"Der Fluch des Hasen" stand ja mal ganz oben auf meiner Wunschliste, bis ich mir die erste Geschichte in einer Leseprobe zu Gemüte führte, um eine Entscheidung zu treffen, ob das Buch in mein Regal wandern darf. Es durfte nicht Aber man weiß ja nie, wie die restlichen Erzählungen wären. Deshalb lese ich äußerst aufmerksam, was du über deine Leseerfahrung berichtest mondy . Das ist wirklich kein Buch für mich. Da habe ich für mich richtig gelegen. Horror, Grusel und dann noch mit Kindern, das wäre nichts für mich
Was meine augenblickliche Lektüre betrifft, da wäre meine erste Begeisterung merklich abgekühlt. Ich versuche mal zu erklären wieso. Fang Fang schreibt ja äußerst ehrlich was da alles passiert ist. Nach einigen Tagebucheinträgen, die sie als Blog veröffentlicht hatte, beginnt das Räderwerk zu arbeiten und sie bekommt heftig Gegenwind, bis hin zu Drohungen. So mancher Eintrag wurde auch einfach gelöscht. Man kann sich ja schon denken, wer dahinter steckt.
War es am Anfang noch recht interessant zu lesen, wie sich die Wuhaner Bevölkerung organisierte, spürte man die Probleme dahinter, auch politischer Art, lässt mein Interesse daran merklich nach. Natürlich wurde die Bevölkerung immer unwirscher. Wäre ich auch geworden. So duldsam kann kein Mensch sein, was da alles geschehen ist. Fang Fang hat es noch verhältnismäßig gut, weil sie als bekannte Autorin recht viel Unterstützung bekam. Aber wenn man wenig Geld zur Verfügung hat und für sein Essen Schlange stehen muss, weil die Gemeinschaftseinkäufe sehr teuer sind und man nach günstigeren Alternativen Ausschau halten darf, dann vergeht einem schon die Freundlichkeit.
Ich mag im Augenblick auch nicht mehr über das schreckliche Sterben der Kranken lesen. Man freut sich ja schon regelrecht mit, wenn da ein Bekannter oder Freund von Fang Fang überlebt, aber die meisten .... Und was dann mit den Toten passiert ist .... Eine Beerdigung ohne Familie, ach herrje.
Richtig spannend ist natürlich zu lesen, wie es in China so tatsächlich läuft, aber noch einmal diese Lockdown Zeiten, nur diesmal halt in Wuhan, mitzuerleben, mag ich zur Zeit doch nicht mehr. Deshalb habe ich das Buch ab der Hälfte nur noch quergelesen.
Mein Fazit wäre trotzdem ein positiver. Man kann sich das wirklich mal durchlesen, um mal einen interessanten Einblick in die Welt Chinas zu erhalten. Muss aber damit rechnen, dass es dann auch schon mal sehr mühselig sein wird, wegen des täglichen Einerleis. Was die offene und unterschwellige Kritik (Kritik kann Fang Fang auch mal total nett verpacken ) an die Regierung betrifft, war es ein spannender Eindruck. Aber ansonsten zog es sich halt. Dazu noch all das Schreckliche des Sterbens und Leidens.
Ich werde in dem Fall sogar Sterne vergeben, weil ich über die Hälfte gekommen bin. Im Moment bin ich bei 3,5 Sterne.
Und jetzt muss ich mal schauen, ob ich irgendwas positiveres an Lektüre finden kann. Ich brauche eine kleine Aufheiterung.