Beiträge von Tair

    Meine Besprechung:


    Als Mary Anne Schwalbe im Alter von 73 Jahren unheilbar an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt, geht sie bewußt von einem unglaublich aktiven amerikanischen öfffentlichen Leben über in ein nicht minder aktives, von neuen Bedingungen geprägtes Leben. Während der ielen stundenlangen Behandlungen mit Zellgiften, die ihr Leben verlängern sollen, und bei denen ihr Sohn Will, der Autor des Buches, sie begleitet und ihr Gesellschaft leistet, reden die beiden über alles mögliche, vorallem aber über Bücher, die sie sich gemeinsam vornehmen. „Sie erinnerten uns daran,“ schreibt Will Schwalbe,“daß wir unabhängig davon, wo wir uns auf unserer jeweiligen individuellen Reise gerade befanden, immer noch gemeinsam Bücher lesen konnten, und während wir das taten, waren wir nicht die kranke Person und die gesunde Person, sondern einfach eine Mutter und ein Sohn, die zusammen neue Welten entdeckten. Außerdem brachten die Bücher eine sehr willkommene Stabilität in unser Leben, und das war etwas, wonach wir uns beide sehnten in jenem umwälzenden Chaos, das Mamas Krankheit mit sich brachte.“


    Dabei machen sie vorallem die Erfahrung, daß man nicht nur über Bücher, sondern durch Bücher auch über heikle und sehr private Dinge miteinander sprechen kann. So folgt der Leser nicht nicht nur den Leseerlebnissen der beiden Protagonisten, sondern erfährt durch sie hindurch eine Menge über ihre jeweiligen Lebensgeschichten aus des einen oder der anderen Sicht. Und “Lesen ist nicht das Gegenteil von handeln, es ist das Gegenteil von sterben. Bei Büchern geht es nicht um Zeitvertreib, sondern um andere Leben, andere Welten. Weit entfernt davon, die Zeit vertreiben zu wollen, wünscht man sich nur, man hätte mehr davon.“


    So schafft Will Schwalbe ein dichtes Gewebe, in dem die Schilderung der letzten Lebenszeit seiner Mutter, der Familiengeschichte der beiden und der Bücher, die sie lesen, ineinanderlaufen und sich aus einander ergeben in einem lebendigen Fluß, der ihr Leben ausmacht. Und da gibt es auf allen Ebenen viel Spannendes, Einsichtsvolles und Ergreifendes zu erzählen.


    Ein Buch, das mir viel gegeben hat.


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    (Ein Eintrag existiert zu diesem Buch von Conor am 10.Dez.2013 in der Sparte "Das (gelesene) Buch im Buch)

    Da sind zunächst einmal alle die bekannten Zutaten von Fiktion, Science fiction, Fantasy, von alten Märchen und Mythen bis zu Michael Ende und Harry Potter; dazu viele gemütvolle Nachdenklichkeiten über dies und jenes unter der Sonne, sowie auch diverse spitze politische Spitzen des Autors. Aber wie das so auffällig oft der Fall ist mit vorallem österreichischer (der Autor ist Österreicher) Gemütlichkeit – der Alptraum lauert direkt unter der dünnen Decke der Fabuliererei. In diesem Buch geht es fortschreitend nicht darum, sich in einer Phantasiewelt wohlig zu verlieren, es herrscht hier, allerlei Raumfahrt zum Trotz, eine reelle Bodenhaftung. Das hat vorallem mit den Charakteren zu tun, der Autor versucht offenbar, eine Welt von Superhelden zu untergraben. Theo, die Hauptperson zum Beispiel, hat zwar einen göttlichen Namen, ist aber ein mittelmäßiger Schüler und dann ein mittelmäßiger Ehemann und Vater von fünf Kindern, und in seinem Berufsleben ein mittelmäßiger Astronaut, alswelches Motiv auch der Ansiedlung der Erzählerperspektive im Jahr 2046 geschuldet ist, wenn sogar regelmäßige bemannte Flüge zum Mars längst zum Alltag gehören. Die kindlichen Allmachtsphantasien von Superhelden gehören nur dem zehnjährigen Ich des Erzählers an, danach relativiert sich alles, jedoch ohne deshalb an Sinn und Energie zu verlieren. Ich nehme an, daß hierin eine der Absichten des Autors liegt. Manche sind offenbar der Meinung, er habe dadurch dem Genre seinen Zauber genommen, aber beim Lesen des Buches habe ich das ganz und gar nicht so empfunden. Für mich liegt der Zauber des Phantastischen eher in einer Projektion menschlich-allzumenschlicher Komplexität als in irgendeiner sinnfreien Phantasterei, die diese verleugnet und simplifiziert.


    In der Wohlfühlzone beläßt der Autor den Leser also nicht, sondern besteht darauf, sich und ihn in immer fortschreitendem Maße, wenn auch in phantastischer Form und Verkleidung, äußerst komplizierten menschlichen Verhältnissen auszusetzen, so daß die Geschichte sich geradezu dystopischen Zuständen nähert wie jahrzehntelangem Krieg und Bürgerkrieg – die Beispiele aus der Wirklichkeit allein der letzten Jahrzehnte, die einem unmittelbar dazu einfallen können, sind ja Legion: Beirut, Balkan, Kaukasus ... you name it.



    Der besagte Arzt ist es, der ein Buch über Theos Innenleben schreibt – das uns vorliegende Buch. Und so ist das Buch selbst der eigentliche Hoffnungsstrahl, mit dem der Leser aus dieser Lektüre hervorgeht.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Wie gut, daß das Thema Asperger/Autismus immer mehr zur Sprache kommt, nicht zuletzt durch die Betroffenen selbst. Deine Besprechung erinnert mich an das Buch "Buntschatten und Fledermäuse" von Axel Brauns, das vor ein paar Jahren herauskam.


    http://www.amazon.de/Buntschat…tten+und+flederm%C3%A4use


    Sie erinnert mich auch an die Gestalt des Physikers Sheldon Cooper in der amerikanischen Kultfernsehserie "Big Bang Theory".


    Der wichtigste Satz deiner Rezension ist für mich:


    dass man eben nicht unnormal sondern besonders ist

    und er gilt für alle möglichen Erscheinungen menschlichen Lebens. Ich werde mir dieses Buch von Peter Schmidt ganz sicher besorgen und sehe einer guten Lektüre entgegen. Danke, findo!

    Damit bist du ja unglaublich zeitig dran - es erscheint erst im Juli 2015?


    Und auch angesichts von IS und dergleichen denke ich immer öfter, daß Gewalt und Terror vielleicht wirklich am Ende banaler sind, als man sich vorstellen kann. Nichts scheint leichter, als Angst und Schrecken durch Terror zu verbreiten. Wozu? - Eine heftige Portion MACHTinstinkte gehört vielleicht auch mit zum Bild.


    Nur zu bedenkenswert, das alles. Danke für die Besprechung. :cry:

    Amazon-Text:


    Heinrich Vogeler, gefeierter Märchenprinz des Jugendstils, ist auf der Höhe seines Erfolgs. Im Juni 1905 wird ihm die Goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen – besonders für das nach fünfjähriger Arbeit fertiggestellte Gemälde »Das Konzert oder Sommerabend auf dem Barkenhoff«. Während es in der Öffentlichkeit als Meisterwerk gefeiert wird, ist es für Vogeler das Resultat dreifachen Scheiterns: In seiner Ehe kriselt es, sein künstlerisches Selbstbewusstsein wankt, und eine fragile Freundschaft zerbricht. Rainer Maria Rilke, der literarische Stern am Himmel der Worpsweder Künstlerkolonie, und sein »Seelenverwandter« Vogeler haben sich entfremdet – und »Das Konzert« bringt das auf subtile Weise zum Ausdruck: Rilke fehlt. Sein Platz zwischen den Frauen, die er liebt, bleibt demonstrativ leer. Was Vogeler und Rilke zueinanderführte und später trennte, welchen Anteil die Frauen daran hatten, die Kunst, das Geld und die Macht der Mäzene, davon erzählt Klaus Modick auf kunstvolle Weise: Auf der Reise zur Preisverleihung erinnert Vogeler sich an die Euphorie des gemeinsamen Aufbruchs – und an Paula Modersohn-Becker und Clara Rilke-Westhoff, die Frauen, denen Rilke in einer skandalösen Dreiecksbeziehung verbunden war. Ein groß-artiger Künstlerroman, einfühlsam, kenntnisreich, atmosphärisch und klug.


    Meine Besprechung:


    Worpswede – es ist legendär. Selbst bin ich nie dort gewesen, aber in wie vielen Zusammenhängen ist nicht von dieser Künstlerkolonie die Rede gewesen: vorallem bei der Beschäftigung mit Paula Modersohn-Becker, ihren Bildern und ihrem Lebensschicksal, und natürlich bei der Beschäftigung mit Rainer Maria Rilke, für den der Aufenthalt in der Künstlerkolonie und die Ehe mit der Bildhauerin Clara Westhoff einen Lebensabschnitt bildeten.


    Die Landschaft etwas nördlich von Bremen ist mir allerdings ganz gut bekannt, und Modicks schöne Beschreibungen finden ihre Resonanz in mir, obwohl die Landschaft sich stark verändert hat durch die heute übliche intensive Landwirtschaft, und die Verbrennung von Torf zu Heizungszwecken dürfte allein schon aus Umweltgründen untersagt sein, das Zeugs qualmt offenbar zum Erbarmen. Im neunzehnten Jahrhundert war dieser Landstrich hauptsächlich von armen Bauern und Landarbeitern bevölkert, die mühselig das Torf stachen und die Moore trockenlegten. Besonders aus Paula Modersohn-Beckers Bildern geht ja deutlich hervor, daß es sich nicht um ein Idyll gehandelt haben kann.


    Ein Idyll allerdings hatte Heinrich Vogeler schaffen wollen, als er eine Bauernkate in Worpswede kaufte und mit einer Jugendstilfassade versah, die auf einigen seiner Bilder zu bewundern ist. Andere Künstler siedelten sich in der Nachbarschaft an, und so entstand die Künstlerkolonie Worpswede. Deren Zusammenleben und –wirken zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts, das heißt an drei Tagen davon, sind Gegenstand des Buches, geschildert aus der (angenommenen) Sicht Heinrich Vogelers. Seine Reflektionen und Erinnerungen kreisen vorallem um sein großformatiges Bild „Konzert“, auf das der Titel des Buches sich bezieht, und das dankenswerterweise auf beiden Innenseiten des Buches abgebildet ist, so daß der Leser sich jederzeit bildlich vergewissern kann, wovon die Rede ist. Vogeler befand sich damals in einer existentiellen Krise, sein Künstlertum betreffend, das lukrativ war, aber nicht mehr seinen inneren Überzeugungen entsprach, weswegen er das Gemälde, das den Kern einer wichtigen Austellung in Oldenburg bilden sollte, ständig veränderte und zu keinem Abschluß kommen konnte.


    Vogeler zog später radikale Konsequenzen aus seinen Zweifeln, die allerdings nicht Gegenstand dieses Buches sind. Hier geht es auch um das Zusammenleben und die verschiedenen Paar- und Dreierkonstellationen zwischen den Mitgleidern der Kolonie, vorallem Vogeler und Martha, Paula Becker, Clara Westhoff und Rilke, Otto Modersohn am Rande – man weiß ja, wie sich die magnetischen Felder schließlich ordneten. Hierzu hatte Vogeler offenbar recht dezidierte Meinungen (falls es sich nun nicht wenigstens teilweise um Modicks eigene Meinungen handelt, wofür ich ihn in starkem Verdacht habe) Zum Teil sind sie natürlich dem Zeitgeist um die Jahrhundertwende geschuldet, als es zum Beisspiel außergewöhnlich war, daß Frauen nicht nur als Musen oder Ehefrauen von Künstlern, sondern selbst als Künstlerinnen auftraten – und dafür ignoriert oder als „Malweiber“ verächtlich gemacht wurden. Am Ende ein Gewebe, das sich in ständiger Veränderung befand und auf Dauer nicht Bestand haben konnte, ein lebendiger Organismus eben mit allen seinen Freuden und Nöten. Von daher ist dieses Buch lesenswert.



    Kurzbeschreibung bei Amazon:


    Die Pfaueninsel in der Havel bei Potsdam, Rückzugsort der Preußenkönige, wurde im 19. Jahrhundert von Lenné und Schinkel unter Mithilfe des Hofgärtners Fintelmann zu einem künstlichen Paradies umgestaltet. Es gab Känguruhs dort und einen Löwen, Palmen und Götterbäume, einen Südseeinsulaner, einen Riesen, Zwerge und einen Mohren. Thomas Hettche läßt diese vergessene Welt wieder auferstehen, in deren Mittelpunkt er die kleinwüchsige Marie stellt, das historisch belegte Schloßfräulein der Pfaueninsel. Von ihrem Leben und unseren Vorstellungen von Schönheit erzählt sein Roman, von der Zurichtung der Natur und unserer Sehnsucht nach Exotik, von der Würde des Menschen, dem Wesen der Zeit – und von einer tragischen Liebe.


    Meine Einschätzung:


    Literaturpreise für den Autor und durchweg positive bis begeisterte Rezensionen in den großen deutschsprachigen Tageszeitungen hatten in mir große Erwartungen geweckt. Ich muß gestehen, daß ich weitgehend enttäuscht bin von diesem Buch. Die hochgelobte Prosa finde ich keineswegs so überaus hochstehend, da gibt es Stilansätze mit der Begrifflichkeit des neunzehnten Jahrhunderts, die gleich wieder fallengelassen werden, da sind einige auffällige Lektoratsfehler zu beklagen, die nicht für eine gute Betreuung des Manuskripts seitens des Verlags sprechen.
    Inhaltlich werden viel zu viele Themen in pseudobedeutsamen Formulierungen angeschlagen und dann unverbunden im Raum stehengelassen. Da wird für mich insgesamt sozusagen kein Schuh draus, der hoch angesetzte Anspruch wird nicht eingelöst.


    Von mir gibt es :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Ich habe es schon auf Englisch gelesen und war sehr angetan davon, wie Gaiman die verschiedenen Vorstellungswelten miteinander verwebt. Ich mag auch seine Nachdenklichkeit und seine streckenweise poetische Sprache. Ich werde das Buch sicher ein paarmal zu Weihnachten verschenken.


    Gaiman ist übrigens Engländer und lebt zwar in den USA, doch seine Kindheitserinnerungen dürften sich auf englische Verhältnisse beziehen.


    Ich glaube, Worte können nur annähernd beschreiben, wie wunderbar dieses Buch wirklich ist. Seine Genialität kann man erst begreifen, wenn man es selbst gelesen hat und ich kann jedem, egal ob Jugendlicher oder Erwachsener, Mann oder Frau, nur empfehlen: Lest dieses Buch!


    Eure Besprechungen dieses Buches haben mich sehr beeindruckt, besonders gleich die erste, deren Fazit ich mich nach zweimaliger Lektüre nur anschließen kann. Selber sehe ich mich ziemlich außerstande, etwas zu schreiben, was dem Buch auch nur annähernd gerecht werden könnte, es ist von einer solchen literarischen und gedanklichen Vielfalt. Ich denke in diesem Zusammenhang an meine Leseerfahrung mit den Harry Potter-Büchern, die ein Kind oder Jugendlicher sicher auf anderen Ebenen lesen kann als ein Erwachsener, und so ähnlich stelle ich mir das mit diesem Buch von John Green vor. Und so manches Mal dachte ich bei der Lektüre, was für wunderbare Bücher doch heute für junge Menschen geschrieben werden.


    Von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Inhalt:


    Der englische Gentleman des neunzehnten Jahrhunderts wußte noch, daß Eigentum verpflichtet, und kümmerte sich entsprechend um das Wohlergehen seines Besitzes an Häusern und Land und Menschen und fühlte sich verpflichtet, am Ort zu leben und zu wirtschaften. Jedenfalls habe ich das so als Idealbild den viktorianischen Romanen entnommen. Sein Nachfolger und Aufkäufer, der heutige Bankeryuppie aus der Londoner City, weiß davon nichts mehr. Er hält sich ländliche Herrensitze als Statussymbole und profitables Investment. Mit dem Besitz selbst und der Gegend, in dem er liegt, hat er nichts zu schaffen, die Häuser stehen oft jahrelang vollkommen unbewohnt.


    Dies ist die Ausgangssituation im heutigen ländlichen England, in diesem Fall dem Lake District, in dem Kavennas Roman spielt. Wer sein Eigentum so sträflich vernachlässigt, darf sich nicht wundern, wenn die Ratten auf die Idee kommen, auf den Tischen zu tanzen. Cassandra, deren Mann einen Ort geschickt worden war, an dem er im Dienst für sein Land in die Luft gesprengt wurde, hegt einen Groll gegen die Mächtigen und ihre einträglichen Regeln, durch die sie die alteingesessene Bevölkerung von ihrem Land vertreiben und die Landschaften verarmen läßt. Sie hat flammenrotes Haar und lebt von ein paar eigenen Viechern und Gemüsebeeten auf dem verfallenden Familienbesitz, das sagt ja schon alles.


    Als die Ich-Erzählerin auf eine Zeitungsanzeige hin zu ihr stößt, gerät sie nach und nach in eine den Hausbesetzern nachempfundene und von Cassandra geleitete politische Aktion, die verarmte Leute der Gegend die unbewohnten Luxusresidenzen besetzen läßt – etwas, was die Besitzer lange nicht einmal bemerken, weil sie sich nie blicken lassen und sich um nichts kümmern.


    Als sie es merken, schlagen sie natürlich mit der ganzen Macht ihres Geldes und Einflusses zu, da kreisen plötzlich die Polizeihubschrauber über dem Ort und alle Talein- und ausgänge werden strategisch-militärisch besetzt. Der Showdown kann beginnen. Er verläuft in voraussagbaren Bahnen. Keine Chance gegen diese Art von Mächten, wenn sie sich in der freien Verfügung über ihr Eigentum bedroht sieht.


    Meine Meinung:


    Kein lustig-anarchistisches Buch also, sondern eine bittere Geschichte der Wut gegen herrschende Mächte, die sich mit größter Selbstverständlichkeit herausnehmen, über dich und dein Leben frei zu verfügen. Die einzige Freiheit, die dir im Kampf mit solcher Übermacht zu Gebote steht, ist am Ende, dir selbst anzutun, was andernfalls sie dir antut. Cassandra.


    Kavenna ruft in mir die Erinnerung an alle die bitterbösen Geschichten von Fay Weldon zurück – beide erzählen in einem leichten, satirischen Ton, der sich immer wieder als das einzige Mittel erweist, die Wahrheit zu sagen, so daß sie in Menschen eindringen kann, weil seine Abwehrmechanismen geschwächt sind. Glaube ich jedenfalls. Hierfür gibt es jedenfalls eine Tradition in der englischen Literatur. Ob sie jemals etwas bewirkt hat – wohl eher nicht.