Beiträge von TataClysm

    Ich muss ehrlich sagen, ich hab dieses über 1300seitige Buch selbst nach
    ca. 2 Monaten nur bis knapp zur Hälfte durchgelesen bekommen... Ich bin
    sehr enttäuscht, weil ich gehört habe, dass Frank Schätzing toll
    schreiben soll und mit "Der Schwarm" hat er ja auch einen Bestseller
    hingelegt... Aber "Limit" gehört wohl definitiv nicht zu seinen besten
    Werken.


    Es ist total langatmig geschrieben, alles wird penibel genau und mit
    unmengen von unnötigen Fremdworten geschmückt und beschrieben, es
    werden zig Namen genannt in zwei parallel zueinander laufenenden
    Geschichten, schon allein die Gesellschaft auf dem Mond besteht aus mehr
    als 20 Leuten, die alle auf einen Schlag vorgestellt werden und bei
    denen man sich noch die ganzen Jobs merken muss, weil alle möglichen
    Andeutungen auf irgendwelche Interessensgebiete von jedem einzelnen
    gemacht werden.


    Nebenbei gibt es immer wieder Szenenwechsel zurück auf die Erde, ins
    schöne, überwachte China zu einem "Cyber-Detective", der immer mehr in
    Schwierigkeiten gerät, je mehr er sich mit einem Fall, den er bekommen
    hat, beschäftgt... Es werden hier Leute umgebracht und da, manchmal
    kriegt man noch eine andere Szene vor die Nase gesetzt, bei der man aber
    nicht wirklich erfährt, was das nun mit all dem zu tun hat...


    Zwischendurch gibt es auch so mal vier Seiten lange Erklärungen,
    warum Second Life beliebter ist als das reale Leben (mit der Begründung,
    dass Armut an allem schuld ist) und was die Menschen für einen Film
    gucken dürfen bzw wird der komplette Film nacherzählt, der dann die
    Entstehung der Erde und des Mondes oder was auch immer zeigt. Man kommt
    auf jeden Fall total durcheinander, weil die Geschichte viel zu komplex
    ist und es viel zu viel nebenbei gibt, so dass man Probleme bekommt,
    sich zu merken, was nun wo passiert ist, wer wer ist und warum sie zum
    Teufel nun so handeln und nicht anders.


    Das einzig Interessante für mich war nun die dort vorgestellte
    Technologie, da war schon einiges an interessantem Spielzeug gezeigt.


    Ansonsten: Wer auf elendig lange Erzählungen steht und wem es
    gefällt, jedes noch so kleine Detail ausführlich beschrieben zu
    bekommen: Hol dir das Buch!


    Alle anderen, lasst lieber die Pfoten davon.

    USA, 2060. Die Welt ist digital geworden, kaum jemand geht mehr nach
    draußen, alles wird von zu Hause aus gemacht: tanzen, Konzerte besuchen,
    mit Freunden treffen, zur Schule gehen...


    Auch Madeline Freeman ist eine der "Verkabelten", vor allem weil ihr
    Vater zu den Erschaffern dieses Systems gehört. Doch als Maddie Justin
    kennenlernt, wird ihr so schön vorgeplantes und hinter den Bildschirmen
    sicheres Leben komplett auf den Kopf gestellt, denn er gehört zu den
    Gegnern dieser küstlichen Welt und ist somit auch ein Feind ihres
    Vaters...




    Der Debütroman der Amerikanerin Katie Kacvinsky hat mich ziemlich
    enttäuscht. Ich fand die Idee mit der immer mehr verkabelten
    Gesellschaft wirklich sehr gut, wollte auch aus genau dem Grund das Buch
    unbedingt lesen, weil es auch ein ziemlich aktuelles Thema ist (im
    Trailer zum Buch wird auch die voranschreitende digitale Welt mit
    Facebook und Co. aufgegriffen). Allerdings ist es immer weiter in den
    Hintergrund geraten, je mehr Maddie und Justin sich näher kamen, und das
    finde ich schade, denn so wurde eine Menge Potential verschenkt, das
    die Geschichte im Grunde hatte.


    Madeline ist eine typische Protagonistin, wie man sie in Romanen für
    junge Frauen findet: unbewusst hübsch, klug (mit naiven Zügen) und
    rebellisch angehaucht. Mich hat es jedoch etwas sehr gestört, dass sie
    sich oft wiederholt hat (von wegen ihr Leben verlaufe nur in
    vorbestimmten Bahnen, das hat sie beinah in jedem Kapitel einmal
    erwähnt) und ihre sich dauernd wechselnde Meinung zur Digitalisierung
    der Welt (mal will sie da raus, mal will sie da bleiben, wo sie ist).


    Am schlimmsten fand ich allerdings ihre Schwärmerei für Justin, den
    selbslosen, von allen vergötterten, perfekten, selbsternannten Retter
    der Welt. Mit seinen 20 Jahren reißt er beinah schon hochphilosophische
    Themen an und natürlich gibt es einen Grund, warum Maddie und er nicht
    zusammen sein dürfen (auch wenn ich den Grund ziemlich lächerlich und
    absurd finde).


    Außer der anstrengenden Liebesgeschichte der beiden, nervte mich der
    eine oder andere Logikfehler in der Geschichte, z.B. die Sache mit dem
    Sport treiben: Maddie spielt gerne Fußball, was mich allerdings
    verwundert hat, ist die Tatsache, dass sie dafür sich sogar mit realen
    Menschen trifft, wo doch in der Zeit alles übers Internet gemacht wird
    und Maddie sich draußen und unter Menschen eher verwundbar und unsicher
    fühlt.


    Das Ende des Romans wirkt abrupt und überhaupt nicht wie ein
    Abschluss, was auf eine kommende Fortsetzung schließen lässt. Ich
    persönlich werde dann, falls ein Sequel erscheint, nicht weiterlesen,
    dafür finde ich die Geschichte ein wenig zu undurchdacht und
    aufgezwungen philosophisch.




    Fazit: Ein Roman mit einer sehr interessanten Idee, aber viel zu viel verschenktem Potential.

    Ich habe das Buch letztes Jahr gelesen und war ganz begeistert von der Idee mit den Jugendlichen auf der Insel und der ganzen Überwachung, das klang nach Spannung und hatte viel Potential. Leider hat mich die Geschichte dann aber nicht überzeugen können, weil mir die Charaktere unnatürlich vorkamen, die Protagonistin irgendwie sehr passiv war und die Geschichte um ihre Herkunft auch recht unglaubwürdig und aufgesetzt wirkte.
    Außerdem hat mich das Ende, die Auflösung der mysteiösen Geschehnisse, total enttäuscht, da hat die Autorin einen irgendwie "zu einfachen" Weg genommen... :-k