Beiträge von puppetgirl

    Titel: Der Schwarze Thron: Die Schwestern

    Autorin: Kandare Blake

    Verlag: Penhaligon Verlag

    Seitenzahl: 448

    Erscheinungsdatum: 09.05.2017


    Eine Geschichte über drei Schwestern, sie sind Drillinge und doch so grundverschieden. Wir werden von der Autorin auf eine Insel mit dem Namen Fennbirn entführt. Eine sehr detailreiche und auch gut gestaltete Karte finden wir zu Beginn des Buches und können uns so einen Eindruck verschaffen. Auf dieser Insel leben die drei Töchter der Königin. Mirabella, Katharine und Arsinoe wurden von verschiedenen Familien großgezogen, denn jedes Kind wird an eine Familie weitergegeben, dass es in seinen Fähigkeiten unterstützen und ausbilden kann. In der Generation gibt es eine Naturbegabte, eine Giftmischerin und eine Elementarierin. Sie sollen lernen ihre Gabe zu beherrschen und am Ende gegen ihre Schwestern zu nutzen, denn es kann nur eine der Schwestern überleben, die Stärkste wird Königin. So befinden wir uns in den jeweiligen Kapiteln an unterschiedlichen Stellen der Insel und lernen langsam die drei Anwärterinnen kennen und eben auch die Familien in denen sie aufgezogen wurden. An ihre Schwestern können Sie sich kaum noch erinnern, wurden sie doch mit dem sechsten Lebensjahr voneinander getrennt. Vorher kannten sie ihre eigene Mutter nicht, da sie gleich zu einer Amme kamen. Sie sollen sich auch nicht kennen und lieben, denn alles in ihrem Leben wird nur getan, damit sie nach der Erwachenszeremonie soweit sind ihre Stärke gegen die anderen zu nutzen. Viele Pläne werden geschmiedet, viele Intrigen werden gestiftet, aber auch Freundschaft und Liebe sind mit ihm Spiel.

    Für mich war der Schreibstil sehr flüssig und ich konnte mich gut in Fennbirn zurechtfinden. Immer mehr wurde deutlich, was für ein System auf der Insel herrscht, wer die Macht hat und was dafür getan wird diese Macht zu halten oder eben zu verstärken. Es gibt viele Regeln die beachtet werden sollen und trotzdem scheinen diese Regeln im aktuellen Geschehen immer wieder missachtet zu werden, aber das macht es gerade so interessant, denn wenn man Ende keiner mehr nach den Regeln spielt, wo führt das dann alles hin? Ich fand es sehr interessant mitzuerleben, wie junge Frauen damit umgehen, wenn sie wissen, dass sie entweder ihre Schwestern töten müssen oder eben selbst getötet werden. Aber was macht man, wenn die Gabe bei einem noch nicht deutlich wurde? Wird man noch bis kurz vor der Zeremonie endlich seine wahre Stärke erlangen und somit gegen die Intrigen der anderen trotzen?

    Jede Schwester macht im Verlauf des Buches eine Wandlung durch, das ist allein schon wegen der Ereignisse zwingend notwendig und erschließt sich für mich auch sehr logisch. Die Charaktere der Schwestern grenzen sich sehr stark voneinander ab, was jede etwas anders macht. Auch die Grundidee des Buches finde ich sehr interessant und fand sie auch gut umgesetzt, doch manchmal gab es Situationen, die sich zogen, gefühlt wiederholten oder eben doch etwas verwirrend machten.

    Aber eben durch die charakterliche Ausarbeitung der drei Hauptpersonen, kommt die teilweise wenige Färbung der Nebencharaktere nicht ganz so zur Geltung. Sie sind da, haben ihre Aufgabe und könnten, aber wahrscheinlich wieder ersetzt werden, so aber nicht die drei Prinzessinnen und eben deshalb bin ich schon auf den zweiten Teil gespannt und wie die drei Schwestern mit den Ereignissen der Zeremonie umgehen und was es für eine Auswirkung auf die jeweilige Lebensgeschichte hat.

    Unsere Welt, Nico und seine Frau Janette sind schon seid ihrem 19. Lebensjahr verheiratet. Das ist jetzt bereits sechs Jahre her. Sie sind glücklich, auch wenn sie sich ihren Traumurlaub nicht leisten können. Die beiden ergänzen sich gut. Stehen zusammen auf, einer ist Morgenmuffel, der andere ein Frühaufsteher. Allein das macht die beiden schon unglaublich sympathisch, denn sie sind so verdammt normal. Dann gewinnt Janette über das Internet eine Reise. Sie fahren in den Schnee! Alles wird bezahlt. Die beiden sind wahnsinnig glücklich, auch wenn irgendwas komisch ist. Nico träumt allgemein recht schlecht, ist nachts oft wach, doch vor der Abreise gibt es eine sehr seltsame Nacht. Er hat das Gefühl riesige blaue Augen zu sehen und dann ein Unwetter vor dem Haus, ein Ast bricht sogar von einem Baum ab. Alles ist sehr merkwürdig. Aber die beiden haben ja jetzt endlich Zeit um sich in ihrem Urlaub zu erholen.

    Aber auch da passieren seltsame Dinge. Auf einem Spaziergang werden sie von Wölfen eingekreist, aber an sich passiert ihnen nichts, denn die Wölfe gehen einfach wieder. Dann sind im Dorf alle etwas seltsam. Dann gibt es Männer mit dunklen Mänteln, die plötzlich vor ihrer Tür auftauchen und dann noch ein Amulett.


    Wir haben hier einen Fantasyroman, der ganz ohne Vampire, Feen, Werwölfe oder ähnliches auskommt. Hier geht es um Legenden, um etwas göttliches und vor allem geht es darum, dass das Leben und vor allem die Liebe, dass wichtigste ist, für das es sich zu kämpfen lohnt. So begleiten wir Nico und Janette auf ihrer Entwicklung bis hin zu der wichtigsten Aufgabe, die sie in ihrem Leben wohl haben werden. Wir erleben eine starke Entwicklung der beiden Hauptcharaktere, da sie aus einem ganz normalen Leben kommen und dann eigentlich die ganze Menschheit retten müssten.

    Immer wieder gibt es Anspielungen des Autors, dass unsere Medien unglaublich negativ sind. Das positive Nachrichten eine Seltenheit sind und da stimme ich voll und ganz zu. Nico sieht das negativ und das macht ihn irgendwie sympathisch, denn für ihn sollte das Leben etwas anderes sein, als eine Abfolge von Kriegen, Morden und anderen schrecklichen Dingen.


    Der Schreibstil von Timo Koch, liest sich flüssig und gibt einen Eindruck von der Umgebung, in der wir uns befinden, doch bei ihm sind definitiv, die Menschen, ihre Gefühle und ihre Entwicklungen. Auch werden wir immer tiefer in Legenden und Geheimnisse entführt, die der „normale“ Mensch, so gar nicht mitbekommt.

    Das Cover des Buches zeigt am Auffälligsten die bauen Augen im Himmel, die uns gleich am Beginn des Buches begegnen. Was es damit auf sich hat, ob Nico der Schatten auf dem Cover ist, der dort Blitze schießt, dass müsst ihr wohl selber herausfinden, wenn ihr euch diesem Buch zuwendet. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Auch kann ich euch verraten, dass es sich hierbei nicht um ein Einzelwerk handelt, sondern das der Autor sich noch ein oder zwei weitere Bände zu der Geschichte einfallen lässt, die ich hoffentlich auch lesen werde, denn die Idee finde ich echt toll.

    Im Roman „Vom Eis berührt“, dem ersten Teil der „Fire & Frost“-Reihe von Elly Blake begleiten wir Ruby. Sie ist ein Fireblood und muss sich deshalb verstecken. Denn der Frostkönig ist wahnsinnig und möchte alle Firebloods tot sehen. So lebt sie mit ihrer Mutter in einem kleinen Dorf und sie verhalten sich ruhig, damit niemand sie findet. Rubys Mum ist eine Heilerin, keine Fireblood. Alles was Ruby weiß hat sie von ihrer verstorbenen Großmutter gelernt, doch seit sie sich verstecken müssen, übt Ruby nur hin und wieder heimlich ihre Gabe zu trainieren und so ist es schwierig dieses Feuer, welches in ihr lodert unter Kontrolle zu bekommen. So kommt es, wie es kommen muss. Sie wird verraten und wird von den Soldaten des Frostkönigs gefangen genommen, nicht etwa ohne Schaden im ganzen Dorf anzurichten und ihrer Mutter das Leben zu nehmen. So sinnt Ruby nach Rache. Sie möchte sich an dem Hauptmann retten, der ihre Mutter umgebracht hat, doch sie sitzt im Kerker und wird gequält, indem sie zum Beispiel mit Wassereimern mit kaltem Wasser und Eis übergossen wird. So verliert sie immer mehr an Kraft. Eines Tages wird sie von Mönchen gerettet, die sie nutzen wollen. Sie wollen, dass Ruby den Frostkönig umbringt, denn auch wenn sie selbst der Frostseite angehören, wollen sie dem Wahnsinn ein Ende setzen. Doch da sie in ihrer Abtei nicht unbedingt auf Befürworter stoßen, die eine Fireblood bei sich wollen, kommt alles anders als geplant.


    Die Idee finde ich super und da ich schon magisch von dem wundervollen Cover angezogen wurde, musste ich dieses Buch unbedingt haben. Wir sehen auf dem Cover eine junge Dame im Profil. Sie hat ebene Haut und guckt starr nach rechts. Ihre Haare scheinen Flamen zu sein, die nur von einigen blauen Fäden durchzogen sind. Es scheint, als würde an ihrem Körper die blaue Farbe immer weiter nach oben schlängeln und ihr Feuer löschen wollen. Zudem ist der Hintergrund Weiß gehalten, was ein wundervolles abheben der Farben ermöglicht. Eine hellblaue Andeutung von Wald und einem Schloss unterstreichen die Handlung der Geschichte sehr schön. Das Cover ist wirklich sehr passend für die Geschichte gewählt und zieht mit Sicherheit viele Blicke in den Buchhandlungen auf sich.


    Dazu kommt noch die Geschichte und wie Elly Blake uns ihre Idee umschreibt. Ich konnte mich recht schnell in die Geschichte einfinden und fand es gut, wie man mit der Zeit die Charaktere kennenlernte. Meiner Meinung nach haben die einzelnen Personen im Laufe der Handlung eine Entwicklung durchgemacht, die es dem Leser ermöglicht hat, sich mit dem Charakteren zu identifizieren, sich mit ihnen anzufreunden oder sie eben einfach nur grausam zu finden. Doch ist es nicht etwa so, dass die Charaktere alle vorhersehbar handeln, denn immer wieder gibt es Wendungen in der Geschichte, die man so vielleicht nicht erwartet hätte und so freue ich mich schon sehr darauf den nächsten Teil Mitte September dann endlich lesen zu können und zu erfahren, wie es mit der Geschichte um die Fireblood Ruby weitergeht.

    Achja, ich habe ja ganz vergessen euch zu erzählen, dass es da neben den Kräften der Firebloods und der Frostbloods noch etwas sehr Finsteres gibt, etwas Göttliches, was sich in die ganze Geschichte einmischt. Na neugierig? Dann schnappt euch dieses Buch des Ravensburger Verlages!

    Start in eine neue Fantasy-Trilogie mit so vielen Geheimnissen


    Titel: Der Fluch der Mondsklaven - Verraten

    Autorin: Jacqueline F. Eckert

    Verlag: Lysandra Books Verlag

    Seitenzahl: 322 Seiten

    Erscheinungsdatum: 8. März 2018

    Stell dir vor du bist die Zofe eines Prinzen. Klingt ja erstmal gar nicht so schlecht, oder? Er sieht gut aus, das macht es vielleicht noch etwas interessanter. Aber dann guckt der dich ständig so komisch an. Starrt dich eigentlich an und sagt nicht warum. Allgemein redet er unglaublich wenig und wenn er den Mund aufmacht, dann ist er unfreundlich. Tja, dass macht es dann schon wieder nicht mehr so toll. Aber das war ja erst der Anfang. Denn als Zofe sollst du sein Leben beschützen, nicht etwa nur ihm beim Ankleiden helfen, sein Bett täglich frisch beziehen, ihn morgens seinen Tee schon ans Bett bringen… Nein, du sollst sein Leben beschützen, dabei hat er doch selbst eine ganz besondere Gabe, denn er kann die schwarze Magie beherrschen.

    Dies ist die Aufgabe von Thrya, ihr voller Name lautet Thyra- Fiah Cerrejonensis. Sie ist nun 17 Jahre alt und somit hat sie jetzt diese Aufgabe zu erfüllen. Denn sie ist schon etwas besonderes, denn nicht jedem ist es gegönnt, solch eine wichtige Aufgabe zu übernehmen und für den persönlichen Schutz im Königshaus zu sorgen. Was macht sie so besonders? Das Biest in ihr. Man kann es erkennen. Zum einen sind ihre Augen tiefschwarz und zum anderen befindet sich an ihrer linken Schläfe ein Abbild ihres Basilisken. Ja, sie verwandelt sich in einen Basilisken, wenn es Vollmond wird. Auch sonst ist das Biest in ihr. So beleben gleich zwei Stimmen ihren Kopf und sind sich doch sehr uneinig. Schon seit ihrer Kindheit versucht Thrya das Biest in sich zu unterdrücken. Gut, wenn alle anderen sie deshalb nur mit Verachtung oder Angst betrachten und sich von ihr fernhalten, dann kann man schon verstehen, das sie sich nicht so wirklich mit dem Biest anfreunden kann.

    Tja und alles zusammen macht es irgendwie nicht einfach für sie. Emotionen werden auch nicht gern gesehen, ist so eine Regel, also Zuwendung ist schon etwas komisches im Schloss, das gibt es da gar nicht. Da ist Thyra froh, dass ihre Familie da etwas anders ist, denn ihr Dad beschützt den König und ihre Mutter arbeitet in der Küche. Darum kann sie sie überhaupt mal sehen. Doch der König ist – wahnsinnig. Ja, so könnte man es sagen. Er fällt Entscheidungen und hat Vorstellungen, die keinem wirklich etwas bringen und dann herrscht er somit aber über einen Kontinent, den wir normalen Menschen gar nicht sehen, denn wir werden beeinflusst, damit die Elfen und anderen Wesen geheim bleiben. Doch das dann alles aus dem Ruder läuft und der König die gesamte Menschheit beeinflussen will, dass macht dann das Drama perfekt. Na interessant?

    So fängt der erste Teil an, denn „Verraten“ ist der erste Teil einer Trilogie von Jacqueline F. Eckert. Sie entführt uns in ein Land, was wir scheinbar einfach übersehen haben, denn es ist da draußen auf dem Meer, aber es wird vor uns versteckt. Und darauf leben viele sehr interessante Gestalten. Sein es verschiedene Arten von Elfen, wie Waldelfen, Feen, Schattenkatzen, Nebelwölfe, Rauchbären oder gar Dunkelphönixe. Und die Verschiedenheit sorgt für Unruhen, denn obwohl die Mondsklaven mächtig sind, werden sie unterdrückt. Es gibt einen Trank, der sie von ihrer Bestie abspaltet und das macht sie schwach. Immer wieder passiert in diesem Buch etwas unerwartetes. Der Charakter des Prinzen ist so undruchsichtig, dass ich bisher immer noch nicht weiß, wie ich ihn einschätzen soll, was er wirklich vor hat. Auch gibt es im Königreich so viele Geheimnisse, dass man einfach weiterlesen muss, denn es bleiben so viele Fragen offen. So auch am Ende des Buches, weshalb ich es gar nicht erwarten kann, dass der zweite Teil erscheint. Laut der Planung aber erst im kommenden Jahr.

    Zu erwähnen wären wohl noch Schreibstil und das Cover. Die großen schwarzen Augen der hübschen jungen Frau auf dem Cover sind glaube ich das auffälligste. So bin ich auch zu dem Buch gekommen. Der große Mond tut sein übriges. Dann sehen wir dieses Schlangenwesen auf der Schläfe und das Farbenspiel, was einen Wald im Hintergrund andeutet. Ich vermute mal, dass wir die Hauptperson Thyra dort sehen. Ich mag die Farben sehr und es passt auch super zu der Geschichte in die wir entführt werden. Die Seiten blättern sich einfach so weg. Mit jedem neuen Kapitel passiert etwas anderes oder lenkt die Aufmerksamkeit auf einen anderen Punkt, was es wirklich spannend macht. Nie passierte das, was ich vielleicht erwartet hätte und dann die Charaktere. Sie sind alle so verschieden und teilweise so undurchschaubar, dass man einfach weiterlesen muss.

    Wer also auf Fantasy mit Wesen steht, sich entführen lassen will auf unsere Erde und versteckte Orte erkunden will und dann noch eine Prise Spannung haben will, der sollte sich dieses Buch aus dem Lysandra Books Verlag zulegen, schließlich lieben wir doch alle Fantasy-Reihen, oder?

    Alles beginnt so ruhig. Wir lernen Joan und ihren bezaubernden vierjährigen Sohn Lincoln kennen. Sie verbringen den Nachmittag im Sandkasten im Zoo. Spielen mit seinen Jungs, wie sie die kleinen Plastikfiguren liebevoll nennen. Wir erfahren so einiges über die Art, wie die beiden miteinander umgehen, wie Joan ihren Sohn erziehen möchte und wie sehr sich die beiden vertrauen und lieben. Es ist eine wundervoll Atmosphäre, die Gin Phillips für den Leser geschaffen hat. Doch leider bleibt diese Atmosphäre nicht so schön, denn auf dem Weg aus dem Zoo, der ja bald zumacht, liegen plötzlich Menschen auf dem Boden, dabei waren es doch Luftballons die dort zerplatzt sind oder etwa nicht? Nein, das waren keine Ballons, denn das waren Schüsse und so schnappt sich Joan den kleinen Lincoln und sucht einen Platz, an dem sie sicher sein können. Wenn das denn überhaupt geht, wenn man nicht weiß, warum dort plötzlich geschossen wird. Den Kontakt zur Außenwelt hat Joan über ihr Handy, mit diesem schreibt sie mit ihrem Freund Paul. Dieser weiß, dass sie im Zoo sind, aber er kann nichts tun, außer warten. Ist die Polizei da? Wird ihnen jemand helfen können? Schafft es Joan lange genug den kleinen Lincoln und sich zu verstecken und dann auch noch dafür zu sorgen, dass es ruhig ist? Das sie keine Geräusche machen, die auf sie aufmerksam machen? Aber es wird ja immer später…


    Den Verlauf der Geschichte erfahren wir immer wieder über die Zeit, die den Anfang eines neuen Kapitels einläutet. Die Beziehung zwischen Mutter und Sohn wird durch die Gedanken und Rückblicke von Joan geschildert. So lernen wir sie und ihren Sohn hautnah kennen, denn oft denken wir an etwas, was mal war. Denken vielleicht auch in schrecklichen Momenten an etwas schönes zurück. Aber daneben gibt es eben diese Momente, die einen die Luft anhalten lassen. Ich war plötzlich ganz ruhig und habe mich gefühlt auch versteckt, damit ich Lincoln und seine Mum nicht etwa verrate, denn die beiden sind mir ans Herz gewachsen. Wenn ich mal Kinder habe, dann möchte ich auch so mit meinen Kindern umgehen und hoffe, dass ich so eine Bindung zu ihnen aufbauen kann. Doch möchte ich niemals so einen Abend erleben, wie die beiden. Bis zum Ende habe ich mitgefiebert und gehofft, dass sie dort rauskommen, denn sie sind doch beide so liebe Personen. Und dann gibt es da ja aber auch noch andere Leute im Zoo. Was zum Beispiel ein Baby um Mülleimer verloren hat und eine ehemalige Lehrerin für eine Rolle in der ganzen Geschichte spielt. Das erfahrt ihr, wenn ihr dieses Buch bei eurer nächsten Bestellung mit auf die Liste setzt!

    Im Buch „Quendel“ von Caroline Ronnefeldt beginnt alles mit Bullrich Schattenbart. Denn dieser Quendel ist Kartograph. Er erkundet die ganze Umgebung im Hügelland und zeichnet so genau, wie es geht die Karten. Doch gibt es da im Hügelland eben einen Ort, den er noch nicht untersucht hat. Und zwar den Finster. Dies ist ein dunkler Wald und kein vernünftiger Quendel würde dort hinein gehen, denn einige sind dort schon verschwunden. Aber Bullrich hat es sich zur Aufgabe gemacht den Finster, der bisher nur mit einigen zackigen Linien beschrieben ist, die für die Bäume stehen, eben genauer zu zeichnen. Was wo ist und welche besonderen Stellen es in diesem unheimlichen Wald gibt. Und so macht er sich auf eine gefährliche Reise. Als er am Abend nicht zu Hause auftaucht, machen sich sein Vetter, seine Nachbarin und sein Neffe Sorgen. Mit Hilfe eines alten Quendels gehen sie auf die Suche nach Bullrich. Doch in dieser Nacht ist nichts mehr so, wie es die Quendel gewohnt sind. Der Nebel ist so dicht und so hell, wie nie zuvor und dann gibt es da so ein Glitzern in eben diesem. Was ist das? Es sieht aus wie kleine Kristalle und irgendwie fühlen sich die Quendel angezogen. Irgendwann beginnt der alte Quendel Pfiffer zu reden. Er weiß, dass die Legenden nicht nur Legenden sind, sondern das da viel mehr dahinter steckt. So begeben sich die vier Quendel auf eine sehr schaurige und spannende Suche nach ihrem Freund.


    Es gibt noch einen zweiten Handlungsstrang, der sich um eine Familie dreht mit drei Kindern und einem Hund. Auch diese erleben in dieser Nacht keine schöne Zeit, denn auch sie erleben die Grauen, die der Nebel verbirgt. Wie das alles zusammen hängt und was dort alles so passiert im Hügelland, wird auf sehr detaillierte und schöne Weise beschrieben. Das erste Drittel des Buches zieht sich ein wenig, da die Arbeit von Bullrich beschrieben wird und wie er in den Wald gehen möchte, aber dann nimmt das Buch an Fahrt auf und man beginnt sich mit den Charakteren zu gruseln, denn die Nacht birgt viele Gefahren und ist dunkler, als dunkel. Am Ende war ich traurig, dass das Buch zu Ende war und hoffe doch sehr, dass es eine Fortsetzung gibt, denn es war schaurig schön und kann doch so nicht einfach zu Ende sein, da muss es doch noch Infos für den Leser geben!


    Eine Besonderheit muss ich zu dem Buch noch erwähnen. Die Gestaltung selbst. Das Cover ist schon wunderschön gestaltet. Wenn man es in der Hand hält, kann man über das Buch streichen und spürt Unebenheiten. Die Seiten sind sehr dick und sehr gut verarbeitet. Klar macht es das Buch für die Fahrt mit der Bahn etwas unhandlich, aber die Verarbeitung macht dieses Buch doch nochmal zu etwas Besonderem. Ein wirklich schönes Stück für das Bücherregal!

    Stellt euch vor, ihr seid in dem Glauben aufgewachsen, dass das was ihr als eure Welt kennt, wirklich eine komplette Welt ist und dann werdet ihr auf sehr bösartige Art und Weise eines besseren belehrt. Das ihr so unwissend seid, liegt aber nicht etwa daran, dass man euch etwas verheimlicht hat, sondern dass es vor vielen vielen Jahrenzehnten mal die Dringlichkeit gab, die vier Welten von Tholderon voneinander abzutrennen, denn die vier zusammen hätte nur zum Untergang geführt. Tja, so geht es dem Priesterschüler, der uns in die Welt der vier Welten entführt. Er landet nämlich nach einem Schicksalsschlag plötzlich in einer der drei anderen Welten, von denen er noch nie etwas gehört hat und die so anders ist, als die Welt, die er kennt, dass er gar nicht verstehen kann, wie er hierher gekommen ist.

    Tja und das ist nämlich das besondere an Tholderon. Da die vier Welten von einander getrennt wurden, gab es Grenzen, die es bestimmten Personen möglich machte sich von einer Welt zur anderen zu bewegen. Die durch diesen Vorteil aber auch einen Nachteil hatten, denn diese Personen waren ständig im Inneren so unruhig, dass sie ständig unterwegs sein mussten. Sie heißen Wanderer. Und zum Glück trifft der Priesterschüler auf eben solch eine Wanderin und ihren Onkel. Nanya heißt das Mädchen, was ihm hilft, denn er steckt ziemlich in der Klemme. Er wird von einem schrecklichen Banditen verfolgt, der einen Stein haben möchte, den der Priesterschüler um den Hals trägt. Und das bedeutet viel Spannung. Denn der Stein ist nur ein Kleines von einem Großen, zudem auch nur eins von vier großen Dingen, die man braucht, wenn man unbesiegbar sein möchte, wenn man die Welt beherrschen möchte. Tja und das will dieser Bandit, Brandstifter, Mörder und was er noch so alles ist.


    Und so begleiten wir aus unterschiedlichen Sichten eine Gruppe von sehr unterschiedlichen Menschen, die von den vier Welten kommen. Sie alle wollen den Banditen aufhalten und ihm zuvorkommen, denn er darf die machtbringenden Zeichen der Elemente nicht bekommen, sonst bedeutet dies das Ende der Welt, wie sie sie alle kennen. Es sind geballte 553 Seiten, die Johanna Stöckl uns da geschenkt hat. Sie lässt uns nicht ihren Charakteren wachsen, denn jeder ihrer mit Liebe geformten Charaktere macht eine große Reise und somit eine große Veränderung mit. Wir leiden mit dem Charakteren, wir freuen uns mit ihnen und ich mochte manchmal ins Buch springen und den Bösen ein Bein stellen, denn ich muss ganz klar sagen, es sieht so aus, als wenn das Böse immer einen Schritt voraus ist. Die einzelnen Welten und die Idee, sind wie die Charaktere sehr genau ausgearbeitet, selbst die Geschichte von Tholderon, scheint ein ganzes Geschichtsbuch auf dem Tisch der Autorin gefüllt zu haben, denn man merkt, dass hier alles ausgearbeitet ist. Gern hätte ich noch viel mehr über die Welten gelernt, die wir besuchen können, denn sie sind alle vier auf ihre Art und Weise wundervoll und dennoch grausam. So wie eben auch die Menschen, die sie bewohnen.


    Ich habe es sehr genossen dieses Buch zu lesen und habe auch eine Moral daraus gezogen, denn hier wird deutlich klar, dass Kriege so unglaublich sinnlos sind und so unglaublich viele Leben kosten, obwohl am Ende eigentlich nichts dabei herumkommt. Die Kampfszene wird definitiv nicht beschrieben, denn in diesem Buch geht es um ganz andere Dinge und das fand ich wirklich gut so. Also wer auf eine geschilderte Szene des Krieges aus ist, die tausende Männer umgebracht hat, der ist hier falsch. Wer aber in eine fantastische Welt reisen will, geformte Charaktere begleiten will auf ihrem Weg gegen die Zeit und gegen das Böse, denn seid ihr hier definitiv richtig. Für diesen wundervollen Schreibstil gibt es ganz klar eine Leseempfehlung. Taucht auch ihr ein und begleitet viele Narren auf ihrem Weg zur Erkenntnis.

    Ja, das hat mich beim ersten Band "Hell-Go Land" auch genervt (ebenso wie Joe O´Loughlin und "Mr Parkinson" bei Michael Robotham).Verhält Anna sich in diesem Buch auch so unglaubwürdig dumm und leichtsinnig?

    Haha, ja sie ist noch immer sehr leichtsinnig, dass steht definitiv fest. Ob sie jetzt dumm ist weiß ich nicht so richtig. Sie kommt halt nur sehr naiv rüber, was mich doch teilweise leicht rasend beim Lesen gemacht hat.

    Eine Geschichte, die erst an Fahrt gewinnen muss, dann aber gut auf dem Wasser liegt


    Der Kriminalroman „Sturmfeuer“ von Tim Erzberg ist der zweite Teil, in dem es sich um Fälle auf Helgoland dreht. Auf knapp 400 Seiten begleiten wir die drei Polizisten der Station auf Helgoland. Anfangs wird noch von einem Unfall ausgegangen, als ein kleiner Junge von zehn Jahren bei einer Regatta verschwindet. Eben noch waren alle Kinder auf der Zielgeraden, doch als die jungen Segler ins Ziel einlaufen fehlt jemand. Die Nummer 17. Sein Vater war so stolz auf seinen Sohn, da er doch recht weit vorn lag, nur ein Moment der Ablenkung und niemand hat bemerkt, was da vor sich ging. Ist er mit dem Boot vom Kurs abgekommen? Ist er aus dem Boot gefallen, bei einer Wendung,aber wo ist er dann? Eine große Suche beginnt, Taucher sind da, die Kinder aus der Schule verteilen sich auf der Insel und suchen mit Ferngläsern alles ab, doch man findet den kleinen Nils einfach nicht mehr. Seine Mutter kommt auch auf die Insel und ist nicht gerade begeistert, gibt dem Vater die Schuld für das ganze, denn wer lässt schon einen Zehnjährigen so etwas machen und stichelt ihn dann auch noch so an? Die Suche geht weiter, irgendwann findet man das Boot und später seine Rettungsweste, aber der Junge bleibt unauffindbar. Anna Krüger ist Polizistin auf der Insel und ihr Chef Paul Freitag und ihre neue Kollegin Saskia versuchen jeden Anhaltspunkt zu finden, der etwas zu der Lösung beitragen kann. Vom Festland her, sehen sie die Aufgaben der Inselpolizei doch eher als etwas sehr langweiliges an, als wäre auf der Insel nichts los und wer dort arbeitet, der hat eh keine richtige Lust etwas zu machen. Als dann auch noch der Vater des Jungen scheinbar einen Selbstmord begeht, wird Anna irgendwie nicht ruhiger. Sie kann nicht glauben, dass das mit Nils ein Unfall war und dass sich sein Vater in den Tot gestürzt hat. Aber wer war es dann und warum?


    Meinung zum Buch:
    Das Cover fand ich sehr interessant, wir sehen eine Häuserzeile mit bunten Häusern, jedes in einer anderen Farbe. Dagegen sticht der wolkenverhangene Himmel, der doch sehr deutlich von einem Unwetter spricht, was da auf die Insel zukommt und so scheint es auch.
    Die Charakter gefallen mir gut. Jeder hat seine eigenen Probleme und man versteht sie auch. Auch spielen neben den Polizisten noch ein paar andere Anwohner der Insel eine gewisse Rolle, sei es der Hummerbudenbesitzer, die Hure oder der Arzt. Alle haben sie ihre Ecken und Kanten. Tja und dann gibt es da noch Stalin. So heißt Annas Migräne. Die sich am Anfang doch sehr in den Text eingemischt hat, was zu Beginn doch etwas nervig wurde, sich aber im Laufe des Buches wieder beruhigt hat und sogar eine glaubwürdige Entstehungsgeschichte und seine Berechtigung findet.
    Die erste Hälfte des Buches zieht sich irgendwie. Mir fehlte die Spannung. Klar es ist was passiert, mit Nils und seinem Vater, aber irgendwie war es mehr ein Suchen in den Untiefen der rauen See und es ging nicht voran. Doch dann ab der Hälfte nimmt die Geschichte Fahrt auch und gerade in den letzten Zügen glaubt man irgendwann einfach nicht mehr an das Gute im Menschen. Das hat mir wirklich gut gefallen.
    Also gebt dem Buch eine Chance!
    Interessant an der Gestaltung sind auch die Einschübe aus der Vergangenheit von Helgoland, die auf die Bombardierung von 1945 anspielen und dort eine eigene Geschichte erzählen. Sie sind jeweils am Ende eines Kapitels angebracht und springen in der Zeit hin und her. Auch gibt es im Laufe des Buches, ab einem gewissen Punkt kursiv gedruckte Gedankengänge, wem die gehören, wer weiß?


    Fazit:
    Wer nichts dagegen hat sich erst einmal ein wenig über die Insel, die Bewohner und die Meinung der Landpolizei ein Bild zu machen und so lange durchhält, bis die Fahrt endlich aufkommt, der wird hier glaube ich nicht enttäuscht. Deshalb gebe ich dem Buch 4 Sterne, den einen Abzug, weil es etwas langatmig anfängt, aber dennoch die Handlung und die Charaktere etwas hermachen.

    Spannende Fantasygeschichte um einen Feuerelbenfamilie mit göttlichem Hintergrund


    Titel: Amruielle – Die siebte Söhnin der Feuerelbin
    Autorin: Ruth Mühlau
    Verlag: Selfpublishing
    Seitenzahl: 380 Seiten
    Erscheinungsdatum: 27. Dezember 2017


    Amruielle, ehe ich ihren Namen endlich richtig drin hatte und nicht ständig u und r verwechselt habe, dauerte es ein bisschen. Aber die Tochter der Familie hatte ich sehr schnell ins Herz geschlossen. Sie ist das jüngste und siebente Kind der Familie und eigentlich hätte sie ein Sohn sein sollen. Die Mutter hatte auch die Aufgabe sieben Söhne zu gebehren, aber nach sechs Jungs kam eben Amruielle auf die Welt. Die Mutter verfluchte sie deshalb, aber irgendwann schien sich der Vater doch damit anzufreunden. Aber er erlaubte seiner Tochter nicht das, was eben die Söhne durften. Sie sollte sich von der Magie fern halten, denn in ihnen schlummerte etwas, was in der Welt Unseele genannt wird. Es stammt von der väterlichen Seite und sollte eigentlich mit den Anteilen der Mutter so gut es geht neutralisiert werden, aber die Kinder waren nun eben anfällig für das Böse. Da keiner weiß, wie es auf das weibliche Geschlecht wirkt, wird nun immer wieder die Thematik, dass sie eben kein Sohn ist aufgegriffen und das lässt die junge Feuerelbin doch sehr leiden. Immer wieder hat sie unter einem ihrer Brüder besonders zu leiden, der wohl Neid für sie empfindet, da sie doch sehr besondere Fähigkeiten hat, die aber nicht gefördert werden. Man will sie ja schützen. Doch da der Vater nun mal der Sohn eines Gottes ist und nicht etwa eines normalen, sondern sagen wir das schwarze Schaf, ist es nicht nur die direkte Familiengeschichte die hier mitspielt, sondern der Odem DER EINEN, der vor dem Bösen versteckt werden muss und viele andere fantastische Sachen. Er wird mit Steinen geflüstert, in das magische Netz gereist, man spricht mit Wargen, Tieren die extra geschaffen wurden, so wie man auch Pegasi gezüchtet hat. Darüber hinaus gibt es immer wieder spannende Szenen, die zeigt, wie gut die Geschwister in schlimmen Situationen versuchen zusammen zu arbeiten.


    Das Buch von Ruth Mühlau verzaubert schon mit seinem Cover. Das Gesicht einer jungen Frau, die es in die Hände stützt und einen direkt anschaut. Alles ist in verschiedene Gold- und Schwarztönen gehalten. Sie hat Verzierungen im Gesicht und eine ebenso schön verzierte Kopfbedeckung. Sie schaut einen direkt an, was mich an diesem Cover so gefesselt hat. So wunderbar wie das Cover werden wir auch in die Handlung geführt. Mit schönen Bildern wird uns alles näher gebracht. Hin und Her gerissen zwischen dem Schönen und dem Hässlichen der dortigen Welt und der Charaktere entsteht immer wieder Spannung die es einem gar nicht so einfach macht, eine Pause in dem Buch einzulegen. Sie Seiten fliegen so dahin.
    Die Charaktere werden einem näher gebracht und gerade Amruielle und ihr Vater Amruil werden immer mehr beleuchtet und nehmen Form und Farbe an. Emotionen wurden bei mir häufig ausgelöst Ich habe mich mit den Charakteren gefreut, hab mit Amruielle gelitten, wenn sie mal wieder unterschätzt wurde, habe mitgefiebert, wenn sie sich in einer brenzligen Situation befinden.
    Ich mag den Schreibstil der Autorin und werde mir wahrscheinlich ihre Reihe zur Zauberschmiedin zu Gemüte führen.


    Also wer auf Fantasy steht und damit klar kommt, dass die Hauptperson nun mal eine junge Feuerelbin ist und eben nicht der gewünschte Sohn, der ist hier definitiv gut aufgehoben!

    Das Buch „Voodoo Kind“ von Markus Geier ist am 19. Februar dieses Jahres erschienen. Es verknüpft die Geschichten zweier Jungs, zum einen den 15-jährigen Chris und zum anderen den 18-jährigen Marc. Am Anfang verlaufen die Geschichten der beiden vollkommen nebeneinander her. Immer wieder wechseln sich in den Kapiteln die beiden ab und erzählen uns ihre Geschichte.
    Chris hat eine Zwillingsschwester und Eltern, die man niemandem wünscht. Der Vater trinkt und prügelt und die Mutter macht bei allem auch noch mit. Der Vater verliert den Job und die Mutter gibt ihren auf. So sind die Kinder nun noch mehr dem Willen der Eltern ausgesetzt. Durch Überspitzung der Situation wird die schreckliche und verzweifelte Lage der Kinder geschildert. Nebenher erfahren wir, dass Marc eine kleine Schwester bekommen hat und er sich irgendwie vergessen fühlt, so als wäre er nicht da und wenn er da ist, dann nicht gut genug. Auch kommt es ihm vor, als würde die kleine Schwester, die noch aus der Flasche trinkt, alles dafür tun um ihn leiden zu lassen. Er hält das nicht aus, schließlich war das sein Leben und nun ist sie hier.
    Chris entdeckt in einer brenzligen Situation ein Buch im Keller des Hauses und er sieht es als seine Chance dem Ganzen zu entfliehen. Es geht um Voodoo. Irgendwie funktioniert das auch und so treffen sich Marc und Chris und gehen von da an gemeinsame Wege. Sie flüchten aus ihren Leben.
    Die Geschichte ist teilweise sehr schockierend und gerade die ersten Kapitel sind nichts für Leute, die sehr emotional sind, denn es ist einfach schrecklich, wie die Eltern mit den Kindern umgehen. Aber irgendwie kommt auch der Punkt, wo man weiterlesen will, wissen will, ob das mit dem Voodoo echt ist oder ob es nur ausgedacht ist und vielleicht ein Schutzmechanismus des Jungen ist um die ganze Sache zu überstehen. Die Lücken, die bei den Jungen entstehen, weil sie teilweise nicht wissen, was Traum und Wirklichkeit ist, lässt auch beim Leser selbst viele Fragen offen, was mich deutlich dazu gebracht hat bis zum Ende zu lesen und das fast ohne abzusetzen. Dennoch bleiben am Ende Fragen offen und das finde ich gut.
    Dem Buch merkt man an einigen Stellen an, dass es von einem jungen Mann geschrieben ist und dass er noch in der Entwicklung seiner schreibtechnischen Kunst ist. Talent hat er definitiv, denn seine Idee zieht einen in den Bann, doch sollte noch etwas mehr am Werk gefeilt werden, deshalb gebe ich ihm leider auch nur drei von fünf Punkten, aber ich bin sicher, dass von seinen zukünftigen Büchern noch einiges zu erwarten ist.

    Spannender und fesselnder Einstieg in eine Elemente-Trilogie


    Titel: Der Schwur der Elemente – Die Erbin
    Autor: Marie Hoehne
    Verlag: epubli
    Seitenzahl: 326 Seiten
    Erscheinungsdatum: 03.01.2018


    Das Cover in einem leuchtenden Grün bis hin und ein tiefes Schwarz. Eine Hand, die aus einer schwarzen Kutte emporstreckt und um deren Finger sich Funken zu winden scheinen. Im Hintergrund erahnt man eine Mischung aus Wald und einem Meeresboden, auf das Licht der Oberfläche die Wellenbewegungen zu werfen scheint.


    Das Cover hatte mich interessiert und so habe ich mich für ein Rezensionsexemplar bei Lovelybooks beworben und hatte auch das Glück eines zu ergattern, denn die Geschichte gefällt mir wirklich gut.


    Worum geht es? Wir beginnen mit Freia einer ganz normalen jungen Frau die in London mit dem Studium begonnen hat und nebenbei ein wenig Geld in einem Café verdient. Dort hatte sie in einer stürmischen Nacht noch Schicht und macht sich dann auf den Weg nach Hause. Doch nichts ist in dieser Nacht normal. Sie wird von einem Hunde ähnlichen Etwas verfolgt und dann steht da der Bruder ihres besten Freundes mit einem Schwert und will sie mitnehmen. Er drängt sie regelrecht, doch sie ist ja nicht dumm. Er hat sie jahrelang schikaniert, was sollte sie mit ihm mitgehen, schließlich spricht er von einem Portal und ist so anders als sonst.
    Am Ende wird sie verschleppt und landet in einer anderen Welt, die unserer sehr ähnlich ist. Hier soll sie die Erbin vertreten, die entführt wurde, denn wenn sie das nicht tut, dann würde es ihre Welt bald nicht mehr geben. Aber warum und wie sollte sie das machen und was ist bitte die Erbin und womit soll sie denn das alles bewerkstelligen, wenn sie doch ganz normal ist?
    So lernen wir eine Parallelwelt kennen, in der es Menschen mit Begabungen für die einzelnen Elemente gibt und unter diesen gibt es Familien, die eben etwas ganz besonderes zu sein scheinen.


    So werden wir auf eine Reise mitgenommen die uns Freia aus ihrer Sicht schildert. Sie ist komplett überfordert mit der gesamten Situation und dann hat sie auch noch Nate an ihrer Seite, der sie von anfangan nur grimmig beäugt und dem seine Aufgabe wohl gar nicht zu gefallen scheint. Oft kommt alles ganz anders, als man es sich vielleicht denkt und so lesen sich die Seiten des Buches sehr flüssig weg und man mag es gar nicht mehr weglegen. Auch der Schreibstil der Autorin Marie Hoehne tragen dazu bei, denn es ist eine sehr entspannte und teilweise auch etwas flapsige Art in der sie schreibt, eben so, wie Freia auch denkt. Das macht die einzelnen Charaktere die im Buch eine Rolle spielen teilweise sehr sympathisch oder eben auch sehr unangenehm, aber die Charaktere entstehen und haben alle ihre eigene Geschichte. Ich habe mich in der Geschichte sehr gut aufgehoben gefühlt und finde es schade, dass der zweite Teil der Reihe noch im Schreibprozess ist, denn nun muss ich wohl noch eine Weile warten, bis ich weiß, wie es weitergeht.

    Titel: Die Tasyar-Chroniken: Vergessenes Reich
    Autor: Jana Ulmer
    Verlag: Jana Ulmer (Selfpublish)
    Seitenzahl: 428 Seiten
    Erscheinungsdatum: 2. November 2017


    „Vergessenes Reich“ ist der erste Teil einer Reihe die im November des letzten Jahres erschienen ist. Ich habe ein Rezensionsexemplar für eine Leserunde gewonnen und habe ich mich sehr gefreut, dass ich so auf diese Reihe aufmerksam wurde.


    Worum geht es?
    Die Geschwister Sanya und Greg wohnen in Amerika. Ihr Vater ist Amerikaner, ihre Mutter ist Rumänin. Jedes Jahr fliegt die Familie im Sommer wieder nach Rumänien, besucht die Großmutter der Zwillinge und gleichzeitig wird an ihnen und ihrer Mutter eine Reinigung durchgeführt. Die Großmutter und der Vater müssen dieses Ritual nicht über sich ergehen lassen, was die beiden Zwillinge nicht wirklich toll finden, denn warum muss das jedes Jahr gemacht werden? Immer wieder werden sie nur mit kurzen Floskeln abgespeist, die sagen, dass es das Böse abhalten soll. Irgendwann geben die Zwillinge auf und lassen es jedes Jahr über sich ergehen. Bis sie neunzehn sind und der Urlaub wieder ansteht. Die Zwillinge diskutieren so lange, bis sie zu Hause bleiben dürfen. Ein seltsamer Brief ihrer Mutter, lässt die beiden verwirrt zurück und so begeben sie sich mit ihren Freunden Ray und Casey auf einen Ausflug, bei dem sie am Ende plötzlich vor einem Kerl stehen, der aus dem Nichts aufgetaucht ist. Er sagt, dass sie ein Verbrechen begangen haben, da sie Menschen mit nach Tasyar gebracht haben. Aber woher sollten das die beiden wissen, sie sind doch auch normale Menschen oder nicht? Hat das was mit der Reinigung zu tun?


    Tja und so finden wir uns in Tasyar wieder. Hier gibt es neben den verschiedensten Wesen, wie Feen, Kobolden, Einhörnern, Zentauren und vielen mehr auch Magier und manch anderes Wesen. Was nun Sanya und Greg damit zu tun haben und auf welche spannende Geschichte sie sich dort begeben, denn nicht alle in dem Land sind nett und mit der Ordnung zufrieden, dass erfahren wir in verlaufe der knapp 428 Seiten. Immer wieder läuft uns ein Wesen über den Weg, wird beschrieben und auch die Umgebnung in Tasyar wird uns etwas näher gebracht. Durch Teleportation der Magier, befinden wir uns immer wieder an anderen Stellen und befinden uns am Ende in einem Kampf um eine Stadt wieder.


    Mir selbst hat das Buch sehr gut gefallen, es ist ein Start in eine Reihe, die viel verspricht. Er hat neugierig gemacht und mit Spannung zu einem angenehmen Ende geführt, was neugierig darauf macht, was wohl im zweiten Teil passiert, der noch bis zum Ende dieses Jahres herauskommen soll. Also Fantasiefans, die andere Welten und Wesen lieben, ran an das Buch.

    Titel: Yggdrasil der Weltenbaum: Fenrir und Loki


    Herausgeberin: Katharina Bode


    Verlag: Wölfchen Verlag


    Seitenzahl: 240 Seiten


    Erscheinungsdatum: 15. April 2017


    Ein Buch mit Kurzgeschichten von dreizehn Autoren. Die Hauptcharaktere sind diesmal Fenrir und sein Vater Loki. Durch Zwischentexte sind die einzelnen Texte miteinander verbunden. Diese kommen von der Herausgeberin Katharina Bode.


    Das Cover und auch der Buchrücken zeigen verschiedene Götter und Wesen und vor allem im Mittelpunkt den Weltenbaum. Man kann beim Lesen mal einen Blick darauf werfen, dann wird man einige Stellen wiederfinden. Dies finde ich wirklich gut gemacht. Durch die vielen Farben geht ein wenig die Überschrift unter, was aber irgendwie nicht so viel macht. Ich mag Bücher, bei denen man sich das Cover genauer ansehen muss, denn das gehört ja irgendwie auch dazu und nicht immer nur ganz der Text im Inneren.


    Es gibt Geschichten im Stil der alten Göttersagen, die aber teilweise auch ganz neu sind, also sozusagen bisher noch nicht bekannte Geschichten der Götter. Daneben gibt es aber auch etwas ironisch verfasste Texte, die doch sehr in das aktuelle Leben abdriften. Die ersteren Geschichten überwiegen aber und waren mir auch sehr viel lieber, da sie wirklich schöne Geschichten erzählt haben, die die Gutgläubigkeit von Fenrir unterstrichen haben und zudem gezeigt haben, wie missverstanden er doch von den Göttern wird, sodass dem armen Kerl doch eigentlich nur die liebende Hand fehlte, die ja eben Loki nicht so wirklich hat. Schließlich ist er listig und das zeigen die Geschichten über ihn doch sehr deutlich. Immer wieder gibt es interessante Momente, die auch lehrreich sein können. Die Tochter Hel wurde auch in einigen Geschichten angeführt, welche persönlich am liebsten mochte, denn irgendwie hatten sie für mich die meiste Bedeutung in dem was hinter der Geschichte steckte. Thor und Odin sind natürlich auch dabei und manch andere Götter oder Wesen.


    Wenn ihr euch also für die Mythologie interessiert könnte dieses Buch etwas für euch sein. Vielleicht treffen die drei Geschichten, die mir persönlich nicht sonderlich gut gefallen haben, weil sie zu sehr im aktuellen angekommen sind und beispielsweise von Katzen handeln, die ein veganes Kochbuch herausbringen wollen und dann doch erst Fenrir helfen, doch euren Nerv. Aber keine Sorge, die zehn anderen Geschichten machen das alles wieder gut, deshalb empfehle ich das Buch auch weiter.

    Autor: Sarah Driver
    Sprecherin: Laura Maire
    Fassung: gekürzte Ausgabe (Hörbuch)
    Verlag: HörbucHHamburg HHV GmbH
    Erscheinungsdatum: 28. Februar 2018
    Maus lebt auf der Jägerin, mit ihrer Oma, Schneekönig und ihrem Bruder Sperling. Das Schiff ist ihr zu Hause. Nachdem ihre Mutter bei der Geburt ihres Bruders gestorben ist und ihr Vater oft unterwegs ist, leben die drei mit der Mannschaft und erleben so manches Abenteuer.
    Es gibt verschiedene Fähigkeiten, wie das Sprechen und Verstehen von Tierschnack, Traumtanz und Walgesang. Es gibt Polarhunde, kleine Feen und wenn man 13 Jahre alt wird, erhält man auf der Jägerin seinen ersten eigenen Adler.
    Zudem gibt es aber auch viele Legenden, die sich erzählt werden, zum Teil wohl einfach nur Seemannsgarn oder etwa doch nicht?
    So eben auch die Legende um die Krone mit den drei Sturmopalen. Ist ja nur eine Legende…
    Nachdem sich aber ein neuer Steuermann an Board befindet, der früher schon einmal zur Mannschaft gehört hat, Sperling immer wieder Anfälle bekommt, ihr Vater scheinbar verschwunden ist und eine eisige Kälte über die Meere kommt nimmt das ruhige Leben mit den Wesen des Meeres einen anderen Lauf. Maus muss sich beweisen, schließlich soll sie mal Kapitänin der Jägerin werden.
    Das Cover verbindet einen Wal, die Jägerin, das Wasser und Maus. Es zeigt uns, dass wir uns auf eine fantastische Reise begeben werden und so wie das Cover gestaltet ist, so ist auch die Geschichte in die uns die Autorin entführt. Bildliche Schilderungen, Wortneuschöpfungen, Wesen die uns verzaubern und andere Kleinigkeiten, die es so abgerundet machen, dass man sich schon ein bisschen zu Hause fühlt. Man fiebert mit, ist gespannt, was als nächstes passiert und leidet an manchen Stellen auch mit, denn es geht leider nicht alles gut aus.
    Dazu noch die Sprecherin Laura Maire die ihre Stimme wunderbar passend, zu den jeweiligen Charakteren, verstellt. Für mich als Junggebliebene eine wirklich wundervolle Geschichte und wunderbar erzählt.
    Dies ist der erste von drei Teilen du nun warte ich schon sehr gespannt darauf, dass der zweite Teil aus dem Englischen übersetzt wird und bei uns erhältlich ist. Eine klare Empfehlung von meiner Seite.

    Titel: Die Tochter des Jägers
    Autorin: Alexandra Stephens
    Erscheinungsdatum: 16. Januar 2018
    Seitenzahl: 247 Seiten


    Der Märchenroman „Die Tochter des Jägers“ von Alexandra Stephens führt uns auf den Weg, dass nicht einfach das was uns die Grimm-Brüder, Herr Andersen oder wie sie sonst noch alle so heißen, das schlimme war, was den Märchenwesen passiert ist, sondern dass es da eben weiter geht. Ist ja wie bei uns Menschen. Nach einer Katastrophe hört es ja nicht einfach auf und Märchenwesen leben halt länger. Aber wo sind sie?


    Claire Beaumont ist die Hauptfigur in diesem Roman und sie ist ein Mensch, kein Wesen. Aber sie sieht den Bösen Wolf und keiner will ihr das glauben. Ihre jüngere Schwester Belle ist verstorben und im Krankenhaus an ihrem Krankenbett sieht Claire den Bösen Wolf. Doch kein anderer hat ihn gesehen und das lässt die Erwachsenen an ihrem Verstand zweifeln. Jahrelang begibt sie sich in Therapie, findet niemanden, der ihr glaubt und so beginnt sie an sich selbst zu zweifeln, denn das kann ja an sich nur ein Hirngespinst sein. Den Bösen Wolf gibt es ja nicht wirklich.
    Nun ist Weihnachten, die Familie trifft sich mal wieder und ihre ältere Schwester Julie nimmt sie mit ihn die Bar „Grimm“, an diesem Abend sieht sie ihn wieder und Claire verfällt in Zweifel, ob sie ihn sich wirklich nur eingebildet hat.
    Nach einem erschütternden Vorfall in ihrem Job als Rettungsassistentin kann sie das einfach nicht mehr. Sie kommt mit sich nicht klar und braucht einen Tapetenwechsel. So kommt sie zu einer neuen Arbeitsstelle und versucht sich abzulenken. Doch da glaubt man ihr plötzlich, dass sie den Bösen Wolf gesehen haben könnte.
    Was es mit der neuen Arbeitsstelle zu tun hat, könnt ihr sehr gern selber lesen.


    Auf spannende Art und Weise werden die einzelnen Charaktere vorgestellt, ihre Geschichten durch Rückblenden beleuchtet und immer wieder passiert etwas, mit dem man so nicht gerechnet hat. Es ist nicht die große Liebesgeschichte wie im Märchen, sondern hier stehen die Charaktere im Vordergrund, was ich sehr schön finde. Klar, ein bisschen Liebe ist mit dabei, die darf ja im Märchen nicht fehlen, aber eher geht es um den Kampf zwischen gut und böse. Der erste deutsche Fantasyroman der Autorin hat mich voll überzeugt und gern hätte ich einen weiteren Teil und dann vielleicht noch einen. Ich liebe Märchen und habe mich mit diesem Buch wundervoll abgeholt gefühlt. Also wenn ihr Märchen liebt, dann ran an das Buch.

    Titel: Julie: Am Ende ist Erinnern
    Autorin: Enya Kummer
    Erscheinungsdatum: 29. Dezember 2017
    Seitenanzahl: 336 Seiten



    Im Roman „Julie: Am Ende ist Erinnern“ von Enya Kummer erfahren wir etwas über das Leben der Familie Foit die in Hessen in Pfungstadt lebt. Besonders geht es um Yva die Tochter der Familie. Sie ist siebzehn Jahre alt und hat in ihrem Alter schon viel Verantwortung zu tragen. Da gibt es ihren kleinen, achtjährigen Bruder Paolo. Er ist Autist und bedarf eben doch oft etwas mehr Aufmerksamkeit und der Umgang mit ihm ist nicht so einfach. Oft muss Yva ihn beschäftigen oder versuchen sich so zusammenzureißen, dass sie ihn nicht verschreckt, denn dann zieht er sich in seine eigene kleine Welt zurück. Dann gibt es noch Yvas Mutter Hanna, die an Depressionen leidet und am Anfang des Buches in einer schwerdepressiven Phase zu stecken scheint. Sie ist komplett überfordert mit dem Jungen, schiebt ihn immer mehr an seine große Schwester ab, die aber eigentlich gerade im Abiturstress steckt und auch nebenbei noch für die Familie kocht und andere Dinge im Haushalt erledigt, die ihre Mutter nicht schafft. Ja, es gibt auch einen Vater, doch der muss die Familie allein versorgen, da seine Frau ihren Job aufgegeben hat, nachdem sie nach Pfungstadt gezogen sind. So ist er viel mit seinem Beruf als Jurist beschäftigt und bekommt oft nicht mit, wie das Leben mit Paolo ist und wie es Yva belastet. Er geht auch davon aus, dass Hanna funktionieren müsste und wenn schon nicht sie, dann doch bitte seine Tochter, denn so schwer kann es doch nicht sein. Er scheint auch den Schein nach außen hin wahren zu wollen, so will er sich keine Hilfe wegen Paolo suchen und auch sonst scheint er gerade Therapeuten sehr ablehnend gegenüber zu stehen.


    Wir erfahren auf detaillierte Weise, wie es Yva mit der Sache geht, dass sie ein Mädchen ist, dass sich schuldig fühlt, wenn sie mal nicht so funktioniert, wie es von ihr erwartet wird und das sie eben sowohl zu Hause, als auch in der Schule funktionieren muss, denn das wird von ihr erwartet. Als ihr dann ganz plötzlich ein Mädchen in ihrem Alter über den Weg läuft, was so ganz anders ist, als sie selbst, begehrt sie langsam auf, denn sie kann und will einfach nicht mehr, was ja verständlich ist.
    Was ein Fotoalbum damit zu tun hat und warum Yva sich manchmal nicht mehr daran erinnern kann, was sie am Tag davor gemacht hat, dass erfahren wir auf 336 interessanten Seiten aus der Sicht von Yva selbst, von ihrem Vater Michele und ihrem besten Freund Janis.


    Mich hat das Buch aus eigener Erfahrung heraus vom ersten Moment an in seinen Bann gezogen, ich wollte wissen, wie das Mädchen mit der Überforderung umgeht, war oft von ihr überrascht und konnte mit ihr mitfühlen. Das Ende habe ich so nicht erwartet, also lasst euch entführen in eine Welt, die da draußen in jeder Familie so vorkommen kann. Denn oft geht es um Entscheidungen die wir treffen, die nicht nur für uns selbst Auswirkungen haben.

    Ausgebildet um die Menschen vor den Kindern der Nacht zu beschützen
    Stell dir vor, du wurdest geboren, aber nicht als ganz normaler Mensch, du ähnelst den Menschen nur in sehr vielen Punkten. Eigentlich bist du nur ein bisschen anders, denn du bist in einigen Dingen viel besser, hast spezielle Gaben und das Wissen, dass es da draußen die sogenannten „Kinder der Nacht“ gibt. Dazu zählen Dämonen, Vampire und Werwölfe. Du wurdest schon sehr zeitig trainiert und je nach Klasse, der du angehörst, hast du spezielle Fähigkeiten. Es gibt die Klasse der Jäger, der Krieger, der Ritter und der Magier. Wo würdest du dich sehen? Als Jäger, mit Pfeil und Bogen, einem tierischen Begleiter? Oder vielleicht doch als Ritter, die von allen als sehr arrogant angesehen werden und ja eh nur von ihren Eltern und ihrem vielen Geld alles bekommen? Es ist eine andere Welt als unsere, denn sie sind nachtaktiv und schlafen am Tag. Je nach Klasse sind sie Einzelgänger und haben kaum Freundschaften geschlossen, denn mit Menschen ist es zu schwierig. Und nun kommen die Besten der Besten zusammen, denn die Kinder der Nacht haben es seit einer Weile auf die Städte abgesehen, sie sind nicht mehr in den ländlichen Gegenden unterwegs, sondern durchforsten die Städte und das bringt Aufsehen und noch mehr Gefahr. Eine Lösung muss her.
    Die Idee finde ich super. Und dass es eine Romanreihe wird finde ich noch viel besser. Ich bin großer Fan von Fantasy-Reihen und eine mit dem Thema hatte ich bisher so noch nicht. Im Buch „Nachtkämpfer“ von Linda Winter begleiten wir eine Gruppe von jungen Nachtkämpfer, die durch den Rat zusammengefunden haben und sich nun erstmal als Team zusammenfinden müssen. Durch Eifersucht und Vorurteile ist das gar nicht so einfach. Die Klassen untereinander können oft mit den anderen nichts anfangen oder sehen sich, als etwas Besseres. Auch ist das mit dem sonstigen Einzelgängerleben und nun im Team arbeiten gar nicht so einfach.
    Wir erfahren in den unterschiedlichen Kapiteln aus den jeweiligen Sichtweisen was vor sich geht, wie jeder denkt und was er für eine Geschichte hat. Die Autorin ist sehr gut in jedem Charakter geblieben, wenn sie aus seiner Sicht geschildert hat und so ist es mir leicht gefallen mich in die jeweiligen Charaktere zu versetzten. Auch wird es definitiv nicht langweilig, denn es kommt schon zu übermäßigen Angriffen von Dämonen. Warum sie nun in Gruppen auftauchen, dass erfahrt ihr, wenn ihr euch das Buch holt und danach mit mir auf den zweiten Teil wartet, der gar nicht mehr so lange hat, bis er veröffentlicht wird.

    „Zwei Frösche im Milchglas…“
    Wie es mit dem Zitat weitergeht, erfahrt ihr in „Die Königin von Lankwitz“ von Max Urlacher.
    Und natürlich auch, was das alles mit Bea und Irene zu tun hat.
    Die beiden Damen haben sich im Gefängnis kennengelernt. Bea landete dort, weil sie einem Kerl vertraut hat und Irene, weil sie ihren Mann plattgemacht hat und zwar mit ihrem Auto. Immer wieder vor und zurück, bis endlich Ruhe war.
    Beide sind aus dem Knast raus, doch was kann man noch machen mit Anfang fünfzig, wenn man aus dem Gefängnis kommt? Bea meint ja Beine breit machen, mehr hilft da nicht. Irene wäre bestimmt gern wieder in ihre Dessousabteilung im KaDeWe gegangen, doch das geht ja so nicht.
    Tja und da muss die Idee her. Ein eigenes Gewerbe. Dienstleistung für die Frau. Und zwar nur für die Frau, denn Frauen brauchen stellvertretend jemanden, der sich für sie rächt, der ihnen diesen Moment der Überlegenheit gibt. So gründen die beiden ein Geschäft und fahren Männer an.
    Der Schreibstil ist wunderbar trocken und hat eine Kodderschnauze. Genau so muss es sein, das hat mir an der Leseprobe gefallen und mich das ganze Buch verschlingen lassen. Irene und Bea sind zwei wunderbare Frauen, die ihr Glück im Leben verdient haben. Klar ist es rechtlich nicht ganz richtig, was die da machen, aber treffend finde ich die Idee schon. Das es sogar ein Konkurrententeam gibt, bringt noch die fehlende Würze in die Angelegenheit. Es wird grausam komisch. Folgt den beiden Lankwitzer Damen auf dem Weg zu ihrem Traum.