Beiträge von Bookowl

    @Frawina
    Vielen Dank für deinen gut gemeinten Rat. Jedoch habe ich Harry Potter schon gelesen. Und ich bin wirklich begeistert von dieser Reihe. Ich finde es ziemlich schade, dass es mit Harry & Co jetzt vorbei ist. Mit etwas Glück kommt ja vielleicht irgendwann ein Roman zu den Rumtreibern raus. Mich persönlich würde es jedenfalls sehr interessieren, was damals alles noch vor Harrys Zeit passiert ist. Das Buch "Harry Potter in 60 Minuten" möchte ich gerne haben, weil ich ein großer Fan von Harry Potter bin und weil ich mich frage, wie man Harry Potter in 60 Minuten erklären möchte. Ich bin einfach gespannt darauf, wie der Autor das umsetzt und lasse mich überraschen. :wink:

    Dieses Buch hatte ich erst auf der Homepage der Bibliothek meiner Stadt gefunden. Der Klappentext klang sehr interessant. Dann allerdings hatte ich gesehen, dass die Bibliothek das Buch nur auf Englisch hatte. Ich habe da immer noch nicht verstanden, warum dann der Klappentext auf Deutsch war. Aber das ist ja jetzt egal, weil es ja bald auf Deutsch erscheint. :lechz::love: Außerdem muss ich es haben, weil ich die Bücher von Jodi Picoult sehr mag. Sie hat einen so wunderschönen Schreibstil. Also musste es einfach auf meine Wunschliste. :D

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    Willow, flüsterte ich. Das war der Name, auf den dein Vater und ich uns geeinigt hatten. Ich hatte ihn erst davon überzeugen müssen. Nein, so werde ich sie nicht nennen, hatte er gesagt.
    Willow heißt "Weide", und Weiden trauern. Aber ich wollte dir eine Prophezeiung mit auf den Weg geben, den Namen eines Baumes, der sich biegt, anstatt zu brechen.

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    Einige Hirnforscher glauben, die menschliche Reaktion auf Musik beweise, dass wir mehr sind als nur Fleisch und Blut, dass wir eine Seele haben. Dabei argumentieren sie wie folgt:
    Sämtliche Reaktionen auf externe Stimuli lassen sich auf evolutionäre Grundprinzipien zurückführen. So zieht man instinktiv die Hand vor Feuer zurück, um physischen Schaden zu vermeiden, und vor einer wichtigen Rede dreht sich einem der Magen um, weil Adrenalin durch die Adern schießt und eine physiologische Fluchtreaktion hervorruft. Aber die Art, wie die Menschen auf Musik reagieren, ergibt im evolutionären Kontext keinen Sinn. Das Stampfen im Takt, das Verlangen mitzusingen oder aufzuspringen und zu tanzen, all das ist für das Überleben absolut unnötig. Aus diesem Grund betrachten viele Wissenschaftler unsere Reaktion auf Musik als Beweis dafür, dass wir in unserem Verhalten eben nicht nur von biologisch- physiologischen Prozessen bestimmt sind. Denn wenn die Seele berührt wird, setzt das vor allem voraus, dass man auch eine Seele hat.

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    Seine Lippen waren kalt wie Schnee, aber jenseits der Lippen lag die Wärme von samtenen rotem Stoff, Stoff auf dem nächtlichen Deck eines Schiffes. Sie spürte seine Zunge, die nach ihrer tastete, und dachte an den Wolf. Und wenn es wahr ist, dachte sie, wenn das Märchen wahr ist? Ein Genickschuss und ein tödlicher Biss in den Nacken. Alles stimmt. Und wenn ich einen Mörder küsse? Und wenn? Und wenn schon. Ein Mörder, ein Wolf, ein Vater, ein Unschuldiger, ein Märchenerzähler. Sie legte ihre Hände an den rauen, kalten Stoff der Militärjacke und erwiderte seinen Kuss. Sie hatte die Augen längst geschlossen, sie sah den roten Drachen an der Tür nicht mehr und nicht den Hauseingang, sie befand sich an Deck eines Schiffes weit draußen im Meer. Sie hörte die Wellen gegen die Reling schlagen, sie spürte die Brandung unter ihren Füßen. Ach, wenn man doch die Schaumkronen zu Stoff verspinnen könnte ... Auf seiner Zunge, in seinem Mund waren alle diese Worte, alle Worte, die er gesagt hatte, alle Worte des Märchens. Und da war kein Geschmack von Vanilleeis oder Kakao oder Zigaretten, sie schmeckte die Worte selbst, sie schmeckte das Salz des Meerwassers und das Blut des Wolfes, und hinter den Worten den Winter. Und hinter dem Winter gab es einen dritten Geschmack, den sie erst nach einer Weile entdeckte: den Geschmack der Angst. Er hatte Angst, und hielt sie nicht fest, er hielt sich an ihr fest, einen Moment lang war es völlig klar.
    Märchenerzähler, dachte sie, wohin segelt das Schiff, auf dem wir stehen? Wohin führt das Märchen? Wer ist auf dem schwarzen Schiff? Wird es noch mehr Blut geben, das in die Ritzen zwischen diese Decksplanken fließt?

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    Er stand auf und hob Micha behutsam hoch, um sie ins Bett zu tragen. Sie sah beinahe tot aus, wie sie da auf seinen Armen hing. Beinahe so, als hätte jemand ihr Herz mit einem Degen herausgeschnitten und nur ihren Körper hier in der Wohnung liegen lassen. Aber ihr Herz träumte nur, dachte Anna, um sich selbst zu beruhigen, es träumte von Regenbögen.

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    "Junge Frau", sagte ein älterer Herr, der gerade mit seiner Frau am Arm die Cafétreppe hinuntergekommen war, "junge Frau, darf ich Ihnen mein Taschentuch geben? Sie weinen ja."
    "Oh", sagte Anna. "Tatsächlich. Sehen Sie, und ich dachte, ich lache. So kann man sich täuschen."

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    Das Märchen, in dem Anna landete, war so hell und lichtdurchflutet wie der Moment, in dem er Micha in der Luft herumgeschleudert hatte. Doch sie hörte hinter den Worten eine uralte Dunkelheit lauern, die Dunkelheit aller Märchen, die Kehrseite.
    Erst später, viel später, erst zu spät würde Anna begreifen, dass dieses Märchen tödlich war.


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    "Gut",sagte Abel. "Wenn du sie hören willst, erzähle ich sie. Sie wird ein bisschen dauern."
    "Wie lange? So lange wie ein Kinofilm? So lange wie ein Buch?"
    "Genau genommen ... bis zum Mittwoch, dem dreizehnten März. Wenn alles gut geht."

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    Wahrscheinlich sind viele Lehrer und gerade Biolehrer aber auch einfach nur sadistisch veranlagt. Sie freuen sich, wenn Schüler leiden - anders ist so manch langatmiger Vortrag über Gelenkfunktionen und Nervenbahnen nicht zu erklären. Biolehrern sollte man grundsätzlich nicht trauen. Wer so viel und so gerne über das Aufschneiden von Körpern spricht, verspürt doch bestimmt mal die Lust, das Ganze auszuprobieren...

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    Ich muss alles noch einmal neu lernen. Eine neue Schule, Lehrer die mich anschauen und nur das Äußere sehen. Andere Leute glauben, die Oberfläche sei alles. Aber ich bin verborgen unter vielen Schichten, und nur wer richtig hinschaut, kann mich sehen. Ich war schon einmal an diesem Punkt. Ich lerne schnell. Ich werde an diesem Ort neu geboren. Und hier unten, da, wo ich lebe, kann ich mir diejenigen bewahren, die ich verlassen habe. Ich kann mir Dad bewahren. Ich bin stark. Holly hat einen freundlichen, weichen Kern, aber größere Angst als ich. Ich werde ihr helfen. Wenn sie mich lässt.

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    Ein alter Baum lässt uns etwas lernen im Leben. Seltsam, nicht? Er mag verdorrt aussehen, aber er lebt trotzdem. Ein Baum widersteht dem Lauf der Zeit. Nur die Menschen sind am schönsten, wenn sie jung sind. Aber ein Baum - ganz gleich, wie viele Jahre vergehen, du trimmst und trimmst ihn, und obgleich der Baum von Natur aus Widerstand leistet, fügt er sich nach und nach deinem Willen. Und dann? Ja, dann ist es, als wäre neues Leben entstanden, nicht wahr? Die Inspiration wohnt in dem Augenblick, in dem du anfängst, das Wunder zu spüren.

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    Ich konnte mir nichts Schöneres vorstellen, als mit einem Schiff über die Meere zu fahren. Denn wenn man am Ufer steht, dann ist das Meer das Ende der Welt, steht man jedoch an Bord eines Schiffes, dann ist das Meer der Anfang einer neuen.


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    Und obwohl ich zugeben muss, dass ich damals Ians Worte nicht verstanden hatte, hallte das Wort Libertalia in mir nach. Libertalia. Ein Ruf so süß wie der Gesang der Sirenen. Ein Ruf, dem man folgen musste, auch wenn es einen dereinst das Leben kosten sollte.