Donato Carrisi - Der Todesflüsterer / Il Suggeritori

  • Italienischer Originaltitel: Il suggeritore


    Kurzbeschreibung (kopiert bei amazon)



    In einer Waldlichtung bergen
    Spurensicherer menschliche Gliedmaßen: die Arme von sechs vermissten
    Mädchen. Für Profiler Goran Gavila und Sonderermittlerin Mila Vazquez
    steht fest, dass sie es mit einem extrem kaltblütigen Serientäter zu
    tun haben. Aber sie ahnen noch nicht, wie perfide der gesichtslose
    Mörder zu Werke geht. Wie ein Marionettenspieler benutzt er andere
    dazu, seine grausamen Fantasien Wirklichkeit werden zu lassen. Und auch
    sie selbst sind längst Figuren eines beängstigenden Spiels geworden, in
    dem der Gesuchte allen seine makabren Regeln diktiert.


    Autor (Information im Buch)


    Donato Carrisi, geboren 1973 in einem Dorf in Apulien, lebt in Rom. Er studierte Jura und spezialisierte sich in Kriminologie und Verhaltensforschung. Nach einer kurzen Tätigkeit als Anwalt arbeitet er heute als Drehbuchautor für Kino und Fernsehen. Sein von der italienischen Presse hochgelobter Thriller "Der Todesflüsterer" wird derzeit in elf Sprachen übersetzt und schoss direkt nach Erscheinen weit nach oben auf die Bestsellerlisten.




    Meine Meinung


    In einem Wald werden sechs kleine Gräber gefunden, die jeweils den
    linken Arm eines jungen Mädchens enthalten. Wo sind die dazugehörigen
    Leichen? Die mit der Ermittlung beauftragten Beamten bekommen
    Verstärkung durch den erfahrenen Kriminalisten Goran Gavila und die
    Spezialistin für Vermisstenfälle, besonders solche mit verschwundenen
    Kindern, Mila Vasquez. Relativ schnell wird eins der ermordeten Mädchen
    im Kofferraum eines Vertreters gefunden, doch die Hoffnung auf eine
    schnelle Lösung des Falls erfüllt sich nicht...


    Im Folgenden kommt es zu einem rasanten, hochspannenden
    Handlungsverlauf, bei dem immer wieder neue Fährten auftauchen, die
    zwar zur Aufdeckung diverser Verbrechen führen, in Bezug auf den
    aktuellen Fall aber weitgehend im Sande verlaufen. Dabei greift der
    Autor meiner Meinung nach allerdings zu tief in die Trickkiste: einige
    Figuren werden mit quasi übermenschlichen Eigenschaften und Intuitionen
    ausgestattet, die schlichtweg unglaubwürdig sind. Auch im Hinblick auf
    manche Ermittlungsschritte hatte ich das Gefühl, dass der Roman den
    kritischen Lesern nachvollziehbare Erklärungen schuldig bleibt.


    Innovativ und höchst interessant ist die Thematik des
    "Todesflüsterers". Der italienische Originaltitel "Il suggeritore" ist
    ideal gewählt für einen Krimi mit der zentralen Fragestellung,
    inwieweit jemand durch Suggestion/psychische Manipulation das "latente
    Böse" in einem anderen Menschen zum Ausbruch bringen kann und wie es in
    solchen Kriminalfällen mit der Verantwortlichkeit und Schuldzuweisung
    aussieht.


    Für Freunde spannender Thriller ist dieses Buch unbedingt
    empfehlenswert, wer allerdings großen Wert auf grundsolide,
    realitätsnahe Ermittlerarbeit legt, ist mit diesem Buch nicht ganz
    ideal.
    Von mir gibt es :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Das kommt auf Deinen Krimigeschmack an. Wenn Du nicht allzu strenge Maßstäbe an die Glaubwürdigkeit anlegst, kannst Du mit diesem Buch sehr unterhaltsame Stunden verbringen. Es ist sehr spannend und der Mann kann wirklich schreiben. ;) Ich habe den "Todesflüsterer" trotz gelegentlichen Kopfschüttelns innerhalb von 2 Tagen ausgelesen.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Das kommt auf Deinen Krimigeschmack an. Wenn Du nicht allzu strenge Maßstäbe an die Glaubwürdigkeit anlegst, kannst Du mit diesem Buch sehr unterhaltsame Stunden verbringen. Es ist sehr spannend und der Mann kann wirklich schreiben. ;) Ich habe den "Todesflüsterer" trotz gelegentlichen Kopfschüttelns innerhalb von 2 Tagen ausgelesen.

    Hm. Suf meiner Wunschliste ist es mittlerweile. Ich bin mal gespannt. ;)

  • Danke für die schöne Rezi €nigma. :thumright: Ich bekomme es von Vorablesen, ich hoffe, heute oder morgen, und freue mich nun noch mehr darauf. :winken:

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • Spaziergänger entdecken auf einer Waldlichtung den Arm eines Kindes. Die gerufene Polizei findet schnell 5 weitere Arme... diese können durch das Ermittlerteam um Kommissar Roche 5 kürzlich verschwundenen Kindern zugeordnet werden. Doch für das sechste Kind gibt es keine Vermisstenanzeige – niemand scheint es zu vermissen. Die auf die Auffindung verschwundener Kinder spezialisierte Sonderermittlerin Mila Vasquez wird gebeten sich der Sache anzunehmen. Zusammen mit dem Kriminalologen Goran Gavila versucht sie sich in die Psyche des Täters hineinzuversetzten und ihm so auf die Spur zu kommen. Doch dieser Täter passt nicht in die typischen Schemata der Serienkiller. Mit jedem gefundenen Opfer kommen weitere mindestens genauso grausame Taten ans Licht. Wie ein Puppenspieler missbraucht der Täter andere für seine Taten und führt die Ermittler geschickt an der Nase herum... er scheint immer einen Schritt voraus und den Ermittlern bleibt nichts anderes übrig als sich auf sein Spiel einzulassen.


    Meiner Meinung nach ein durchaus lesenswerter Thriller.
    Man taucht direkt in die Handlung ein und fiebert mit dem Ermittlerteam der Lösung des Falls entgegen. Die erzeugte Spannung ist an manchen Stellen kaum auszuhalten und ich habe mich ein paar mal dabei ertappt, wie ich ganze Absätze nur überflogen habe um der Auflösung näher zu kommen. Doch immer wenn ich mich kurz davor sah geschah wieder etwas absolut überraschendes und es blieb die Frage: Wie gut kennen wir unsere Mitmenschen überhaupt?
    Leider gibt es für mich einen entscheidenden Kritikpunkt. Die Geschichte war mir an manchen Stellen zu verworren – alles hängt mit allem irgendwie zusammen. Und die kleinen Zufälle, die den Ermittlungen dann immer wieder die richtige Richtung gewiesen haben sind mir einfach zu oft zu weit hergeholt. Es mag sein, dass ein erfahrener Ermittler oft Parallelen zu älteren Fällen erkennt und demnach anders handelt und Zusammenhänge schneller erkennt als ein Laie, doch Mila scheint mir hellseherische Fähigkeiten zu haben. Dadurch geht für mich einiges an Glaubwürdigkeit verloren.
    Der Schreibstil ist einfach, das Buch lässt sich dadurch und durch die kurze Kapiteleinteilung flüssig lesen. Besonders ansprechend finde ich das Cover gestaltet. Die erhobene und glänzende Darstellung des Titels unterstreicht die bedrohliche Stimmung des Hintergrundes sehr gut. Es ist definitiv ein Cover, welches mich in der Buchhandlung magisch angezogen hätte.
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Auf einer Waldlichtung werden sechs Mädchenarme gefunden. Allerdings wurden nur fünf Mädchen vermisst gemeldet. Wer ist das sechste Mädchen und wo sind die Leichen der sechs Mädchen? Das versucht die Sonderermittlerin Mila Vazquez, die erstaunliche Erfolge im Auffinden verschwundener Kinder vorweisen kann, herauszufinden.


    Die Leseprobe dieses Thrillers hat mich wirklich sehr angesprochen. Bildhafte Beschreibungen, ein spannendes Thema, ein gerissener Täter und ein fesselnder Schreibstil. Dies alles verspricht ein wirklich lesenswertes Buch zu werden.


    Leider vermochte der Autor diese Spannung aber nicht durch das ganze Buch hindurch zu halten. Ich wurde mit den Charakteren nicht so richtig warm und fand sie eher oberflächlich und blass geschildert. Erfahrene Ermittler erklären sich gegenseitig auch die simpelsten Handlungsweisen oder weisen Experten auf bestimmte Dinge hin, die denen als Experten eigentlich klar sein müssten. (Beispiel: Rosa, die Computerexpertin des Teams, wird von einem weiteren Ermittler belehrt wie sich ein bestimmtes Computerproblem lösen lässt.)


    Dass ständig irgendwelche Fälle gelöst werden, die scheinbar mit den verschwundenen Mädchen zu tun haben, mochte Anfangs noch interessant gewesen sein, später jedoch fand ich es eher störend. Zumal die Haupthandlung ziemlich in diesen Nebenfällen unterging.


    Die letzten 100 Seiten zogen sich sehr hin. Da verliert das Buch leider noch mal erheblich an Glaubwürdigkeit. Unrealistische und verworrene Handlungen und Geschehnisse geben sich sozusagen die Klinke in die Hand und was dort noch so alles ans Tageslicht kommt sollte zwar wahrscheinlich unter „überraschende Wendungen“ laufen, wirkte auf mich aber eher konstruiert, enttäuschend und überflüssig.


    Fazit:
    Trotz einiger spannender Momente hält das Buch meiner Meinung nach leider nicht, was die Leseprobe verspricht. Schade.
    :bewertung1von5::bewertung1von5:

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Ohje, ich bin erst auf Seite 100 und hab schon gar keine Lust mehr, wenn ich eure Kommentare hier so lese 8-[


    Dann lies doch die Rezensionen auf Vorablesen, da sind viele wirklich begeistert. :wink: Vielleicht gefällt es dir ja auch.

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Leider war dieser Krimi-Thriller auch nichts für mich :-? Ich kann alles meiner Vorredner nur bestätigen. Anfangs hört sich alles sehr spannend an auch die eigentliche Idee des "Todesflüsterers", die man erst ganz am Ende des Buches erfährt ist interessant, aber die Umsetzung lässt mal wieder zu Wünschen übrig. Eigentlich werden bei den Ermittlungen ständig Fehler gemacht (zumindest behaupten das die Protagonisten), andererseits entdecken sie ständig Spuren, Gemeinsamkeiten oder sonstwas, bei denen ich mich doch arg wunderte wie sie darauf kommen. Was ein beliebtes Thema in heutigen Thrillern ist, kommt auch hier vor


    Ganz abstrus wurde es dann im letzten Drittel des Buches wenn es spirituell wird :roll: Das kann ich ja gar nicht leiden. Ab dann habe ich bei langweiligen Abschnitten nur noch quer gelesen. Erschrecken konnte mich das Buch auch nicht, lediglich die Stelle, als Mila alleine im Waisenhaus ist fand ich sehr gruselig. Von mir also auch nur :bewertung1von5: :bewertung1von5: von 5 Sternen für diesen Roman, schade.

    <--- The Power of books!


    :study: Judith Pinnow - Fast bis zum Nordkap

  • Italienischer Originaltitel: Il Suggeritore
    493 Seiten



    Meine Meinung:
    Zwei Jungs gehen mit ihrem Hund spazieren, wobei der Hund plötzlich eine Witterung aufnimmt und anfängt ein Loch zu graben und einen linken Arm zum Vorschein bringt. Nachdem die Kriminalpolizei und die Spurensicherung ihre Arbeit aufnimmt, werden insgesamt fünf dieser Gräber gefunden, jedes mit einem linken Arm. Offensichtlich handelt es sich um die fünf Mädchen, zwischen neun und dreizehn Jahren, die in letzter Zeit verschwunden sind. Doch dann wird noch ein sechster Arm gefunden, bei dem man aber nicht weiß, zu wem er gehört, daher wird vermutet, dass dieses Mädchen noch lebt.


    Der Crew der Mordkommission werden noch der Kriminologe Goran Gavila, ein Spezialist, der sich in die Vorgehensweise eines Mörder hineinfinden kann, und Mila Vasquez, eine Spezialistin für Personensuche, hauptsächlich Kinder, beigestellt, da nun die Suche nach dem sechsten Kind vorrangig ist.


    Der Mörder bekommt von der Mordkommission den Namen „Albert“ verpasst. Es dauert auch nicht lange, bis er sie die ersten Leichen finden lässt, an Orten, wo sie keiner vermuten würde. Alles ist von „Albert“ sehr gut konstruiert und durchdacht, er hinterlässt einfach keine Spuren. Im Gegenteil, man merkt im Verlauf an den Opfern, wie er immer sicherer wird. Und im Zuge der Ermittlungen stellt sich heraus, dass „Albert“ sich nicht ein Kind aussucht, sondern Familien, die nur ein einziges Kind haben und dafür will er sie bestrafen. Die Suche nach den Eltern des sechsten Kindes verläuft im Sande, es meldet sich niemand.


    Die ganze Geschichte ist sehr raffiniert und verschachtelt, weil im Zuge der Ermittlungen zusätzlich noch andere Fälle auftauchen, die nicht gelöst waren. Man hat immer wieder das Gefühl, jetzt steht man „Albert“ gegenüber und dann ist es doch wieder nicht so und man wird wieder auf eine andere Spur geführt. Die Zeit drängt, da die Crew vermutet, dass das sechste Mädchen das Finale werden soll.


    Durch die vielen Fälle, die zwischendurch eingebaut sind, ist es vielleicht etwas verwirrend, aber ich finde es trotzdem sehr interessant und der Verlauf hat nach wie vor eine gerade Linie, auch wenn es manchmal etwas überspitzt ist. Die Personen sind mir etwas zu oberflächlich dargestellt, obwohl man einige Hintergründe erfährt, wobei aber manche wiederum eine verkorkste Lebensgeschichte haben. In letzter Zeit frage ich mich immer öfter, gibt es überhaupt noch „normale“ Protagonisten, die keine Säufer sind, nicht vom Partner verlassen wurden, keine unaufgearbeitete psychische Vergangenheit und keine Depressionen haben?


    Trotz der vielen Verschachtelungen, ist der Schreibstil sehr locker und gut zu lesen. Auch die einzelnen Abschnitte sind nicht zu lange und mir persönlich hat auch der Aufbau der Geschichte gut gefallen, auch wenn es vielleicht etwas überzogen ist. Das Böse hat eben viele Möglichkeiten sich zu zeigen, und spannend war es auf jeden Fall.

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • Der Todesflüsterer

    Donato Carrisi


    ISBN 978-3-492257701 Piper Verlag
    493 Seiten


    „Gott schweigt – der Teufel flüstert“



    Donato Carrisi hat für die italienische Originalausgabe „Il Suggeritore“ den italienischen Literaturpreis Premio Bancarella2009 bekommen.
    Fünf junge Mädchen sind entführt worden. Als in einem Wald fünf Arme gefunden werden ist klar, dass die Mädchen Opfer eines Serientäters geworden sind. Doch dann taucht ein weiterer Arm auf, zu dem kein Mädchen vermisst wird. Welche Eltern melden ihr Kind nicht als vermisst?
    Mila ist Polizisten und findet vermisste Kinder. Als die erste Leiche der entführten Mädchen auftaucht soll sie dem Ermittlungsteam zur Seite stehen um die Identität des letzten Mädchens zu klären.
    Doch während den Ermittlungen gelangen immer neue Details aus vergangenen Fällen ans Licht.
    Die Ermittler hoffen, dass Albert irgendwann einen winzig kleinen Fehler macht. Doch Albert ist nicht wie andere Serienmörder. Albert macht keine Fehler. Das Team um Goran Gavila und Mila Vazquez versucht mit allen Mitteln Albert zu fassen zu kriegen und macht dabei in den eigenen Reihen eine grausame Entdeckung!
    Schon als ich die Leseprobe gelesen hatte, war es um mich geschehen. Dieses Buch musste den Weg in mein Bücherregal finden. Komme was wolle! So viel hatte ich mir von der Leseprobe versprochen. Und ich wurde nicht enttäuscht.
    Donato Carrisi bringt die Spannung in seinem deutschen Debüt meisterhaft rüber. Selten kann man sagen, dass wirklich durchgehend vom ersten bis zum letzten Wort Spannung herrscht, doch genau das ist hier der Fall. Er beschreibt genau und sehr detailliert vom grausamen Serienmörder. Allein die Vorstellung daran, dass die Mädchen getötet wurden, indem ihnen der Arme abgetrennt wurde ließ mir einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen. Und als immer mehr Fälle aus der Vergangenheit aufgerollt wurden, kamen bei mir irgendwann Zweifel auf. Wie soll der Mann in all das verstrickt sein? Ich rechnete fest mit irgendwelchen Widersprüchen. Doch alles war plausibel.
    Das Finale ist einfach grandios. Nie im Leben hätte ich mit einer solchen Wendung gerechnet.



    Mein Fazit: Absolute Pflichtlektüre für Thriller Fans. Die Spannung steht beim Lesen mitten im Raum lässt einen nicht mehr los. Wirklich bis zu allerletzt bleibt offen, wer hinter alledem steckt und schlussendlich werden alle Vermutungen, die man bis dahin angestrebt hat, wieder komplett über den Haufen geworfen. Das ist wahres Lesevergnügen!

  • Mit „Der Todesflüsterer“ legt der ehemalige Anwalt Donato Carrisi seinen Debütroman vor, der in der Presse in den höchsten Tönen gelobt wird und ihm 2009 den italienischen Literaturpreis „Premio Bancarella“ einbrachte.



    Sechs entführte Mädchen, sechs kleine Gräber, sechs linke Arme: Das ist die Ausgangslage dieses Buches. Mila Vasquez, Expertin für Entführungsfälle, macht das Team um den Profiler Goran Gavila, das sich mit dem Fall beschäftigt, komplett. Eine fieberhafte nach dem zuletzt verschwundenen, möglicherweise noch lebenden Mädchen, beginnt.
    Albert, so haben die Ermittler den Täter getauft, lässt in regelmäßigen Abständen die Leichen der verschwundenen Mädchen auftauchen und markiert mit ihnen Schauplätze bisher unentdeckter Verbrechen. Diese reichen oft weit in die Vergangenheit zurück und werden nur dank Albert aufgeklärt. Was bezweckt er damit?
    Donato Carrisi baut von Anfang an Spannung auf, die er das ganze Buch über halten kann. Zwar werden immer wieder Aufklärungen eingeschoben, das tut der Spannung aber keinen Abbruch, im Gegenteil: Der Leser ist umso gespannter, wie die ganzen Handlunsgstränge schlussendlich miteinander zusammenhängen. Immer wieder gelingt es dem Autor, den Leser zu schocken und durch die subtile Spannung des Buches zu ängstigen. Das Buch endet in einem krönenden Finale, in dem alle Fäden zusammengeführt werden und eine erschreckende Auflösung geliefert wird.
    Der italienische Titel „Il Suggeritore“ (zu Deutsch: Der Souffleur“) beschreibt exakt die Frage, die sich das Buch zum Thema macht. Kann in einem Menschen wirklich durch Manipulation das latent vorhandene Böse geweckt werden? Kann man einem bisher anständigem Menschen einen Mord einreden? Inweifern ist dieser dann schuldig an dem begangenem Verbrechen?
    Ein intelligentes, komplexes und vor allem sehr spannendes Buch. Von Donato Carrisi wird man sicher noch mehr hören.

  • Der Todesflüsterer - Donato Carrisi :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Meine Rezension:
    Die ist wohl einer der besten Thriller den ich je gelesen habe, er wurde von Donato Carrisi geschrieben.
    In einer Waldlichtung werden 6 kleine Gräber gefunden, in jedem Grab liegt ein linker Arm von jeweils einem Mädchen. Schnell wird klar, wem die 5 von 6 Armen gehören und zwar den 5 Mädchen die seit wenigen Wochen vermisst werden.
    Mit jeder Entführung wurde der Täter immer selbstsicherer, so dass er ein Kind sogar aus dem Haus entführt hat.
    Das Team von Goran Gavila wird nun an den Fall gesetzt, sie sollen den Mörder finden und stoppen. Um herauszufinden welches das 6te Mädchen ist wird Mila Vasquez hinzugefügt, denn sie ist darauf spezialisiert verschwundene Kinder aufzuspüren.
    Schnell wächst das Team zusammen und so versuchen sie sich in die Lage des Täters hineinzuversetzen. Hierbei stoßen sie nach und nach auf die Leichen der Kinder. Jede Leiche wurde so platziert, dass durch die Recherche der Fundorte andere grausame Taten aufgedeckt werden.


    Fazit:
    Ich habe noch nie so einen guten Thriller gelesen, es war bisher immer so, dass man wenigstens eine Ahnung hatte oder dass man spätestens im letzten Drittel einen Verdacht hat, doch in diesem Buch erfährt man wirklich erst ganz am Schluss wer dahinter steckt.
    Ich würde diesen Thriller jedem empfehlen, der gerne spannende Fälle liest.

    "Ein Buch das man liebt, darf man nicht leihen, sondern muß es besitzen." (Friedrich Nietzsche)


    :study: "Wie ein einziger Tag" - Nicholas Sparks


    2010 gelesen: 18
    2010 Seiten gelesen: 6977 S.

  • Ich habe jetzt etwa die Hälfte des Buches gelesen ;).
    Mir ging schon lange keine Ermittlerin mehr so auf die Nerven, wie diese Überfrau Mila. :twisted:
    Und ich bin jetzt schon gespannt, wie konstruiert das Ende wird :(.


    Eigentlich wollte ich erst schreiben, wenn ich das Buch beendet habe, aber das musste jetzt mal raus.

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • Dieser Thriller war leider nichts für mich :(


    Zwar kann es nach meinem Geschmack schon etwas fernab der soliden Ermittlerarbeit gehen, aber hier wirkte auf mich zu viel konstruiert. Spannend war das Buch schon, aber die übertrieben gezeichneten Charaktere hat das Gesamtbild dadurch arg nach unten gezogen. Für mich hat da nichts zusammengepasst. Besonders Überfrau Mila war mir sehr unsymphatisch. Es gibt nichts, was diese Frau nicht kann, und diese "Aktion" ganz am Anfang hat mir schon fast die gesamte Leselust verdorben :(
    Bei der Handlung ist dem Autor streckenweise etwas der rote Faden verloren gegangen, und erschrocken habe ich mich einmal und zwar wie MiriamM35, im Waisenhaus.
    Naja, positiv war dass es sich flott weggelesen hat :mrgreen:


    2 Sternchen :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • und diese "Aktion" ganz am Anfang hat mir schon fast die gesamte Leselust verdorben :(

    Das war absolut unprofessionell und unglaubwürdig.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • @ €nigma
    Ja, es war total unrealistisch. Eine wirkliche Expertin für Entführungsfälle hätte so etwas nie getan [-X

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • Der Todesflüsterer - Donato Carrisi


    In einer Waldlichtung werden sechs abgetrennte Arme gefunden. Schnell steht fest, dass es sich um die Arme von fünf vermissten Mädchen handelt. Das Ermittlerteam um Profiler Goran Gavila geht davon aus, es mit einem eiskalten Serienkiller zu tun zu haben. Der sechste Arm lässt sich nicht zuordnen. Deshalb wird die Sonderermittlerin Mila Vazquez dem Team zugeteilt, denn ihre Erfolgsquote, beim Aufspüren von vermissten Personen, ist überdurchschnittlich hoch. Der Killer treibt ein Katz- und Mausspiel mit dem erfolgsverwöhnten Ermittlerteam. Er sorgt dafür, dass die Leichen der Mädchen an Orten gefunden werden, an denen die Polizei auf weitere Verbrechen stößt. Doch dadurch kommen sie dem Serientäter nicht auf die Spur. Im Gegenteil, der Killer zieht die Fäden in diesem grausamen Spiel und bleibt dabei selbst im Hintergrund. Er ist den Ermittlern stets einen entscheidenden Schritt voraus und scheint alle Eventualitäten genau einzukalkulieren. Ein ungerechter Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Gelingt es dem Team die Identität des geheimnisvollen Drahtziehers zu lüften und das sechste Mädchen früh genug aus seinen Klauen zu befreien?


    Meine Meinung


    Der Thriller startet bereits mit hohem Tempo. Denn ohne großes Vorgeplänkel, befindet man sich am Fundort der abgetrennten Mädchenarme und ist damit gleich mitten im Geschehen. Man beobachtet den Start der Ermittlungen und folgt bereitwillig den ausgelegten Spuren, um dann festzustellen, dass die Handlung viel komplexer ist, als zunächst angenommen. Der Thriller überrascht durch unvorhersehbare Wendungen und somit ist der Täter nicht nur dem ermittelnden Team, sondern auch dem Leser, immer einen entscheidenden Schritt voraus. Die Suche nach dem Killer wird durch Abschnitte in kursiver Schrift unterbrochen. Hier beobachtet man die Eindrücke eines entführten und offensichtlich schwer verletzten Mädchens. Außerdem versorgt die Briefkorrespondenz, zwischen einer Justizvollzugsanstalt und der zuständigen Staatsanwaltschaft, die Ermittlungen des Lesers mit zusätzlichen Informationen. Hier geht es um einen Gefangenen, der sich nicht nur hartnäckig weigert seinen Namen zu nennen, sondern außerdem sorgsam darauf bedacht ist, keine DNA-Spuren zu hinterlassen. Diese Tatsache wirkt nicht nur auf die Justizvollzugsanstalt, sondern auch den Leser, äußerst rätselhaft.


    Das Team um den Profiler Goran Gavila ist darauf spezialisiert Serientäter zur Strecke zu bringen. Mila Vazquez, deren besondere Fähigkeit im Aufspüren von verschwundenen Personen liegt, fehlen die Grundkenntnisse des Teams und deshalb hat sie es schwer, dort Fuß zu fassen. Der Profiler Goran führt Mila, und somit auch den Leser, langsam in die Besonderheiten, bei der Suche nach Serienkillern, ein. Das Hauptaugenmerk liegt auf Mila. Sie wirkt, trotz ihrer offensichtlichen Probleme, sympathisch und ihre Handlungen nachvollziehbar. Genau wie Mila, lernt man langsam die beruflichen und privaten Hintergründe der Teammitglieder kennen. Doch auch hier gelingt es dem Autor, den Leser in die Irre zu führen, denn im Team ist nicht alles so, wie es auf den ersten Blick scheint.


    Der Schreibstil von Donato Carrisi ist flüssig und angenehm lesbar. Er schildert die Handlungsorte detailliert, doch in seinen Beschreibungen findet sich kein Hinweis auf das Land oder den Ort, an dem die spannenden Jagd nach dem Serienkiller stattfindet. Dieser Aspekt verdeutlicht, dass es durchaus möglich ist, dass das Böse direkt in der Nachbarschaft lauert. Es gelingt dem Autor eine düstere und teilweise beklemmende Atmospähre zu erschaffen und diese an den Leser zu vermitteln. Ohne die brutalen Morde direkt zu beschreiben, hat man beim Lesen die entsprechenden, grausamen Bilder vor Augen.


    Trotz der überraschenden und kaum vorhersehbaren Wendungen, dürften echte Thrillerfans den Drahtzieher der grausamen Morde bereits früh in Verdacht haben. Da aber Motiv und Vorgehensweise lange im Dunkeln bleiben und man bereitwillig den falschen Fährten folgt, bleibt die Spannung bis zum Schluß erhalten. Da in diesem Thriller nichts so ist, wie es auf den ersten Blick erscheint und die Spur sogar bis ins Team führt, kann man das Buch nur schwer aus der Hand legen, bevor man nicht am Ende angelangt ist. Leider wirkt die Handlung, trotz der durchgehenden Spannung, an einigen Stellen stark konstruiert und deshalb nicht immer vollkommen überzeugend.


    Mein Fazit


    "Der Todesflüsterer" ist ein Thriller, der mich durch atemlose Spannung, eine komplexe Handlung, intensives Kopfkino und überraschende Wendungen fesseln konnte. Ich vergebe deshalb vier von fünf Sternen. Einen ziehe ich, aufgrund der manchmal stark konstruierten Handlung, ab.



    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Buchinfo
    Der Todesflüsterer - Donato Carrisi
    Taschenbuch - 496 Seiten - ISBN-13: 978-3492257701
    Verlag: Piper Taschenbuch - Erschienen: 1. Februar 2010
    EUR 9,95
    Kurzbeschreibung
    In einer Waldlichtung bergen Spurensicherer menschliche Gliedmaßen: die Arme von sechs vermissten Mädchen. Für Profiler Goran Gavila und Sonderermittlerin Mila Vazquez steht fest, dass sie es mit einem extrem kaltblütigen Serientäter zu tun haben. Aber sie ahnen noch nicht, wie perfide der gesichtslose Mörder zu Werke geht. Wie ein Marionettenspieler benutzt er andere dazu, seine grausamen Phantasien Wirklichkeit werden zu lassen. Und auch sie selbst sind längst Figuren eines beängstigenden Spiels geworden, in dem der Gesuchte allen seine makabren Regeln diktiert.
    Bewertung
    "Der Todesflüsterer" ist der erste Teile der Reihe mit Sonderermittlerin Mila Vasquez, von Donato Carrisi.
    Wow, was für ein Thriller! Dieses Buch sorgte bei mir für reichlich Gänsehaut.
    Der Autor versteht es, seine Leser zu fesseln. Mit seinem flüssigen Schreibstil, der gut durchdachten Story und vor allem mit facettenreichen Charakteren kommt keine Langeweile auf.
    Mit unerwarteten Wendungen wird man immer wieder auf falsche Fährten geschickt und weiß irgendwann nicht mehr wer „Gut“ und wer „Böse“ ist. Die detaillierten, manchmal recht blutigen Szenen, sind nichts für Leser mit schwachen Nerven. Aber genau so muss ein Thriller sein!
    Fazit: Erschreckend, spannend & verstörend. Absolute Kaufempfehlung!