Klappentext:
Edzard Reuter malt das erschreckende Bild einer Gesellschaft, deren Verantwortliche nur noch auf Machtanhäufung und Bereicherung aus sind. Anstatt ihrer Vorbildfunktion gerecht zu werden, begehen sie in der aktuellen Wirtschaftskrise Steuerflucht, kassieren Bonuszahlungen bei Rekordverlusten, manipulieren Arbeitslosenzahlen und geben falsche Wahlversprechen. Reuter prangert das unehrliche und selbstsüchtige Verhalten unserer Führungskräfte an. Der frühere Daimler-Chef plädiert für eine Rückkehr zu alten Wertvorstellungen wie Anstand und Augenmaß. Ein längst fälliges Buch über die soziale Verantwortung unserer Eliten, aber auch über die Zukunft Deutschlands. - Amazon
Inhaltlich hat mich das Buch durchaus interessiert. Man liest ja gern Bücher, in denen sich der Autor über dasselbe aufregt wie der Leser. Abgesehen davon wollte ich gern wissen, wie man es als ehemaliger Daimler-Chef schafft, ein glaubwürdiges Buch gegen die eigene Zunft und seine eigene Vergangenheit zu schreiben. Hat hier einer die Seiten gewechselt? Oder gehört(e) Daimler während Reuters Management zu den "Guten"? Oder hat er inzwischen so viel Abstand zu seinem Beruf, dass er das Ganze quasi von Außen betrachten kann?
Doch mehr als 60 Seiten habe ich nicht geschafft. Das Buch ist das staubtrockenste, das ich seit Jahrzehnten in der Hand hatte. Eine Aufzählung von Informationen, ein chronologischer Abriss des Börsencrashs von 2008, dazu vieles, das ich in diesem Leben nicht mehr verstehe und zu verstehen brauche, z.B. wie Hedgefonds funktionieren. Weitere 180 Seiten mit Fakten aus Banken und Börse wollte ich mir nicht antun.
Schade, Herr Reuter, dass Sie die Fakten und Ihre Kritik am ungerechten Wirtschaftssystem nicht lebendiger formulieren können.