Claudia Joseph - Prinzessin Kate/The making of a princess

  • Worum es geht

    Catherine Elizabeth Middleton und Prinz William (beide 1982 geboren) lernen sich im Herbst 2001 an der schottischen St. Andrews Universität kennen und ziehen bereits ein Jahr später mit zwei Freunden in eine Wohngemeinschaft.

    Nach Abschluss seines Studiums im Sommer 2005 beginnt William mit einer Ausbildung an der Militärakademie Sandhurst, während Kate sich nicht sehr intensiv um einen Einstieg ins Berufsleben bemüht.

    Als Kate mit Mitte zwanzig von ihrem royalen Freund bezüglich ihrer weiteren gemeinsamen Lebensplanung eine Entscheidung verlangt, will sich der junge Mann wohl noch nicht binden, und so trennt sich das Paar im April 2007. Zwei Monate später werden die beiden aber schon wieder gemeinsam gesehen, und nun wollen die Hochzeitsgerüchte nicht mehr verstummen. Dennoch muss sich Kate noch mehr als 3 Jahre gedulden, ehe sie von ihrem Prinzen den begehrten Antrag erhält. Im November 2010 ist sie mit der Bekanntgabe der Verlobung endlich am Ziel aller ihrer Wünsche angelangt.


    Die Autorin

    wurde am London College of Fashion zur Modejournalistin ausgebildet, ehe sie Nachrichtenreporterin wurde. Sie hat für Tatler, The Times sowie The Mail on Sunday gearbeitet und schreibt regelmäßig für eine Reihe von britischen Tageszeitungen und Zeitschriften. Für dieses Buch hat sie mit Kates Familienmitgliedern und Freunden gesprochen, die ihr einen einmaligen Einblick in die Geschichte der Familie gegeben haben. Claudia Joseph lebt in London.


    Wie es mir gefallen hat

    Rund die Hälfte des Buches ist Kates Ahnenreihe gewidmet, während sich die andere Hälfte mit ihrem Weg bis zur Verlobung befasst.

    Die Autorin verfolgt Kates Stammbaum bis ins Jahr 1837 zurück als Williams Ururururgroßmutter Victoria den Thron bestieg. Kates Vorfahren mütterlicherseits stammen aus Bergarbeiterfamilien, die über Generationen hinweg in sehr bescheidenen, um nicht zu sagen ärmlichen Verhältnissen lebten.

    Väterlicherseits verweist Kates Stammbaum in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf eine recht gut situierte Anwaltsfamilie. Der Urgroßvater der jetzigen Prinzessin, Noel Middleton, vermählte sich 1914 mit Olive Lupton, die aus einer sehr reichen und angesehenen Familie kam. Auf sie ist auch die aristokratische Linie zurückzuführen, über die Kate und William (über die Spencer-Linie) als Cousine und Cousin 15. Grades miteinander verwandt sind.

    Prinzipiell finde ich Ahnenforschung zwar sehr interessant, in diesem Falle aber doch etwas verwirrend, weil die Autorin auch immer wieder sämtliche andere Verwandte und deren Werdegang anführt.

    Im Gegenzug ist Kates Lebenslauf bis zu ihrer Verlobung rasch erzählt. Ihre Eltern, die Stewardess Carole Goldsmith und der Flugdienstkoordinator Michael Middleton, hätten ihren drei Kindern mit ihrem Verdienst jedenfalls nicht den Besuch exklusiver Schulen bieten können, wenn Carole mit ihrem Partyservice keine so zündende Geschäftsidee gehabt hätte. So konnte Kate das Marlborough College besuchen, eine führende Privatschule, an der vor allem die Kinder Hochadeliger unterrichtet werden.

    Ob die Wahl der Universität von Williams Entscheidung abhängig gemacht wurde, ist dem Buch nicht zu entnehmen, allerdings kann man sich kaum vorstellen, dass in einem derart durchgeplanten Leben gerade bei einem so wichtigen Schritt der Zufall Regie geführt haben sollte.

    Jedenfalls gelingt es dem hübschen, wohlerzogenen Mädchen, die Aufmerksamkeit des Prinzen auf sich zu lenken. Kate ist außerdem sehr sportlich, raucht und trinkt nicht und fällt auch bei den wildesten Partys nie aus dem Rahmen. Im Laufe der Jahre verliert sie ihre Schüchternheit, wird modisch immer stilsicherer und verträgt auch den Medienrummel um ihre Person sehr gut.

    So bekommt der Leser mehr und mehr den Eindruck, dass Kate sich wohl schon seit Teenagertagen auf ihre Rolle an Williams Seite vorbereitet hatte. Durch ihre vermögenden Eltern finanziell unabhängig, verfolgt sie auch keine eigenen beruflichen Pläne und steht ihrem Prinzen jederzeit zur Verfügung. Mir persönlich ist so viel Berechnung zwar nicht sympathisch, andererseits ist Kates Zielstrebigkeit und Ausdauer fast schon wieder bewundernswert. Wahrscheinlich konnte man Europas begehrtesten Junggesellen auch nur aus einer ausgezeichneten Polposition ergattern, und so ist Kate seit dem 17. Jahrhundert die erste Nichtadelige an der Seite eines künftigen britischen Königs.

    Nach beendeter Lektüre bleibt der Eindruck, dass Kate und William tatsächlich füreinander geschaffen sind und sich auch in ihrer offiziellen Rolle sehr gut ergänzen. Immerhin hatten sie rund 10 Jahre Zeit sich aneinander zu erproben.

    Fazit: Meiner Meinung nach hat die Autorin den Weg der Kate Middleton in den Buckingham Palast sehr gut, weil möglichst objektiv aufbereitet und ihren Lesern somit ein kurzweiliges Lesevergnügen beschert, das von mir schon wegen der ausufernden Ahnenforschung die volle Punktezahl erhält.