Beiträge von K.-G. Beck-Ewe

    Klappentext:


    Brich alle Regeln.
    Mach Worte zu Waffen.
    Riskier dein Leben für die Liebe.


    Er liebt die Freiheit, die Frauen und das geschliffene Wort. Ende des 12. Jahrhunderts beginnt ein Mann, das Heilige Römische Reich Deutscher Nation zu prägen: Walther von der Vogelweide raubt dem Minnesang die Keuschheit, spottet über Fürsten und klagt selbst Kaiser und Papst mit spitzer Zunge an, obwohl in dieser gefährlichen Zeit jeder ketzerische Gedanke den Tod bedeuten kann. Immer wieder kreuzt dabei eine ungewöhnliche Frau seine Wege: Die Ärztin Judith ist manchmal seine Gegnerin, manchmal seine Verbündete – und wie er immer entschlossen, die Welt zu verändern.


    Spannend, emotional, hautnah:
    Das deutsche Mittelalter-Epos!

    Zur Autorin:


    Tanja Kinkel, geboren 1969 in Bamberg, gewann bereits mit 18 Jahren ihre ersten Literaturpreise. Sie studierte in München Germanistik, Theater- und Kommunikationswissenschaft und promovierte über Aspekte von Feuchtwangers Auseinandersetzung mit dem Thema Macht. 1992 gründete sie die Kinderhilfsorganisation Brot und Bücher e.V, um sich so aktiv für eine humanere Welt einzusetzen. Tanja Kinkels Romane wurden in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt; sie spannen den Bogen von der Gründung Roms bis zum Amerika des 21. Jahrhunderts. Zu ihren bekanntesten Werken gehören "Die Löwin von Aquitanien" (1991), "Die Puppenspieler" (1993), Mondlaub (1995), Die Schatten von La Rochelle (1996), Die Söhne der Wölfin (2000), "Götterdämmerung" (2003), Venuswurf (2006), Säulen der Ewigkeit (2008 ) und Im Schatten der Königin (2010). Mehr Informationen über Tanja Kinkel und ihre Romane finden sich auf ihrer Homepage: www.tanja-kinkel.de


    Eigene Beurteilung:


    Ausgehend von ihrer Beschäftigung mit Troubadouren und Minnesängern in „Die Löwin von Aquitanien“ hat sich die Autorin nun um die Entwicklung dieser Kunstrichtung etwa hundert Jahre später gekümmert. Dabei hat sie dann im Roman Übertragungen von Texten Walther von der Vogelweides aus dem 19. Jahrhundert nochmals unserem heutigen moderneren Sprachgebrauch angepasst, so dass gerade bei der politischen Dichtung die Bezüge zum Romaninhalt besser erkennbar werden.

    Dieser Roman spielt gegen Ende des 12. und zu Anfang des 13. Jahrhunderts und bezieht sich dabei auf die Kreuzzüge, auf die Erbstreitigkeiten zwischen den Staufern und den Welfen, auf die Zeit, in der Richard Löwenherz eine Geisel gewesen ist - und wie sein Neffe Otto später seinen Platz einnahm, was ihn - zumindest in diesem Roman - für lange Zeit seines Lebens zu einem sehr grausamen und harten Menschen macht. In dieser Gefangenschaft begegnet ihm Walther von der Vogelweide, genauso, wie die jüdische Ärztin Judith aus Köln, die gerade mit ihrem Vater auf dem Weg nach Salerno ist um dort ihre Ausbildung abzuschließen.

    In den folgenden Jahrzehnten werden die beiden - auf unterschiedliche Art und Weise - immer mehr in die politischen Ereignisse des Großdeutschen Reiches und Europas hinein gezogen und nehmen - nach den Vorgaben des Romans - durch ihre Arbeit auch stark Einfluss darauf. Walthers neue Formen der Liebes- und Protestlyrik stellen in der höfischen Dichtung eine eigene Revolution dar und als eine Ärztin auch für die Großen und mächtigen steht Judith immer im Brennpunkt - wo sie auch auf Grund ihrer Religionsangehörigkeit auch immer nur einen halben Schritt vom Scheiterhaufen steht. Diese Judith ist zwar eine Figur Kinkels, aber an ihr werden viele interessante Momente des mittelalterlichen Lebens verdeutlicht. Und das, ohne dabei wie Einschübe zu wirken um das Buch mit noch einem Thema zu füllen, wie das bei historischen Romanen leider immer mal wieder vorkommt.

    Viel Geschichte aus einer Zeit, in der die Flächenausdehnung Deutschlands so groß gewesen ist, wie nie zuvor, und über die man in der Regel als Nicht-Historiker viel zu wenig weiß. Die Figuren sind glaubwürdig und interessant gestaltet, so dass man wirkliche Schwierigkeiten hat, das Buch zum Arbeiten, Essen oder Schlafen beiseite zu legen. :thumleft:


    Der Verlag hat ein Interview mit der Autorin und eine Leseprobe eingestellt, so dass man sich während man auf das bestellte Buch wartet bereits gut einstimmen kann :wink:

    Mao Zedong war ursprünglich über gewisse Umweg erst einmal Lehrer geworden und hat - so eine Anekdote - den Beginn einer Revolution verpasst, weil er noch nach wasserfesten Schuhen gesucht hatte. In diesem Heft wird der Lebensweg des "Großen Vorsitzenden" nachgezeichnet und zwar unter der Leitung von Joachim Telgenbüscher, der sich bei dieser Arbeit von dem Sinologen Hauke Neddermann unterstützen ließ.


    Nach einer einleitenden Photoserie wird zunächst von Kaiser Puyi erzählt, dem letzten Kaiser des Chinesischen Reichs und seinen Weg in den politischen Untergang. Darauf folgt eine Darstellung von Maos politischen Anfängen. Hierauf wird über Chang Kaishek und die Invasion in die Mandschurei berichtet und wie diese beiden Faktoren das Land in heftige und blutige Unruhen gestürzt haben. Im Weiteren werden dann die verschiedenen wichtigen Stationen in Maos Karriere bis zu seinem Tod dargestellt ("Der lange Marsch", der Bürgerkrieg, "Das goldene Zeitalter", der Korea-Krieg, "Der große Sprung nach vorne" und die Kulturrevolution, Nixon in China und Maos Tod) nochmals unterbrochen durch einen Artikel über John Rabe in Nanjing. Abgeschlossen wird die Artikelreihe mit einem Beitrag zur Wirtschaftsreform unter Deng Xiaoping nachdem sich die Wogen nach Maos Tod geglättet hatten und einem längeren Artikel zu den Studentenunruhen am Tiananmen-Platz im Jahr 1989, in dem besonders auch Fragen zur Anzahl der Toten und Verletzten kritisch hinterfragt werden.


    Abgeschlossen wird das Heft selbst mit der bewehrten Zeittafel und einem kurzen Mitarbeiterporträt. Auch diesmal werden den allgemein bekannten Fakten wieder interessante Details zugefügt und einige Interpretationen dieser Fakten hinterfragt, was das Magazin auch für Kenner der Materie zu einem interessanten Lesestoff macht. So war mir nicht bewusst, dass zum Beispiel der Begriff "Papiertiger" aus Maos dichterischem Schaffen kommen soll. Und dies ist nur eine kleine Beifügung.

    Klappentext:


    Als Toni Blauvogel den Tod eines ehemaligen Klassenkameraden untersucht, stößt sie auf etliche Ungereimtheiten: Warum besitzt ein kleiner Bankangestellter so viel Geld? Wer ist die geheimnisvolle Frau an seinem Grab? Und wie kann sein Auto plötzlich explodieren? Gibt es einen Zusammenhang mit dem geplanten Neubau der Ruhrcity-Bank am Duisburger Innenhafen? War es Unfall oder Mord?
    Die Essener Privatermittlerin begibt sich auf die Suche nach den Hintergründen, wobei nicht nur ihr Seelenfrieden beträchtlich in Gefahr gerät. Erst als ihr Freund Max mit ihrem Wagen schwer verunglückt, sieht sie plötzlich glasklar.

    Eigene Beurteilung:


    Na ja, so direkt sieht sie nicht glasklar und dies liegt zum Einen an der schon ziemlich undurchsichtigen Situation, die eine ziemlich überraschende Auflösung erfährt, die manche Leserinnen und Leser ein wenig irriterend finden könnten, zum Anderen, weil sie auch privat allerlei emotionale Ablenkungen erfährt. Die Irritation der Leserinnen und Leser liegt wahrscheinlich in der Absicht der Autorin.


    Was weniger Absicht sein dürfte sind zwei, drei Ungenauigkeiten. Einmal liegt der Innenhafen an der A52 statt an der A59, Kiew liegt nicht in Russland und Foster & Partners ist ein britisches Unternehmen mit Sitz in London. Aber ansonsten – auf jeden Fall für Duisburger (gerade solche, die den alten Innenhafen noch kennen) – ein origineller Krimi.

    Klappentext:


    Ausgerechnet in den Wohnpark Nord wird Kristof Kriszinski [sic] bestellt, um eine Einbruchserie aufzuklären - ein ort, wo Kriminalität und Drogen ohnehin schon zum Alltag gehören. Schon bald stehen die Rotzlümmel Yves und Jean [sic] als Schuldige fest. Verdächtig schnell gelangen die Zwillinge aber nach Luxemburg in die Pflegefamilie eines reichen Diamantenhändlers. Die Idylle trügt, und Kryszinskis Fall wird zum Wettlauf gegen die Zeit, als er einem Kinderschänderring auf die Schliche kommt, der sich bis in die höchsten Kreise erstreckt.


    Eigene Beurteilung:


    Manche Klappentexte geben einfach zuviel preis in meinen Augen. Aber zur Sache: Kristof Kriszinski ermittelt undercover in einer Wohnanlage in Mülheim. Er übernimmt dafür den Job des Hausmeisters um herauszufinden, wer in diesem Wohnpark einbricht und Vandalismus betreibt und dies in einem Ausmaß, dass die Mieter eine Initiative gegründet haben und sich weigern an die Wohnungsbaugesellschaft weiter Miete zu bezahlen. Da passt es ganz prima, dass Kris direkt bei der Ankunft seinen Amtsvorgänge vor sich auf dem Rasen aufschlagen sieht – nach einem Flug aus dem 10. Stockwerk und zwei 10-Jährige aus dem Keller geschossen kommen um die Leiche zu filzen und ihm direkt danach anzubieten, dass für kleines Geld seine Reifen ihre Luft behalten werden.


    Wie schon öfter beginnt es eigentlich sehr spaßig und ironisch, bevor es dann sehr schnell und unangenehm für Kris wird. Wieder ein sehr gelungener Thriller um den Privatdetektiv mit der kurzen Lunte von der „sympathischen Baustelle an der Ruhr.“ :thumleft: :thumleft:

    Der Diogenes-Verlag bringt das Werk McCullers in dieser Vorweihnachtszeit noch einmal in einer neuen gebundenen Ausgabe heraus, die man auch als Komplettbox in reviderten Übersetzungen bekommen kann - wie der Verlag vermeldet "in der Lieblingsausstattung der Autorin".


    In dem Zusammenhang habe ich dann auch endlich das Versäumnis beseitigt "Das Herz ist ein einsamer Jäger" noch nicht gelesen zu haben. Zum Inhalt möchte ich hier nicht groß ergänzen, wohl aber zu der Darstellung der Charaktere, bei der gerade die Seite der damals in der Literatur meist noch kaum beachteten Afro-Amerikaner besonders hervorzuheben ist - und von den damaligen Kritikern auch hervorgehoben wurde, wie das Nachwort deutlich zeigt.


    Wie über Hitler, Schwarze und Juden in dieser Zeit gesprochen und wohl auch gedacht wurde und welchen Einfluß der Kommunismus auf das Denken einiger Leute hatte wird hier ebenfalls sehr deutlich und der Roman zeigt, dass Frau McCullers wohl einen sehr guten Zugang zu sehr unterschiedlichen Menschen gehabt haben muss. Überaus lesenswert. :thumleft:

    Klappentext:


    Als die junge Duisburger Kommissarin Katryna Nowak eine Vertretung beim Berliner LKA übernimmt, weht ihr ein rauer Wind entgegen - und ihr erster Fall ist brutal: Eine engagierte Tierschützerin wird von Kampfhunden getötet aufgefunden. Wem war die Frau so gefährlich geworden, dass dieser grauenvolle Mord verübt wurde? Zusammen mit Hauptkommissar Piet Reinhard ermittelt Nowak in der Berliner Diskothekenszene und untersucht Verbindungen zur osteuropäischen Mafia - wobei sich die beiden auf ein gefährliches Spiel einlassen. Denn unterdessen gilt es für die Täter, noch andere mögliche Wissensträger auszuschalten.

    Zitat

    "Ich könnte meine Augen ein wenig offen halten, wenn du verstehst, was ich meine. Dich kennen sie in der Disco, mich nicht." "Ich verstehe sehr gut, was du meinst, aber ich glaube, du ahnst nicht, worauf du dich da einlässt." "Natürlich nicht!", sagte Katryna. "Ich habe ja bislang in Duisburg auch nur mit Leuten zu tun gehabt, die Kaugummiautomaten geknackt und sich gegen die Festnahme mit niedlichen Backpfeifen zur Wehr gesetzt haben!"

    Eigene Beurteilung:

    Ein interessanter Krimi mit Bezug auf ein bisher noch nicht so ausgiebig beackertes Feld der organisierten Kriminalität, was immer wieder erfreulich ist. Die Ermittler sind glaubwürdig dargestellt, obwohl Katrynas Konzentration auf die meist sportlicheren Figuren ihrer Geschlechtsgenossinnen gelegentlich ein wenig zu exzessiv erscheinen mag. Alles in Allem aber ein interessantes und unterhaltsames Leseerlebnis, dass die Rütters dieser Welt der anderen Seite der Hundetrainingsmedaille gegenüber stellt. Und ich als gebürtiger Duisbrger, der gelegentlich mal in Berlin ist, fühlte sehr mit der Hauptprotagonistin - auch ernährungstechnisch. :-,

    Klappentext:


    Traditionelles Kobudô, moderne Polizeiwaffe


    Das zweibändige Werk "Kobudô" enthält die Grundlagen dieser alten okinawanischen Kampfkunst und eine Fülle von Techniken für ihre vier Basiswaffen: Bô, Sai (Band 1), Nunchaku und Tonfa. Neben den Grundtechniken werden viele Beispiele für Kombinationen, Kumite-Techniken sowie repräsentative klassische und moderne Kata ausführlich und nachvollziehbar in Wort und Bild vorgestellt.


    Der letzte Teil des vorliegenden Bandes behandelt die moderne Anwendung des Tonfa als Mehrzweckeinsatzstock der Polizei. Basistechniken, wie z. B. verschiedene Methoden, den Tonfa in Bereitschaft zu bringen, Blöcke, Stöße, Schläge oder Hebel werden ausführlich erläutert und mit zahlreichen Zeichnungen und Fotografien illustriert. Darüber hinaus werden spezielle Techniken dargestellt, die im praktischen Einsatz für den Polizeibeamten von größter Wichtigkeit sein können. Dazu zählen der Schutz des eigenen Tonfa vor fremdem Zugriff oder die Verteidigung der Dienstwaffe. Generell waren Praxisnähe und Effektivität die entscheidenden Kriterien für die Auswahl der vorgestellten Techniken.


    Dieses Buch bietet zudem die Möglichkeit, Methoden des klassischen Kobudô in die moderne Praxis mit dem Polizei-Tonfa einfließen zu lassen.


    Hanshi Roland Habersetzer, 9. Dan Karatedô, praktiziert asiatische Kampfkünste seit nahezu 50 Jahren. Seine Praxis des Kobudô begann 1973, dem Jahr seiner ersten Begegnung mit Matayoshi Shinpô.


    Eigene Beurteilung:


    Das Nunchaku ist in vielen europäischen Ländern verboten, weswegen der erste Teil dieses Buchs eigentlich überlesen werden müsste. Natürlich werden sich Kampfkünstler zumindest mit der Theorie hinter dem Nunchaku und seinen chinesischen Entsprechungen trotzdem auseinandersetzen wollen. Wie bereits im ersten Band werden auch hier die Bestandteile, die Grundhaltungen und Grundblöcke und -angriffe dargestellt und in Kombinationen demonstriert, bevor es zu einer Reihe von Kumites und Katas kommt. Dabei fällt vor allen Dingen auf, dass die Katas hier wesentlich länger sind - und das bei vergleichsweise geringer Anzahl verwendeter Techniken. Es geht hierbei wohl in erster Linie um den schnellen Wechsel der Techniken.
    Der zweite Teil des Buchs beschäftigt sich dann mit dem "klassischen" Gebrauch des einfachen und doppelten Tonfas, wobei hier einige klarere Aussagen zur Geschichte und Herkunft gemacht werden können. Auch in diesem Fall fallen die Kata-Darstellungen sehr umfänglich aus.
    Der dritte Teil des Buchs behandelt dann den Einsatz des Tonfas im Bereich der polizeilichen Arbeit und des Sicherheitsdienstes. Hierbei sind besonders die Hebel- und Sicherungstechniken interessant, die beim "klassischen" Einsatz des Tonfas keine Rolle spielen, wie auch das Heraushebeln von Personen aus Autositzen.
    Etwas seltsam fand ich, dass bei der Darstellung der Geschichte der Einführung des Tonfas bei europäischen Polizeikräften nicht kurz auf einige Planungsexzesse eingegangen wurde, wie sie etwas rabiatere Polizeivertreter geplant hatte und die glücklicherweise keine Anwendung gefunden haben.