die Geschichte um Thursen und Luisa hätte auch eine solche bleiben können. Ich weiß nicht, ob die Handlung an den Shinanim wirklich gewinnt, denn obwohl sie ja eigentlich die Guten sein sollten, kann ich an ihnen nicht viel Positives entdecken. Nur der Charakter von Edgar bildet hier eine Ausnahme – ein starke Figur, von der ich gerne noch mehr gelesen hätte. Das Ende des Romans kommt dann auch recht plötzlich und überraschend. In einem bestimmten Punkt gefällt mir der Schluss ausgesprochen gut (kleiner Tipp: der Titel!), andere Aspekte waren mir doch zu einfach gelöst. Insgesamt kann ich “Schattenblüte. Die Erwählten” jedoch zufrieden zuschlagen, auch wenn mir Thursen, Luisa, Edgar und das Wolfsrudel wirklich fehlen werden!


    Fazit: ein durchaus runder Abschluss der Trilogie, der an einigen Stellen ausführlicher sein dürfte :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Ich sehe eigentlich auch ganz gerne Rezensionen auf Youtube, wobei es da auch viele gibt, die denselben Einheitsbrei machen. Das merkt man schon, wenn auf einmal 100 Booktuber dasselbe Buch rezensieren und es alle toll finden. Auf der anderen Seite gibt es aber auch viele, die sich wahnsinnig viel Mühe mit ihren Videos geben und die sehe ich dann auch echt gerne. Das sind bei mir zum Beispiel:


    - Kossi, wobei die ja inzwischen nicht nur Bücher rezensiert, sondern auch viele andere Dinge - dennoch mag ich die Frau einfach, sie ist mir sehr sympathisch
    - BuchlingJanine, kucke ich natürlich allein schon, weil sie hier im Forum ist (wenn auch nur noch selten) und weil ich ihre Art einfach mag
    - TheBookLook, mag ich auch sehr gerne - auch sie macht inzwischen auch anderes, aber man kann sich ja auch nur die Rezensionen ansehen, wenn einen der Rest nicht interessiert
    - annikki04, bei ihr habe ich zuerst den Blog gelesen (Alice im Bücherland) und danach die Videos geschaut, sie liest oft Genres, mit denen ich mich weniger beschäftige - das finde ich sehr interessant
    - Epic Reads, habe ich für mich neu entdeckt, aber die beiden Mädels sind wirklich toll, allerdings auf Englisch


    Das wären erstmal so meine Empfehlungen, aber ich lerne auch immer gerne neue Kanäle kennen.

    Handlung:


    Nach außen hin ist der 16-jährige Zach Abram ein Junge wie jeder andere. Doch niemand ahnt, dass der junge Mann, der immer wieder an einer neuen Highschool auftaucht und dort sehr schnell Freundschaften schließt, eigentlich ein eiskalter Auftragskiller ist. Genau das ist aber Zachs Alltag, seit seine Eltern von einem eben jener jugendlichen Assassinen getötet wurde, als er gerade einmal 11 Jahre alt war. Fortan ist Zach Teil eines streng geheimen Programms, das Kinder zu Auftragsmördern ausbildet. Die Leiter des Programm nennt er Mum und Dad, statt Liebe und Fürsorge zu erfahren, lernt er zu kämpfen und zu töten. Doch Zachs neuester Auftrag ist nicht so einfach, wie die bisherigen, denn zum ersten Mal kommt ihm etwas ganz Unerwartetes in die Quere: seine Gefühle.


    Eigene Meinung:


    “Boy Nobody” besticht schon auf den ersten Blick durch sein stimmiges Cover. In düsteren Hintergrundfarben erhebt sich da die Silhouette einer Stadt; den größten Raum aber nimmt ein Fadenkreuz ein, in dessen Inneren jemand um sein Leben zu Laufen scheint. Die Schrift ist als Kontrast hierzu klar und übergroß dargestellt, der Titel ist mit seinem von rot zu orange wechselnden Farbverlauf gewollt dramatisch und unterstreicht das thrillerhafte des Romans. Autorenname und Untertitel sind bis auf das Wort “Mörder” wieder in unscheinbarem Grau gehalten. Nimmt man den Schutzumschlag ab, so setzt sich die gekonnte Gestaltung auch dort fort. Die eigentliche Buchoberfläche ist orange und auch hier prangt das Fadenkreuz; jedoch schon mit einem Einschussloch. Eine weitere Besonderheit sind die Kapitelüberschriften, die – anders als bei den meisten Romanen – fest zum jeweiligen Kapitel gehören und es nicht bloß überschreiben. So bildet jeder erste Satz eines Kapitel quasi auch dessen Titel – ein geschickter Schachzug, wie ich finde.


    Zach ist ein Protagonist, wie man ihn nicht oft erlebt. In der Ich-Form erzählt er aus seinem Leben und man hat als Leser ständig das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein. Denn Zach hat natürlich nicht den typischen Alltag eines Teenagers, sondern erledigt mit einer Vielzahl an tödlichen Waffen seinen Job. Mit seinen Auftraggebern steht er durch die neueste Technik in Verbindung – Technikfans werden an dem Roman wirklich ihre Freude haben. Und obwohl Zach ein eiskalter Killer ist, der vor nichts zurückschreckt, gelingt es dem Autor doch, den Leser für seinen Antihelden einzunehmen. Denn nach und nach erfährt man jede Menge über die Vergangenheit des Jungen und entwickelt fast so etwas wie Verständnis dafür, wie er in diese Lage kommen konnte.


    Sein neuester Auftrag stellt Zach jedoch vor eine ungewohnt schwierige Aufgabe: über Sam, die Tochter des Bürgermeisters, soll er sich eben jenem nähern und ihn schließlich aus dem Weg räumen. Doch an Sam beißt auch Zach sich die Zähne aus, denn sie scheint ebenso misstrauisch und kühl wie er selbst zu sein. Nur langsam nähern sich die beiden an und auch zu ihrem Vater findet Zach nach und nach einen Draht. Ein wenig erinnert er ihn sogar an seinen eigenen Vater, den er kurz vor seinem Tod das letzte Mal gesehen hat. Die Zeit scheint dem jungen Auftragsmörder davon zu rennen und seine eigentliche Aufgabe will ihm so gar nicht von der Hand gehen. Schließlich werden auch “Mum” und “Dad” auf Zachs Zögern aufmerksam und drängen ihn, seine Loyalität zum Programm zu beweisen: indem er nun nicht den Bürgermeister, sondern Sam selbst eliminieren soll, zu der er gerade erst ein zartes Band geknüpft hat.


    Allen Zadoffs Schreibstil ist eindringlich und reißt den Leser von der ersten Seite an mit. In kurzen, gedrungenen Sätzen hetzt er durch die Ereignisse, die sich beinahe überschlagen. Bald weiß man selbst nicht mehr, wem man noch Vertrauen schenken kann und was richtig und was falsch ist. Der Schluss des Romans kommt plötzlich und mir persönlich ein wenig zu schnell. Die Handlung, die mühsam aufgebaut wurde, wird in wenigen Kapiteln komplett gedreht und der Leser erlebt eine Vielzahl von Überraschungen. Vieles muss deshalb auch unabgeschlossen bleiben, Details erfährt man wohl erst in Band 2 – sicherlich vom Autor so gewollt, für den Leser aber einfach nur unbefriedigend. Lieber hätte sich Allen Zadoff hier noch 100 Seiten mehr gegönnt, dafür aber nicht so überstürzt geendet. Dennoch ist “Boy Nobody” eine Reihe, die es sich zu verfolgen lohnt.


    Fazit: ein durchaus spannender Jugendthriller, der am Ende leider etwas schwächelt :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    Ich habe zuletzt dieses hier gelesen.


    Es war wirklich spannend und auch eine recht kurzweilige Lektüre. Trotzdem hat mir eindeutig etwas gefehlt, wobei ich das nicht so genau benennen kann. Irgendwie war ich mit dem Ende nicht richtig zufrieden, aber vielleicht ist das ja auch Teil 1 einer Reihe? :scratch:

    Wow, 10 Jahre schon! Herzlichen Glückwunsch von mir und natürlich auch vielen, vielen Dank! :birthday::anstossen::applause:


    Knappe 4 Jahre bin ich jetzt schon hier und möchte den Büchertreff auf keinen Fall mehr missen!