Beiträge von aemy

    Wahrheit und Wahrhaftigkeit


    Wie der Klappentext bereits sagt, geht es um eine "berührende Lebensgeschichte einer Frau vor dem historischen Hintergrund des RAF-Terrors".


    Der Leser wird sofort abgeholt und während er die Hauptfigur Schritt für Schritt kennenlernt ist er auch schon mitten im Geschehen. Dabei ist die trauernde Miriam von Anfang an sympathisch. Immer wieder wird die eigentliche Handlung pausiert, um ihre innere Zerrissenheit zu beleuchten. Der Leser begleitet sie in ihrer Trauerbewältigung und erlebt, wie sich Miriam immer wieder aufrappelt, um dem Geheimnis der Stifterin auf den Grund zu gehen.
    Auch die Gefühlswelt des trauernden Sohnes wird immer wieder in den Focus gerückt und dabei liebevoll umgesetzt.
    Der Autorin gelingt es, den RAF-Terror absolut realistisch und glaubwürdig in das Geschehen einzubinden. Dabei bedarf es keiner genauen Vorkenntnisse, der Leser erhält genug Informationen um sich ein Bild zu machen bzw. um Interesse an dieser Thematik zu entwickeln, aber ohne mit Fakten erschlagen zu werden.
    Dabei geht die Autorin behutsam in kleinen Schritten vorwärts, sodass bis zum Ende kaum abzusehen ist, was die eigentlichen Hintergründe sind. So bleibt die Spannung bis zum Ende erhalten.

    Am Ende steht eine Gewissensfrage, bei der man selbst als Leser ins Grübeln gerät.


    Fazit
    Ein absolut lesenswertes Buch. Auch wenn es mal nicht um die eigentliche Handlung ging, sondern um die Gefühlwelt der Hauptfigur, konnte ich das Buch zu keinem Zeitpunkt aus der Hand legen.

    Spionageroman


    Es ist das Jahr 1936.Mitten im spanischen Bürgerkrieg soll Lorenzo Falcó einen politischen Gefangenen aus dem Gefängnis befreien. Zu seinem Team vor Ort gehört auch die geheimnisvolle Eva. Doch sollte er ihr wirklich trauen?
    Zu Beginn hat mich das Buch leider nicht so gefesselt, was vor allem daran lag, dass relative viele Personen eingeführt wurden, bei denen nicht klar ist, ob sie für die Handlung relevant sein werden. Auch wird der erste Teil sehr in die Länge gezogen.
    Als der handelnde Personenkreis dann aber einigermaßen vorgestellt und festgelegt war, konnte ich dem Geschehen besser folgen und die Handlung nahm an Fahrt auf.


    Wer eine Romanze oder Liebesgeschichte erwartet, wird eher enttäuscht. Die Hauptfigur hat generell kein gefühlsintensives Verhältnis zu Frauen. Aber zumindest scheint die Beziehung zu Eva anders zu sein, als zu anderen Liebschaften.
    Auch mit der Spannung ist das so eine Sache. Da es sich um einen Spionageroman handelt, passiert an Aktion relativ wenig. Vielmehr kommt es auf Feinheiten und Kleinigkeiten an.


    Der Autor schreibt aus der Perspektive der Hauptfigur. Dabei gelingt es ihm, den Charakter seiner Hauptfigur, durch immer wieder neue Situationen, stückchenweise offenzulegen. Falcó ist nicht direkt sympathisch, aber mit jedem Kapitel versteht man besser, was in ihm vorgeht.
    Fazit
    Der Anfang ist eventuell ein bisschen schwierig, aber am Ende ist es doch ein sehr gelungenes Buch.