Beiträge von Andreas

    Ich fand das Buch sehr tiefgründig. Mich bewegt es immer noch, obwohl ich es schon im Juli gelesen habe.
    Zum Inhalt brauche ich nichts weiter hinzuzufügen, es ist alles gesagt.


    Ich fand es faszinierend, mitzuerleben, wie Padura jeder beschriebenen Epoche seine Ketzer herauszeichnete.
    Da ist im ersten Teil "Das Buch Daniel" ein Flüchtling. Er floh aus dem sich seinerzeit erstarkendem Nazideutschland nach Havanna. Aufgrund seiner Erlebnisse wand er sich vom jüdischen Glauben ab, wollte ein waschechter Kubaner werden.
    Im "Buch Elias" möchte ein Jude malen lernen. Das verbietet ihm sein Glaube und doch schafft er es, bei Rembrandt in die Lehre zu gehen.
    Im "Buch Judith" lehnt sich eine junge Emo gegen die Gesellschaft auf, in der sie lebt ...


    Ein Roman (kein Krimi), der zum Denken anregt - auch im Hinblick auf unsere derzeitige Flüchtlingsdebatte ...


    :winken: Andreas

    “Kaiphas erstarrte in der Bewegung. War er laut geworden, hatte er jeden seiner Tritte mit einem Schrei begleitet? Er stützte sich an einer nassen Erdwand ab, hörte sich schwer atmen. Sonst hörte er nichts. Nur ein Friedhof mit abgesperrtem Tor. Nur Tote ringsum. Nur verwesende Vergangenheit. Und er, Kaiphas, der in einem Loch stand. Er blickte nach unten."
    (Auszug Seiten 10/11)


    “Der lange Schatten” ist ein Politthriller besonderer Art. Jaumann greift hier eine fast vergessene Zeit deutscher Geschichte auf: Die Kolonialzeit. In diesem Buch geht es speziell um Verbrechen, die seinerzeit in Deutsch-Südwestafrika begangen wurden und der Frage nach Wiedergutmachung. Gleichzeitig schlägt der Autor eine Brücke zu einer modernen Erscheinung: Westliche Menschen reisen nach Afrika, um dort Waisenkinder zu adoptieren. Die Diskussion um solche “Familienzusammenführungen” gibt es schon seit Jahren …


    Kurzbeschreibung:
    Wann wird man je verstehen? In diesem klarsichtigen Kriminalroman stellt der preisgekrönte Krimiautor Bernhard Jaumann (u.a. Friedrich-Glauser-Preis, Deutscher Krimipreis) die Fragen von Schuld und Wiedergutmachung.
    Namibia und Deutschland: In Freiburg wird das Grab des Rasseforschers Eugen Fischer geschändet. In Windhoek wird die Frau des deutschen Botschafters entführt – zusammen mit einem schwarzen Kind, das sie adoptieren will. Und in Berlin wird ein Polizist umgebracht, just als eine Delegation ankommt, die zwanzig in der deutschen Kolonialzeit geraubte Hereroschädel nach Namibia zurückholen will. Werden hier Rechnungen beglichen, die seit mehr als hundert Jahren offenstehen?
    Während die Ex-Polizistin Clemencia Garises in Namibia nach den Entführten sucht, ahnt der Journalist Claus Tiedtke in Berlin, dass ein Attentat droht. Trotz ihrer privaten Spannungen sind die beiden bei den Ermittlungen aufeinander angewiesen. Die großen Fragen der Geschichte können sie nicht lösen, doch verhindern sie letztlich, dass ein makabres Tauschgeschäft stattfindet.
    Der dritte Fall für Clemencia Garises schlägt den Bogen von deutschen Kolonialverbrechen bis zur aktuellen Diskussion um die Adoption afrikanischer Waisenkinder.

    (Quelle. amazon.de)


    Fazit: “Der lange Schatten” ist ein Politthriller abseits des Mainstreams. Für Leser, die das Besondere suchen.


    :winken: Andreas

    Der dritte Band um Kommissar Willi Kraus wirkt etwas überladen. Und doch lohnt es sich, dieses Buch zu lesen. Nicht nur wegen der geschichtlichen Hintergründe, auch wegen der vielen Ideen des Autors und der durch die Dichtheit der Handlung hervorgerufene Action (Ich leihe mir diesen Begriff vom Film).
    Ich denke, man könnte diesen Roman einigen Spionagethrillern entgegensetzen …
    Der bekannte Berliner Kommissar Willi Kraus muss fliehen. Deutschland versinkt im Nationalsozialismus, Kraus ist Jude. In Paris versucht er Asyl zu finden.
    Es gelingt ihm, eine kleine Anstellung bei einem Privatdetektiv zu finden. Der Auftrag: Beschattung eines Studenten.
    Für Kraus ist dies ein langweiliger Job. Eines Tages wird der Überwachte vor den Augen des Kommissars niedergestochen. Niemand konnte den Täter ausmachen, die Tat war perfekt. Kraus macht sich auf die Suche nach dem Mörder – gar nicht so einfach in einer fremden Stadt. Er verstrickt sich immer tiefer in der Angelegenheit. Als weitere Morde in ähnlichem Stil geschehen kommt er einer riesigen Verschwörung auf die Schliche.


    :winken: Andreas

    Hier ist er nun, der zweite Teil der Trilogie um den jungen Arthur Conan Doyle und seinen Lehrer Doktor Joseph Bell.


    Diesmal beginnt die Story in einem dunklen Etablissement: Mord an einer Prostituierten. Danach stirbt mitten auf der Straße ein Bettler, angeblich Herzversagen. Die Frau eines angesehenen Dozenten siecht vor sich hin – alles hat nur einen unbedeutenden Zusammenhang: An den jeweiligen Orten des Geschehens finden sich immer sorgfältig aufgestapelte Münzen.
    Die Zeit wird knapp, denn plötzlich finden sich ebensolche Münzen auf den Fensterbrett zu Doyles großer Liebe Elsbeth Scott.


    Kenner aller Sherlock – Holmes – Geschichten und – Romane werden auch an diesem Roman ihre Freude haben. Die Figur, die hier als Gegenspieler der beiden auftritt, lässt sich als späteren Professor Moriarty einordnen. Auch gibt es gewisse Andeutungen an viele bekannte Fälle des Meisterdetektivs.


    Doktor Joseph Bell lebte wirklich, Tatsache ist auch, dass Arthur Conan Doyle als Assistent für den Doktor in jenen Jahren arbeitete. Doktor Joseph Bell gilt als Pionier der Forensik.


    :winken: Andreas

    Dieser Thriller kann sich locker mit denen eines Ian Flemming messen.
    Es ist eine Spionagegeschichte alter Schule, die jedoch in der modernen politischen Welt spielt.
    Die Gefahr eines dritten Weltkrieges steigt von Seite zu Seite; Es gibt mehrere Spione, die Gegeneinander und für einander arbeiten – das klassische Katz- und Mausspiel. Wer steht auf welcher Seite – Wer auf beiden?
    Vielleicht ist der Roman etwas altbacken – neumodische technische Details wie wir sie von Robert Ludlum (die Bourne – Reihe) kennen, fehlen hier. Wer allerdings gerne James Bond gelesen (!) hat, kommt mit diesem Thriller voll auf seine kosten …


    Kurzbeschreibung (von amazon):
    Ein verdeckt in Russland arbeitender CIA-Außenagent warnt vor einem Verräter, der einen Krieg auslösen will. Doch bevor er dessen Identität enthüllen kann, bricht der Kontakt ab. Jetzt schickt die CIA ihren tödlichsten Agenten nach Russland: Will Cochrane.


    Tatsächlich kann Cochrane den Agenten aufspüren, kurz bevor dieser stirbt und eine letzte Warnung gibt: »Nur der Wächter kann ihn aufhalten!« Nun muss Cochrane den legendären Meisterspion Wächter aufspüren – oder eine neue Zeit des Kalten Krieges wird anbrechen.



    :winken: Andreas

    Zitat

    "Camelot - Camelot", sagte ich vor mich hin. "Ich erinnere mich nicht, schon einmal davon gehört zu haben. Wahrscheinlich der Name einer Irrenanstalt"


    ...die ersten Worte im Roman "Ein Yankee an König Artus´Hof" von Mark Twain.
    Genau genommen sind das zwar drei Sätze, ich finde aber einen besseren Einstieg gibt es kaum ...

    Die Ermittlungen laufen 1939, beziehen sich aber auf die Geschehnisse ab 1917.
    Der im Gulag ermordete Oberst Koltschak spielte während der Kriegsjahre eine undurchsichtige Rolle und stahl irgendwie (wie, verrate ich nicht :) ) einen Teil des Zarengoldes. Darauf laufen die Ermittlungen 1939 hinaus...

    Anfangs wollte ich dieses Buch gar nicht lesen, lief fast daran vorbei. Meine Gedanken waren: Schon wieder eine Geschichte über Gulags in den weiten Sibiriens und Stalin darf natürlich auch nicht fehlen. Das gibt es doch schon tausend Mal…


    Doch schlägt hier ein ganz anderes historisches Ereignis zu Buche (die genaueren Tatsachen findet man in einem Anhang): Der Roman spielt in Jahre 1939, kurz nach der Zeit, in der in Sibirien blutigste Kämpfe an der Tagesordnung waren. Damals ging es um die Vorherrschaft in Sibirien, dem Gebiet zwischen dem Ural und Wladiwostok. Dieses riesige Land unterteilte sich in mehr als vierundzwanzig Einzelregierungen.


    In die Auseinandersetzungen zwischen den Bolschewiken und den anti-bolschewistischen Gruppen griffen auch Soldaten der USA, Großbritannien, Frankreich und Japan ein. Im Mittelpunkt stand eine Tschechoslowakische Legion, die praktisch um einen eigenen unabhängigen Staat kämpfte.
    Im Verlauf dieser Kämpfe wurde auch der letzte russische Zar, Nikolaus II, hingerichtet. Mitglieder des Romanow-Familienzweiges ließen 1991 die Leiche exhumieren.


    Das Buch setzt kurz nach diesen historischen Ereignissen ein.
    Im Gulag Borodog wurde Oberst Koltschak, ein ehemaliger Kavallerieoffizier des Zaren, ermordet.
    Inspektor Pekkala, ein Kriminalpolizist, der einmal zur Leibgarde des Zaren gehörte, bekommt von Stalin höchstpersönlich den Auftrag, dieses Verbrechen aufzuklären. Nicht ohne Hintergedanken Stalins: Wusste doch Koltschak, wo die Reste des verschwundenen Zarengoldes versteckt sind. Vielleicht gelingt es Pekkala den Schatz zu bergen …


    Ein Roman voller Abenteuer mit tiefem geschichtlichen Hintergrund.



    :winken: Andreas

    Um eines vorweg zu nehmen: Eigentlich ist dieses Buch kein Krimi im herkömmlichen Sinne, auch mit dem aufgedruckten Begriff "Psychothriller" bin ich nicht so ganz einverstanden.
    Der deutsche Titel "Die rechte Hand des Teufels" verwirrt etwas, denkt man doch sofort an große Schießerein oder ausgefeilte Untaten, die jene Buchseiten sofort in Blut versinken lassen. Ich finde, der Originaltitel "The Ploughman" trifft es eher.


    Es ist ein wortgewaltiges und atmosphärisch dichter Roman. Jede einzelne Figur, auch die Nebenfiguren, sind gekonnt und stilsicher ausgearbeitet, Situationen beschrieben, wie sie das Leben nicht besser beschreiben kann (Ich denke da z.B. an die im Roman beschriebene Trennung des Deputys von seiner Frau - ein Nebenschauplatz, und doch so reell wie nur möglich.)


    Der siebzigjährige John Gload hat es satt, immer davon zu laufen. Seit über fünfzig Jahren zieht er mordend durch das Land. Das Buch setzt zu einem Zeitpunkt ein, in dem John Gload im Gefängnis sitzt. Der junge Deputy Val Millimaki, von seinem Vorgesetzten zu ewiger Nachtschicht verdonnert, sitzt Nacht für Nacht vor Gloads Zelle und unterhält sich mit ihm. Der alte Mann leidet an Schlaflosigkeit, so ist es für Millimaki ein willkommenes Geschenk, seinen Dienst mit kleinen Gesprächen aufzulockern.
    Das bekommt irgendwann der Sheriff mit und hofft, über Millimaki Informationen von dem alten Mörder John Gload zu bekommen. Denn nicht ein Mord konnte innerhalb der fünfzig Jahre nachgewiesen werden, nie wurden die Leichen entdeckt.


    Das Gespräch entwickelt sich zu einer Art ungleicher Freundschaft. Man entdeckt Parallelen, die erschreckend sind. Die beiden sprechen über ihre Kindheit, das Farmleben, ihre Träume, niemals, oder nur andeutungsweise, über die geschehenen Taten.


    Es ist ein Roman, der aufzeigt, dass auch Mörder Menschen sind, der zeigt, wie Menschen zu Mördern werden können. Der Roman nimmt uns mit in das ländliche Leben der USA. Wie schon angedeutet, beschreibt der Autor Land und Leute, das Leben zwischen Weizenfeldern - dort wo der nächste Nachbar erst in einigen Kilometern zu erreichen ist. Die Sorgen und Nöte der Bevölkerung in diesen Landstrichen kristallisieren sich aus diesen Gesprächen genauso heraus, wie die Einsamkeit, die dort herrscht.



    Ich finde, wer ein außergewöhnliches Buch sucht, ist mit "Die rechte Hand des Teufels" gut beraten. Ich könnte mir diesen Roman auch sehr gut verfilmt vorstellen...



    :winken: Andreas

    Ich finde, es ist nur natürlich, dass man dieses Buch verfilmte. Der bildreiche und wortgewaltige Schreibstil drängt regelrecht dazu. In Dialogen fliegen die Worte - ohne literarisch zu wirken und den jeweiligen Sprecher zu benennen. Die Situationen im Buch muss man sich beim lesen vorstellen, um Gesprächen folgen zu können, was dank der geschriebenen Bilder gar nicht schwer ist - ein filmisches Buch ...


    Matthew Scudder ist so eine Art Privatdetektiv. Er hat keine Lizenz mehr und sein Leben verlief in den letzten Jahren nicht gerade Alkoholfrei. Doch er schafft es, trocken zu bleiben.Die Frau eines Drogenbarons wird entführt. Als dieser nach der Geldübergabe (er wurde erpresst) seine Frau als zerstückelte Leiche zurück erhält, gibt er Matthew Scudder den Auftrag, seine Peiniger zu suchen. Excop Scudder nimmt die Arbeit auf und stellt fest, dass diese Männer gefährliche Serienmörder sind. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...


    Wie der Titel des Thrillers schon verrät ist "Ruhet in Frieden, A Walk Among the Tombstones" ein knallharter Detektivroman, der, und das fand ich erstaunlich, den klassischen Detektiv (wie Philipp Marlowe oder Mike Hammer) in die Neuzeit holt.Der Roman wurde in Deutschland erstmals 1992 veröffentlicht. Man sollte die Entstehungszeit berücksichtigen, denn hier gilt es als hochmodern, ein Telefon mit Anklopffunktion zu besitzen.


    Alles in allem, ein Leseverknügen für alle, die harte Detektive mögen.


    :winken: Andreas

    @squirrell Ertappt: Es ist eine meiner Schwächen, mich manchmal etwas zu knapp auszudrücken ...


    Noch einige Worte zum Buch:
    Ich persönlich fand den Roman stellenweise etwas langatmig. Immer wieder gab es Rückblenden und Verweise auf die Handlungen der vorhergehenden Romane aus der Serie. Man kann es schon fast als Werbung für die älteren Romane auffassen.


    Trotzdem bin ich der Meinung, einem modernen Roman begegnet zu sein, weil sich hier ein Thema in den Vordergrund stellt, dass heute genauso alltäglich ist. Sicherlich haben wir uns schon oft Gedanken darum gemacht, ob Spendengelder da ankommen, wo sie sollen..


    Prinzipiell empfehle ich den Roman Lesern, die Gerichtsthriller (-krimis) mögen.


    :winken: Andreas

    Anne Perrys historischer Kriminalroman greift eine menschliche Schwäche auf, die damals genauso galt wie heute auch: Blindes Vertrauen (Glaube) in gesellschaftlich höher stehende Personen auch wenn diese ihre Macht offensichtlich missbrauchen.
    Das Buch gibt einige Denkanstöße, die gesellschaftliche Moral betreffend. Das Thema an sich lässt sich auch auf die heutige Zeit spiegeln ...


    Im vorliegenden Fall geht es um Verschwendung und Selbstbehalt von Spendengeldern, die ein Priester für wohltätige Zwecke sammelte. Er konnte seine Gläubiger sogar so beeinflussen, dass diese aus moralischen gründen mehr gaben, als sie konnten.


    Klappentext (von amazon.de übernommen):
    Inspector William Monks engster Vertrauter, Sir Oliver Rathbone, ist zum Richter aufgestiegen und steht vor seiner bislang größten Herausforderung: Ein charismatischer Pastor wird der Korruption angeklagt. Er soll seinen Gemeindemitgliedern Spenden abgepresst, einige gar in den Ruin getrieben haben. Anfangs spricht alles gegen den Geistlichen, dann, plötzlich, wendet sich das Blatt – der Fall scheint verloren. Bis Rathbone erkennt, dass er im Besitz eines Beweismittels ist, mit dem er den Verlauf des Prozesses ändern und die Wahrheit ans Licht bringen könnte. Doch damit bringt Rathbone nicht nur sich selbst, sondern auch seinen Freund Monk in höchste Gefahr …


    :winken: Andreas

    Nun ist es soweit: Das Kapstadt – Krimi – Fieber hat mich eingeholt.
    Bennie Griessel, der wohl beste Polizist der südafrikanischen Stadt, hat etwas von Detektiv Columbo – nur ist er moderner und neben der Polizeiarbeit mit allerlei privaten Problemen behaftet.


    Diesmal werden drei Bodyguards, auf einem vor den Stadttoren liegenden Weingut, auf brutalste Art und Weise umgebracht. Die Handschrift des Mörders: Patronenhülsen, auf denen eine aufgerichtete Cobra eingraviert ist.
    Als Bennie endlich herausfindet, wen diese Leibwächter eigentlich bewachen sollten, schaltet sich plötzlich der südafrikanische Geheimdienst ein.
    Und dann gibt es da noch einen Taschendieb, der zufällig zwischen die Fronten gerät …


    “Cobra” beschäftigt sich nicht nur mit dem Kriminalfall im Allgemeinen. Meyer lässt seine Hauptfigur auch an der aktuellen politischen Lage im Land zweifeln und zieht Parallelen zu der Zeit, als die Apartheid im Land herrschte. Außerdem kritisiert er den Missbrauch moderner Technik, sprich Überwachung von Handys, Standortlokalisierung ohne Einverständnis des Betreffenden usw.

    Dem kann ich nur zustimmen: Ein sehr empfehlenswerter Roman, der sich vom Krimiallerlei deutlich abhebt.
    Der politische Hintergrund des Romanes machte mich neugierig und gefiel mir absolut...


    Zuerst Fand ich mich in einem Schwarz-Weiß-Film: Barcelona, 1952. Spanien wird von Franco regiert, Zeitungen und Zeitschriften unterliegen der Zensur. Bis dahin folgt das Buch jenen, die ähnliche Themen behandeln.


    Doch plötzlich erwacht meine Zeitreise zum Leben, es wird bunt um mich herum.
    Die junge Journalistin Ana Marti übernimmt die Berichterstattung über einen Mordfall an einer bekannten Witwe. Es ist ihr erster Kriminalfall.


    Schon bald ist Ana enttäuscht: Ihre Arbeit erstreckt sich nur auf das Ausformulieren der Tatsachen, die sie laut Polizei veröffentlichen darf. Zu allem Überfluss ist man im Kommissariat von einer fadenscheinigen Lösung überzeugt und legt diesen Fall zu den Akten.


    Als jedoch gewisse Briefe im Nachlass der Toten gefunden werden, beginnt Ana auf eigene Faust zu ermitteln. Sie glaubt an keine einfache Lösung. Hilfe sucht sie bei ihrer Cousine Beatriz, eine Sprachwissenschaftlerin. Nach der Analyse der gefundenen Briefe schweben die beiden Frauen in Lebensgefahr – sie sind einem Geheimnis gefährlich nahe gekommen.
    Jetzt kann sie nur noch eines retten: Die Macht der Sprache.

    Boone Daniels ist ein Lebemann. Morgens hängt er mit seinen Kumpels am Pacific Beach, San Diego, Kalifornien rum, um mit seinem Surfbrett über möglichst große Wellen zu reiten. Am Pacific Beach gilt er als Legende unter den Surfern.
    Sein Privatdetektivunternehmen wirft kaum Geld ab, er ist chronisch Pleite.


    Die Surfgemeinde trauert um einen der Ihren: Der Profisurfer K2 aus Hawai wurde brutal erschlagen. Gleichzeitig erhält Boone einen Auftrag, den er eigentlich nicht ausführen will. Der Privatdetektiv soll die Frau eines Freundes beschatten und Ehebruch nachweisen…
    Boone verstrickt sich immer tiefer in beide Fälle, findet sich plötzlich in einer Situation wieder, die ihm gar nicht gefällt: Er muss gegen seine eigene Surfgemeinde ermitteln.


    Das Buch hat mir gefallen. Die Figur Boone Daniels zauberte mir beim lesen immer ein Gesicht vor Augen: Magnum P.I. aus dem Fernsehen. Vielleicht diente Thomas Magnum als Vorlage für Boone Daniels …

    Es stimmt, der Klappentext ist etwas irreführend. Das beeinträchtigt das Buch aber überhaupt nicht.
    Ich las den Abenteuerroman - ich war froh, so etwas nach langer Zeit im Handel wieder entdeckt zu haben - an einem Tag. Das zeigt, wie spannend das Buch ist, wie weit es mich in meinen Bann gezogen hatte. Manchmal zog ich den Kopf ein, weil ich glaubte, eine Kanonenkugel würde über mir hinweg fliegen. Ich schmeckte sogar das Salz des Meeres ...

    Es ist schon eine Ewigkeit her, dass ich dieses Buch las. Es war mein erster Wolfgang Burger Krimi.
    Damals war ich ganz fasziniert von diesen Geschichten und wartete sehnsüchtig auf die Folgebände. Allerdings langweilte mich das ganze nachdem ich drei weitere Bücher dieser Serie gelesen habe..


    Die Idee eines bombenlegenden Attentäters mitten im Berufsverkehr finde ich allerdings noch immer spannend. Manchmal denke ich noch heute daran, was wohl wäre, würde gerade jetzt die Brücke, unter der ich gerade im Auto sitzend und im Berufsverkehr steckend, gesprengt?
    Nicht auszudenken ...


    :winken: Andreas

    Ich habe das Buch erst jetzt gelesen und fand es einfach schön.
    Der Roman glänzt mit intelligentem Witz, Sachverstand (es geht um geschaffene Literatur, um die baldige Vermählung von Achim von Arnim und Bettine Bretano, am Ende um Schillers Tod - alles nachvollziehbare Fakten) und Abenteuer. Es macht einfach Spaß, mit Goethe nach Mainz zu reiten, mit Schiller während eines Gefechts in den Rhein zu stürzen ...


    :winken: Andreas