Beiträge von Wolpertingerwelpe

    Eine berührende Geschichte, die nachdenklich stimmt, aber auch volle Konzentration erfordert.


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    Inhalt:


    Elvis lebt mit seinen Eltern am Friedhof in Berlin-Wedding.


    Seltsame Dinge geschehen plötzlich im Haus der Familie Gursinski sowie auf dem Friedhof.

    Dass der Junge sich mit Geistern unterhalten kann, ist hierbei noch das Normalste.


    Ausgerechnet von Dalia, dem krassesten Mädchen der Schule, erhält Elvis Unterstützung.



    Altersempfehlung:


    etwa ab 12 Jahre



    Illustrationen:


    Aufgrund des Lesealters (der Verlag empfiehlt das Buch bereits ab 10 Jahre) ist der Bildanteil sehr gering.


    Die kurzen Kapitel werden eingeleitet von schwarz-weißen Vignetten, um einen Vorgeschmack auf kommende Ereignisse zu geben.


    Innerhalb der Erzählung finden sich vereinzelt kleine Zeichnungen. Auf diese Weise erhält man zumindest von Elvis und Dalia ein genaueres Bild.



    Meine Meinung:


    Das Setting hat mir am meisten zugesagt: ein etwas heruntergekommener Friedhof im Wedding in Berlin, ein mysteriöses Haus ...


    Auch die Charaktere sind durchgehend schräg und außergewöhnlich. Dalia ist frech, abenteuerlustig und hat eine ganz eigene Art von Humor (wenn auch oftmals zu gewollt). Elvis ist das absolute Gegenteil. Der schüchterne Junge ist in sich gekehrt und hadert mit sich. Dass er schon lange die Stimmen der Verstorbenen hören kann, ängstigt ihn kaum. Er unterhält sich gerne mit ihnen, wird aber für alle Lebenden zum "schrägen Vogel" und dadurch zum Außenseiter. Sein bester Freund ist das quirlige Eichhörnchen Kücük.


    Zudem hat es Elvis nicht leicht, da die Eltern sich getrennt haben und im Wochenwechsel in dem Haus auf dem Friedhof bei ihrem Sohn leben. Der Vater hat depressive Schübe, die in einer vollkommenen Müdigkeit enden, und die Mutter versinkt regelrecht in ihrer Kunst und ist dann für niemanden ansprechbar.


    Elvis ist daher immer auf sich allein gestellt. Er übernimmt sogar die Aufgaben der Eltern auf dem Friedhof. Er harkt die Wege, prüft Grabsteine auf Stabilität und entfernt Unkraut.


    Die Handlung entwickelt sich in eine Richtung, die ich so nicht erwartet habe. Es hat sehr lange gedauert, den eigentlichen Kern der Geschichte zu erkennen.

    Erst am Ende erschließt sich der Sinn (und der Buchtitel).

    Aufgrund des Klappentextes und der Verlagsempfehlung "Ein humorvoller Kinderroman mit Ausflügen ins Schauerliche." habe ich mir etwas anderes erhofft: eine leichte und unbeschwerte Lektüre mit ein wenig Grusel.


    Inwieweit die Zielgruppe der - für mich schon teilweise wirren - Handlung folgen kann, vermag ich nur zu erahnen.

    Es wird einem keinesfalls leicht gemacht. Beispielsweise sind die Krankheiten der Eltern oder die Tätigkeit von Dalias Großmutter nie exakt benannt. Die verschrobene Dame bildet ihre Enkelin als Nachfolgerin aus, um weiterhin Menschen Hilfe in übersinnlichen Dingen anzubieten. Schutzamulette, Tränke und Tees ... Man kann hier schonmal den Überblick verlieren.


    Hinzukommen die persönlichen Geschichten der Verstorbenen. Diese sind interessant, überaus tragisch und bringen viele Infos, die dann durch Lesende wieder korrekt einzuordnen sind.

    Es ist wie ein Puzzle, bei dem man nie sicher ist, überhaupt alle Teile in Händen zu halten, und bei dem man das finale Bild nicht kennt.


    Die Botschaft "Jeder fühlt sich mal "falsch". Doch es ist in Ordnung, anders zu sein!" gefällt mir sehr, rückt aber erst am Ende in den Fokus.


    Bei diesem ungewöhnlichen Buch bin ich hin- und hergerissen. Schlussendlich reicht es nur für 3 von 5 Grabsteine.



    Fazit:


    Leider konnte mich Elvis (auch wenn er sehr sympathisch ist) mit seinem Abenteuer nicht vollständig überzeugen.


    Eine berührende Geschichte mit skurrilen Charakteren, die sich in eine völlig andere Richtung entwickelt und deren Sinn ich stellenweise nicht folgen konnte, auch wenn das Ende mich dann wieder abholen konnte.


    ...

    Rezensiertes Buch: „Elvis Gursinski und der Grabstein ohne Namen" aus dem Jahr 2022

    Diebe jagen als Finde-your-Fade-Story: Lesende entscheiden selbst, wie die Geschichte weitergeht.


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    Inhalt:

    Das alljährliche Korallenfest steht vor der Tür:

    Wasserballett, Wettrennen und eine Parade.

    Doch plötzlich wird die königliche Schatzkammer geplündert!


    In diesem Abenteuer bis du die Hauptperson!

    Möchtest du die Korallensammlung von Triton finden oder lieber die Show ansehen?

    Entscheide selbst!


    Altersempfehlung:

    ab etwa 7Jahre (große Schrift, Flattersatz, viele Bilder)


    Illustrationen:

    Auf jeder Doppelseite ergänzen kleine und größere farbenfrohe Illustrationen die Handlung. Einige sind sogar ganzseitig.

    Man begegnet alten Bekannten wie König Triton, der Krabbe Sebastian und natürlich der Meerhexe Ursula mit ihren Helfern Abschaum und Meerschaum. Die zwei Muränen kannte ich nur unter den Namen Flotsam und Jetsam.


    Mein Eindruck:

    Das Konzept der Finde-your-Fade-Story war bereits bekannt. Neu für uns ist jedoch die Umsetzung für Leseanfänger.

    Die kurze Anleitung ist gut verständlich:

    Man startet das Abenteuer auf der ersten Seite und befolgt dann die Hinweise jeweils am Ende der Seite.

    Es wird also nicht chronologisch, sondern nach Anweisung/Entscheidung gelesen.

    Auf diese Art springt man kreuz und quer durch das Büchlein und erlebt verschiedene Abenteuer.

    Nicht jedes Mal muss eine Entscheidung getroffen werden. Oft geht es einfach auf einer anderen Seite weiter. Zusätzlich gibt es kleine Rätsel, die es zu lösen gilt. Die Antwort ergibt sich aus den Illustrationen und findet sich zusätzlich später im Fließtext.


    Der Schreibstil ist altersgerecht und die turbulenten Ereignisse werden spannend erzählt.

    Die Charaktere sind liebenswert gestaltet und es macht Spaß, mit Laternenfisch Blinky und Schwertfisch Flutsch auf Schatzsuche zu gehen.


    Jedoch ist es schade, dass Arielle und Fabius gar keine Rolle spielen und Krabbe Sebastian nur am Rande beim Konzert auftaucht.


    Nicht jede Geschichte ist gleich spannend und nicht immer gibt es ein Happy End. So kann es beispielsweise passieren, dass der Schatz verschwunden bleibt oder Ursula mit der Korallensammlung entkommen kann.

    Kein Problem, denn dann versucht man eben erneut sein Glück.

    So ist auch nach mehrmaligem Lesen die Geschichte immer anders und immer neu. Ich habe insgesamt 14 Enden gezählt.


    Hier ist es hilfreich, sich die verschiedenen "Pfade" durch das Buch zu notieren, damit man weiß, an welcher "Abzweigung" man beim nächsten Mal die andere Möglichkeit wählt. Sonst schwirrt einem irgendwann der Kopf ;-)


    Ein unterhaltsames Lesevergnügen für Jungen wie Mädchen!


    Fazit:

    Ein turbulentes Abenteuer, in dem man selbst entscheiden kann, wie es weitergeht.

    Mit sympathischen Figuren und vielen farbenfrohen Illustrationen.

    Dank großer Schrift bereits für geübte Erstleser geeignet.


    ...

    Rezensiertes Buch: "1000 Gefahren - Du entscheidest selbst! Disneys Villains - Chaos beim Korallenfest" aus dem Jahr 2022

    Solider Auftakt der Jugend-Krimi-Reihe mit einer cleveren und unkonventionellen Protagonistin. Detektivgeschichte eher durchschnittlich.


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    Inhalt:


    Myrtle Hardcastle ist an der neuesten Mode ebensowenig interessiert wie an Kaffeekränzchen und Abendgesellschaften.

    Ihre Leidenschaft gilt der Kriminologie!


    So geht sie - bewaffnet mit Notizbuch und Lupe - im idyllischen Ort auf Spurensuche.

    Als ihre Nachbarin, eine wohlhabende wie exzentrische Blumenzüchterin, tot in ihrem Gewächshaus aufgefunden wird, wittert Myrtle ihren ersten Mordfall.


    Sehr zum Leidwesen ihres Vaters, Staatsanwalt in der kleinen Stadt, der - wie alle anderen - von einen natürlichen Todesursache ausgeht. Schließlich war die Witwe nicht mehr die Jüngste.


    Dank der Gesetzesbücher ihres Vaters und des Mikroskops ihrer Mutter ist das Mädchen schon bald auf der richtigen Fährte.


    Unterstützung erhält die 12-Jährige von ihrer Gouvernante Miss Judson.



    Altersempfehlung:


    ab 12 Jahre



    Mein Eindruck:


    Myrtle schildert die Ereignisse aus ihrer Sicht auf eine frech-charmante Art. Der Schreibstil ist mitreißend, mit einer guten Portion Humor und trotz Handlung im viktorianischen England gut verständlich. Besonderheiten (Kleidung, Gegenstände, historische Ereignisse) werden in Fußnoten erläutert.


    Aufgrund ihres Alters können sich Lesende mit der pfiffigen Nachwuchsdetektivin identifizieren.


    Ähnlich Sherlock Holmes ist Myrtle ein analytisch und pragmatisch denkender Mensch. Zu Beginn hatte ich Schwierigkeiten, mit diesem Charakter warm zu werden. Oftmals ist sie sprunghaft und besserwisserisch. Doch im Laufe der Ermittlungen punktet sie gerade durch ihre direkte und unkonventionelle Art.


    In ihrer Gouvernante hat Myrtle zudem den perfekten "Dr. Watson" gefunden. Miss Judson ist mir sofort ans Herz gewachsen.


    Der Fall ist altersentsprechend gehalten. Die Ermittlungen und die logischen Schlussfolgerungen ermuntern Leser:innen zum Mitdenken und Mitkombinieren. Jedes Kapitel beginnt mit einer These sowie weiterführenden Erläuterungen aus dem Ratgeber "Die Grundlagen der Detektion - Ein Handbuch für Amateur- und Berufsermittler, 1893" (verfasst von Myrtle selbst).


    Jedoch rückt der Mordfall aufgrund der ausführlichen Darstellung der Charaktere in den Hintergrund. Zudem ist er recht einfach gestrickt. Das Ende lässt auf eine Reihe weiterer Detektivgeschichten hoffen und ich werde den nächsten Fall (es geht auf eine Zugreise) verfolgen.



    Fazit:


    Das erste Abenteuer einer cleveren und unkonventionellen Hobbydetektivin.


    Die Detektivgeschichte lädt zum Miträtseln ein. Im Hinblick auf den eigentlichen Fall gibt es noch ausreichend Luft nach oben.


    Insgesamt ein solider Auftakt, der Interesse auf weitere Abenteuer weckt.


    ...

    Rezensiertes Buch "Ein Myrtle Hardcastle Krimi - Mord im Gewächshaus" aus dem Jahr 2021

    Der ultimative (nicht ganz ernst gemeinte) Ratgeber: lustig und informativ zugleich. Mit wunderschönen Illustrationen.


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    Inhalt:


    Bären lieben Honig.

    Bienen machen Honig.

    Klarer Fall: Der Bär wird Imker und hat dann immer einen Vorrat der süßen Leckerei.

    Soweit so gut.


    Doch ganz so einfach ist es natürlich nicht:

    Der Bär muss sich gut vorbereiten, geht auf Bienensuche, baut einen Bienenstock ...

    Weil nur glückliche Bienen reichlich Honig produzieren, liest der Bär ihnen Gute-Nacht-Geschichten vor, überrascht sie mit Blumen und unterhält die keinen Brummer mit Witzen und Liedern.


    Ob seine Mühe mit einer großen Portion der honigsüßen Leibspeise belohnt werden wird?



    Altersempfehlung:


    ab 3 Jahre



    Illustrationen:


    Den Buchvorsatz schmücken nicht nur honigsüße Zeichnungen von Bienen, zusätzlich finden sich in den Waben viele interessante Fun-Facts rund um die summenden Insekten und bilden so einen Rahmen um die Geschichte.


    Im Innern ergänzen fröhliche und regenbogenbunte Illustrationen die lustigen Aktionen des Bären.



    Mein Eindruck:


    Alles beginnt mit einem Plakat:

    "Bist du ein Bär?

    Liebst du süßen, selbstgemachten Honig?

    Dann sind Bienen genau das Richtige für Dich!"

    Wer kann hier schon wiederstehen ;-)


    Die Tipps zur perfekten Bienenauswahl, -haltung und eigener Honigproduktion sind nicht immer ganz ernst gemeint. Dafür jedoch herrlich unterhaltsam und witzig, denn der Bär nimmt alles wörtlich und für bare Münze. Zum Glück steht ihm ein kleiner Vogel tatkräftig zur Seite und hat zu jeder missglückten Situation einen schlagfertigen Kommentar.

    Der tollpatschige Kerl hat aber auch ein Pech!


    Spätestens wenn der stattliche Bär einen grazilen Schwänzeltanz aufführt, bleibt kein Auge trocken. Auch der Bau eines Bienenstocks (optional mit Glitzer und hübschen Aufklebern) gestaltet sich herrlich lustig.


    Dieser "Ratgeber" besticht mit einer großen Portion Humor und punktet zudem durch die schräg-charmante Kombination von tollpatschigem Bären und allwissendem Vogel.

    Und auch wenn man nicht alles ernst nehmen sollte, bietet das Buch (nicht zuletzt durch das Sachwissen im Buchvorsatz) interessante Fakten und macht Lust auf den Besuch bei einem Imker.


    Wortspiele, Missverständnisse und skurrile Aktionen des Bären sorgen in Verbindung mit den liebevoll gestalteten Illustrationen für ein großartiges (Vor-)Lesevergnügen!


    Und falls kleine Lesebienchen nun auf den Geschmack gekommen sind, gibt es am Ende ein weiteres Plakat:

    "Bist du eine Biene?

    Liebst du Bären?

    Dann ist Bärenhaltung genau das Richtige für Dich!

    Es ist ganz einfach und macht RIESENSPASS!" ...

    Bestimmt fallen den kleinen Zuhörer:innen hierzu viele weitere Quatschgeschichten ein.

    Eine geniale Idee und ein runder Abschluss.



    Fazit:


    Ein ungewöhnliches und herrlich schräges Bienenbuch:

    informativ und irre lustig dank zahlreicher - nicht immer ganz ernst gemeinter - Tipps und Tricks für künftige Imker.


    Von uns gibt es 5 von 5 Bienen sowie eine Leseempfehlung an alle fleißigen Lesebienchen!

    ...

    Rezensiertes Buch: "Was Bären über Bienen wissen (müssen)" aus dem Jahr 2022

    Die Welt der Bienen entdecken dank leicht verständlicher Texte und zahlreicher Klappen!


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    Inhalt:


    Erkunde die Welt der Bienen:

    Wo wohnen die Bienen?

    Wie sieht ihr Tag aus?

    Wie verständigen sie sich?

    Warum summen Bienen?


    Erste Infos zu Lebensraum und Verhaltensweise der Tiere.

    Mit interaktiven Seiten (Drehelement und Klappen) zum Entdecken.


    Altersempfehlung:


    ab 2 Jahre



    Illustrationen:


    Das Büchlein ist liebevoll illustriert.


    Großflächige und farbenfrohe Zeichnungen zieren die Seiten und wie aus Bilderbüchern gewohnt, sind die emsigen Bienen stark verniedlicht und zuckersüß.

    Ein kunterbuntes Blumenmeer sorgt zusätzlich für eine fröhliche Stimmung.



    Mein Eindruck:


    Das handliche Bilderbuch besteht aus stabilen Pappseiten, die bereits von kleinen Händen sehr gut geblättert werden können, und wird vom Verlag für Kleinkinder ab etwa 2 Jahren empfohlen.


    Interessante Details wie eine Stanze im Buchcover und ein Drehelement, welches die Flügel der Biene bewegen lässt, sorgen für Abwechslung beim Vorlesen.


    Die Text sind kurz und einfach gehalten und fügen sich harmonisch in die Illustrationen ein. Kleine Anregungen motivieren zum Nachahmen, beispielsweise mit den eigenen Armen so schnell flattern wie die Bienen mit ihren Flügeln.


    Als weiteres Extra finden sich auf der letzten Seite Suchaufgaben und zahlreiche Klappen, hinter denen sich beispielsweise die gesuchte Bienenkönigin verbirgt. Beim ersten Öffnen benötigen Kinder noch Hilfe, da die Klappen sehr fest sitzen.


    Danach können junge Leser:innen aber auch selbst auf Entdeckungstour gehen und die Zeichnungen bestaunen.


    Spielerisch erhalten sie einen guten Überblick über das Aussehen und Leben der Biene.



    Fazit:


    Niedlich - informativ - unterhaltsam!


    Das stabile Büchlein lädt bereits kleinste Weltentdecker ein, den Lebensraum der Biene zu erkunden.


    Das Bilderbuch aus stabiler Pappe besticht zudem durch spielerische Elemente (Drehscheibe, Suchaufgaben, Klappen) und zuckersüße, farbenfrohe Illustrationen.


    ...


    Rezensiertes Buch: „Weißt du, was die Tiere machen? Kleine Biene" aus dem Jahr 2022

    Eine emotionale und außergewöhnlich berührende Achterbahnfahrt: ernst und traurig, aber auch voller Hoffnung.


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    Inhalt:


    Bill ist Teil der Crew auf dem Segelschiff Pandora und trainiert an der kanarischen Küste für einen Wettbewerb.


    Doch ein ein plötzlicher Sturm bringt das Schiff zum kentern und trennt den 15-Jährigen von der restlichen Mannschaft.


    Allein in einem kleinen Holzboot ist er der tosenden See hilflos ausgeliefert. Als sich der Ozean beruhigt, entdeckt Bill ein junges Mädchen, das in einer Tonne auf dem Meer treibt. Aya ist ebenfalls einem großen Unglück entkommen.


    Die beiden schließen sich zusammen. Verschiedene Sprachen, unterschiedliche Kulturen und doch verbindet sie eines: die Hoffnung!



    Altersempfehlung:


    ab 12 Jahre



    Mein Eindruck:


    Die Geschichte von Bill wird erzählt. Diese Perspektive und sein authentischer und ehrlicher Stil lassen den Leser rasch mit dem Protagonisten mitfühlen und die Ereignisse hautnah miterleben.


    Schrecken und Schönheit des Meeres liegen so dicht beieinander. Auch werden die sprachlichen und kulturellen Barrieren - ohne zu werten - anschaulich dargestellt und nach und nach aus dem Weg geräumt. Sowohl Aya wie auch Bill wachsen aufgrund der Konfrontation mit dem Tod über sich hinaus.


    Die gnadenlose Sonne, der tägliche Kampf um das Überleben werden so realistisch und oftmals schonungslos geschildert und dennoch bleibt immer ein Funke Hoffnung. Die kühleren und ruhigen Nächte bilden den perfekten Gegenpart und hier verfällt man - trotz der schier ausweglosen Situation - ins Träumen: Bill und Aya blicken in den Sternenhimmel und das Mädchen erzählt wie Scheherazade Geschichten aus tausendundeiner Nacht.

    Die Märchen lenken die Kinder ab und sorgen immer wieder für Auflockerung.


    Über sich selbst erzählt das Berbermädchen wenig. Nach und nach kommt immer mehr Licht ins Dunkel und die Kinder verbindet nicht mehr nur der Überlebenswille, sondern auch eine tiefe Freundschaft.


    Über den Fortgang der Ereignisse möchte ich gar nicht zu viel verraten. Auf Leser:innen warten sowohl überraschende Wendungen wie auch ein Ende, mit dem man vielleicht nicht gerechnet hat.


    Eine emotionale Achterbahnfahrt und ein berührendes und tiefgründiges Abenteuer bei dem die Spannung bis zur letzten Seite anhält.



    Fazit:


    Eine einfühlsam erzählte Geschichte über ausweglose Situationen und den unglaublichen Willen, zu überleben.


    Trotz der ernsten Lage bleiben Humor und Hoffnung nicht auf der Strecke: Märchen aus tausendundeiner Nacht sowie die tiefe Freundschaft zwischen Bill und Aya sorgen für Abwechslung.


    ...

    Rezensiertes Buch: "Allein auf dem Meer" aus dem Jahr 2022

    Einfühlsame Geschichte über Gemeinsamkeiten, Freundschaft und Ideenreichtum. Zudem lindern die traumhaften Illustrationen akutes Meerweh.


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    Einfallsreich, unterhaltsam, einfach wunderbar!


    Inhalt:


    Kaninchenkapitän Knut lebt im Osten auf einer winzigen Insel mitten im Meer.

    Inselratte Ibbe wohnt im Westen ebenfalls auf einer klitzekleinen Insel.


    Die beiden lieben das Meer, die salzige Luft, die traumhaften Sonnenuntergänge ...


    Aber auf ihren Inseln fühlen sie sich auch ein wenig einsam. Wie schön wäre es, könnte Ibbe sein Glück im Leuchtturm und Knut seines im Fischerhaus mit jemandem teilen.


    Doch was sollen die beiden unternehmen, wenn die Freundschaft des anderen zwar in Sicht und doch so weit entfernt scheint?



    Altersempfehlung:


    ab 3 Jahre



    Illustrationen:


    Wunderschöne Illustrationen ergänzen und unterstreichen die Handlung perfekt. Beim Betrachten kann man die frische Brise fast spüren und die salzige Meeresluft riechen. Auch die dicken Kluntjes in Ibbes Tee mit süßer Sahne hört man knistern und knacken ;-)


    Die Zeichnungen nehmen viel Raum ein, man entdeckt beim wiederholten Betrachten immer neue Kleinigkeiten und die kurzen Texte, meist am oberen Rand der Seiten, fügen sich optisch sehr gut ein.


    Der Zeichenstil und die farbenfrohe Farbgestaltung gefallen sehr. Ibbe und Knut sind niedlich und dank ihrer großen, wachen Augen und ihrem Lächeln auch sehr sympathisch.

    Der Wechsel und Vergleich zwischen Inselratte und Kaninchenkapitän und der überraschende Perspektivwechsel gefallen sehr.



    Mein Eindruck:


    Der Schreibstil ist altersgerecht und gut verständlich, denn die Texte sind kurz und einfach gehalten. Einige Worte sind farbig hervorgehoben und so zeigen die zahlreichen Wiederholungen und Vergleiche von Beginn an, wie ähnlich Ibbe und Knut sich sind und wie sehr sie sich einen Freund wünschen.


    Die beiden sind einfach zuckersüß und erobern das Herz des Lesers mühelos im Sturm.

    Beim Versuch, mit ihrem Gegenüber Kontakt aufzunehmen, strengen sie sich tüchtig an und werden kreativ.


    Wie es ihnen gelingt, wird hier natürlich nicht verraten ;-)

    Ein wundervolles Bilderbuch über Freundschaft, Distanz und die Liebe zum Meer.



    Fazit:


    Eine warmherzige wie auch lustige Geschichte, die zeigt, dass Freundschaft jede Hürde meistern kann.


    Zudem ist das Abenteuer der beiden Freunde wunderschön und detailverliebt illustriert.


    ...

    Rezensiertes Buch: "Ibbe & Knut - Zwei Freunde und das Meer" aus dem Jahr 2021

    Ein witziges und spannendes Abenteuer mit zwei charmanten Rattenkindern und farbenfrohen Zeichnungen.


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    Inhalt:


    Die beiden Rattenkinder Eliot und Isabella wollen in den Bergen wandern und zelten.


    Leider haben sie die Rechnung ohne Bocky Bockwurst und seine Bande gemacht. Schon im Zug begegnen sie den Rüpeln. Was führen sie nur im Schilde?


    Doch dies sind nicht die einzigen zwielichtigen Figuren.
    Als der berüchtigte Gangsterboss Don Ratzo auftaucht und die beiden Freunde in einer finsteren Räuberhöhle landen, ist Köpfchen gefragt.


    Altersempfehlung:


    ab 5 Jahre (zum Vorlesen)
    etwa ab 8 Jahre (zum Selberlesen:
    normale Schriftgröße, Flattersatz, viele Illustrationen)



    Illustrationen:


    Den Buchvorsatz schmückt eine Karte, die nicht nur die wichtigsten Orte zeigt, sondern an der sich der Weg der beiden Rattenkinder sehr gut nachvollziehen lässt.


    Der Bildanteil in diesem Vorlesebuch ist sehr hoch und zahlreiche - oftmals auch ganzseitige - farbenfrohe Illustrationen greifen die Handlung auf.


    Die Figuren sind detailliert und liebevoll gestaltet. Ihre Gefühle stehen ihnen ins Gesicht geschrieben und so wird auch in den Bildern schnell deutlich, wie mutig und unerschrocken Isabella ist und dass Eliot oft etwas mulmig zumute ist. Sein Gesichtsausdruck auf dem Cover spricht bereits Bände.


    Wie auch bei den Abenteuern des kleinen Drachen Kokosnuss lohnt bei den größeren Bildern einen zweiter Blick. Denn auch bei Eliot und Isabella findet sich die kleine Maus, die zwar im Text keinerlei Erwähnung findet, aber in den Illustrationen die Hauptfiguren auf ihrer spannenden Reise begleitet.



    Mein Eindruck:


    Dies ist das fünfte Abenteuer von Eliot und Isabella und für uns die erste Begegnung mit den sympathisch-charmanten Rattenkindern. Von Ingo Siegner kannten wir bisher nur den kleinen Drachen Kokosnuss und Erdmännchen Gustav.


    Mit welchem der "Eliot & Isabella"-Bücher man beginnt oder ob man schon welche gelesen hat, ist unerheblich, denn die Geschichten sind unabhängig voneinander. Wir hatten als Neulinge jedenfalls keine Schwierigkeiten.


    Die Charaktere sind liebevoll und klischeefrei gestaltet.
    Isabella ist clever und pfiffig, mutig und abenteuerlustig.
    Eliot dagegen ist der ruhigere Part, etwas ängstlich, vorsichtig und auf jede Eventualität vorbereitet. Wenn es drauf ankommt, hat er gute Ideen.
    Gemeinsam finden die Rattenkinder für jedes Problem eine Lösung und bestreiten so das Abenteuer.


    Die "Bösewichte" Bocky Bockwurst und seine Bande sind zwar die Schurken, aber auf eine tollpatschige und sehr lustige Art und Weise.


    Auch die Nebenfiguren sind mit Liebe zum Detail angelegt. In unsere Herzen geschlichen hat sich der tiefenentspannten Wachtmeister Wumpe, der seine Berichte ganz altmodisch an der Schreibmaschine tippt und keine geladene Waffe mit sich führt, weil er das für viel zu gefährlich hält.


    Die Geschichte wird abwechslungsreich und spannend erzählt.
    Witzige Dialoge und Eliots Gedichte lockern das Abendessen zusätzlich auf:


    "Über Wurzel, über Stein,
    geht es tief ins Tal hinein,
    über Felsen, über Gletscher,
    vorbei an Wasserfall-Geplätscher,
    erklimmen wir die höchsten Berge,
    fröhlich munter wie die Zwerge.
    Und kommt die Nacht über die Welt,
    schlüpfen wir ins Camping-Zelt."
    (vgl. S. 7 f.)


    Natürlich möchten wir an dieser Stelle nicht zu viel verraten, wer in den Räuberbergen alles sein Unwesen treibt und was diese berüchtigten Banditen im Schilde führen.


    Wir vergeben 5 von 5 rattenscharfe Sterne sowie eine Vorleseempfehlung!



    Fazit:


    Ein spannendes und farbenfroh illustriertes Abenteuer, welches durch liebenswerte Charaktere, reichlich Humor und tolle Gedichte besticht.


    ...

    Rezensiertes Buch: "Eliot & Isabella in den Räuberbergen" aus dem Jahr 2020

    Herzerwärmende Geschichte über Selbstfindung und Mut, über Freundschaft und Liebe.


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    Inhalt:


    Jonny Ameise ist so ganz anders als der Rest seiner Verwandtschaft.

    Er kann nicht so gut riechen und sehen wie die anderen Ameisen und ist bei weitem nicht so stark wie sie. Inzwischen ist er auch viel größer und passt schon lange nicht mehr durch die schmalen Gänge im Ameisenhügel.


    Der Verdacht beschleicht ihn, dass hier irgendetwas so gar nicht stimmt, denn nun fängt sein Körper auch noch an, seltsam zu brummen ... Brummps!


    Um niemanden in Gefahr zu bringen, entschließt er sich schweren Herzens, seiner Familie und dem Ameisenhügel den Rücken zu kehren.



    Altersempfehlung:


    ab 6 Jahre (zum Vorlesen)

    ab 9 Jahre (zum Selberlesen: normale Schriftgröße, Blocksatz, kurze Kapitel, hoher Bildanteil)



    Illustrationen:


    Das Abenteuer wird ergänzt durch zahlreiche kleine und große Zeichnungen.

    Wie auch auf dem Cover zu sehen, werden die schwarz-weiß Zeichnungen durch rote Akzente in Szene gesetzt und bieten zudem einen faszinierenden Blick in die Welt der Ameisen.


    Mit viel Liebe zum Detail erwecken die kunstvollen und ausdrucksstarken Illustrationen die Charaktere zum Leben. Ganz besonders Jonny schließt man sofort ins Herz.

    Dialoge der Ameisen werden oftmals ähnlich einem Comic dargestellt, nächtliche Szenerie durch schwarze Seiten sehr passend und atmosphärisch gestaltet und ein Brummps nimmt auch mal eine gesamte Doppelseite für sich ein.



    Mein Eindruck:


    Mit viel Humor und Wortwitz wird das Abenteuer erzählt. Leser:innen werden direkt angesprochen und einbezogen, denn hier wird niemand für dumm verkauft ;-) Schließlich ist für alle offensichtlich, dass Jonny Ameise keine Ameise ist. Er ist ein Mistkäfer.

    Nur Jonny, seine beste Freundin Butz und alle anderen Ameisen wissen es nicht. Wie es dazu kam und wo das Ganze endet, wird auf spannende und unterhaltsame Art geschildert.


    Für ein unglaubliches Lesevergnügen sorgen aber nicht nur der lebendige Schreibstil sondern auch bildliche Vergleiche und wundervolle Wortschöpfungen:


    "Zwischen dem Wach des Tages und dem Schlaf der Nacht liegt Jonnys Lieblingsort: der Waaf. Im Waaf ist alles Gold und warm, im Waaf ist Jonny stark und genau richtig groß. Hach, der Waaf!" (vgl. S. 34)


    Die Protagonisten sind liebenswert und herzlich. Jonny macht sich ernsthafte Sorgen und Butz ist eine wahre Freundin, die - egal was geschieht - zu ihm hält und ihn selbstverständlich auch bei seiner Flucht in die Wildnis begleitet.


    Erst die Begegnung mit Käferdame Maggie öffnet Jonny die Augen:


    "Mann, Jonny. Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass eine Schwäche vielleicht eine Stärke am falschen Ort ist?" (Maggie, vgl. S. 113)


    Jonny akzeptiert am Ende nicht nur sich selbst, sondern lernt seine Stärken zu schätzen und wird ein Held.


    Eine berührende Botschaft: Jeder ist etwas besonderes! Aber manchmal muss man die Dinge erst aus einer andere Perspektive erleben, um dies zu erkennen.


    Eine herzerwärmende und humorvolle Geschichte über Identitätssuche, Freundschaft und Liebe mit sympathischen wie authentischen Charakteren!



    Fazit:


    Das Abenteuer besticht durch Humor und Wortwitz. Zudem zeigt es auf unterhaltsame Weise, dass eine vermeintliche Schwäche eigentlich eine Stärke sein und Anderssein etwas Gutes bedeuten kann.


    Zweifarbige, atmosphärische und kunstvolle Illustrationen ergänzen und unterstreichen die Geschichte und erwecken die Charaktere zum Leben.


    ...

    Rezensiertes Buch: "Brummps - Sie nannten ihn Ameise" aus dem Jahr 2022

    Ein mitreißendes und magisches Abenteuer über Hoffnung und Selbstfindung und große Träume, die Wirklichkeit werden können.


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    Inhalt:


    Wie hat der Weihnachtsmann zu seiner Berufung gefunden?

    Alles beginnt mit einem kleinen Jungen namens Weihnacht. Eigentlich heißt er Nikolas, aber da an Weihnachten geboren, ist dies sein Kosename.


    In großer Armut und als Halbwaise in Finnland aufgewachsen, wird der 11-Jährige nun auch noch von seinem Vater zurückgelassen. Der Holzfäller wittert das große Geld bei einer waghalsigen Expedition zum Nordpol. Im Auftrag des Königs sollen sieben mutige Männer die Existenz von Wichteln beweisen.


    Als der Vater nach Monaten noch immer nicht heimkehrt, macht sich Nikolas auf die Suche nach ihm. Bei der gefährlichen Reise in den hohen Norden begleitet ihn sein einziger Freund, das Mäuschen Miika und später auch das Rentier Blitz.


    Was den Jungen am Nordpol wohl erwartet? Wird er die Stadt der Wichtel finden?



    Altersempfehlung:


    ab 10 Jahre



    Covergestaltung/Illustrationen:


    Das mit silberglitzernden Elementen verzierte Buchcover sorgt bereits für Weihnachtsstimmung. Der Junge mit seinem selbstgeschneiderten und viel zu groß geratenen Weihnachtsmann-Kostüm ist herrlich anzuschauen. Es zeigt, dass er erst in seine Rolle hineinwachsen muss.


    Detaillierte Bleistiftzeichnung unterstreichen das Gelesene und geben den Figuren ein Gesicht. Zudem sorgen sie trotz ihrer Dunkelheit für eine zauberhafte Atmosphäre und beim Anblick des traurigen Nikolas, vergießt man selbst eine Träne.

    Wie auch die Geschichte wirken die Illustrationen zunächst düster, wärmen jedoch auf den zweiten Blick oftmals das Herz.



    Mein Eindruck:


    Die Geschichte wird nach einer kurzen Einleitung über die Macht des Glaubens und die Überwindung des Wortes "unmöglich!" mit viel Humor und Charme erzählt.


    "Das Unmögliche ist eine Möglichkeit, die du nur noch nicht erkannt hast." (Väterchen Toppo, vgl. S. 98)


    Wie für englische Kinderbücher typisch, ist die Ausgangssituation des Jungen namens Weihnacht alles andere als rosig:

    die zweiköpfige Familie ist bettelarm, lebt in einer kleinen Holzhütte im Wald und der Vater arbeitet sich kaputt, am Ende reicht es trotzdem nur für dünne Pilzsuppe. Die Tante, die eigentlich auf den Jungen aufpassen soll, während der Vater unterwegs ist, schikaniert Nikolas wo sie nur kann und ihre Grausamkeiten kennen keine Gnade.


    Der tapfere und optimistische Junge verliert trotzdem nicht den Mut. Als ihm jedoch das Einzige genommen wird, was ihm von seiner verstorbenen Mutter geblieben ist, platzt auch ihm der Kragen und er verlässt seine Heimat, um den Vater zu suchen.


    "Die Welt [...] der Menschen ist voller Schlechtigkeit. Überall ist Elend und Habgier und Kummer und Hunger und Grausamkeit. Es gibt viele, viele Kinder, die niemals Geschenke bekommen und die froh sein können, wenn sie zum Abendessen mehr kriegen als ein paar Löffel Pilzsuppe. Sie haben kein Spielzeug und müssen hungrig zu Bett gehen. Kinder, die keine Eltern mehr haben. Kinder, die bei schlechten Menschen aufwachsen wie meiner Tante Carlotta. In so einer Welt ist es ganz leicht, böse zu sein. Aber wenn jemand gütig ist oder freundlich, ist es ein Wunder. Güte schenkt den Menschen Hoffnung. Und Hoffnung ist das größte Wunder, das es gibt." (Nikolas, vgl. S. 139 f.)


    Nikolas kennt die Schattenseiten des Lebens und muss viele Rückschläge ertragen, trotzdem ist er voller Optimismus.


    Zudem kann er auf die Unterstützung neugewonnener Freunde zählen.

    Die Nebencharaktere sind ebenso liebevoll gestaltet und neben dem Rentier Blitz, der Wahrheitselfe Pixie, den Wichteln Kleine Nusch und Väterchen Toppo wird das kleine Mäuschen Miika zum heimlichen Liebling.


    Es ist eine außergewöhnliche (oftmals düstere und herzzereißende) Geschichte über die Suche nach sich selbst, das Überwinden von Zweifeln und am Ende der wertvollen Erkenntnis, dass - wenn man nur fest genug daran glaubt - Wunder wahr werden können.



    Fazit:


    Ein Weihnachtsabenteuer, welches auch ruhigere Töne anstimmt und düstere Seiten zeigt.

    Trotz Schicksalsschlägen, fieser Spießgesellen und böswilliger Wesen ist es eine außergewöhnliche Erzählung, die Mut macht und Hoffnung schenkt.


    Ein magisches Märchen!


    Detaillierte und atmosphärische Bleistiftzeichnungen ergänzen die Geschichte perfekt und geben den Figuren ein Gesicht.


    ...

    Rezensiertes Buch: "Ein Junge namens Weihnacht" aus dem Jahr 2016

    Ein stimmungsvoller Weihnachtskrimi mit Witz und Charme. Ein spannender Fall in winterlicher Kulisse mit sympathischen Jungdetektiv:innen.


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    Inhalt:


    Dezember 1935, Universität Cambridge:

    Die Internatsschülerinnen Hazel Wong und Daisy Wells sind zu Besuch bei Daisys älterem Bruder in Cambridge. Auch die Junior Pinkertons Alexander und Charles verbringen ihre Ferien auf dem Universitätsgelände.


    Doch die Stimmung innerhalb der Studentengemeinschaft ist alles andere als harmonisch.

    Was zunächst mit harmlosen Lausbubenstreichen beginnt, endet mit einem Mord ...



    Altersempfehlung:


    ab 12 Jahre



    Mein Eindruck:


    Dies ist der fünfte Fall für die Nachwuchs-Detektivinnen Daisy und Hazel.

    Die beiden 14-Jährigen bilden den Detektivclub "Wells & Wong":

    Daisy Wells, Vorsitzende, und ihre beste Freundin Hazel Wong, Schriftführerin und Vizevorsitzende.


    Vor Beginn der Geschichte findet sich ein vereinfachter Lageplan der Universität Cambridge sowie Grundrisse des Maudlin College, nebst einer Personenübersicht unterteilt auf die drei (teilweise fiktiven) Colleges der Universität.


    Das Abenteuer ist von Hazel als Bericht verfasst: Fall der Weihnachtsverbrechen.

    Der Schreibstil ist mitreißend, humorvoll und trotz Handlung im Dezember des Jahres 1935 nicht altbacken und gut verständlich.

    Was ebenfalls sehr an dieser Krimireihe gefällt, ist die übersichtliche Strukturierung: die unterschiedlichen Phasen der Ermittlung werden von Vorgeschichte, Mord bis zur abschließenden Auflösung in einzelne Teile separiert. Abschließend findet sich noch Daisys Cambridge-Führer, ein Glossar mit Erläuterungen zu Besonderheiten und Fremdwörtern.


    Wells und Wong sind nicht nur optisch sondern auch charakterlich grundverschieden und doch verbindet sie eine tiefe Freundschaft. Aufgrund ihres Alters dienen sie dem Leser zudem hervorragend als Identifikationsfigur.

    Mit den Junior Pinkertons Alexander und Charles kommen noch zwei weitere Ermittler ins Spiel, was Daisys Eitelkeit zunächst schwer zu schaffen macht.


    Wie bei einem Whodunit-Krimi zu erwarten, finden sich zahlreiche Verdächtige und verschiedene (falsche) Fährten, die zu eigenen Spekulationen anregen.

    Beim Lesen kann man daher fleißig mitkombinieren, Verdächtige ausschließen oder - vielleicht sogar bis zum Schluss - im Dunkeln tappen.


    Man fiebert mit, ob es den beiden Detektiv-Duos gelingt wird, den Mordfall aufzuklären.

    Robin Stevens hat mit "Wells & Wong" eine witzige und unterhaltsame Detektivreihe geschaffen: spannend, originell und mit viel Charme. Ein großartiges Lesevergnügen für Fans englischer Kriminalromane!


    Ich freue mich schon auf die nächsten Fälle der beiden jungen Damen (und vielleicht auch wieder mit den beiden jungen Herren)!



    Fazit:


    Der fünfte Fall für die Internatsschülerinnen Daisy Wells und Hazel Wong. Dieses Mal in der Universität Cambridge in weihnachtlicher Atmosphäre.


    Die beiden charmant-pfiffigen Protagonistinnen, die sich hervorragend ergänzen, erhalten Unterstützung von zwei nicht minder cleveren Junior-Pinkertons.


    Die Story ist spannend und abwechslungsreich gestaltet. Sie besticht durch interessante Charaktere, eine vorweihnachtliche Atmosphäre und einen klassischen Mordfall zum Miträtseln.


    ...

    Rezensiertes Buch: "Ein Fall für Wells & Wong: Mord unterm Mistelzweig" aus dem Jahr 2018

    Herrlich schräg und witzig: Eine Geschichte zum Schmunzeln, Kichern und auch ein wenig zum Gruseln. Aber nur ganz wenig ;-)


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    Inhalt:


    Freddy und seine große Schwester Flo ziehen mit Papa Frank und seiner neuen Freundin Ulrike um. Ausgerechnet in ein Mehrfamilienhaus am Friedhof.


    Während Flo alles doof findet, entdeckt Freddy, dass die Nachbarn sich alles andere als normal verhalten.


    Fortan sammelt er Beweise dafür, dass die Familie mit Werwolf, Hexe, Zombie, Vampir, Gespenst, Elfe und Heinzelmännchen unter einem Dach lebt.


    Plötzlich stecken die Kinder mitten in einem rasanten Abenteuer und entdecken einen fiesen Betrug ...



    Altersempfehlung:


    ab 9 Jahre



    Illustrationen:


    Eine doppelseitige Zeichnung zu Beginn zeigt das Haus in der Jüterboger Straße 13 und stellt gleichzeitig deren Bewohner mit kurzem Steckbrief vor.


    Freddy, Flo und ihre "schrägen" Nachbarn sind wunderbar gestaltet.

    Die Geschichte ergänzen mit Liebe zum Detail gezeichnete schwarz-weiß Illustrationen und unterstreichen so einige der wichtigen Szenen.



    Meine Meinung:


    Frederick - genannt Freddy - Feyerabend (9 Jahre) ist ein pfiffiges und neugieriges Kerlchen, das vollkommen ohne Scheu auf die sonderbaren Nachbarn zugeht und dem es schlussendlich sogar gelingt, seine sonst so coole Schwester Florentine - genannt Flo - (12 Jahre) in ein turbulentes Abenteuer hineinzuziehen.


    Die Geschichte besticht neben Anspielungen, Running Gags, aberwitzigen Dialogen und einer kleinen Portion Grusel ganz besonders durch die sympathischen und schrägen Nachbarn:


    Hexe Populonia Papadopoulos - kurz Poppy - und ihr Handfeger namens Wuschel,

    die Heinzelmännchen, die lieber Heinzelleute genannt werden, schließlich sind es Heinzelmänner und Heinzelfrauen,

    ein Werwolf, der berlinert und zum Antiagressionstraining geht,

    ein vegetarischer Vampir, dessen Herz für die bezaubernde, leicht verwirrte Elfe in der Nachbarwohnung schlägt ...


    Mit klassischen Vorurteilen gegenüber Vampiren, Werwölfen usw. wird humorvoll abgerechnet und auch Erwachsene kommen beim Vorlesen voll auf ihre Kosten.

    Zwischen den Zeilen finden sich altersgerecht verpackt immer wieder Themen wie Pubertät, Patchwork-Family, Toleranz und gemeinschaftliches Miteinander oder kleine Gesellschaftskritiken.


    Wer den speziellen Humor von Marc-Uwe Kling mag, wird auch das Kinderbuchdebüt von Maria Kling lieben.


    Die "Grusel"-Geschichte entwickelt sich zu einem spannenden und turbulenten Detektivabenteuer und erhält nicht nur 5 von 5 Vollmonde sondern zudem eine (Vor-) Leseempfehlung für große und kleine Gnome!



    Hörbuch-Tipp:


    Zeitgleich ist das Buch in gekürzter Fassung als Lesung erschienen: genial vorgetragen von Marc-Uwe Kling!

    Er verleiht den mit viel Herz und Liebe zum Detail ausgearbeiteten Charakteren eine ganz besondere Stimme und einen Hauch Känguru ;-)



    Fazit:


    Ein gelungenes Kinderbuchdebüt:

    witzig, unterhaltsam, überraschend!


    Eine turbulente und herrlich schräge Geschichte mit skurrilen wie charmanten Charakteren zum Schmunzeln, Kichern und beim Lesen vom Sofa Kullern vor lauter Lachen.


    Ein rundum gelungenes (Vor-)Lesevergnügen!


    ...

    Rezensiertes Buch: „Freddy und Flo gruseln sich vor gar nix!" aus dem Jahr 2021

    Eisige, abenteuerliche Expedition mit feinem Humor, vertauschten(?) Rollen, herrlich skurrilen Charakteren & einer überraschenden Entdeckung!


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    Inhalt:


    Der Geograf Globulus berichtet von den Aufzeichnungen eines griechischen Gelehrten:


    Im eisigen Land der Sarmaten, östlich des römischen Reiches, soll der sagenumwobenen Greif leben.


    Julius Cäsar, der das mysteriöse Fabelwesen bereits vor seinem geistigen Auge in Aktion im Zirkus sieht, unterstützt die Expedition und so macht sich eine bunte Truppe aus römischen Legionären, deren Zenturio, einem auf Tierkämpfe spezialisierten Gladiator und Geograf Globulus auf den Weg ...


    Doch Terrine, der Schamane der Sarmaten, hat das drohende Unheil bereits erahnt und seinen Freund Miraculix um Hilfe gebeten.



    Mein Eindruck:


    Ein Reiseabenteuer in eisiger Kulisse. Diese Bände sind mir zumeist die liebsten, denn wenn Asterix und Obelix auf Entdeckungstour gehen, sind gerade die "Einheimischen" und deren Sitten interessant und zeichnerisch gibt es beim Setting viel mehr Möglichkeiten.


    In diesem Fall wird mit Klischees und Rollenbildern gespielt (Krieg ist Frauensache und Männer gehören an den Herd) und auch mit der fremden Sprache. Die Sarmaten "nuscheln" nach Aussage der Römer das "E" (es wird spiegelverkehrt geschrieben).


    Sowohl Wortwitz wie feine Anspielungen und Running Gags kommen in diesem Comic nicht zu kurz. Ebenso finden sich aktuelle Bezüge zu Fakenews, Abstand halten uvm. Es dreht sich um Götterverehrung aber auch um Aber- bzw. Irrglaube (Legionär Fakenius stichelt seine Mitstreiter immer wieder auf).


    Die Charaktere sind herrlich schräg und überspitzt gestaltet und auch zeichnerisch sehr gelungen, z. B. findet sich im sarmatischen Dorf für einige Gallier ein entsprechendes Pendant, Geograf Globulus ist äußerlich Michel Houellebecq nachempfunden und vermutlich finden sich weitere Cameo-Auftritte, die ich noch nicht entdeckt habe. Denn beim wiederholten Lesen kann man noch Kleinigkeiten erkennen.


    Der Humor kommt nicht zu kurz und so sorgen neben den Hauptakteuren beispielsweise die Skythen (einheimische Führer und Späher der Römer) für Lacher, denn ihre gelassene Art der Berichterstattung gleicht - auch in turbulenten Situationen - den blumigen Beschreibungen eines Reiseführers.


    Die Geschichte ist spannend gestaltet, der Ausgang der Expedition (der Fund des Greifs) überraschend und wie es sich für ein Asterix-Abenteuer gehört, schließt sich der Kreis mit Cäsars Aussage "Dann holt die Giraffe raus." (wenn es schon kein Greif gibt) und einem Festbankett unterm gallischen Sternenzelt.


    Es sind große Fußstapfen, in die Yean-Yves Ferri und Didier Conrad treten, und mit dem Ergebnis in diesem 39. Band der Reihe bin ich sehr zufrieden. 4,5 von 5 Sterne!



    Fazit:


    Das eisige Reiseabenteuer besticht durch witzige Dialoge, feinen Humor und herrlich skurrile Charaktere in vertauschten (?) Rollen.


    Ein gelungener Asterix-Band mit einer überraschenden Entdeckung!


    ...


    Rezensiertes Buch: "Asterix und der Greif" aus dem Jahr 2021

    Ein spannender Katzenkrimi: lehrreich, humorvoll und unterhaltsam erzählt mit herrlich schrägen Figuren und tollen sw Zeichnungen.


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    Inhalt:


    Ra genießt sein Leben an der Seite des Pharaos in vollen Zügen.

    Am liebsten würde der verfressene Kater den ganzen Tag faul herumliegen und sich die Sonne Ägyptens auf seinen Bauch scheinen lassen.


    Doch als ein kostbares Amulett - das Auge des Horus - verschwindet und alle das junge Dienstmädchen Tedimut verdächtigen, kann der clevere Skarabäus Khepri seinen besten Freund überzeugen, in diesem Fall auf Spurensuche zu gehen.


    Ob es diesem ungleichen Duo gelingen wird, die Unschuld des Mädchens zu beweisen?



    Altersempfehlung:


    etwa ab 9 Jahre



    Illustrationen/Cover-Gestaltung:


    Das farbenfrohe Cover weckt sogleich die Neugierde auf das ungleiche Duo Palastkater Ra und Skarabäus Khepri. Die in orange-gelb leuchtende Figur des Pharao ist wunderbar detailliert gezeichnet und im Hintergrund der blaue Nil sowie wiederum in gelb und orange die Pyramiden in der Wüste bilden eine exotische Kulisse.


    Im Innern ergänzen ausdrucksstarke schwarz-weiß Zeichnungen die Geschichte und zusätzlich umrahmen kleine Hieroglyphen die Kapitel- bzw. Seitenzahlen.



    Mein Eindruck:


    Eine Mischung aus Detektivgeschichte und Katzenkrimi in einer faszinierenden Kulisse im alten Ägypten. Diese Kombination hat mich sofort neugierig gemacht.


    Kater Ra erzählt in der Ich-Form. Der lockere Schreibstil liest sich wie im Flug, die Kapitel sind angenehm kurz und die Geschichte ist spannend gestaltet.

    Der faule und verfressene - stellenweise auch sehr eitle und fast schon überheblich wirkende - Lieblingskater des Pharaos wird rund um die Uhr verwöhnt.


    "Verbrechen waren das Letzte, woran ich dachte, als mein Leben mit einem Mal abenteuerlich wurde."

    (vgl. S. 7)


    Sein bester Freund ist ein fleißiger und pfiffiger Mistkäfer (ein schillernder Skarabäus, der sich nicht davor scheut, im Dreck zu wühlen). Im Gegensatz zu Ra ist Khepri empathisch und hat ein großes Herz für alle Lebewesen.


    Dieses außergewöhnliche und grundverschiedene Ermittler-Duo ergänzt sich perfekt und bekommt sogar noch Unterstützung von der Küchenkatze Miu. Die Dialoge sind herrlich unterhaltsam und auch die Befragung anderer Palasttiere (Turteltauben Ini und Ibi, der alte Pavian Bebi und Leopardin Aat) gestaltet sich aufschlussreich und mit viel Witz und Situationskomik. Der Running Gag des ewig hungrigen Ra, der sich andauernd sorgt, wann er das nächste Mal etwas zu Fressen bekommt, bringt Leser:innen immer auf's Neue zum Schmunzeln.


    Die Charaktere sind liebenswert und vielfältig. Besonders die Entwicklung des zunächst hochmütigen Katers ist nachvollziehbar ausgearbeitet. Denn auch Ra hat sein Herz am rechten Fleck.


    "Doch dort in der Dunkelheit musste ich der harten Wahrheit ins Gesicht sehen: Selbst wenn Menschen dich wie einen Gott behandeln, bist du noch lange keiner. Auch wenn ich es höchst ungern zugab - Khepri hatte recht. Am Ende war ich einfach nur eine Katze."

    (vgl. S. 191)


    Den Leser erwartet eine unterhaltsame und knifflige Detektivgeschichte zum Mitraten mit herrlich skurrilen wie liebenswerten Charakteren.


    Wer wissen möchte, was eine Bronzefigur im British Museum in London - "Gayer-Anderson cat" - hierbei für eine besondere Rolle gespielt hat, sollte unbedingt einen Blick in den Anhang des Buches werfen.


    Das i-Tüpfelchen sind neben dem Namensverzeichnis mit weiteren Erläuterungen nämlich die Anmerkungen der Autorin sowohl mit reichlich Hintergrundwissen zum alten Ägypten sowie auch zur Entstehung der Geschichte und ersten Idee zum Ermittlerduo Ra und Khepri.


    Für diesen rundum gelungenen Start einer Buchreihe vergebe ich von Herzen eine Leseempfehlung: für Jung und Alt, Jungen wie Mädchen!

    Am Ende findet sich eine Leseprobe für das zweite Abenteuer der sympathischen Detektive. "Ein Fall für Katzendetektiv Ra - Die gemeinen Grabräuber" erscheint voraussichtlich im Februar 2022.



    Fazit:


    Diese spannende und unterhaltsame Detektivgeschichte mit viel Humor und charmant-skurrilen Charakteren bietet Jung und Alt großartigen (Vor-)Lesespaß.


    Hintergrundwissen zum alten Ägypten und wunderschöne schwarz-weiß Illustrationen ergänzen die Geschichte hervorragend.


    Eine Empfehlung nicht nur für Fans von Katzenkrimis.


    ...

    Rezensiertes Buch: "Ein Fall für Katzendetektiv Ra - Das verschwundene Amulett" aus dem Jahr 2021

    Unspektakulärer Fall für die charmante und clevere Enola Holmes. Dafür stehen erneut die Charaktere und deren Entwicklung im Fokus.


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    Inhalt:


    Enola Holmes lebt unverändert unter falschem Namen und auf der Hut vor ihren großen Brüdern Mycroft und Sherlock. Ihre Tarnung als Sekretärin Ivy Meshle ist aufgeflogen und eine neue Identität muss her.


    Auch ein neuer Fall ist schnell gefunden: das mysteriöse Verschwinden der Duquessa Blanchefleur del Campo wirft Fragen auf.


    Enola ist fest entschlossen, die vermisste Lady zu finden, wird aber noch immer von ihrem Bruder Sherlock gesucht. Denn dieser benötigt die Hilfe seiner Schwester, um die sonderbare Botschaft ihrer untergetauchten Mutter zu entschlüsseln ...



    Altersempfehlung:


    ab 12 Jahre



    Mein Eindruck:


    Dies ist der sechste Band der Enola-Holmes Reihe. Die Fälle selbst sind in sich abgeschlossen, aber es empfiehlt sich, die chronologische Reihenfolge einzuhalten, um die Entwicklung und Beweggründe der Charaktere besser zu verstehen.


    Das Abenteuer ist im Präsens und in der Ich-Form aus Enolas Sicht geschrieben und wirkt dadurch besonders persönlich und berührend. Der Schreibstil ist mitreißend und gut verständlich. Ein wenig "antiquiert" erinnert er sogar an die Sherlock Holmes Romane und es gibt Hinweise auf die Fälle des berühmten Meisterdetektivs.


    Während die älteren Brüder Mycroft und Sherlock ihre kleine Schwester abwertend als Wildfang bezeichnen, macht sich das junge Mädchen gerade diese Talente zu Nutze. Inzwischen hat sie zumindest Sherlock fast überzeugen können, dass sie sehr wohl auf eigenen Beinen stehen kann und eine klassische Erziehung, wie es sich für junge Damen aus gutemHause gehört, für sie nicht in Frage kommt.


    Die 14-jährige Enola ist - wie auch ihre Mutter - der viktorianischen Zeit und den damaligen Konventionen weit voraus. Zudem besitzt sie, wie ihr Bruder Sherlock, eine rasche Auffassungsgabe und hervorragende Menschenkenntnis.


    Chiffrierte Botschaften, ungewöhnliche Verkleidungen und Spürhunde spielen eine Rolle in diesem Fall. Immer mit Hinweis auf die damals (auch kleidungstechnisch) einengenden Zwänge und den aufkeimenden Feminismus.


    Vom ersten Band an wird zudem die Entwicklung der Charaktere und deren Beziehung untereinander immer weiter und tiefgehender ausgeführt. Auch im sechsten Fall ist Enolas Zerrissenheit ein zentrales Thema: Soll sie unentdeckt weiter ermitteln und so ihre Freiheit behalten? Oder ist es an der Zeit, mit ihrer Familie, insbesondere mit ihrem Vorbild Sherlock, in Kontakt zu treten?


    Die Suche nach der untergetauchten Mutter verbindet die Geschwister und führt sie wieder zusammen.


    Ein gelungener Abschluss (der Original-Titel "The Case of the Cypsy Goodbye" ist hier deutlich besser gewählt) und doch hoffe ich natürlich auf weitere Abenteuer von Enola, nun da sie sich nicht mehr verstecken muss ;-)

    Ein siebter Band ist unter dem Titel "Enola Holmes an the Black Barouche" im Sommer 2021 bereits auf Englisch erschienen.


    Auch wenn der eigentliche Fall leider etwas untergeht, bringt es das Abenteuer auf 4 von 5 Sterne aufgrund der Atmosphäre, charismatischer Charaktere und dem runden Abschluss.



    Fazit:


    Eine spannende und erfrischend andere Jugend-Krimi-Reihe im viktorianischen London.

    Das sechste Abenteuer der charmanten und mutigen Enola Holmes bleibt storytechnisch leider etwas blass. Dennoch überzeugt es aufgrund interessanter Kulisse und sorgfältig ausgearbeiteter Entwicklung der Charaktere.


    Dieser Band (hoffentlich nicht der letzte) fügt sich somit hervorragend in die Reihe ein.


    ...

    Rezensiertes Buch "Ein Enola Holmes Krimi - Der Fall des verschlüsselten Briefes" aus dem Jahr 2021

    Schaurig schöne Atmosphäre, kniffliger Kinderkrimi und trotz seines hohen Alters nach wie vor spannend und interessant.


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    Inhalt:


    Da Albert Hitfield auf der Suche nach einem Geisterschloss für sein nächstes Filmprojekt ist, bieten ihm Justus, Peter und Bob kurzerhand ihre Hilfe an.


    Nicht ohne Hintergedanken, denn ihr gerade gegründetes Detektivunternehmen "Die drei Fragezeichen" könnte ein wenig prominente Unterstützung gut gebrauchen.

    Ein sagenumwobenes Schloss ist schnell gefunden, es muss jedoch noch auf Echtheit getestet werden.


    Eine ganze Nacht wollen die drei Detektive im Spukschloss verbringen.

    Ob das blaue Phantom ihnen einen Besuch abstatten und ihnen Schauer über den Rücken jagen wird?



    Covergestaltung/Einband:


    Im Jahr 2021 erscheinen einige der alten Fälle im Kosmos Verlag in neuem Design.

    Das Cover zeigt eine Neuinterpretation von Andreas Ruch und basiert aus dem von Aiga Rasch gezeichneten Titelbild.


    Der schwarze Einband und der "Die drei ???"-Schriftzug wurden beibehalten, dem Titelbild wird dank Neuausrichtung jedoch viel mehr Raum gegeben.


    Das besagte Schloss sowie der gespenstisch leuchtenden Geist stehen im Fokus, sind aber nicht mehr beschränkt auf das Quadrat, sondern verschwimmen mit dem Hintergrund.


    Das neue Cover wirkt zeitlos und steht seinem Vorgänger in nichts nach. Das Gespenst rückt sogar viel mehr in den Vordergrund.


    Nicht nur das Cover wurde einer Verjüngungskur unterzogen, auch die Art des Einbands wurde geändert. Der "feste" Einband ist stabiler als eine Taschenbuchausgabe, allerdings nicht so robust wie die bisherigen Hardcoverbände und auch die Maße der Bücher wurden leider geändert.



    Altersempfehlung:


    ab 9 Jahren



    Mein Eindruck zur Buchreihe (Buchaufbau und Charaktere):


    Mit den drei Detektiven bin ich groß geworden und habe mittlerweile all ihre Fälle gelesen und gehört.

    Die ersten sind mir in besonderer Erinnerung geblieben und ich lese/höre sie immer wieder gerne.


    Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und jeder der drei Fragezeichen hat seine Stärken und Schwächen. Bei ihren Ermittlungen ergänzen sie sich perfekt. Auch findet jeder Leser mindestens einen Detektiv, mit dem er sich identifizieren und so beim Fall mitfiebern kann.


    Justus Jonas ist der erste Detektiv und der Kopf des Trios. Auch wenn er wie ein wandelndes Lexikon (gerne altklug) erscheint, ist auch er hin und wieder mit seinem Latein am Ende.

    Peter Shaw ist der zweite Detektiv und der sportlichste der drei. Dank seines Dietrich-Sets knackt er jedes Schloss. Um unnötige halsbrecherische Aktionen macht er gerne einen großen Bogen.

    Bob Andrews der kleinste im Bunde und zuständig für Recherchen in der Bücherei (es gab ja noch kein Google) und die Aktenführung.


    Im Vorwort werden die drei Jungs aus Rocky Beach und ihr Detektivbüro (ein ausgedienter Campinganhänger vollgestopft mit Technik und Detektivausrüstung) von Albert Hitfield vorgestellt für all jene, die sie (noch) nicht kennen. Es ist somit nicht ausschlaggebend mit welchem Buch man beginnt.


    Wie ein Rahmen legt sich dies um die Geschichte, denn abschließen erläutern Justus, Peter und Bob die letzten offen gebliebenen Fragen mit Albert Hitfield und legen ihm ein Protokoll des Falles vor.


    Auch während der Ermittlungen meldet sich der Filmproduzent immer wieder mit hilfreichen Tipps und Hinweisen an die Leser:innen.



    Meine Meinung zum "Gespensterschloss":


    Bei den wenigsten Bücher weiß ich noch so genau, wo und wann ich sie zum ersten Mal gelesen habe.

    Als mein Kinderzimmer renoviert wurde, habe ich ein paar Nächte im Spielzimmer auf dem ausgebauten Dachboden geschlafen. Natürlich hat man dann nichts besseres zu tun, als vor dem Einschlafen ein gruseliges Buch zu lesen ;-)


    Die schaurige Atmosphäre, die diese Geschichte ausmacht, ist mir derart in Erinnerung geblieben und auch heute noch, wenn ich das Buch lese/das Hörspiel höre jagt spätestens beim Auftritt des blauen Phantoms ein kalter Schauer über den Rücken.


    Obwohl anfänglich noch nichts geschieht, während die Detektive im Schloss ihre Erkundungen anstellen, erzeugt allein die Beschreibung des gruseligen Ortes und die Vorstellung, was passieren könnte, eine Gänsehaut.


    Justus, Peter und Bob sind nie in Gefahr (hierauf weist Justus explizit hin), denn weder Nebel noch Orgelmusik haben je einer Person Schaden zugefügt.

    Neben der Atmosphäre hat mir die Hintergrundgeschichte des Schlossbesitzers Stephan Terril "der Mann mit den tausend Gesichtern" sehr gut gefallen. Dessen zurückgezogenes Leben und plötzlicher, mysteriöser Tod regt weitere Spekulationen an.


    Die Nebencharaktere sind wie immer großartig: z.B. bekommt der Chauffeur Morton einen größeren Auftritt und unterstützt die drei Detektive.


    Einer der Klassiker und einer meiner Lieblingsfälle!


    Vermutlich auch der Grund, warum dieses Buch inzwischen in drei verschiedenen Einbandarten in meinem Bücherregal zu finden ist.



    Hinweis für Nerds:


    Dies ist der erste Fall der drei Fragezeichen (auch wenn das Hörspiel erst an elfter Stelle erschienen ist) und beinhaltet daher die erste Begegnung mit Albert Hitfield (in der ursprünglichen Ausgabe: Alfred Hitchcock) und die Hintergründe dafür, warum er jeden Fall der drei Detektive begleitet. Zusätzlich erklärt sich, warum die drei Junior-Detektive von Morton in einem Rolls Royce chauffiert werden.



    Fazit:


    Der Klassiker schlechthin in einem neuen, modernen Design.


    Das Abenteuer besticht durch sympathische Junior-Detektive sowie durch die schaurig schöne Gruselatmosphäre, Geistererscheinungen und ein verfluchtes Schloss als atemberaubende Kulisse.


    Spannend erzählt und mit Gänsehautgarantie bis zum Finale.


    ...

    Rezensiertes Buch "Die drei Fragezeichen und das Gespensterschloss" Neuauflage aus dem Jahr 2021

    Wichtiges Thema, spannendes Unterwasser-Abenteuer und der Beginn einer gefahrvollen Reise. Mit sw Illustrationen.


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    Inhalt:


    Der Leopard-Drückerfisch Zacky wundert sich zunächst nur über die ungewöhnliche Wärme des Wassers.


    Gemeinsam mit anderen Meeresbewohnern erkennt er schon bald, dass ihr Riff und somit auch sie selbst in großer Gefahr schweben:


    Durch die Erwärmung fliehen Kleinstlebewesen und in Folge dessen sterben die Korallen, das Futter wird knapp und mit unvorstellbarem Hunger im Magen wächst die Angst vor einem Angriff der Squids!


    Um nicht als Kalmar-Futter zu enden oder vor Hunger zu sterben, beschließt die Truppe, die sich nun "Survivors" nennt, das Riff zu verlassen und eine neue Heimat zu finden.




    Altersempfehlung:


    ab etwa 9 Jahre (Blocksatz, normale Schriftgröße, kurze Kapitel)




    Illustrationen:


    Bereits der Buchvorsatz wird von einer atmosphärischen Unterwasserwelt eingenommen.


    Der Zeichenstil besticht durch naturnahe und detaillierte Gestaltung der Meeresbewohner. Durch ihre Mimik wirken sie lebendig und sympathisch. Allerdings fehlt eine kurze Vorstellung der Hauptcharaktere. Lange wurde gerätselt, wer eigentlich wer ist.


    Die Gestaltung der schwarz-weiß Illustrationen ist detailliert und abwechslungsreich, denn neben Zeichnungen, die die Handlung aufgreifen und die Charaktere zum Leben erwecken, finden sich auch viele kleinere Skizzen.




    Mein Eindruck:


    Dies ist das erste Abenteuer von Zacky und den Survivors.


    Überraschenderweise wird man als Leser:in direkt mitten in die spannendste Situation hineingeführt und erfährt anschließend in einem Rückblick, wie und warum diese ungewöhnliche Konstellation von Meeresbewohnern überhaupt in dieser brenzlige Lage gelandet ist.


    Der Schreibstil ist humorvoll, spannend und bildhaft. Die Kapitel haben auch für jüngere Leser:innen eine ideale Länge, wohingegen die Schriftart gewöhnungsbedürftig ist.


    Die Artenvielfalt und die Unterwasserwelt werden derart detailliert beschrieben bzw. eindrucksvoll durch Illustrationen veranschaulicht, dass man das Gefühl hat, mittendrin zu sein.


    Neben dem wichtigen Thema Klimawandel (Erwärmung der Meere, Artensterben), welches dem Abenteuer zugrunde liegt, finden sich immer wieder Informationen zu den verschiedenen Meeresbewohnern. Man muss allerdings sehr genau lesen, um die Namen und Tierarten zuordnen zu können. Eine Übersicht - mit passender Illustration - wäre z. B. im Vorsatz des Buches hilfreich gewesen.


    Die Protagonisten sind sympathisch und jeder ein ganz eigener Typ: Zacky, ein cleverer Leopard-Drückerfisch, seine beste Freundin Scir, ein rotbraunes, einäugiges Steinfisch-Mädchen, der Hai Heuler und Tiefseebewohner DonDon.


    Die bunte Truppe und weitere Meeresbewohner wie Putzerfisch, Rochen, Muräne und Schnecken bilden einen außergewöhnlicher Schwarm und sind fest entschlossen, ihr sterbendes Riff zu verlassen, um eine neue Heimat zu finden.


    Bemängelt wurde zudem, dass (nachdem man endlich herausgefunden hat, wer wer ist) mit der Flucht der Survivors das Abenteuer endlich beginnt, jedoch nach einem gefährlichen Zusammentreffen mit den Squids das Buch bereits endet.


    Der Untertitel "Die Flucht beginnt" impliziert zwar, dass die Flucht und entsprechend die Hintergründe und Ursachen im Fokus stehen, d.h. weitere Abenteuer folgen werden, aber das Ende kam dennoch sehr abrupt.


    Anschließend findet sich eine Leseprobe des nächsten Bandes "Das Riff der anderen", welcher die Suche nach einer neuen Heimat umfasst und voraussichtlich im Januar 2022 erscheint. Weitere Geschichten sind angekündigt.




    Für die Flucht der Survivors vergeben wir 3 von 5 Sternen, da trotz wichtigem Thema, faszinierender Kulisse und ungewöhnlichen Protagonisten leider bei der Umsetzung zu viel Luft nach oben bleibt.




    Fazit:


    Der Start einer lehrreichen und unterhaltsamen Kinderbuchreihe.


    Das erste Abenteuer ist spannend aber auch verwirrend gestaltet, da man zuallererst über die Vielzahl an Meeresbewohnern stolpert. Eine Übersicht "Wer ist wer" hätte den Einstieg definitiv erleichtert. Auch das abrupte Ende lässt Leser:innen ein wenig ratlos zurück.


    Kleine, detaillierte schwarz-weiß Illustrationen ergänzen die Handlung.


    ...


    Rezensiertes Buch: "Survivors - Die Flucht beginnt" aus dem Jahr 2021

    Starke Charaktere, tolle Atmosphäre. Der Kriminalfall selbst ist guter Durchschnitt.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Inhalt:


    November 1935 - Deepdean-Internat für junge Damen, England:

    Während des Feuerwerks zur Bonfire Night sind alle Augen nur auf das Spektakel am Nachthimmel gerichtet und so bleibt das tragische Unglück unbeobachtet: der Tod von Elisabeth Hurst.


    Für die Lehrerinnen ist schnell klar, dass es sich um hierbei um einen bedauerlichen Unfall handelt.


    Doch während die Schülerinnen sich freuen, dass die Schreckensherrschaft der Schulsprecherin nun ein Ende gefunden hat, tauchen plötzlich mysteriöse Zettel mit Geheimnissen auf.


    Daisy und Hazel sind sich sicher: Elisabeth wurde ermordet.

    Aber warum? Und wer profitiert von der Verbreitung ihres Klatschs und Tratschs?



    Altersempfehlung:


    ab 12 Jahre



    Mein Eindruck:


    Dies ist der vierte Fall für den Detektivclub "Wells & Wong", Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.


    Zu Beginn finden sich zum besseren Verständnis der Grundriss des Deepdean Internats von sowie eine Personenübersicht (Lehrerinnen, Personal und Schülerinnen). Abschließend gibt es in Form eines Glossars "Daisys Deepdean Führer" mit Erläuterungen/Begriffserklärungen.


    Als Bericht in der Ich-Form von Hazels verfasst wird man ohne Umschweife hineingezogen in den neuen Fall: Mordfall Elisabeth Hurst.

    Ihr Erzählstil ist mitreißend und humorvoll.


    Was mir zudem an dieser Jugendkrimireihe so gut gefällt, ist die übersichtliche Strukturierung und Unterteilung in die verschiedenen Phasen der Ermittlung (Vorgeschichte, Mord, Ermittlungen, Auflösung).

    Auch werden erneut Kulisse und Charaktere derart anschaulich beschrieben, dass man mitten im Internatsleben steckt.

    Und so sind neben der Mordermittlung auch der Schulalltag, Mobbing und Unterdrückung ein zentrales Thema.


    "Wir waren seit Schulbeginn belagert und das Schlimmste daran war, dass weder eins der Fräulein noch unsere Hausmutter es bemerkten. Erwachsene haben grundsätzlich kein Auge für solche Dinge - was Kinder sich gegenseitig antun, zählt für sie nicht wirklich." (vgl. S. 23)


    Durch die Ansiedlung in den 1930er Jahren gibt es zudem Verknüpfungen mit der beginnenden Verfolgung der Juden sowie Diskriminierung von Homosexuellen.

    Die Zehntklässlerinnen Daisy und Hazel sind ein charmantes und sympathisches Duo mit Herz und Hirn.


    Dieses Mal kracht es aber ordentlich zwischen den beiden Freundinnen. Die sonst so liebevolle Bezeichnung "Watson" für Hazel wirkt plötzlich herablassend.

    Die 14-Jährigen sind optisch wie auch charakterlich grundverschieden und nun mischt sich auch noch die beginnende Pubertät ein.


    Kleine Eifersüchteleien wegen Hazels Brieffreundschaft mit einem Jungen und Daisys angeknackstes Ego sorgen für Streit und die offengelegten Geheimnisse vieler anderer Mitschülerinnen für weiteren Argwohn.


    Der Kriminalfall konnte mich nicht vollständig überzeugen. Denn obwohl ausreichend Verdächtige und verschiedene (falsche) Fährten zu wildesten Spekulationen verführen, bleibt er oberflächlich und kann mit den Vorgängern nicht ganz mithalten.


    Mit "Wells & Wong" hat Robin Stevens eine witzige und unterhaltsame Detektivreihe geschaffen: spannend, originell und mit viel Charme. Ein großartiges Lesevergnügen!


    Und auch wenn der Fall dieses Mal nicht so fesselnd war wie die vorherigen, freue mich schon auf die nächsten Abenteuer der beiden jungen Damen!


    Bisher sind neun Bände erschienen.



    Fazit:


    Der vierte Fall für die Internatsschülerinnen Daisy Wells und Hazel: interessant aber nicht außergewöhnlich.


    Dafür liegt der Fokus auf den Beziehungen der Figuren, insbesondere der starken Protagonistinnen und ihrer Entwicklung.


    Eine charmant-witzigen Jugend-Krimi-Reihe für Jung und Alt!


    ...

    Rezensiertes Buch: "Ein Fall für Wells & Wong: Feuerwerk mit Todesfolge" aus dem Jahr 2018

    Eine liebevoll und warmherzig erzählte Geschichte mit einer wertvollen Botschaft und wunderschönen, farbenfrohen Illustrationen.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Inhalt:


    Die Bewohner des Waldes sind verunsichert als plötzlich ein kunterbunter Neuankömmling auftaucht:


    Eine komische Krähe mit regenbogenbunten Federn und viel Geschrei.

    Ob sie vielleicht gefährlich ist? Warum spricht sie so seltsam?


    Die Waldtiere beäugen den schillernden Papagei mit Angst und Skepsis. Nur Kasi Kauz geht offen und mutig auf ihn zu.



    Altersempfehlung:


    ab 5 Jahre (zum Vorlesen)

    bzw. für geübte Erstleser

    Das Buch ist bei Antolin gelistet.


    Illustrationen:


    Der Bildanteil ist sehr hoch und so finden sich zahlreiche ganzseitige, farbenfrohe Illustrationen, um die Handlung aufzugreifen.


    Die Gestaltung der Charaktere und Tiere ist einfach zauberhaft.

    Die "komische Krähe" mit ihrem bunten Gefieder und der niedliche, leicht zerzauste Kauz Kasimir mit seinen riesigen, treuen Augen schleichen sich sofort ins Herz. Auch die anderen Waldbewohner von der Ente bis zum Frischling sind zuckersüß gezeichnet.



    Mein Eindruck:


    Die Kapitel sind kurz und das Buch lässt sich sehr gut in einem Rutsch (vor-)lesen. Sie eignen sich aufgrund großer Schrift und geringer Textmenge auch für geübte Erstleser zum Selberlesen.


    Das Abenteuer wird mit viel Herz und einfühlsam erzählt.

    Kasimir 'Kasi' Kauz wundert sich zwar ebenfalls über den sonderbaren Neuankömmling, geht aber offen und frei von Vorurteilen auf ihn zu.

    "Nimm's nicht persönlich und ihnen nicht übel", sagt Kasimir behutsam. "Sie haben Angst vor dir. Wir wissen nichts über dich. Das musst du verstehen." (Kasi Kauz, vgl. S. 31)

    Der kleine Kauz befragt zudem die anderen Waldbewohner, warum sie den neue Vogel nicht für länger aufnehmen wollen. Dies geschieht ohne erhobenen Zeigefinger mit Vorsicht und Freundlichkeit.


    Die Bedenken und Ängste der anderen Tiere werden ebenso kindgerecht benannt und bereits kleine Zuhörer:innen können diesen und auch den Argumenten von Kasi Kauz gut folgen.

    Mit Neugier und Mut zeigt der Kleinste im Wald, dass man vor Andersartigkeit keine Furcht haben muss und offen für Neues bleiben sollte.

    Eine warmherzige Geschichte, die nicht nur durch ihre wertvolle und wichtige Botschaft besticht, sondern auch mit einer angenehmen Erzählweise und viel Liebe zur Namenswahl und Gestaltung der Charaktere punkten kann.


    Ein wundervolles Kinderbuch, das Mut macht und bereits die kleinsten Leser:innen behutsam und liebevoll an ein wichtiges Thema heranführt.

    Das Buch ist als Band 1 gelistet. Der zweite ist zeitgleich unter dem Titel "Kasi Kauz und der Radau am Biberbau" erschienen.



    Fazit:

    Eine einfühlsam erzählte Geschichte über Toleranz.

    Die lehrreiche Botschaft wird kindgerecht vermittelt und durch sympathische Charaktere und zauberhafte und farbenfrohe Illustrationen abgerundet.

    Ein wundervolles Vorlesebuch!


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    Rezensiertes Buch: "Kasi Kauz und die komische Krähe" aus dem Jahr 2021

    Bisher mein Favorit der Reihe! Pfiffige und charmante Hobbydetektivinnen, eine atemberaubende Kulisse und ein fesselnder Kriminalfall.


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    Inhalt:


    Um weitere Detektivspiele zu verhindern, nimmt Mr. Wong seine Tochter Hazel und deren Freundin Daisy Wells in den Sommerferien mit auf eine Zugreise quer durch Europa:

    Erster Klasse im berühmten Orient Express von Calais bis Istanbul.


    Die Idylle währt nur kurz:

    Spionage, ein kostbarer Rubin, ein Messer, eine versperrte Tür und ein markerschütternder Schrei ...

    Wie nicht anders zu erwarten, dauert es nicht lange, bis einer der Mitreisenden leblos aufgefunden wird.

    In welchen Schlamassel sind die beiden nun schon wieder hineingeraten?


    Doch Daisy und Hazel sind abermals fest entschlossen, den Fall zu lösen und den Mörder zu finden. Hierbei müssen sie im Geheimen ermitteln und nicht nur die Zeit sitzt ihnen im Nacken.


    Altersempfehlung:


    ab 12 Jahre


    Mein Eindruck:


    Dies ist der dritte Fall für den Detektivclub "Wells & Wong":

    Daisy Wells, 14 Jahre alt, Vorsitzende, und ihre beste Freundin Hazel Wong, 13 Jahre alt, Schriftführerin und Vizevorsitzende.

    Es empfiehlt sich, um kleine Hinweise und Verknüpfungen zu verstehen und alte Bekannte wiederzuerkennen, die ersten beiden Abenteuer zu kennen.


    Zu Beginn finden sich Grundrisse von Schlaf- und Speisewagen sowie zusätzlich eine Übersicht der Fahrgäste und des Zugpersonals.

    Als Bericht in der Ich-Form von Hazels verfasst wird man ohne Umschweife hineingezogen in den neuen Fall: Mord im Expresszug.

    Der Schreibstil ist humorvoll und mitreißend. Trotz Handlung im Jahr 1935 wirkt er keineswegs altbacken und ist gut verständlich.


    Wie erhofft wird erneut die Kulisse detailliert und atmosphärisch beschrieben, so dass man tatsächlich alles genau vor Augen hat und mit den Freundinnen erster Klasse im prächtigen Orientexpress durch Europa reist.


    Was mir zudem an dieser Jugendkrimireihe so gut gefällt, ist die übersichtliche Strukturierung und Unterteilung in die verschiedenen Phasen der Ermittlung (Vorgeschichte, Mord, Ermittlungen, Auflösung). Abschließend findet sich noch "Daisys Orient-Express-Führer" in Form eines Glossars mit Erläuterungen.

    Die beiden Freundinnen sind auf den ersten Blick optisch wie auch charakterlich grundverschieden wie Tag und Nacht.


    "Folgendes: Manchmal merkt Daisy Dinge, die ich nicht sehe, und manchmal verstehe ich Dinge, die Daisy im Traum nicht begreifen würde. Keine ist besser als die andere. Wir sind einfach nur verschieden." (Hazel, vgl. S. 104)

    Ein cleveres und charmantes Duo mit Herz und Hirn.


    Auch die Nebencharaktere sind mit viel Liebe zum Detail und herrlich ungewöhnlich gestaltet:

    eine uralte russische Gräfin mit ihrem Enkel,

    eine reiche Erbin mit gieriger Verwandtschaft,

    ein Autor von blutrünstigen Kriminalromanen und obendrein sorgen ein Medium und ein Entfesslungskünstler/Magier für Mystik.

    Und dann entpuppt sich sogar einer der Fahrgäste als Geheimagent, ein weiterer als Junior Pinkerton ... Charaktere so unglaublich bunt und skurril, dass sie auch aus der Feder von Agatha Christie höchstpersönlich stammen könnten.


    Da Hazels Vater vom "Detektivspiel" alles andere als begeistert ist, fiebert man zusätzlich mit, ob es den beiden Freundinnen gelingt, den Mordfall aufzuklären bevor sie erwischt werden.

    "Doch auf einmal wusste ich, dass mein Vater ausnahmsweise einmal nicht recht hatte. Wir spielten nicht Detektiv, wir waren Detektivinnen, und es lag an uns, das Verbrechen zu untersuchen und für Gerechtigkeit zu sorgen." (Hazel, vgl. S. 108)


    Für einen klassischen Whodunit-Krimi finden sich aber nicht nur zahlreiche Verdächtige sondern auch verschiedene (falsche) Fährten, die zu wildesten Spekulationen führen.

    Beim Lesen kann man fleißig mitkombinieren, Verdächtige ausschließen oder - vielleicht sogar bis zum Schluss - im Dunkeln tappen.


    Zur Autorin:


    Robin Stevens hat seit frühester Kindheit ein Faible für Krimis, z. B. mit Hercule Poirot von Agatha Christie und so findet man in der "Wells & Wong"-Reihe sowohl Elemente des klassischen Whodunit-Romans wie auch viele liebevolle Anspielungen und Parallelen zu literarischen Vorlagen:


    Beispielsweise hat sich Daisy für "Mord im Orientexpress" (erschienen 1934) als Reiselektüre entschieden und Hazel wird von ihrer Freundin oft "Watson" genannt.


    Zu Recherchezwecken ist die Autorin 2014 selbst mit dem Orientexpress gereist und hat anschließend diesen spannenden und kniffligen Mordfall als Hommage verfasst.


    Mit "Wells & Wong" hat Robin Stevens eine witzige und unterhaltsame Detektivreihe geschaffen: spannend, originell und mit viel Charme. Ein großartiges Lesevergnügen!


    Ich freue mich schon auf die nächsten Fälle der beiden jungen Damen! Bisher sind neun Bände erschienen.


    Fazit:


    Der dritte Fall für die Internatsschülerinnen Daisy Wells und Hazel Wong ist mein bisheriger Favorit der Reihe:

    atmosphärisch rundum gelungen, fesselnd und faszinierend mit zwei starken Protagonistinnen, die sich hervorragend ergänzen, und außergewöhnlichen Nebencharakteren.


    Eine charmant-witzigen Jugend-Krimi-Reihe für Jung und Alt!


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    Rezensiertes Buch: "Ein Fall für Wells & Wong: Mord erster Klasse" aus dem Jahr 2017