Joseph Skibell - Als der Mond begraben war

  • Nachdem ich das Buch nun schon häufiger hier im Büchertreff erwähnt hab, wollte ich es nun doch mal auch hier vorstellen.


    Ich übernehme dafür einfach meine Rezension von Amazon. Hoffe das ist in Ordnung so.


    Joseph Skibell orientiert sich mit seinem Roman an einer alten jüdischen Fabel, in der es um zwei Männer geht, die mit einem Boot zum Mond schweben und dort jede Menge Töpfe voll Silber finden. Gierig wie sie sind, laden sie alle Silbertöpfe in ihr Boot, welches am Mond verankert ist. Als sie den letzten Silbertopf eingeladen haben wird das Boot zu schwer und sinkt zur Erde herab. Sie können die Verankerung nicht mehr schnell genug lösen und so ziehen sie den Mond mit herab. So wurde es dunkel auf der Erde und der Mond ward nicht mehr gesehen.


    Chaim Skibelski ist Holzhändler. Er lebt während des 2. Weltkrieges mit seiner Familie in einer kleinen polnischen Stadt. Eines Nachts wird er mit anderen Juden in einen nahegelegenen Wald getrieben und dort erschossen. Er fühlt sich danach seltsam lebendig und denkt schon er hätte überlebt, doch dann trifft er seinen alten Rebbe der sich in eine Krähe verwandelt hat. Dieser macht Chaim schnell bewusst, dass er sehrwohl tot ist, aber noch eine Aufgabe zu erledigen hat, bevor er in die andere Welt hinübergehen darf. So begibt er sich mit der Krähe, seinem Rebbe, auf Wanderschaft und erlebt einige seltsame Sachen. Er trifft auf Bekannte, Fremde, Lebende und Tote. Später findet er heraus welche Aufgabe er noch zu erledigen hat: Er muss den begrabenen Mond wieder zurück an seinen Platz am Himmel bringen.



    Joseph Skibell baut im Laufe der Erzählung den Zusammenhang zwischen dem toten Chaim Skibelski und der jüdischen Fabel auf.


    Es wird deutlich beschreibt, wie der Hauptprotagonist erschossen wird und in ein Massengrab fällt, welches bereits mit etlichen anderen toten und halbtoten Juden gefüllt ist. Wie der Tote dann zwischen den Lebenden, die für seinen Tod verantwortlich sind, umherwandelt und zusehen muss, wie alles, was er im Leben für sich und seine Familie aufgebaut hat, von diesen Menschen ihr Eigen genannt wird, so als hätte es immer ihnen gehört.
    Auch die Verletzungen, die zum Tode Chaims geführt haben und mit denen er immer noch auf Erden wandelt werden sehr deutlich beschrieben.


    Der Roman verleitet zum Nachdenken und verfehlt seine Wirkung, nicht zuletzt durch die starke Symbolik in der Sprache, nicht. Er macht nachdenklich und traurig und lässt die Schrecken des Holocaust lebendig werden.

    lg Schattenlady


    Bücher lesen heißt: wandern gehen in fernen Welten, aus den Stuben über die Sterne
    (Jean Paul)

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Als der Mond begraben war - Joseph Skibell“ zu „Joseph Skibell - Als der Mond begraben war“ geändert.