Sue Monk Kidd - Die Bienenhüterin

  • Kurzbeschreibung
    Lilys Mutter ist vor zehn Jahren umgekommen. Ihr Vater herrscht wie ein grausamer Rachegott über die inzwischen 14-jährige. Eines Tages flieht Lily aus der bedrückenden Atmosphäre ihres Elternhauses, wandert über die staubigen Straßen der Südstaaten, um ein neues Zuhause zu finden. Sie begegnet wunderbaren Menschen, rettet mit Mut und Klugheit ein Leben und findet bei drei Frauen Unterschlupf, die, wie im Märchen, in großer Eintracht zusammenwohnen. Die drei Schwestern geben dem Mädchen alles, was es braucht: Liebe, Halt, und Geborgenheit. Sie nehmen Lily in ihre Familie auf und weihen sie in die Geheimnisse weiblichen Wissens ein. Lily lernt alles über die Bienenzucht. Sie erfährt, wer ihre Mutter, die sie so schmerzlich vermisst, wirklich war, und sie verliebt sich. Doch eines Tages steht ihr Vater am Gartentor ...


    Meine Meinung:
    Ich hab gestern die ersten 80 seiten gelesen und ich find es wunder-wunderschön. eine sehr schöne erzählung, die zum träumen und wohlfühlen einlädt. ich freu mich aufs weiterlesen! ich glaube, es ist eines der bücher, bei denen man sehr traurig sein wird, wenn es zu ende ist!
    gruss
    lyra

  • Das Buch liegt bei mir im Moment auch im SUB, weil ich fand, daß die Beschreibung gut klangt. Inzwischen hatte ich allerdings Zweifel bekommen, daß es vielleicht zu schmalzig sein könnte, deshalb freut es mich zu hören, daß Du es wirklich schön findest. Ich hoffe, es bleibt so, und freue mich schon darauf, Deine abschließende Beurteilung zu hören.


    Gruß
    Ute

  • es geht so schön weiter, wie es begonnen hat! heut früh mochte ich dies buch gar nicht aus der hand legen!
    schon lang, bin ich nicht mehr so in eine geschichte abgetaucht, wie in diese!
    gruss
    lyra

  • Bei mir liegt das Buch auch noch auf dem SUB. Aber auch nur, weil ich es mir für eine richtig schöne Stimmung "aufhebe".
    Aber nachdem Du so begeistert bist freue ich mich schon richtig drauf! :)

  • Das hört sich ja gut an! Bin mal gespannt, was ihr weiterhin drüber schreibt, wie es euch gefällt!

    Liebe Lesegrüße
    Eure Süße
    :study::)


    Erinnerungen, die unser Herz berühren, gehen niemals verloren.

  • Ich habe "Die Bienenhüterin" in einem Zug durchgelesen ... na gut, ein paar kleine Pausen habe ich gemacht (aber sehr ungern). Eine wunderschöne Geschichte, die mich manchmal auch traurig und wütend gemacht hat. Wirklich SEHR empfehlenswert. Die Autorin hat wohl früher eher Biografien geschrieben und ist erst jetzt auf Romane umgestiegen. Ich freue mich auf neues Lesefutter von ihr ...


    Ciao, Steffi :cat:

    "Ein Leben ohne Hund ist möglich, aber sinnlos ..."

    (nach Loriot)

  • Das ist gerade mein aktuelles Buch :study: . Habe es durch Zufall entdeckt und bin nicht enttäuscht worden. :flower:

    Ich lese gerade "Die Haushälterin" von Jens Petersen und "Der Geist von Lamb House" von Joan Aiken.

  • :study: Gestern begonnen und bereits von der Story gepackt! Ich bin schwer beeindruckt! :thumright:


    Bisher habe ich die ersten 3 Kapitel gelesen und schon das Gefühl, mehr Inhalt als in vielen anderen Romanen! Später eine ausführlichere Rezension.


    Jedenfalls kann ich jetzt schon sagen, dass ich mich auf die Leserunde im März 2006 freue! Ich habe gestern bereits "The mermaid chair" vorbestellt.

    She wanted to talk, but there seemed to be an embargo on every subject.
    - Jane Austen "Pride and prejudice" - +

  • Hallo,


    das scheint ein sehr gutes Buch zu sein und ich werde es auf meiner Wunschliste ganz nach oben setzen und wenn es denn dann auf dem SUB liegt, wohl auch ganz weit oben platzieren.


    Danke für diesen Tip.


    Gruss von Tanni

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


  • Sylvan, South Carolina, 1964:
    Es ist ein Sommer des Umbruchs. Während die Bürgerrechtsbewegung um die Rechte der Schwarzen in den Südstaaten kämpft, muss sich Lily ihrer Vergangenheit stellen, um sich der Zukunft zuwenden zu können.


    Lily lebt mit ihrem Vater T. Ray auf dessen Pfirsichplantage, wo sie weniger geliebt wird als der Haushund. Nur die schwarze Kinderfrau Rosaleen Daise gibt ihr etwas Liebe.
    An Lilys 14. Geburtstag erhält sie die Erlaubnis, Rosaleen in die Stadt zu begleiten. Letztere möchte sich in das Wählerverzeichnis eintragen. Doch leider gelangen die beiden nicht so weit. Statt sich ihre Bürgerrechte zu verschaffen, landen die beiden im Gefängnis. Während Lily von ihrem Vater aus dem Gefängnis abgeholt wird, muss Rosaleen dort bleiben und die Willkür und den Hass der Weißen erdulden. Was Lily zuhause erwartet, zwingt sie auszureißen.
    Auf ihrer Flucht befreit sie Rosaleen und gemeinsam machen sich die beiden auf den Weg nach Tiburon, wo sich Lily Neuigkeiten zu ihrer Mutter erhofft.

    Zitat

    Original von Seite 71



    "Ich hatte einfach bis dahin mehr oder weniger gehofft, wir würden irgendwo auf ein offenes Fenster stoßen, durch das wir dann in ein neues Leben klettern könnten. Rosaleen aber wartete nur ddarauf, dass man uns finden würde - für sie war es eine Art Sommerurlaub vom Gefängnis."



    Und so führt sie ihr Weg in das Haus von Augusta, June und May Boatwright. Drei Frauen, die in irgendeiner Weise mit dem Leben ihrer toten Mutter verbunden sind.


    Ein fantastisches Buch, das Mut zum Leben macht. Es behandelt die Themen Vorurteile und Toleranz, aber auch die Notwendigkeit, sich der Wahrheit zu stellen, um sich selbst zu verstehen und akzeptieren zu können.
    Allen Kapiteln sind Fakten zu Bienen vorangestellt, die auf das Thema des Kapitels hinweisen. Ich mag dieses Stilmittel sehr gerne.


    Während des Lesens entsteht eine sehr intensive Atmosphäre: man meint förmlich, die Hitze der Südstaaten auf der Haut zu spüren. Auch der Honiggeruch scheint in der Luft zu liegen. Sicher wäre diese Illusion noch größer, wenn man das Buch im Hochsommer liest und selbst schwitzt.
    :wink:


    Ich freue mich bereits jetzt auf die Leserunde im März! Wenn das Buch ebenso ergreifend, weise und warmherzig geschrieben ist, dann wird es eine wahre Freude!

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    - Jane Austen "Pride and prejudice" - +

  • Dieser Thread gehört ganz dringend wieder hochgeschoben, damit noch möglichst viele von euch auf dieses wunderschöne Buch aufmerksam werden können! :cheers:


    Ich habe es beim Lesen immer mal wieder aus der Hand legen und tief durchatmen müssen, weil ich bestimmte Passagen so schön fand und nicht einfach so hätte weiterlesen wollen. Manchmal hat es mich an Alice Hoffmans "Im Hexenhaus" erinnert. Beides Bücher über empfindsame, kluge Frauen, über Familienbande und Tradition und über Verantwortung und Solidarität unter Frauen verschiedener Generationen.


    Das Buch wird mich sicher noch eine ganze Weile begleiten. :roll:


    Liebe Grüße
    Siebenstein :wink:

    :montag: Judith Hermann - Daheim


    "Sehnsucht nach Liebe ist die einzige schwere Krankheit, mit der man alt werden kann, sogar gemeinsam."
    (Bodo Kirchhoff: Die Liebe in groben Zügen)


    Einmal editiert, zuletzt von Siebenstein ()

  • hallo,


    dieses Buch habe ich auch heute morgen angefangen, da meine Mutter ganz begeistert davon war und meinte ich müsse es unbedingt lesen ;).


    So, nach ca. 20 Seiten bin ich bis jetzt ganz gespannt darauf wie es weitergeht, aber der Klappentext hat mich auf jeden fall vollkommen angesprochen ;).


    lg Lene

    Die Zeit vergeht. Sie weiß es nicht besser.
    (Erich Kästner)

  • Hallo!


    Bei der "Bienenhüterin" handelt es sich um ein ganz ruhiges, stimmiges Buch. Jedes Kapitel beginnt mit einem kurzen Ausflug in das Reich der Bienen, es werden immer spezielle Verhaltensweisen bzw. Kennzeichen eines Bienenstaates (Arbeitsteilung/Staatenbildung/Verhaltensweisen, etc) beschrieben die im direkten Zusammenhang mit dem vorangegangenen Kapitel stehen. Dieser "rote Faden" hat mir sehr gut gefallen.


    Mich hat sehr beeindruckt, wie gut die Autorin Gefühle, Atmosphären und Gedanken eingefangen und beschrieben hat. Lilys Leidensweg, ihre innere Zerrissenheit, die Schuld, mit der sie leben musste und ihre Versuche, aus dem ganzen auszubrechen wuden sehr eindringlich beschrieben. Hin und wieder allerdings befindet sich m.E. die Schilderung am Grat zum Kitsch und zur Gefühlsduselei aber die Kurve wurde doch immer wieder gekratzt :-) .


    Vor allem Lilys Rechtfertigungen vor sich selbst haben mir gut gefallen. Wie sie Ausreden für ihre Notlügen suchte, wie sie mit viel kindlicher Naivität und dennoch bewundernswerter Reife versucht, ihr Leben in den Griff zu kriegen und hofft, dass am Ende alles gut wird.


    Für alle die Ruhiges, Stimmiges gerne lesen sicherlich empfehlenswert! :thumright:

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Zitat

    Original von Rosalita
    Hin und wieder allerdings befindet sich m.E. die Schilderung am Grat zum Kitsch und zur Gefühlsduselei aber die Kurve wurde doch immer wieder gekratzt


    Das sehe ich genauso. Man darf zudem nicht vergessen, dass das Buch in den Südstaaten der USA spielt, wo Gefühlsäußerungen und Kitsch eine ganz andere Bedeutung im Leben der Menschen haben als z.B. bei uns. Deshalb halte ich solche Stellen sogar für einen Pluspunkt, weil hier die Lebenseinstellung eindringlich gezeigt wird. Allein die Sprache der Südstaaten ist sehr viel blumiger und sprechender als die der Nordstaaten oder der deutschen.


    Ich bin der sowieso der Meinung, dass die Ausdrucksmöglichkeiten einer Sprache auch den Charakter eines Menschen ganz entschieden prägen. Dieses Buch ist ein gutes Beispiel dafür.


    Leider habe ich das Buch in der deutschen Übersetzung gelesen (die gut ist). Das Original wäre vielleicht noch intensiver gewesen.

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  • @ Fezzig: besser hätte ich es nicht sagen können :thumright:


    Ich bin ja sehr empfindlich was Kitsch und Gefühlsduselei in Büchern angeht. Aber in diesem Fall fand ich es - so wie du schon sagtest - einfach passend. Es stimmte die ganze Atmosphäre und das Umfeld und Schilderungen, die wohl ansonsten als kitschig rüberkommen, sind hier einfach nur schön, glaubwürdig und echt!



    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Zitat

    Original von Rosalita



    Das fand ich auch sehr passend. Alles andere wäre unglaubwürdig gewesen.


    ---


    Ich lese übrigens gerade das zweite Buch der Autorin: "Die Meerfrau". Wenn ich etwas weiter bin, schreibe ich dazu eine Rezension. Bisher ist es sehr schön - und diesmal lese ich im Original. Ich werde euch auf dem Laufenden halten.

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  • Ich finde das Buch auch sehr liebenswert u. stimmungsvoll, es geht schon ein bisschen Richtung Kitsch, aber das tut ja auch manchmal gut.
    Es passieren zwar schlimme Dinge, aber alles wird wie mit Weichzeichner gebracht, das ist mein Eindruck. So ist zb. der Umgang der kleinen Gemeinschaft mit dem Thema Tod zwar tröstlich, aber für mich nicht so ganz nachvollziehbar, vielleicht weil mir der kindliche Glauben fehlt, der immer wieder zum Ausdruck kommt. Wobei ich aber sagen muss, dass mich die eigenwillige, lebensfrohe Variante des Marienkults, den die Frauen praktizieren, schon sehr angesprochen hat.

    Gruß Bibliomana :cat:
    "Man kann im Leben auf vieles verzichten, aber nicht auf Katzen und Literatur!"

  • "Die Bienenhüterin" hat mir auch sehr gut gefallen,muss ich sagen.Ein aussergewöhnliches Buch,welches einem ein wunderbares Lesevergnügen beschert.
    Die Story war für mich glaubwürdig,tiefgründig und ergreifend.
    Wie Fezzig schon bemerkte,glaubt man wirklich den Sommer in den Südstaaten mit den Protagonisten zu erleben.Lilys Selbstfindung und Entwicklung wird poetisch und atmosphärisch geschildert.
    Wie Sue Monk Kidd selber sagt,ist ihr Lily ja so ans Herz gewachsen,daß sie später einen Hund nach ihr benannt hat,um den Namen weiter benutzen zu können.
    Man merkt auch beim Lesen das die Autorin absolut bei der Sache ist und Lily wirklich fühlt.
    Grenzwertig zum Kitsch fand ich einige religiösen Szenen,aber letzendlich nicht ausschlaggebend für ein schlechteres Urteil,weil im Gesamtbild doch glaubwürdig.