Beiträge von MiriamKlee

    Das Lesejahr mag zwar noch jung sein, nichtsdestotrotz wage ich jetzt schon zu sagen, dass das Evangelium der Aale für mich eine der besten Neuerscheinungen 2020 ist.

    Es ist ein fantastisch komponierter Roman der zwischen der Erzählung des Ich-Charakters über seine Kindheit, und hier insbesondere über das gemeinsame Aalfischen mit seinen Vater, und der Geschichte der Aale wechselt. Und obwohl der Aal im allgemeinen eher mit negativen Konnotationen behaftet ist, schafft es der Autor aus ihm ein fast schon mystisches Wesen zu machen, dass tatsächlich die Wissenschaft seit den alten Griechen fasziniert.

    Der Roman ist unaufgeregt erzählt, aber nie langweilig, die Sprache poetisch, aber niemals sperrig.

    Ich empfand den Aal fast schon als Metapher für das Leben, oft nur schwer zu verstehen, dafür umso faszinierender.

    Insgesamt auf alle Fälle eine absolute Leseempfehlung.

    Etwas zu fleischlastig


    Das Kochbuch ist übersichtlich und schön gestaltet mit ansprechenden Bildern der jeweiligen Rezepte.

    Insgesamt scheint auch alles recht einfach nachzukochen zu sein, also ein gutes Kochbuch für Einsteiger.

    Was mir leider nicht gefallen hat, ist, dass die Rezepte doch sehr fleischlastig sind. Es gibt beispielsweise bereits im ersten Kapitel One-Pot, also Suppen und Eintöpfe, nur ein Rezept, dass ohne Fleisch, Schinken oder ähnliches auskommt.

    Insgesamt sind die Rezepte auch eher in der herzhaften Ecke anzusiedeln, das Kochbuch ist meiner Meinung nach also ideal für Leute, die mit der Weight Watcher Methode Gewicht verlieren möchten, aber dabei nicht auf Lieblinge wie Lasagne oder Geschnetzeltes verzichten mögen.

    Nachdem ich von GU schon mehrere Kochbücher zum Thema Vegetarisch/ Vegan habe und auch heiß und innig liebe (Vor allem vegetarisch für faule und vegan für faule), war ich super gespannt auf dieses Buch, bin aber insgesamt eher enttäuscht worden. Es gibt wenig originelle Ideen, insgesamt kamen mir die Rezepte eher langweilig vor, für die Idee Ofengemüse zu machen, brauch ich jetzt persönlich kein Kochbuch. Die etwas ausgefalleneren Sachen haben mich auch nicht wirklich angelacht, so dass ich bis jetzt noch nicht mal was nachgekocht habe.

    Vielleicht ist es etwas für Leute, die sich zum ersten Mal an vegetarischer Küche versuchen wollen, persönlich würde ich aber eher die zwei oben genannten Kochbücher von GU empfehlen.

    Ein Kochbuch nur für Quiches ist mal etwas anderes.

    Ich fand die Idee super, da Quiches eine nette Idee sind, wenn man beispielsweise Gäste erwartet, aber etwas machen möchte, das man gut vorbereiten kann oder mal als Alternative zur Pizza.

    Da man nun aber nicht immer Quiche Lorraine (von der es aber natürlich auch ein, im übrigen sehr leckeres, Rezept im Buch gibt), nun also ein ganzes Quiches Kochbuch.

    Sehr gut gefallen hat mir die Bebilderung, die sehr schön ist und zum Kochen verleitet, insbesondere, da ich bei nicht so schön bebilderten Büchern dann oft keine Lust habe, Sachen nachzukochen.

    Auch toll sind die „besonderen“ Quiche Rezepte wie Gorgonzola-Endivien Tarte mit Nussknusper. Das ist wirklich mal was ganz anderes und übrigens auch sehr lecker.

    Die Rezepte für kleine Party Quiches sind auch sehr praktisch, da hat es mir gut gefallen, dass auch vegetarische Varianten dabei sind, da bei einer größeren Gästegruppe ja eigentlich immer jemand dabei ist, der Vegetarier ist.

    Die Idee mit der GU App, bei der man Gerichte einscannen und speichern kann, finde ich auch super, habe ich bislang aber noch nicht ausprobiert.

    Einen Punkt Abzug gibt es für die Wurst Quiche, die irgendwie schräg ist.

    Das Wichtigste zuerst: Zumindest die Rezepte, die ich bislang ausprobiert habe, sind in jedem Fall in 30 Minuten machbar.

    Weiterer Pluspunkt sind die übersichtlichen Zutatenlisten, die man in jedem gut sortierten Supermarkt bekommt, so dass man auch nach der Arbeit auf die Schnelle einkaufen gehen kann, ohne sich einen Wolf zu suchen.

    Es gibt eine breite Variation von Gerichten, sowohl mit Fleisch aber auch Vegetarisch oder mit Fisch, Nudeln, Suppen oder Stullenvariationen.

    Eine spitzen Idee fand ich auch, dass es auch „Gäste“ Rezepte wie beispielsweise Entenbrust mit Mango Kompott oder Fisch Saltimbocca gibt, die auch super schnell gehen, aber bei Besuch was hermachen.

    Auch die Bandbreite von gesund und leicht, zB Salatbowl oder spicy Lachs, bis zu deftiger, wie Geschnetzeltes oder Schupfnudelpfanne, ist für ein doch eher kleines Buch spitze.

    Sonderpunkte gibt es von mir für den Süßkartoffel Toast und die Asia Polenta. Wir haben wirklich viele Kochbücher daheim, aber das war mal was ganz Neues.

    Das Buch ist wunderschön gestaltet, die Rezeptfotos sind toll gemacht und lassen einem das Wasser im Mund zusammen laufen.

    Gegliedert ist es, wie der Titel sagt, nach Saisons bzw. Jahreszeiten mit einer kurzen Einführung, was an dieser Jahreszeit kulinarisch besonders ist, aber der „Erzählteil“ ist nicht, wie bei anderen Kochbüchern manchmal, aufgebläht, sondern es geht auch gleich wieder zur Sache - zu den Rezepten.

    Es gibt zu jeder Jahreszeit eine Auswahl an Suppen, kleineren Gerichten und Hauptspeisen sowie Dessert.

    Die Rezepte sind sehr ausgefallen und manchmal von den Zutaten her wohl eher für besondere Anlässe geeignet, wie zb Thunfisch Steak oder Trüffel, aber das ist persönlich auch das, was ich von einem Kochbuch eines Sternekochs erwarte.

    Es gibt aber auch viele simple und schnelle Rezepte wie beispielsweise Salat mit Tandoori Hähnchen oder Bärlauch Rührei.

    Für Gäste oder wenn man mal was besonderes machen möchte, ist aber in jedem Fall auch was dabei.

    Sehr gut gefallen hat mir auch, dass bei vielen Rezepten eine Variation dabei ist.

    Meine Lieblingsjahreszeit in dem Buch ist definitiv Winter, da hier viele Rezepte dabei sind mit Gemüse, das man sonst vielleicht nicht so auf dem Schirm hat wie Petersilienwurzel oder Pastinake.

    Auch sehr gut gefallen mir die ausgefallenen Suppenrezepte wie Brunnenkressesuppe oder Gelbe Beete Ingwersuppe.

    Die Rezepte sind alle eher kalorienarm, wie gut sie mit dem Weight Watcher Programm umsetzbar sind, kann ich leider nicht beurteilen, da ich das Programm nie gemacht habe, sondern einfach das Konzept des Buches an sich gut fand.

    Lieblingsrezept bis jetzt ist Grünkohlrisotto mit Birne und Bacon aus dem Winterteil,

    Einziger Minuspunkt ist, dass es tatsächlich wenig vegetarische Hauptgerichte gibt.

    Nachdem mir Goethes Faust tatsächlich gut gefallen hat, war ich auf den Roman um die historische Gestalt Johann Faustus wirklich gespannt und wurde nicht enttäuscht.

    Pötzsch Beschreibung des Mittelalters kam mir sehr realistisch vor und nicht wie der teilweise sonst vorkommende verklärende Kitsch. Trotzdem hat das Buch natürlich auch ein bisschen das Übernatürlich und Mystische zum Thema, aber ohne ins Fantastische abzudriften. Die Grenze zwischen dem damals herrschenden Aberglauben und dem, was tatsächlich nicht von dieser Welt ist, sind fließend und machen die Geschichte noch spannender.

    Die Hauptfiguren Johann, sein Adlatus Karl und seine Ziehtochter Greta sind toll ausgearbeitet und man fiebert wirklich mit ihrem Schicksal mit.

    Sehr gut gefallen hat mir auch, wie historische Ereignisse eingeflochten wurden.

    Ich habe "Der Lehrmeister" gelesen, ohne den ersten Band zu kennen. Das ging ganz gut, da Oliver Pötzsch immer wieder Referenzen zum ersten Buch einstreut, im Nachhinein würde ich jedoch zuerst "Der Spielmann" lesen, um wirklich alle Hintergründe zu kennen.

    Für ein verregnetes Wochenende ist das Buch in jedem Fall zu empfehlen.

    Vielleicht liegt es daran, dass ich selbst aus der tiefsten Provinz komme, aber ich fand den zweiten Band um Bülent Rambichler super.

    Der Kriminalbeamte, der eigentlich nur die Pensionierung herbei sehnt und ein ruhiges Leben hinter seinem Schreibtisch führen will, aber dann doch wider Willen (und Dank Mutti ;))in einen neuen Fall in seinem Heimatdorf hineingezogen wird, ist an sich schon eine lustige Idee und mal ein Gegenentwurf zu den „klassischen“ Ermittlern in anderen Krimis.

    Aber auch die Nebencharaktere fand ich sehr humorvoll und mit Liebe zum Detail gestaltet. Bei vielen auftretenden Figuren dachte ich mir: Genauso jemanden gibt‘s bei uns in der Kleinstadt auch. Natürlich ist alles ein bisschen überzeichnet, aber das macht das Genre auch ein wenig aus, finde ich.

    Den Dialekt muss man mögen, aber so reden die Leute auf dem Land einfach. Auch dass es mal derber zugeht, ist halt einfach realistisch.

    Der Fall war spannend und es blieb lange im Dunklen, wer denn nun den zweiten Bürgermeister auf dem Gewissen hat.

    Das Buch ist absolut empfehlenswert für jeden, der einen spannenden Krimi sucht, der sich eher durch Humor als durch blutrünstige Details hervortut. Ein bisschen Bauerntheater muss man aber mögen ;)

    Ich kann mich den Vorschreibern nur anschließen, es ist die Wiederentdeckung eines einmaligen Autoren und es ist unendlich schade, dass er so früh aus dem Leben gerissen wurde und damit wohl auch sein Werk unvollendet geblieben ist.

    Boschwitz‘ Zeitgemälde Berlins der 20er Jahre ist ein einmaliges Stück Literatur.

    Die Figuren seines Romans sind lebensecht und real, jede mit ihren größeren oder kleineren Fehlern, aber auch mit ihren eigenen tragischen Geschichten. Es gibt weder richtige Helden noch Bösewichte, sondern Menschen, die aus verschiedenen Gründen am Boden der Gesellschaft angekommen sind.

    Boschwitz gibt mit seinem Roman den Menschen, die aus der „normalen“ Gesellschaft herausgefallen sind eine Stimme und ein Gesicht.

    Der Roman hat meiner Meinung nach auch nichts an Aktualität eingebüßt. Auch heute werden Personen ausgegrenzt, die nicht der Norm entsprechen und allzu leicht geht man davon aus, das jeder, der am unteren Ende der Gesellschaft angekommen ist, das alleine zu verantworten hat.