Julie Hastrup - Vergeltung / En torn i øjet

  • Kurzbeschreibung:
    In einer warmen Sommernacht wird die junge Anna ermordet aufgefunden, nicht weit entfernt von ihrem Elternhaus in einer dänischen Kleinstadt. Die Polizei zieht die Sonderermittlerin Rebekka Holm hinzu. Die findet bald heraus, dass die Tat bis in ihre Einzelheiten an einen 20 Jahre zurückliegenden Mord an einer jungen Frau erinnert. Hat sich das Verbrechen von damals wiederholt? Hat Erik, Sohn des örtlichen Pfarrers, seine Freundin umgebracht? Doch dann wird ein zweijähriges Mädchen entführt. Ihr Name: Anna...


    Zur Autorin:
    Julie Hastrup, geboren 1968 in Ringkøbing, arbeitet als TV- und Rundfunk-Journalistin in Kopenhagen. Sie ist verheiratet und Mutter zweier Kinder. "Vergeltung" ist ihr erster Roman und der Auftakt zu einer neuen Thriller-Serie um Rebekka Holm.


    Rezension:
    Die junge Anna Gudbergsen wird in einem Wald nicht weit von ihrem Elternhaus ermordet aufgefunden. Um die Ermittlungen schnellstens voranzutreiben, wird Rebekka Holm vom mobilen Einsatzkommando hinzugezogen, die somit seit langer Zeit in ihr verhasstes Heimatdorf zurückkehrt. Die Erinnerungen an ihren Bruder Robin machen ihr hier sehr zu schaffen.


    Im Mordfall Anna scheint es Parallelen zum Mord an Lene Eriksen, die vor 20 Jahren ums Leben kam, zu geben. Handelt es sich womöglich sogar um den gleichen Täter von damals, der nie ermittelt werden konnte? Verdächtig erscheint John Mathiesen, ein Freikirchler, der auch im Fall Lene bereits in den Fokus der Polizei geriet und dessen Sohn Erik mit der ermordeten Anna gut befreundet war. Dann verschwindet in einem Supermarkt ein 2-jähriges Mädchen, das auch Anna heißt. Zufall oder nicht? Die Ermittlungen und auch Vergangenes aus dem privaten Bereich halten Rebekka Holm in Atem...


    Julie Hastrup ist mit ihrem Debüt "Vergeltung", das zugleich den Auftakt um eine Reihe um die Ermittlerin Rebekka Holm bildet, ein spannender und auch vielschichtiger Krimi gelungen, der mich vom Aufbau und Schreibstil sehr positiv an die Romane von Camilla Läckberg erinnert hat.


    Im Verlauf erfährt man neben der Ermittlungsarbeit viel über die einzelnen Charaktere und ihr Leben. Es werden zwar zahlreiche Personen eingeführt, bei denen man aber glücklicherweise nie den Überblick verliert. Rebekka wird als eine sehr sympathische, aber im Berufsleben auch knallharte Frau dargestellt, die allerdings durch ihre schicksalhafte Vergangenheit und ihr angespanntes Verhältnis zu ihrer Mutter auch ihre traurige, einsame Seite zeigt. Die Rückkehr in ihr Heimatdorf und das Wiedersehen mit ihrer Mutter gestaltet sich sehr schwer für sie.


    Der Fall der ermordeten Anna selbst ist spannend bis zur letzten Seite, da viele Personen als Täter oder Täterin in Frage kommen, von denen die meisten auch das ein oder andere Geheimnis in sich tragen, sodass man als Leser bis zum Schluss sehr gut miträtseln kann, wer denn nun der Mörder oder die Mörderin ist. Die örtliche Polizei ist zwar schnell von der Schuld eines Verdächtigen überzeugt, doch Rebekka ist da ganz anderer Meinung.


    Die Lösung des Falls ist schlüssig und kann auch überraschen. Mich konnte "Vergeltung" definitiv überzeugen, und ich bin sehr auf weitere Fälle mit Rebekka Holm gespannt.


    Fazit: Mit "Vergeltung" gelingt Julie Hastrup ein solides und spannendes Krimi-Debüt mit einer sympathischen Ermittlerin, das durch zahlreiche Charaktere und ihre kleinen und großen Geheimnisse, die mehr oder minder mit dem Mordfall zu tun haben, zu punkten weiß.

  • Der Originaltitel lautet: En torn i øjet
    leider gibt es für dänische Bücher bei amazon keine ISBN

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker:

  • Inhalt:
    Anna Gudbergsen ist jung, hübsch und selbstbewusst. Im kleinen Ringköping kennt man die fröhliche junge Frau, die Männerherzen höherschlagen lässt, vor allem als Freundin des etwas in sich gekehrten Erik Mathiesen, dem Sohn des Pastors der ortsansässigen freikirchlichen Gemeinde. Doch eines Tages ist Anna tot – sie ist grausam ermordet worden. Der Mord erinnert an einen Fall, der schon zwanzig Jahre zurückliegt, und deswegen zieht die örtliche Polizei eine Spezialistin aus Kopenhagen hinzu, die das Team bei dem Fall unterstützen soll.
    Rebekka Holm, die in Kopenhagen bei der Polizei trotz ihrer Jugend als sehr kompetent eingeschätzt wird, macht sich mit gemischten Gefühlen auf den Weg in die kleine Stadt. Der Fall erscheint ihr zwar durchaus interessant zu sein, doch eigentlich hatte sie nicht vorgehabt, Ringköping noch einmal zu betreten – hier ist sie aufgewachsen und hier hat sie ein so schlimmes Trauma erfahren, dass sie es bisher immer vermieden hat, zurückzukommen, obwohl ihr Vater sich dies wirklich immer sehr gewünscht hat.
    Nun ist Rebekka vor Ort und während sie mit ihren eigenen schmerzhaften Erinnerungen fertig werden muss, muss sie auch noch den Mord an Anna Gudbergsen aufklären. Und der gibt ihr einige Rätsel auf – auch wenn die Kollegen vor Ort denken, dass der Fall ganz einfach zu lösen ist und dass man den Täter eigentlich schon hat; Rebekka ist sich sicher, dass mehr dahintersteckt. Die Befragungen von Annas Familie und ihren Bekannten machen deutlich, dass hinter der Fassade irgendein Geheimnis lauert, das vielleicht mit Annas Tod in Zusammenhang stehen könnte. Und kann diese Geschichte wirklich eine Verbindung zu dem nie aufgeklärten Mord von vor zwanzig Jahren haben?


    Meine Meinung:
    “Vergeltung” ist ein echt gut gemachter Krimi aus Dänemark. Rebekka Holm ist eine sehr sympathische und vor allem authentische Ermittlerin. Sie ist unglaublich schlau, aber nicht unglaubwürdig, hat eine gute Portion Intuition, die aber nie an den Haaren herbeigezogen wirkt und den Handlungsstrang mit Rebekkas traumatischen Kindheitserinnerungen hat Julie Hastrup sehr feinfühlig und doch spannend gestaltet. Daran hat mir vor allen Dingen gefallen, dass Rebekkas Privatleben keinen zu großen Teil der Handlung eingenommen hat, sondern dass es eine eigene Geschichte erzählt, die in sich einfach stimmig ist.
    Der Fall um die ermordete Anna ist ebenfalls gut erzählt, sinnvoll aufgebaut und wartet immer wieder mit neuen Wendungen auf, die neue Spannung bringen und unerwartet neue Facetten des Falls aufmachen. Dabei hat man nicht das Gefühl, eine Geschichte zu lesen, wie man schon zig andere kennt, es gelingt der Autorin, Handlungsstränge und Ideen gut zu verknüpfen und auf eine Auflösung hinzuarbeiten, bei der man sich denkt: so musste es kommen, es wäre keine andere so gut und schlüssig gewesen – und das soll absolut nicht heißen, dass man sich schon längst hatte denken können, wie es enden würde; so ist es nicht…
    Spannend und packend, ohne zu düster zu werden. Gut aufgebaut, ohne zu konstruiert zu wirken. Hier stimmt die Mischung für einen guten Krimi aus dem hohen Norden.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Inhalt:
    Die 22 Jährige Anna wurde auf dem Weg von der Disko nach Hause ermordet. Dem Täter reichte aber nicht eine Tötungsart er muss wie blind vor Wut gewesen sein. Morgens wird sie von einer Spaziergängerin gefunden. Die Sonderermittlerin Rebekka wohnte früher auch in dem Ort und wird für die Ermittlungen hinzugezogen. bald stellt sich heraus das es vor 20 Jahren schonmal so einen Tötungsfall gab, bei dem der Täter nie gefunden wurde. Haben beide Fälle etwas miteinander zu tun?


    Meine Meinung:
    Vergeltung kam ganz unvorbereitet zu mir. Auf einmal war es mit in der Post. ich hatte schon gelesen das die Krimi Couch es empfiehlt und es war schon kurz davor auf meine Wunschliste zu wandern, aber dem kam der Verlag mir zuvor. Gestern dann fing ich an zu lesen, die ersten 50 Seiten waren ruck zuck besprochen. Ein rasanter Schreibstil und eine schon am Anfang greifbare Spannung schob mich nur so durch das Buch. Ich las von Tag zu Tag, sprich von kapitel zu Kapitel und wollte gar nicht aufhören. Heute morgen dann habe ich es beendet und musste mich erstmal sammeln. in diesem Thriller passiert so viel. Es scheint als ob der Mordfall Anna schnell gelöst werden kann, aber es scheint eben nur so. raus kommt eine sehr verworrene Geschichte, die von Julie Hastrup aber so beschrieben wird, das man selber noch gut mitkommt. nur stellenweise irretierten mich die Sprünge aber das war nur selten der Fall. Nebenher ging es um das Privatleben von der Kommissarin Rebekka, die Probleme mit ihrer Mutter und dem Tod ihres Bruders. Das wurde dann immer deutlich an Gedankenfetzen. Diese Nebengeschichte hat nichts mit dem Mord zu tun, aber lockerte ein wenig die Stimmung auf. Julie Hastrup hat hier einen großartigen Thriller geschrieben, an dem es nur wenig auszusetzen ist und der über viele Irrwege schlüssig endet.

  • Inhalt:
    Bei ihren Recherchen stößt Rebeca Holm auf einen ungeklärten Mord, der zwanzig Jahre zurückliegt und Parallelen zu einem aktuellen Mordfall aufweist. Je tiefer sie gräbt, desto mehr bröckelt die Fassade der gutbürgerlichen Gemeinde. Angesehene Bürger geraten in den Focus ihrer Ermittlungen und ihre dunklen Geheimnisse werden nach und nach aufgedeckt…
    Die Sonderermittlerin Rebecca Holm wurde von ihrer Spezialeinheit von Kopenhagen in ihren Heimatort, der dänischen Kleinstadt Ringkøbing, beordert. Sie soll der dort ansässigen Polizei bei der Aufklärung eines brutalen Mordes an einer jungen Frau helfen. Für Rebecca ist es eine Reise in die Vergangenheit, in die sie eigentlich nie wieder zurückkehren wollte. In ihrer Kindheit war es zu einem tragischen Unfall gekommen, für den sie sich selbst die Schuld gibt. Obwohl sie professionell den aktuellen Mordfall bearbeitet, kommen die schrecklichen Erinnerungen immer wieder hoch.
    Meine Meinung:
    Insgesamt lässt sich das Buch meist flüssig lesen und ist spannend aufgebaut. Allerdings hatte ich zeitweise ein Problem damit gehabt, die Namen der Protagonisten, aufgrund der dänischen Schreibweise, richtig einzuordnen.