Günter Krieger - Teufelswerk

  • Man hat schon sein Tun, so als Dorfherr zweier Dörfer, deren eine Burg - Merode mit Namen - ebenso geteilt ist und auf der einen Seite von Konrad und auf der anderen vom zehnjährigen Knaben Rikalt und dessen Burgvogt und Vormund Paulus "regiert" wird.


    "Hühner, die der Nachbar angeblich gestohlen hatte, fremde Säue, die mutwillig Gemüsegärten ruiniert haben sollten, ein dubioses Testament, das auf geheimnisvolle Weise aufgetaucht war und diesen und jenen enterbte, was die Betroffenen wiederum in rasenden Zorn versetzte..."


    Wenn dann noch erst ein Mord und später ein zweiter hinzukommt, ist es wohl zu verstehen, dass Mathäus - eben jener Dorfherr - keine Zeit und Muße für etwas Anderes als die Aufklärung der Verbrechen findet, schon gar nicht für ein "Hobby" wie die Schnitzerei. Und so legt er des Öfteren den Lindenklotz, der sich in eine Skulptur der Heiligen Jungfrau Maria mit dem kleinen Jesus verwandeln soll, wieder beiseite, um erneut auf den Spuren des oder der Täter zu sein.


    Dabei erhält er Unterstützung von seiner "Geliebten" Jutta und seinem Freund Hein. Und Störungen erfährt er vom grimmigen Paulus und Dorfbewohnern, die schnell einen angeblichen Mörder entlarvt glauben und gar das Geschehen als Werk des Teufels sehen wollen.


    Der Schreibstil ist angenehm, ich habe das Buch "in einem Ritt" durchgelesen. Gefallen hat mir die genaue Beschreibung des Dorfgeschehens, gefehlt hat mir eine solche jedoch für den Protagonisten Mathäus. Nach rechnerischen Überlegungen schätze ich ihn auf Anfang Dreißig, da er wie sein Freund Hein im Prolog "blutjunger" Soldat war und die Haupthandlung elf Jahre später spielt. Dass die Eisen der Zugbrücke auch nach mehrfacher Ermahnung nicht eingefettet wurden, fand ich etwas strapazierend. Dagegen habe ich als Pferdefreundin Julius sofort ins Herz geschlossen, der nämlich "beißt, wenn man ihn grob behandelt".


    Der Einband hebt sich von der sonstigen Machart historischer Werke wohltuend ab. Schließlich spielen der Wald und ein junges Mädchen im weißen Kleid eine Rolle. Allerdings erinnert mich der Schnitt des Gewandes eher an die Römerzeit, doch ich will (auch hinsichtlich der "Schminke") nicht kleinlich sein. Die Ausgabe ist eine Neuauflage des ersten Teiles der Merode-Trilogie. Zu wünschen wäre dies auch für die beiden anderen Bücher.


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  • Bitte immer Autor - Titel in die Überschrift setzen, sonst müssen die Moderatoren das nachbessern!

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
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  • Ich kann also meine eigenen Rezensionen nicht mehr bearbeiten?

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    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Gut zu wissen, danke für die Info. Dann müssen jetzt leider die Moderatoren ran und meine Fehler "ausbügeln".

    Die sind das (leider) gewohnt. Das kommt hauptsächlich bei den Neuen vor. Aber wir alle freuen uns über die neuen Mitglieder und Du hast hier ja einige schöne Rezensionen bzw. Meinungsäußerungen eingestellt, das wiegt die Mehrarbeit auf :wink::wink:

    Die Erfindung des Buchdruckes ist das größte Ereignis der Weltgeschichte (Victor Hugo).

  • Aber wir alle freuen uns über die neuen Mitglieder und Du hast hier ja einige schöne Rezensionen bzw. Meinungsäußerungen eingestellt, das wiegt die Mehrarbeit auf

    das seh ich auch so :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn