Kate Morton - Der verborgene Garten / The Forgotten Garden

  • Mir hat das Buch auch sehr gut gefallen. Die Sprache fand ich wunderschön, teilweise etwas poetisch. Die Märchen, die eingewoben wurden, fand ich wunderschön (ich liebe Märchen, wie man ja schon an meinen Nick erkennen kann). Allerdings hat sich die Autorin da doch oft Elemente aus den Grimm'schen Märchen rausgepickt.
    Die Atmosphäre die in dem Buch geschaffen wurde, hat mich nicht mehr losgelassen.
    Und ich liebe Geschichten, in denen Familiengeheimnisse aufgedeckt werden.


    Da ich allerdings schon öfters Bücher dieser Art gelesen habe, war mir recht schnell klar,



    Trotz dass ich der Auflösung ziemlich schnell auf die Schliche gekommen bin, fand ich das Buch nicht langweilig und mir hat es gefallen "meine Lösung" zu lesen. Es war einfach schön, alles mit den Personen zu erleben.


    Von mir also :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: .



    Liebe Grüße
    Rapunzel

    Wir brauchen Geschichten.
    Wer möchte denn nur ein Leben führen, wenn er das von vielen besuchen kann?
    Sabrina Qunaj - Das Blut der Rebellin

  • Ich lese Den verborgenen Garten gerade mit viel Begeisterung. Für mich als Biografiefan und -sammler natürlich besonders die Recherchen interessant, die Nell und Cassandra durchführen. Das geheime Spiel hole ich mir in Kürze auch noch, geht es doch da auch wieder um ein Geheimnis :lechz:

    Denn ich, ohne Bücher, bin nicht ich. - Christa Wolf


    2022 - 64

    2023 - 84 von 80 - geschafft :)

  • Ich bin auch gerade dran und mir gefällt es nur mässig. Nicht, dass es nicht interessant wäre, aber die ewigen Sprünge zwischen den verschiedenen Personen und den Zeiten in denen sie spielen, finde ich etwas anstrengend. :|

  • Ich habe "Der verborgene Garten" vor ein paar Tagen beendet und mein Fazit ist etwas durchwachsen.


    Ich muss die Autorin für ihre Einfälle loben - die Zeitsprünge, die eingeschobenen Märchen -, die mich dank der wirklich einfachen Erzählweise ganz und gar nicht aus dem Konzept gebracht, sondern der Geschichte einen zusätzlichen Pepp verliehen haben. Die Umsetzung bzw. die Qualität der Märchen hat mich zwar nicht umgehauen, aber es war jedenfalls eine gute Idee.
    Was mir sehr gut gefallen hat waren hauptsächlich die Stellen, an denen von Elizas Kindheit und Jugend erzählt wird.


    Was mich enttäuscht hat waren die - meiner Meinung nach - teils flachen Charaktere und eher unrealistischen Zufälle, die zur Aufdeckung des Geheimnisses führen.


    Und wie schon jemand vor mir bemerkt hat, ging auch mir das Ende viel zu rasch. Der Beginn zieht sich hin (wenn man 100 Seiten braucht, nur um zu erfahren, dass Nell nicht die leibliche Tochter ist, finde ich, dass das schon ziemlich viele Seiten für so ein kleines "Geheimnis" sind). Genauso mit den anderen Rätseln - immer kommt man nur sehr langsam, Krümelchen für Krümelchen dahinter, wobei sich die Stellen auch teilweise wiederholen. Das hat mir ein bisschen den Lesegenuss vermiest.


    Insgesamt gebe ich dem Rätsel um Eliza und Nell drei von fünf Sternen! :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    :study: F. Scott Fitzgerald - The Great Gatsby


    "Mit der Wahrheit ist es wie mit einer stadtbekannten Hure. Jeder kennt sie, aber es ist peinlich, wenn man ihr auf der Straße begegnet.
    Damit muß man es heimlich halten, nachts. Am Tage ist sie grau, roh und häßlich, die Hure und die Wahrheit. Und mancher verdaut sie ein ganzes Leben nicht."
    Wolfgang Borchert - Draußen vor der Tür

  • Meine Meinung zu der wunderschönen Geschichte:


    Das Cover ist schon mal ein einziges Fragezeichen. Eine Treppe, die in einem Park liegen könnte oder auch in einem Garten, die ins Nichts führt. Man sieht ihr Ende nicht. Wohin mag sie uns führen? Wegen dieser Treppe bin ich im Buchladen auf das Buch aufmerksam geworden.


    Mich führt sie in eine Geschichte, die zwischen 1900 und 2005 hin- und herspringt. Zum Glück wurde ich schnell mit den Hauptrollen warm. Diese Geschichte beginnt 1913 in England, London. Ein kleines Mädchen sitzt versteckt auf einem großen Schiff. Um dieses kleine Mädchen, Nell, die spätere Großmutter von Cassandra, geht es. Sie erfährt mit 21 Jahren, dass ihre Eltern nicht ihre leiblichen Eltern sind. Sie geht von zu Hause weg und baut sich ein eigenes Leben auf. Und als Erwachsene, sie hat selbst schon eine Tochter und eine Enkelin, versucht sie herauszubekommen, wer sie ist, woher sie kommt.
    Als Nell stirbt, hinterlässt sie Cassandra ein Cottage in Cornwall. Sie hatte keine Ahnung, dass ihre Großmutter so etwas besaß. Nell machte in Antiquitäten und nicht in Immobilien. Und sie lebten immer gerade ganz gut mit dem Auskommen.
    Cassandra beginnt nachzuforschen. Sie möchte Näheres über Nells geheimnisvolle Herkunft erfahren. Als sie ein Notizheft ihrer Großmutter entzifferte, erfuhr sie, dass diese selber auf der Suche nach ihrer Identität war. Die Notizen brachen ohne Ergebnis ab. Warum? Als Cassandra das letzte Datum sah, wusste sie es.
    Sie selbst war der Grund. Ihre Mutter brachte sie damals zu Nell, für zwei Wochen, wie sie sagte. Aus den zwei Wochen wurde eine lange Zeit, so dass Nell ihre Nachforschungen beendete und stattdessen Cassandra ein neues Heim schuf.
    Cassandra macht sich nun auf den Weg, herauszufinden, was ihre Großmutter nicht mehr geschafft hat. Sie beginnt in der Vergangenheit zu forschen.


    Mir, vor allem als Biografiesammlerin, hat dieses Buch unwahrscheinlich gut gefallen. Ich forsche auch gerne nach Personen, leider kann ich mir Reisen nach Übersee oder sonst wohin in die Welt nicht leisten.


    Ich bin sehr froh, dass ich dieses Buch vor "dem geheimen Spiel" gelesen habe. Wäre es andersherum, hätte ich mir kein weiteres Buch von Kate Morton gekauft und mir wäre diese schöne Geschichte entgangen.


    Das Buch bekommt von mir 5 von 5 Punkten.

    Denn ich, ohne Bücher, bin nicht ich. - Christa Wolf


    2022 - 64

    2023 - 84 von 80 - geschafft :)

  • Es ist jetzt etwa 2 Monate her, dass ich das Buch gelesen habe und es spukt immer noch in meinem Kopf rum. Es ist das beste Buch, dass ich seit langem gelesen habe. Ich konnte es kaum aus der Hand legen, denn es war einfach fesselnd. Hoffe die anderen Bücher von Kate Morton sind auch so wunderbar schön berauschend, mitfühlend und spanndend. Es ist echt nur weiter zu empfehlen um bekommt von mir volle :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:.


    Grüße
    KleiineAnn

  • Gerade habe ich dieses Buch beendet und es gefällt mir wirklich ausnehmend gut.
    Das Thema ist eins meiner Lieblinge bei Büchern; ich finde es generell total spannend, wenn sich alles um ein großes Geheimnis dreht, das aufgedeckt werden muss. Und wenn das Geheimnis dann die eigene Herkunft der Protagonisten ist, habe ich einen noch größeren Ansporn, schnell weiterzulesen :)
    Den ständige Wechsel zwischen den drei Zeiten um 1900, 1975 und 2005 und die Tatsache, dass man immer nur einen kleinen Krümel der Lösung des Rätsels bekommt, finde ich total genial - Kate Morton schafft es, dass man sich die Umstände jeder Zeit genau vorstellen kann - und vor allem der "Ringschluss", wie €nigma schon angemerkt hat, ist ein wunderschönes Ende. Dadurch, dass man die Ereignisse nicht chronologisch serviert bekommt, muss man sich beim Lesen zwar etwas mehr konzentrieren, aber durch die in sich geschlossene Geschichte und die langsame Entdeckung der einzelnen Puzzelteile wird man dafür mehr als gut entschädigt.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: von mir für diesen toll gelungenen Roman :love: http://www.buechertreff.de/user/110/

    Wenn wir uns nicht gelegentlich verirren, dann haben wir uns nicht genug bewegt.
    Florian Illies

    :flower:
    Mein Blog

  • Die Zeitensprünge haben mir am Anfang ein wenig Schwierigkeiten bereitet. Allerdings gewöhnt man sich schnell dran. Die Kapitel der einzelnen Zeiten sind auch nicht zu lang, sodass man sich gedanklich schnell umstellen kann.


    Den Schluß fand ich leider ein wenig schnell erzählt. Man hatte das Gefühl die Schriftstellerin möchte jetzt endlich zum Schluß kommen.


    Die Geschichte lässt sich gut und schnell lesen.


    Dem Buch habe ich 4 Sterne gegeben.

    Liebe Grüße Hedi :love:

    “Wenn du einen Garten und dazu noch eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen.”
    Cicero

  • Wer das Buch liebt, sollte meine Meinung dazu vielleicht lieber nicht lesen.


    Ich liebe dicke Wälzer, versprechen sie doch eine dicht gewobene und interessante Geschichte, in die man versinken und die Welt um sich herum vergessen kann...
    ...bei diesem Buch finde ich das nicht.
    Zwar bin ich erst etwas über die Hälfte hinaus, aber ich fürchte, es wird nicht besser werden.


    Hatte mir viel mehr davon versprochen. (Man sollte Bestsellerlisten und Rezensionisten aus der Presse vielleicht grundsätzlich misstrauen. Ich wette, keiner von denen liest die Bücher wirklich).


    Ich empfinde das Buch als unglaublich langweilig, kitschig und oberflächlich.
    Flache, blutleere Charaktere, denen die Autorin versucht, Leben einzuhauchen. Es gelingt nur nicht.
    Der Schreibstil ist banal und grauenvoll klischeehaft. Tausendfach gelesene Redewendungen.
    Öde, einfallslose Dialoge, in denen die wörtliche Rede meist von einer trivialen Aktion begleitet wird:
    ...pochte ihr Herz, …seufzte sie, …geweitete Augen (gefühlte tausend Mal), …schürzte die Lippen, …hob die Augenbrauen ... Gähn.


    Schade drum. Denn allein Nells Überfahrt mit dem Schiff hätte eine spannende Episode sein können, eine Fülle an Eindrücken, die man riechen, schmecken, sehen, hören und fühlen kann.


    Ich neige dazu, das Buch mit Groschenromanen zu vergleichen, aber damit würde ich vielen Romanen dieses Genre wohl unrecht tun, denn heutzutage lesen die sich tausendmal besser als dieses.
    (Kate Morton sollte z. B. mal bei John Irving "in die Schule gehen" - dort könnte sie sich anschauen, wie plastische Charaktere erschaffen werden.)


    Nun habe ich meinem Ärger genug Luft gemacht. Ich werde das Buch zu Ende lesen, verspreche mir aber nichts weiter davon.
    Und ich werde mich nie wieder von Bestseller-Aufklebern und Presse-Rezensionen beeindrucken lassen!


    Herzlichen Gruß
    Trine

  • Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich kann gar nicht genau sagen, was es war, aber ich konnte es von Anfang an nur schwer wieder weg legen. Es war sehr angenehm zu lesen. Die Zeitsprünge fand ich auch gut, das machte das Buch noch spannender.
    Zwischendurch hatte ich schon mal einen Verdacht, der sich zum Schluss hin bestätigte. Allerdings war der Schluss für mich doch überraschend.
    Der Klappentext bei dieser Ausgabe hat nicht sehr viel verraten:
    Zitat:
    Ein verwunschener Garten, eine adlige Familie, ein dunkles Geheimnis
    Als die junge Australierin Cassandra von ihrer Großmutter ein kleines Cottage an der Küste Cornwalls erbt, ahnt sie nichts von dem unheilvollen Versprechen, das zwei Freundinnen ein Jahrhundert zuvor an jenem Ort einlösten. Auf den Spuren der Vergangenheit entdeckt Cassandra ein Geheimnis, das seinen Anfang in den Gärten von Blackhurst Manor nahm und seit Generationen das Schicksal ihrer Familie bestimmt....

  • Auch mir hat dieses Buch super gut gefallen. Ich habe Bücher in der Art noch eher selten gelesen und bin daher nicht ganz so schnell hinter die Lösung der einzelnen Rätsel gekommen. Was mir die Sache auch noch etwas erschwert hat war, das Wechseln der Erzählperspektive in drei unterschiedliche Zeiten. Doch nach einer Weile habe ich mich auch daran gewöhnt und dann hat es mir noch mehr spaß gemacht zu lesen. Wobei Spaß war es eigentlich nicht, denn es ist meiner Meinung nach eine traurige Geschichte, auch wenn sie ein schönes Ende hat. Es war kein Buch das ich nur nebenher lesen könnte, da es schon große Aufmerksamkeit braucht um nicht die verschiedenen Situationen durcheinander zu werfen. Ich fand es aber spannend und eigentlich auch ganz gelungen, auch wenn es nicht unbedingt mein Thema war:)

    "Das Üble an den Minderwertigkeitskomplexen ist,
    dass die falschen Leute sie haben."


    Alec Guiness

  • Ich habe "Der verborgene Garten" als Hörbuch gehört und denke, dass ich da einen wirklich guten Kauf getätigt habe. Die Geschichte um Nells Herkunft, ihre Suche nach ihren Wurzeln, die später von ihrer Enkeltochter weitergeführt wird, ist spannend und absolut unterhaltsam. Verwirrend fand ich die Szenen nicht, letztlich sind es ja überwiegend drei Phasen, zwischen denen das Buch hin und her springt (die Zeit zwischen 1900 und 1913, dann die Zeit um 1975 und schließlich 2005). Gelungen finde ich vor allem die Szenen, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielen. Hier hat die Autorin viel Liebe zum Detail bewiesen und die Welt um Eliza, Rose & Co. war mir sehr lebendig vor Augen.


    Die vielen Zufälle, die einige hier angesprochen haben, sind mir beim Hören auch aufgefallen - jede Person, die auftaucht, trägt zufällig zur Lösung des Rätsels bei. Da hat es sich Kate Morton meiner Meinung nach schon ein wenig einfach gemacht. Und eine andere Sache hat mich auch gestört:



    Trotz der kleinen Einschränkungen: Alles im allen bekommt das Buch von mir vier Sterne für ein paar schöne, vergnügliche und spannende Hör-Stunden.

    Da es der Gesundheit förderlich ist, habe ich beschlossen, ab heute glücklich zu sein (Voltaire)

  • Ich wiederhole mich, aber ICH LIEBE KATE MORTONS BÜCHER!!!


    Dieses habe ich zuletzt gelesen und finde es super. Ich war am Ende, wo sich alles aufklärte, fix und fertig mit den Nerven. Man denkt nur: WARUM?! und nicht zu vergessen " W A R U M"???


    Also für diejenigen, die Kate M. noch nicht kennen: Holt Euch ihre Bücher, sie sind jede Zeile wert.


    Ich empfehle Euch aber eine Reihenfolge, denn das beste Buch sollte man sich für den Schluss aufheben:


    Das geheime Spiel
    Die fernen Stunden
    Der verborgene Garten


    Tipp: Es kommt Bald ihr 4. Buch auf den Markt und man kann es sich bei Amazon glaube ich schon vormerken lassen.

  • Ich lese das Buch gerade und ich bin total begeistert. Ich hätte nie egdacht, dass mir das Buch so gut gefällt, da ich sonst nie auf solche Familiengeschichten stand. Aber von Kate Morton werde ich auch die anderen Bücher lesen.

    "There are many reasons why novelists write – but they all have one thing in common: a need to create an alternative world."
    - John Fowles -


    :study: 2021 - 111 Bücher / 42.194 Seiten

    :study: 2020 - 139 Bücher / 54.169 Seiten

    :study: 2019 - 114 Bücher/ 44.897 Seiten

    :study: 2018 - 124 Bücher / 44.801 Seiten

    :study: 2017 - 100 Bücher / 34339 Seiten

    :study: 2016 - 73 Bücher / 30013 Seiten
    :study: 2015 - 63 Bücher / 21176 Seiten
    :study: 2014 - 36 Bücher / 13286 Seiten
    :study: 2013 - 30 Bücher / 8625 Seiten



  • Zu Beginn habe ich mich sehr schwer getan. Es war für mich stellenweise schon sehr zäh, sehr viele Figuren, die im Laufe des Romans keine weitere Rolle mehr spielten, viele Details, die immer wieder wiederholt wurden und für die Handlung nicht wichtig waren. Das alles störte meinen Lesefluss schon ein wenig. Erst nach ca. 200 Seiten wurde es interessanter, die Geschichte wurde durchsichtiger und der rote Faden wurde erkennbar. Ein solider Familienroman mit einem Geheimnis, das leider nicht wirklich überraschend kam.

  • Mir hat Der verborgene Garten gut gefallen.


    Die Geschichte war unglaublich faszinierend; ich habe mit Cassandra (beziehungsweise mit Nell) jedem neuen Hinweis entgegengefiebert, mir Gedanken über die neuen Erkenntnisse gemacht, Theorien aufgestellt. Gerade die drei Erzählebenen haben für mich noch einmal einiges zur Spannung beigetragen - in der Zeit von Nells leiblichen Eltern haben wir immer so viel erfahren, dass ich noch neugieriger wurde, noch mehr gespannt auf die Auflösung all der Fragen, die sich im Laufe der Geschichte ergeben, war, während Nells und Cassandras Handlungsbögen uns mit neuen Informationen und Nachforschungen versorgt haben - die teilweise auch noch Fragen aufwarfen. :lol:
    Auf jeden Fall war es sehr schwer, das Buch aus der Hand zu legen; der Schreibstil von Kate Morton und auch die Geschichte war wirklich fesselnd.


    Die handelnden Figuren - Haupt- und Nebenfiguren aller Erzählstränge - sind dabei mehr oder wenig sympathisch, auf jeden Fall sind aber alle charakterstark - egal war mir keine Figur. Entweder ich mochte sie, hatte Mitgefühl mit ihnen, konnte verstehen, wieso sie so geworden sind, oder ich brachte ihnen Verachtung entgegen. Die drei Erzählstränge sind besonders deshalb ein guter Schachzug, weil der Leser so mehr über Nells leibliche Eltern und ihre Familie erfährt und sie so nicht nur blasse Figuren bleiben, von denen man nicht mehr als ihre Namen und ein paar Tagebucheinträge kennt. Dadurch, dass auch ihre Geschichte erzählt wird, fühlt man mit ihnen mit und die Umstände bekommen besondere Tragik. Denn letztendlich ist Nells Schicksal nichts als das - eine wahnsinnig unglückliche Verkettung von mehreren tragischen Ereignissen.
    Aber auch fast jede andere Figur hat ihr Päckchen zu tragen und der Autorin gelingt es gut, mehrere Wege zu zeigen, wie man damit umgehen kann. Die Figuren fühlen unterschiedlich und reagieren deshalb auch unterschiedlich auf schreckliche Erlebnisse; manche machen etwas positives daraus, während andere sich in Hass hineinsteigern. Dass wir eine ganze Bandbreite menschlicher Schicksale und Gefühle gezeigt bekommen haben, hat mir gut gefallen.


    Die Geschichte ist auch durchaus spannend und ich hatte die ganze Zeit ein Interesse daran, das Geheimnis um Nells Herkunft vollständig aufzuklären. Besonders die Nachforschungen von Nell und Cassandra haben mir gefallen und waren sehr faszinierend. Dass nur langsam, nach und nach, immer mehr ans Licht kam, scheint mir auch realistisch zu sein und es hielt die Spannung und das Interesse auf jeden Fall aufrecht.


    Was mir nicht gefallen hat, war die letzte Wendung in Bezug auf Nells Mutter.

    Aufgrund dieser Entwicklung habe ich letztendlich auch einen halben Stern in der Bewertung abgezogen.


    Davon abgesehen war ich aber wirklich begeistert von Der verborgene Garten. Ich hätte gerne noch mehr über die Geschichte von Rose, Eliza, Nell und auch Cassandra gelesen und fand es wirklich schade, dass in den Kapiteln, die sich um Rose und Eliza drehten, teilweise so große Zeitsprünge waren. Das wesentliche wurde uns erzählt, aber ich hätte zu gerne mehr darüber gelesen, wie manche Dinge sich entwickelt haben.
    Im Großen und Ganzen hat mir auch das Ende gut gefallen; alle Handlungsstränge wurden glaubwürdig miteinander verbunden, für uns Leser werden alle Geheimnisse gelüftet und auch Cassandra bekommt ein zufriedenstellendes Ende.


    Der verborgene Garten ist ein sehr schönes Buch über ein großes Familiengeheimnis, das trotz seiner Dicke eigentlich keine Längen hat und den Leser zu fesseln vermag. Ich gebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: und werde mir bestimmt noch weitere Bücher von der Autorin besorgen.

    Carpe Diem.
    :study: Amelie Winter - Liebesglück und Landluft

    2024 gelesen: 21 Bücher | gehört: 5 Bücher

  • An ihrem 21. Geburtstag erfuhr Nell, dass sie im Alter von vier Jahren alleine und verlassen im Hafen von Maryborough, Australien, gefunden wurde. Ein Hafenarbeiter nahm das kleine Mädchen mit und da scheinbar niemand es vermisste, zog er sie wie seine leibliche Tochter groß. Obwohl Nell von ihrer Ziehfamilie geliebt wurde, brach ihr diese Offenbarung das Herz. All das erfährt Cassandra, Nells Enkelin, viele Jahre später auf der Beerdigung ihrer Großmutter. Als sie überraschend auch noch ein Cottage in Cornwall vererbt bekommt, begibt sich Cassandra auf die Spuren der Vergangenheit und reist nach England, wie es auch Nell Jahrzehnte nach dem schockierenden Bericht ihres Ziehvaters getan hat. Nells einziger Anhaltspunkt damals war der Inhalt eines kleinen Koffers, mit dem sie damals gefunden wurde. Da es ihrer Großmutter nicht gelang, ihre leiblichen Eltern aufzuspüren, entschließt sich Cassandra, das Rätsel um Nells Herkunft zu lösen und stößt letztendlich auf ein Geheimnis, das seit drei Generationen das Schicksal ihrer eigenen Familie bestimmt…


    Selten habe ich ein Buch so genossen, wie dieses. Im Nachhinein ärgere ich mich ein wenig über mich selbst, dass ich diesen Schatz so lange ungelesen im Regal stehen hatte. „Der verborgene Garten“ besticht sowohl durch Schreibstil, als auch durch die Geschichte und das Rätsel um ein dunkles Familiengeheimnis.


    Die Geschichte um das besagte Geheimnis verteilt sich auf drei Erzählebenen: Alles beginnt Anfang des 20. Jahrhunderts in England, als Eliza Makepeace zu ihrem Onkel auf Blackhurst Manor, dem Familienbesitz der Mountrachets, gebracht wird. Sie und ihre Cousine Rose werden schnell beste Freundinnen, obwohl sie unterschiedlicher kaum sein könnten – die kränkliche, zarte Rose und die wilde, fantasiebegabte Eliza. Gemeinsam erkunden sie das Anwesen und entdecken einen geheimnisvollen Garten mit einem Cottage, der zu Elizas Rückzugsort wird. Doch alles ändert sich, als Rose heiratet. Der zweite Handlungsstrang ist im Jahr 1975 angesiedelt und erzählt von Nells Bemühungen auf der Suche nach ihrer Vergangenheit. Cassandra lernen wir in der Gegenwart, genauer gesagt 2005, auf der Beerdigung ihrer Großmutter kennen, die bislang nichts von Nells geheimnisvoller Herkunft wusste, bis sie ein kleines Cottage in Cornwall erbt. Abwechselnd begleitet der Leser diese drei vom Schicksal gezeichneten Frauen durch ihre Geschichten.


    Kate Mortons Schreibstil ist absolut mitreißend und lässt den Leser mit Leichtigkeit in das Buch eintauchen. Die Verknüpfung und der Wechsel der Zeitebenen gelingt ihr mühelos, zu keiner Zeit empfand ich das Geschriebene langweilig oder unglaubwürdig. Die Szenen im viktorianischen England, die einen Einblick in die Lebensverhältnisse ärmerer Menschen gewähren, als auch in das Leben reicher Adelsfamilien, die ihr perfektes Ansehen nach außen hin um jeden Preis zu bewahren bereit sind, sind ebenso realistisch dargestellt, wie Nells und Cassandras Leben in Australien. Obwohl Eliza, Nell und Cassandra absolut unterschiedliche Charaktere sind, ist es mir leicht gefallen, mich in jede einzelne von ihnen hineinzuversetzen, während nach und nach das Rätsel um das Geheimnis aufgedeckt wird. Persönlich kommt keine der Frauen zu kurz, sodass man ihre Gedanken, Beweggründe und Gefühle sehr gut nachvollziehen kann.


    Eine besondere Rolle spielt auch ein (fiktives) Märchenbuch. Die wichtigsten Märchen daraus, die für die Geschichte relevant sind, enthält die Autorin ihren Lesern nicht vor und hat mich abermals mit ihrem Erzähltalent überrascht. Die Märchen sind traumhaft geschrieben und man glaubt wirklich einen Hauch von Magie wahrzunehmen.


    Leider hatte ich recht schnell eine Theorie, wer Nells Eltern sein könnten, was sich letztlich bestätigt hat, wodurch ein klein wenig Spannung verloren ging. Aber Kate Morton hat mich trotzdem immer wieder durch kleinere Wendepunkte überrascht, sodass ich jedem neuen Hinweis auf die Lösung entgegenfieberte und oftmals tauchten auch ganz neue Fragen auf, z. B. wusste man lange nicht, was mit Cassandras Ehemann und ihrem Sohn geschehen ist. Damit hat sie mich mit der vorhersehbaren Lösung wieder versöhnt.


    Sehr gelungen fand ich auch den Schluss, der für jede der drei Parteien unterschiedlich endete.

    Damit gelang der Autorin eine geniale Verbindung zum Anfangskapitel.


    „Der verborgene Garten“ ist ein wundervoller, empfehlenswerter Roman, der seine Leser mit glaubhaften Charakteren und Gefühlen, Rückblenden in die Vergangenheit und einem unglaublich schönen Schreibstil fesselt!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Inhalt:
    Cassandra erbt ein Haus von ihrer Großmutter Nell. Diese kann sich jedoch nicht an ihre Vergangenheit erinnern, da sie als Kind eine Amnesie erlitten hat und daher nicht weiß, wer sie in Wirklichkeit ist und woher sie kommt. Dieses Haus steht in England, während Cassandra und ihre Großmutter in Australien leben. Cassandra fliegt daraufhin nach England und kommt nach und nach hinter das Geheimnis von Nells Vergangenheit, wer sie ist und woher sie stammt.


    Meine Meinung:
    Die Geschichte ist spannend gemacht, auch die Erzählweise ist sehr mitreißend und man kann sich in die Figuren gut hinein versetzen. Aber es gibt viele Stellen, die einfach sehr weit ausgelegt sind, wodurch das Buch an manchen Stellen sehr langatmig ist. Viele Seiten könnten gekürzt werden, weil sie für die eigentliche Geschichte nicht relevant sind.


    Was ich auch recht bemängel, ist die Aufteilung der Figuren. Es wird klar beschrieben, welche Figur eine "gute" Seele hat, und wer nicht. Und es wird auch nur auf dieser Seite geblieben.
    So ist die Mutter von Rose, Adeline, immer nur darauf bedacht, die Ettikette zu halten, selbst, wenn sie alleine in einem Raum ist. Und sie wird nur als die böse Stieftante gezeigt, die immer nur bestrafen will, wenn man nicht ihre Regeln einhält.
    Eliza hingegen wird eher als das unschuldige, brave Mädchen dargestellt, dass niemanden irgendwas getan hat. Und auch gar nicht dazu fähig wär, irgendetwas böses anzustellen. Auch wird sie teilweise sehr naiv dargestellt.


    Man hätte einigen Figuren mehr Inhalt geben können, anstatt nur etwas an der Oberfläche zu kratzen. Es werden zwar gewisse Probleme der jeweiligen Person etwas näher beleuchtet, jedoch nur so oberflächlich, dass man eigentlich jede x-beliebige Figur dorthin stellen könnte, selbst, wenn sie charakterlich anders wäre. Das macht die Sache auch sehr vorhersehbar, wie verschiedene Figuren jetzt handeln werden, was sie denken und sagen.


    Insgesamt ist die Geschichte aber gut erzählt, man kann sich in die Figuren hinein versetzen und versteht teilweise deren Handeln.


    Bewertung:
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    *~* Ich sage euch: man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. (Friedrich Nietzsche) *~*


    :study: tbc


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