Beiträge von Pickwick

    Ich habe das Buch schon vor ein paar Monaten gelesen, habe jetzt aber gerade festgestellt, dass meine Meinung von der der vorherigen Rezensenten deutlich abweicht, und möchte daher doch noch ein paar Sätze dazu schreiben.


    Zur Handlung: Die Idee mit dem imaginären Freund aus der Kindheit, der plötzlich im Erwachsenenalter wieder in Janes Leben auftaucht, finde ich ganz niedlich. Aber viel mehr Positives fällt mir zur Geschichte nicht ein. Die Umsetzung ist nicht sonderlich kreativ, die Figuren und Dialoge denkbar flach und klischeeüberladen.

    Protagonistin Jane wirkt, als könne sie sich ohne Zustimmung ihrer Mutter kaum die Schuhe selber zubinden. Seitdem ihr unsichtbarer Freund sie als Kind verlassen musste, scheint sie sich eher rückwärts als vorwärts entwickelt zu haben:roll:

    Die Figur der Mutter ist das Modell "egozentrisch, gefühlskalt, abwesend", was zu sehr vorhersehbaren Konflikten mit ihrer Tochter führt, die doch eigentlich nur von Mami in den Arm genommen werden will.

    Positiv ist, die Lovestory entwickelt sich verhältnismäßig rasch und lässt sich ratzfatz lesen (hätte es sich auch noch gezogen, hätte ich es nicht zu Ende gelesen).

    Es kommt, wie man es im Grunde schon beim Lesen des Klappentexts ahnt, girl meets boy und sie lebten glücklich... Nur leider trifft in diesem Fall völlig unselbstständiges Mauerblümchen auf unfassbar charismatischen Mann und schöpft ihr gesamtes Selbstwertgefühl allein aus der bloßen Anwesenheit dieses Mannes... *gähn:sleep:

    Ach ja, es mag ein Tick von mir sein, aber ich finde, wir haben auch wirklich mehr als genug Bücher, in denen das Glück der Heldin an den Verlust von ein paar Kilos gekoppelt ist. Geht es noch oberflächlicher? :roll:#-o


    Zum Schreibstil: Wenn man gut erzählen kann, muss man das Rad nicht neu erfinden. Es mag sich bisher vielleicht nicht so angehört haben, aber eine gut geschriebene Romanze kann mich durchaus begeistern. Aber hier ist auch der Stil denkbar anspruchslos. Es mag einiges in der Übersetzung verloren gehen, aber Floskeln wie "sie verließ die Wohnung auf dem gleichen Weg, auf dem sie gekommen war" (ja wie auch sonst, in einem Hochhaus- durchs Fenster oder den Kamin vielleicht?), rufen bei mir höchstens unfreiwillige Belustigung hervor. Und bei schmalzigem Unsinn wie "ihr zauberhaftes Lächeln passte gut zu ihren grünen Augen" (ein Glück, dass sie keine braunen Augen hat. Und man kennt ja auch diese Fälle, wo Menschen toll lächeln, aber es passt einfach nicht zu ihren Ohren oder der neuen Frisur...), bin ich endgültig raus, das kann ich nicht mehr ernst nehmen.


    Fazit: Wer dringend etwas braucht, dass er/sie im Halbschlaf schnell lesen kann, ohne etwas zu verpassen, der kann mit diesem Werk nichts falsch machen. Aber ich finde, es gibt so viele deutlich lohnenswertere Liebesgeschichten, da kann man über diese hier getrost hinwegsehen.

    Gutmütig habe ich zunächst zwei Sterne vergeben, aber rückblickend muss ich das leider nochmal korrigieren, es hat in meinen Augen nicht mehr verdient als :bewertung1von5::bewertungHalb:

    269. Ein Cover, das Deiner Meinung nach überhaupt nicht zur erzählten Geschichte passt

    Dieses Cover ist einfach nur nichtssagend und hat meiner Meinung keinen Bezug zur Geschichte.

    Eine große Aussage hat es wirklich nicht, da gebe ich dir Recht. Aber einen Bezug zur Geschichte haben die (Engels)federn ja schon, zumindest zur Rahmenhandlung, die sich die Autorin ausgedacht hat, wenn auch nicht zu Shakespeare.


    Mit diesen Füßen kann ich wiederum nichts anfangen. Was haben die mit Leo und Emmi zu tun?:scratch:

    268. Das letzte Buch, das du abgebrochen oder sehr negativ bewertet hast

    Ich habe 2 Sterne an das Buch vergeben, aber wohl auch nur, weil ich es stückchenweise morgens um 7 im Bus gelesen habe und so oft nicht ganz bei der Sache war, denn rückblickend würde ich sogar noch ein halbes Sternchen abziehen. Die Geschichte war einfach flach und nichtssagend.

    Geschrieben und gelesen von Stephen Fry, da ist man ja schon fast automatisch auf der sicheren Seite.

    Auch wenn ich mir beim ersten Hören nicht mal die Hälfte der ganzen Namen und Zusammenhänge merken konnte, war es ein sehr unterhaltsames, oft lustiges und informatives Hörvergnügen. Werde ich auf jeden Fall noch öfter anhören.

    Ich kann nur ein paar Brocken Spanisch, habe aber einfach mal amazon in Spanien durchsucht und dort werden von ihr fast nur englische Bücher angeboten, daher vermute ich, dass vieles gar nicht übersetzt wurde.

    Inhalt:

    Mara ist Schriftstellerin und kommt seit vielen Jahren auf die kleine kroatische Insel, um dort den Sommer zu verbringen und an ihrem nächsten Buch zu arbeiten. In diesem Jahr ist ihr Kopf allerdings völlig leer und so lässt sie sich erstmal treiben.

    Andrej reist normalerweise als Fotograf durch die Welt und ist nirgendwo richtig zu Hause, aber er fühlt sich ausgebrannt und so verschlägt es auch ihn auf die Insel.

    Begleitet vom stetig wechselnden Wind lernen Mara und Andrej sich kennen und lieben und Mara taucht mehr und mehr ein in Andrejs Familiengeschichte, die eng mit der Vergangenheit der Insel verbunden ist.


    Meine Meinung:

    Ich bin auch einige Tage nach Beenden des Buches immer noch völlig hin und weg von der Atmosphäre der Geschichte. Cerha schafft es, die Stimmung dieses Inselsommers, inklusive Geräuschen, Gerüchen und Geschmäcken, so plastisch darzustellen, dass es sich anfühlt wie Urlaub zwischen zwei Buchdeckeln. Zugegeben, das momentane Wetter trägt das übrige dazu bei, dass ich mich den Charakteren unheimlich nah gefühlt und das Lesen richtig zelibriert habe, um die Insel nur ja nicht zu schnell verlassen zu müssen. Nach dem Lesen hätte ich am liebsten die Koffer gepackt und wäre sofort auf diese Insel gedüst.


    Der Großteil der Geschichte wird aus Maras Sicht erzählt, ein paar Kapitel auch aus Andrejs Sicht, sodass man einen Einblick erhält, wie unterschiedlich es den beiden mit ihrem Aufenthalt auf der Insel geht. Die Handlung ist sehr reduziert, man kocht, schwimmt, redet, es gibt ein Fest, man erforscht die Insel... im Vordergrund steht dabei, was es in den Figuren auslöst. Die Geschichte entwickelt sich langsam und behutsam, ohne zäh zu werden und fühlt sich ein bisschen an, wie ein einziger nicht enden wollender Sommertag.


    Besonders schön fand ich die absolut unkitschige und recht ungewöhnliche Beziehung zwischen Mara und Andrej. Ebenso wie die Winde Bora und Jugo sich abwechseln und der Insel ein sehr abwechslungsreiches Wetter bescheren, wechselt auch die Beziehung der beiden zueinander, sie entfernen sich, finden wieder zusammen, rütteln einander auf, missverstehen sich und behalten dabei trotzdem die ganze Zeit eine gewisse Unabhängigkeit.


    Eine weitere spannende Ebene erhält der Roman, als Andrejs Mutter auf die Insel kommt und mit ihr die Geschichte der kroatischen Auswanderer. Ohne dass man das Gefühl hat ein Geschichtsbuch zu lesen, verbindet Cerha die historischen Fakten geschickt mit den Erlebnissen der Figuren, sodass am Ende Mara mehr über "ihre" Insel weiß, Andrej mehr über seine Herkunft und er der Leser ein klein wenig mehr über kroatische Geschichte.


    Einen einzigen Kritikpunkt habe ich am Schluss dann doch noch:wink: Die Autorin neigt gelegentlich zu ausschweifenden Beschreibungen und manchmal geht es etwas mit ihr durch, sodass so ein Satz entsteht:

    Zitat

    Während ich da saß und Milan und Ivan beim Tanzen zusah, überschwemmte mich eine Welle von Sehnsucht, eine Welle von der Größe, wie sie im Mittelmeer niemals vorkommt, nicht einmal während der schlimmsten Winterbora, eine Sehnsucht, die nicht eine Quelle, sondern ein ganzes Quellgebiet zu haben schien und einen Fluss von der Breite des Mississippi speiste, mit all dem schlammigen Grund meiner Kindheit, dem obskuren Treibgut meiner Jugend und des frühen Erwachsenenalters, das in diversen Stromschnellen zwischen Felsblöcken hängen geblieben war, und den mit brackigem Wasser gefüllten Nebenarmen meines gegenwärtigen Lebens, die nirgendwohin führten.

    :roll: Das ist für mein Gefühl des Guten zu viel, aber da es Einzelfälle bleiben, kann ich da entspannt drüber wegsehen.


    Fazit:

    Wer überwiegend rasante Handlungen mag, dem rate ich dringend ab, dieses Buch zur Hand zu nehmen, es sei denn er/sie leidet an Schlafstörungen und braucht was zur Beruhigung. Ansonsten lege ich jedem dieses Buch ans Herz, der ausspannen, sich auf eine Insel träumen und so richtig vom Wind durchpusten lassen will.

    Mein absolutes Sommerhighlight bisher, volle :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Die 42. Tage der Deutschen Literatur sind vorbei und die Preise gingen dieses Jahr an:


    Tanja Maljartschuk - Ingeborg-Bachmann-Preis

    Bov Bjerg - Deutschlandfunkpreis

    Özlem Özgül Dündar - Kelag-Preis

    Anna Stern - 3sat-Preis

    Raphaela Edelbauer - Publikumspreis


    Alle Texte zum Nachlesen gibt es hier.

    beim durchschauen, stelle ich die dann schon automatisch in ordentliche Reihe auf

    Schön zu hören. :friends:Ich dachte immer, ich wäre die einzige, die sie sorgsam in Reihen stellt. Aber nicht aus Ordnungsliebe, sondern weil es die einzige Möglichkeit ist, sicher zu sein, dass ich wirklich jedes in der Hand hatte.

    Ziemlich nutzlos, das Ganze. Beim nächsten Einkauf fliegen wieder alle kreuz und quer durch die Kiste.

    Das Phänomen scheint weiter verbreitet als ich dachte:loool: Ich hab ja mal im Buchhandel gejobt und seitdem hab ich da echt ne Macke. Überall sortiere ich Bücher, rücke Stapel gerade und packe verstellte Bücher wieder an ihren Platz :uups:. Wenn ich mit anderen Menschen unterwegs bin, verlieren die meist irgendwann die Geduld und versuchen mich wegzuzerren, während ich noch schnell mit der Fingerspitze ein Buch zurechtstupse.

    Ach ja, Ende letzter Woche habe ich noch die "Ladenhüterin" in einem Zug durchgelesen. Sie hat mir sehr gut gefallen, pralaya ! Von der Autorin möchte ich gerne noch mehr lesen, der Roman hätte für mich gut und gerne noch 400 Seiten mehr haben dürfen. Aber auf der anderen Seite hatte dieses Kurze, Episodenhafte auch etwas. :thumleft:

    Ziemlich genau das gleiche hat meine Freundin, die es mir empfohlen hat, auch gesagt, jetzt bin ich noch gespannter, es zu lesen.

    Ich freue mich auf den Herbst, ich bin einfach kein Sommermensch :-?

    Ich freu mich immer auf den Sommer und sobald es dann drei Tage heiß ist, fang ich an zu jammern#-oHier ist und bleibt es heiß, daher war ich heute noch kaum draußen und werde mich jetzt erst mit einem großen Glas Eistee in den Garten wagen und hoffentlich mein Buch beenden. In der Geschichte ist es auch sehr heiß, vielleicht sollte ich mal was "Cooleres" lesen. Letztes Jahr habe ich mir Dan Browns "Meteor" angehört, um der Hitze zu trotzen:lol:

    Hatte ich heute schon, danke :D Bin beim Wäsche aufhängen in das Loch getreten, aus dem wir letztens die Wurzel ausgegraben haben. Offenbar haben wir das nicht sorgfältig genug zugeschüttet und es hatte sich Gießwasser gesammelt *platschmatsch :lol:

    Hast du eine Matschburg gebaut? :lol:

    Ich habe es bei einer feuchtigkeitsspendenden Matschmaske für die Zehen belassen:wink:


    Auf die Bahn ist auch kein Verlass mehr. Mein Zug ist ausgefallen und als Ersatz haben sie mir eine viel schnellere Verbindung angeboten, jetzt hab ich viel weniger Lesezeit als geplant *Luxusproblem:loool:

    Wieso denn nur für die Kinder :lol: Ich will auch Matsch :lol:

    Hatte ich heute schon, danke:D Bin beim Wäsche aufhängen in das Loch getreten, aus dem wir letztens die Wurzel ausgegraben haben. Offenbar haben wir das nicht sorgfältig genug zugeschüttet und es hatte sich Gießwasser gesammelt *platschmatsch:lol:


    Ich muss heute Bewerbungen rausschicken und es kommen Freunde zum Abendessen, da wird das heute nichts mit dem Lesen, dabei würde ich doch so gerne weiter mit meinen Charakteren in Kroatien urlauben:flower: Naja, aber dafür fahre ich morgen und übermorgen Zug, da hol ich das dann alles wieder auf:loool:

    180. Ein Buch, dessen Verfilmung enttäuschend war

    Das Buch hat eine unheimlich dichte Atmosphäre. Beim Lesen hatte ich immer das Gefühl in dieser Nacht dabei zu sein, ich konnte das Fast Food Restaurant riechen, den Lärm im Club hören... obwohl ich das im Film direkt vor mir gesehen hab, hat mich das völlig kalt gelassen und ich konnte keine Beziehung zu den Charakteren aufbauen.