Wulf Dorn - Mein böses Herz

  • Kurzmeinung

    SiriNYC
    Krimi für Teenager, Idee und Auflösung solide, aber sprachlich gefiel es mir leider gar nicht.
  • Mir ist nicht klar, warum das Interview mit Wulf Dorn vor der eigentlichen Geschichte gedruckt wurde. Es verrät Hintergründe und Absichten des Autors und ich bin froh, dass ich dieses Interview erst nachher gelesen habe.

    Was denn eigentlich für ein Interview? :-k Ich finde im Buch nichts. :scratch:

  • Ich dachte, das wäre nur im Rezensionsexemplar des Romans so, und hatte das als Vorab-Information für Journalisten verstanden. Ich habe es vor der Lektüre des Romans gelesen, und fand nicht, dass es zu viel verraten hat, aber es war in jedem Fall sehr interessant. :thumleft:



    Davon mal abgesehen, war dieses Interview natürlich interessant.

  • Zwischen Wahn und Wirklichkeit...


    bewegt sich das Leben der 16-jährigen Doro nach dem Tod ihres kleinen Bruders Kai. Sie hatte ihn am Hochzeitstag der Eltern widerwillig betreut, um ihren Eltern einen freien Abend zu ermöglichen. Am nächsten Morgen wurde der kleine Junge tot in seinem Kinderbett gefunden, als Todesursache wurde ein geplatztes Aneurysma festgestellt, dennoch gibt Doro sich die Schuld an seinem Tod, kann sich aber überhaupt nicht an die Todesnacht erinnern. Stattdessen wird sie von Wahnvorstellungen gequält und muss schließlich stationär in eine psychiatrische Klinik.
    Nach ihrer Entlassung zieht sie mit ihrer Mutter - die Ehe der Eltern ist inzwischen gescheitert - nach Ulfingen.
    Dort begegnet sie eines Nachts im Schuppen ihres Gartens einem bleichen, verängstigten Jungen mit einer Kopfverletzung, der sie um Hilfe anfleht. Während sie ins Haus eilt, um einen Krankenwagen zu rufen, verschwindet dieser Junge spurlos. In Anbetracht von Doros Vorgeschichte ist es nicht verwunderlich, dass niemand, nicht einmal ihre Mutter, ihr glaubt, besonders als sich herausstellt, dass dieser Junge kurz vor Doros Umzug nach Ulfingen Selbstmord begangen hat. Doro muss nun bei Dr. Nord, einem in der Nachbarschaft lebenden Psychotherapeuten, ihre Therapie wieder aufnehmen und sie erhält Psychopharmaka.
    Obwohl sie sich dessen bewusst ist, dass sie immer wieder Halluzinationen hat, in denen ihr Bruder eine wichtige Rolle spielt, zweifelt sie nicht an der Realität der nächtlichen Begegnung mit dem "Selbstmörder" und ermittelt mit ihren Freunden Julian, dem Sohn ihres Therapeuten, und David auf eigene Faust. Immer wieder geschehen dabei Dinge, die Doro schließlich an ihrem Verstand zweifeln lassen, sodass sie sich selbst nicht mehr trauen kann. Bruchstückweise kommen aber auch ihre Erinnerungen an die Nacht, in der ihr Bruder starb, zurück.


    "Mein böses Herz" ist als Ich-Erzählung der Protagonistin Doro geschrieben und in 73 oft recht kurze Kapitel und einen Epilog untergliedert. Der Leser versetzt sich in Doro hinein und weiß genauso wenig wie sie selbst, inwieweit ihre Halluzinationen wirklich nur Wahnbilder oder fragmentierte Erinnerungen sind. Durch die kurzen Kapitel, die oft von der Gegenwart zu Szenen aus der wiederkehrenden Erinnerung wechseln, wird es fast unmöglich, eine Lesepause einzulegen. Dazu tragen auch der jugendlich-authentische Sprachstil, der geschickte Spannungsaufbau ohne großes Blutvergießen und vor allem die gelungene Charakterisierung der Romanfiguren bei. Es gibt keine Schwarz-Weiß-Malerei, keine Helden und Schurken, sondern vielmehr besteht die Zentralaussage des Romans darin, dass jeder Mensch auch eine dunkle Seite in sich trägt. Dieses "böse Herz" kann unter bestimmten Umständen die Herrschaft übernehmen.
    Im Nachwort erklärt der Autor, dass der konkrete Inhalt dieses Romans zwar erfunden, aber doch von realen Fällen inspiriert ist.


    "Mein böses Herz" ist ein Jugendthriller. Obwohl ich längst nicht mehr zur Adressatengruppe zähle, hat mich dieses Buch total gefesselt und ich freue mich schon auf die weiteren Bücher von Wulf Dorn. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: :thumleft:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Mein Böses Herz von Wulf Dorn



    Klappentext:


    Ein abgründiges Verwirrspiel um dunkle Geheimnisse – und die Angst vor dem »Bösen« in der eigenen Seele


    Was tust du, wenn du nicht mehr weißt, was Realität ist und was Fantasie?
    Seit dem Tod ihres Bruders wurde Doro von Halluzinationen verfolgt, aber eigentlich dachte sie, das in den Griff gekriegt zu haben. Doch als sie mit ihrer Mutter aufs Land zieht, scheint die neue Umgebung erneut etwas in ihr auszulösen. Stimmen verfolgen sie. Und eines Nachts sieht Doro in ihrem Garten einen Jungen: verstört, abgemagert, verzweifelt. Der Junge bittet sie um Hilfe – und ist dann verschwunden. Wenig später erfährt Doro, dass er schon vor ihrer Begegnung Selbstmord begangen hat. Doro kann nicht glauben, dass sie sich den Jungen nur eingebildet hat. Doch die Suche nach der Wahrheit wird schnell zum Albtraum. Und tief in Doros Seele lauert ein dunkles Geheimnis ...



    Eigene Inhaltsangabe:


    Die 16-jährige Dorothea, genannt Doro, zieht nach der Trennung ihrer Eltern zusammen mit ihrer Mutter nach Ulfingen. Beide wollen ein neues Leben anfangen, obwohl Doro lieber in eine Großstadt wie Berlin wäre, ist sie dennoch bereit, sich hier mit ihrer Mutter in neues Leben aufzubauen, zumindest so lange, bis sie ihr Abitur gemacht hat, dann möchte sie nämlich Kunst in Berlin studieren.


    Beide haben ein schreckliches Jahr hinter sich. Doros kleiner Bruder Kai starb vor 14 Monaten und Doro kann sich einfach nicht erinnern, was in der Nacht geschah, bevor er starb. In dieser Nacht hat sie auf ihn aufgepasst, doch jegliche Erinnerung ist aus ihrem Gedächtnis verbannt. Auch war sie es, die Kai am nächsten Morgen tot in seinem Bettchen fand - ein Bild, das sie immer und immer wieder verfolgt. Kurz nach seinem Tod erlitt sie einen Zusammenbruch und wurde daraufhin psychisch in einer Klinik betreut. Nach ihrem Klinikaufenthalt gelang es ihr aber nicht, sich wieder in ihr bisheriges Leben zu integrieren, zumal sie von allen Außenstehenden ausgestoßen wurde. Auch die Ehe ihrer Eltern zerbrach an Kais Tod. Ihre Mutter hat auf Grund von Depressionen wochenlang das Bett nicht verlassen und ihr Vater fing eine Affäre an. Auf Grund dieser schwierigen Lebensumstände entschlossen sich Mutter und Tochter ein neues Leben in Ulfingen zu beginnen, denn hier hat ihre Mutter einen Job gefunden, ein kleines Häuschen zur Miete und einen Therapeuten in der Nachbarschaft, der sich bereit erklärt hat, weiter mit Doro zu arbeiten. Erschwerend kommt für Doro noch hinzu, dass sie Synästhetikerin ist.


    Frank Nord ist auf den ersten Blick ein überaus sympathischer und anscheinend auch fähiger Therapeut, sodass sich Doro bereit erklärt, ihre Therapie bei ihm fortzusetzen. Doch der Umzug bringt leider nicht die Ruhe in Doros Leben zurück, schlimmer noch, die Monster, vor denen sie geflohen ist, scheinen sie wieder eingeholt zu haben. Nach langer Zeit, trotz medikamentöser Behandlung, sieht Doro kurz nach ihrem Umzug wieder die Kais Leiche. Immer und immer wieder erscheint er ihr und er ist nicht der Einzige. Doch einen Lichtblick gibt es in Doros Leben. Gleich an ihrem ersten Tag in Ulfingen lernt sie Julian kennen, der sich zwar als Sohn des Therapeuten herausstellt, jedoch ohne Vorurteile bereit ist, sie in Ulfingen willkommen zu heißen. Dann wird sie eines Tages durch ein immer wieder zufallendes Tor geweckt, das der Wind immer hin und her schlägt. Als Doro in den Garten geht und es schließen will, bemerkt sie, dass es defekt ist. Als sie in den Gartenschuppen geht, um etwas zum Gegenstemmen zu holen, findet sie dort einen schwer verletzten Jungen vor, der sie um Hilfe bittet. Doro läuft vor Schreck weg - überwindet allerdings ihre Furcht und will dem Jungen helfen. Im Garten trifft sie auf Julian, der bereit ist aufzupassen, bis sie die Polizei und Rettungskräfte alarmiert hat. Als diese endlich vor Ort erscheinen und in den Schuppen gehen, ist dieser verlassen. Schnell geht die Polizei davon aus, dass Doro sich das ganze nur ausgedacht hat, um im Mittelpunkt zu stehen, kein Wunder bei ihrer Vergangenheit. Doch Doro ist nicht bereit, sich als verrückt hinstellen zu lassen - sie wird für ihren Ruf und ihre neues Leben kämpfen. Noch weiß sie nicht, worauf sie sich einlässt ...



    Allgemeines zum Buch:


    "Mein Böses Herz" ist hat 416 Seiten, die in 73 Kapitel gegliedert sind. Die Kapitel sind relativ kurz und haben eine Länge von 5-10 Seiten. Das Buch ist im Präteritum und aus Doros Sicht geschrieben. Nimmt man den Schutzumschlag ab, ist das Buch einfach nur schwarz.



    Fazit:


    "Mein Böses Herz" ist ein sehr guter Jugendthriller und total spannend. Ich konnte es kaum aus der Hand legen und hätte überhaupt nicht mit diesem Ende gerechnet.

  • Inhalt:
    Doro soll Morgens nach ihrem kleinen Bruder schauen und findet im Bettchen seine Leiche. Sie kann nur noch schreien und wird von da an von Halluzinationen verfolgt. Deswegen wurde sie auch in die geschlossene Psychatrie eingewiesen. nun 14 Monate später fühlt sie sich wieder relativ gut. Die Halluzinationen sind weg, ihr Bruder erscheint ihr nicht mehr und nachdem sie einige Monate wegen ihrer Schule bei ihrer Tante verbracht hat kommt sie zurück nach Hause. Allerdings hat sich viel verändert, sie wohnt nun in einem anderen Ort, ihr Vater hat eine Neue und Freunde hat sie auch keine mehr. Mit der Situation muss sie erstmal klar kommen, da hilft es gar nicht das sie sich selber nicht über den Weg traut und erst recht nicht das sie wieder Stimmen hört. Als sie dann einen jungen in der Gartenlaube entdeckt, der auf einmal spurlos verschwindet glaubt ihr keiner das er wirklich da gewesen ist, aber das war er, oder doch nicht????


    Meine Meinung:
    Ich bin immer noch ziemlich überwältigt und Spannungsgeladen. Wulf Dorn´s erster Jugendthriller hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Ich konnte das Buch gar nicht wirklich zur Seite lesen, nur für die Abschnittsberichte bei Lies & Lausch. Wulf Dorn hat Doro wirklich lebendig geschrieben. In der kurzen Zeit ist sie mir ans Herz gewachsen und sie tat mir doch stellenweise schon sehr leid. Ihre Gabe als Synästhetikerin war für mich total interessant und Wulf Dorn hat es geschafft sie ziemlich unbemerkt in die Geschichte einzuweben. Mein böses Herz war spannend und rätselhaft. Mit jedem Abschnitt hatte ich neue Ideen wie es gewesen sein könnte. Nie konnte ich mir sicher sein ob Doro nun phantasierte oder wirklich das gesehen hat was sie behauptete. Das machte dieses Buch aus, selbst als Leser war ich nicht minder verwirrt wie Doro, stellenweise glaube ich war sie sogar noch klarer.
    Die Geschichte wird aus der Sicht von Doro in der Ich-Form erzählt. So hat man auch keine andere Sichtweise, die als Hilfsmittel dienen könnte. Aber was teilweise hinderlich sein kann sorgte hier dafür das die Spannung nicht mehr zu toppen war.
    Von mir also ein ganz dickes Lob an Wulf Dorn, der hier einen grandioses Jugendthriller abgeliefert hat, der auch Erwachsene fesselt und das ganz ohne grausame Leichenfunde oder bildlich dargestelltes Blutvergießen.

  • Wulf Dorn "Mein böses Herz"


    :study: Wirklich böse ...




    Beschreibung: Was tust du, wenn du nicht mehr weißt, was Realität ist und was Fantasie? Seit dem Tod ihres Bruders wird Doro von Halluzinationen geplagt. Stimmen verfolgen sie. Und eines Nachts bittet ein Junge sie um Hilfe. Wenig später erfährt Doro, dass er schon vor ihrer Begegnung Selbstmord begangen hat. Sie macht sich auf die Suche und ein Albtraum beginnt...


    Bewertung: Anfangs zog es sich etwas und ich empfand Langeweile. Mit der Zeit legte sich das aber und das Geschehen um Doro herum wurde immer komplexer. Ich war gefesselt und an Doros Seite, um die Wahrheit herauszufinden. Das Ende ist etwas verstörend und eine echte Überraschung! ich war dann doch froh, die lahmen ersten Töne durchgehalten zu haben, weil am Ende alles ein Ganzes ergeben hat.


    Ein Psychothriller, der gut geeignet für Jugendliche ist, da er nicht so düster und morbide ist. Für mich als Erwachsene war er ebenfalls spannend.

    :study: In Büchern zu lesen bedeutet zu träumen :study:

    :friends:Lesen & lesen lassen :friends:

    :-,Reich bestückte Scheichin mit einem exklusiv vielseiteigen Harem:-,

    :twisted: Wer zu viel ironiert, bekommt einen Sarkasmus! :twisted:


    :queen: Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. :king:

    (Abraham Lincoln)