Charlie Higson - The Dead

Es handelt sich hierbei um den zweiten Teil der "Enemy"-Bücherserie. Wie auch die anderen Teile der Reihe, gibt es The Dead bisher leider nur in englischer Sprache. Da es sich jedoch um ein Jugendbuch handelt, ist es dennoch recht gut und zügig zu lesen, ohne dass man erst viele Wörter nachschlagen muss. Das Taschenbuch hat knapp 450 Seiten. The Dead ist erstmals erschienen im Juni 2011 als Hardcover-Ausgabe.

Zum Inhalt:
Alle Menschen über einem Alter von 14 Jahren sind einem tödlichen Zombie-Virus erlegen und jetzt müssen die Kinder und Jugendlichen selbst um's Überleben kämpfen.
Nachdem sie über mehrere Wochen hinweg in ihrer eigenen Schule ums Überleben kämpfen mussten, macht sich eine Gruppe von Schülern nach London auf, weil sie glaubt dort eher Nahrung zu finden und auch einen sichereren Ort zum Überleben. Doch das Leben in der Großstadt stellt sich als härter und gefährlicher heraus, als sie zunächst vermutet hatten und die dramatisch voranschreitenden Ereignisse verlangen den Kindern psychisch und physisch das Äußerste ab...

Zur Handlung:
Die Geschichte ist keine Fortsetzung der Handlung aus dem ersten Teil (The Enemy). Vielmehr liegt die Zeit der Handlung ein Jahr vor der Handlung des ersten Teils. Der Leser lernt zu einigen wichtigen Personen die Vorgeschichte kennen, wobei dieser Roman zeitlich nur wenige Wochen nach Ausbruch der mysteriösen Krankheit ansetzt. Geschrieben ist der Roman in der dritten Person, wobei es auch in diesem Teil verschiedene Handlungsstränge gibt. Der Verlauf der Story ist sehr zügig und es gibt immer wieder neue Ereignisse, die den Leser an das Buch fesseln. Mit The Dead hat es Charlie Higson erneut verstanden einen Roman zu schreiben, der sich an Spannung und Handlungsvielfalt kaum mehr überbieten lässt.
Die Charaktere sind allesamt gut beschrieben und man erfährt mit der Zeit auch einiges über ihre Vorgeschichte und Gründe für ihr Verhalten und ihre individuellen Charaktereigenschaften. Der Autor schafft es vortrefflich, dem Leser seine Personen nahe zu bringen, umso härter trifft es ihn, wenn die seelenlose Brutalität der allgegenwärtigen Gegner und viele unvorhergesehene Ereignisse überraschend ihren Tribut fordern. Hauptcharaktere bleiben auch in diesem Band nicht vom Leid verschont und lassen damit die unerbittliche und spannungsgeladene Atmosphäre der kinderfeindlichen Umwelt noch realistischer erscheinen.
Das Verhalten der Kinder ist altersgerecht und logisch, wie man es von Kindern bis zu einem Alter von 14 Jahren erwarten kann. Mit der Zeit machen einige von ihnen jedoch eine Wandlung durch, da die Situation ihnen auch keine andere Wahl lässt Verantwortung für ihr eigenes Tun und für ihre Freunde und Gefährten zu übernehmen. Viele wachsen dabei auch über sich selbst hinaus.
Hoffnung und Leid wechseln sich im Buch regelmäßig ab. Gerade wenn man denkt, es würde jetzt alles gut und besser werden, trifft der nächste Schicksalsschlag die ums Überleben kämpfenden Kinder und Jugendlichen. Schöne und auch traurige Ereignisse lassen den Leser mitfühlen und machen es ihm ziemlich schwer, das Buch zur Seite zu legen.

Meine Meinung:
Wie auch schon im ersten Teil der Serie, liefert Charlie Higson auch hier wieder ein Meisterwerk an Spannung ab, das den Leser bis zur letzten Seite nicht mehr los lässt. Besonders gut hat mir gefallen, dass der Roman zwar einiges an Gewaltszenen enthält, dieses jedoch im Rahmen bleiben. Zudem findet der Autor genau das richtige Maß zwischen Spannung, Gewalt, Blut und einfach nur schönen Momenten, die einem unter die Haut und ans gehen. Die unerschütterliche Freundschaft zwischen den Kindern und ihre Bereitschaft füreinander einzustehen machen in meinen Augen dieses Buch schon lesenswert. Es gibt so manche Szene, die man gerne zweimal oder gar dreimal liest, weil sie einfach nur ergreifend ist.

Aufgrund der Gewaltdarstellungen würde ich das Buch erst ab einem Alter von 14 Jahren empfehlen. Es ist derzeit (März 2013) nur in englischer Sprache erhältlich,
wodurch es erst für ältere Leser interessant wird. Das Englisch ist aber, wie bereits erwähnt, sehr verständlich.

El Novelero