Klappentext
„Das erste Mal kam ich mit LSD in Berührung, als ich im Fruchtwasser meiner lieben Mama schwamm. Da war sie im 4. Monat. Erfahren habe ich es aber erst 15 Jahre später, als ich mit ihr den ersten – oder, wenn man so will, zweiten – Trip nahm. Und um noch mal vorzugreifen: Am 11. September 1989 setzte ich mir auf dem Raschplatzklo, wieder mit Mama, den letzten Druck. Seitdem bin ich absolut pillen- und pulverclean.“
Die Autorin
Silvana Klein, Jahrgang 1971, lebt in Hannover. Sie moderiert beim Radiosender „Flora“ die täglichen „Mondnachrichten“ und die Musiksendung „Zwischenwahn“. Für die Arbeit an ihrem Manuskript wurde sie mit zwei Stipendien des Landes Niedersachsen gefördert.
Meine Meinung
„Affenliebe“ ist die autobiografische Schilderung von Silvana Kleins Leben zwischen Drogen, Abhängigkeit und Beschaffungskriminalität.
Sie wuchs in asozialen Verhältnissen auf. Die Kindheit ist geprägt von einer ständig zugedröhnten und somit nicht wirklich präsenten Mutter und einem brutalen Stiefvater, der jedoch Silvana verschont. Es ist die Lebensgeschichte einer Jugendlichen, die sich letztendlich prostituiert, um sich das Geld für den nächsten Schuss zu besorgen. Und es ist ebenso die Geschichte eines jungen Mädchens, die auf der Suche nach der Liebe und Anerkennung ihrer Mutter ist.
Silvana Klein schreibt in schonungsloser, mir zeitweise auch ironisch-sarkastisch erscheinender Weise über ihr Leben, welches als unschuldiges Kind begann und mit der Volljährigkeit im Gefängnis endete. Vielleicht hat sie diesen Schreibstil auch gewählt, um eine gewisse Distanz zwischen ihr früheres und ihr jetziges Leben zu bringen. Es ist ein Bericht, der amüsant beginnt, mit der Zeit jedoch immer dramatischer wird und letztlich beim kompletten Absturz endet.
Ein Buch, das bewegt.