Beiträge von Peter-Pitsch

    Peter Pitsch

    Zufällige Begegnungen - Erotische Novelle

    Brighton Verlag

    ISBN 978-3-95876-915-1


    Rückseitentext:

    Am Anfang steht die Begegnung mit sich selbst. Barbara sieht sich konfrontiert mit der Sinnlosigkeit einer langen Ehe – an der Seite eines Mannes, der sich als Egomane und Chauvinist entpuppte. Nach einem Akt der Rebellion wagt sie endlich den Schritt in die Freiheit. Bald darauf trifft sie den zehn Jahre jüngeren Paul, ein Abenteurer und Herzensbrecher. Die Ereignisse überschlagen sich und Barbaras Dasein nimmt einen völlig neuen Verlauf.

    "Zufällige Begegnungen" ist die Geschichte einer Emanzipation und zugleich ein Kaleidoskop sexueller Begierden.

    (Nur für Erwachsene geeignet.)


    Peter Pitsch wurde in Herford geboren. Er lebte unter anderem in Berlin, Amsterdam und Rom. Während seines langjährigen Aufenthalts in Italien sammelte er Erfahrungen als Schauspieler, war an 12 Filmprojekten beteiligt und tourte mit einer Theatergruppe. Anschließend reiste er nach Dänemark und wohnte einige Jahre im Kopenhagener Künstlerviertel Vesterbro. Anfang der Neunziger veröffentlichte er sein erstes Buch, diverse Publikationen folgten. 2000 zog er nach Nykøbing auf der Insel Falster. Peter ist Mitglied in der dänischen Schriftstellervereinigung "stORDstrømmen". Seit 2011 gibt der Brighton Verlag seine Werke heraus. Neben dem literarischen Schreiben widmet er sich der bildenden Kunst. Peter betreibt eine Kunstgalerie in Nykøbings Latiner-Viertel.

    Rückentext:
    Schwimmende Ablagerungen der Hoffnung


    Nackt auf dem Strand
    zwischen Tonscherben
    und den untersten Quadern
    von Mithymnas verwittertem Stadtstaat –
    wie Adern unter alter Haut, übergehend
    ins blassere Blau des Horizonts
    während sich die violetten Disteln
    um die Beine schmiegen,
    im umgedrehten Kegel der Abendsonne
    erstrecken sich die Schwimmstöße
    in die zahlreichen Spuren unseres Lebens
    als Lichtschimmer übers ganze Gesichtsfeld.
    Und die Hautabschürfungen am Felsengrund
    sind keineswegs ein Traum.


    Rezension:
    Schon die bloße Beobachtung und Registrierung eines Objekts oder Zustandes führt zu einer Veränderung in Raum und Zeit. Ein einziger Flügelschlag, dessen Luftwirbelspur, und seine Auswirkung auf das Geschehen an einem anderen Ort. Im übertragenen Sinne: die Kraft eines Gedichts, seine Auswirkung auf die Vorgänge in einem anderen Geist.
    Des Dichters Motivation und sein jeweiliges Motiv, das diesem oder jenem Text zugrunde liegt, befinden sich nicht unbedingt im Einklang mit dem Auffassungssystem des Lesers. Der Interpretationsraum dahingegen ist dem Text immanent und folglich ein Resultat des erdichteten Sinnbilds. Thorvald Berthelsens kurze Prosatexte, Gedichte und vor allem seine Haikus sind komprimierte, facettenreiche Gedankengebilde, die unsere Realität durch abstrakte Anschauungsweisen aus den Angeln heben und einen Gegenentwurf zum herkömmlichen Sprachgebrauch (mit seinen Phrasen und Worthülsen) bilden. Dem Sinn im Unsinn auf der Spur – und umgekehrt –, während des Dichters Odyssee durch menschliche Einöden und abwegige Geisteszustände. Von unbegreiflichen Prozessen wie der Zellteilung inmitten absurd anmutender Alltagsszenarien. Über die Krümmung der Zeit oder dem Strang des genetischen Codes als Urgrund allen Bestehens. Bis hin zu Schwarzen Löchern und dem Big Bang, mit dem das Dasein seinen Anfang nahm. Den weiträumigen Ausdrucksweisen zum Trotz, sind weder die große Geste noch ein allumfassender Pathos am Werk, wenn Thorvald Berthelsen in seiner Lyrik auf das Unmögliche verweist. Manchmal das Verbotene, schier Unerträgliche mit intuitivem Gespür für die unsichtbaren Zusammenhänge unseres Erlebens auslotet. All dies geschieht in einer an und für sich unfassbaren Welt. Seine An-Deutungen zeigen immer wieder in eine andere, noch unerforschte, bislang unbenannte Richtung. Fern von dem Befinden, das ein von Pragmatismus und Gewöhnung korrumpierter „Verstand“ als Normalzustand uns weiszumachen gedenkt. Thorvald Berthelsen hat Collagen entworfen – in Text und Bild –, um die Wechselwirkung zwischen Ideengefüge und weltlichem Schein, zwischen dem Unbewussten und der Intention, dem Ursprung und dem Begreifen zu veranschaulichen. Einigen seiner Haikus hat er eine bildliche Entsprechung zur Seite gestellt. Ein Aufgebot fiebriger Visionen, Szenen aus unserer heimischen Begriffswelt im hineinprojizierten Kontrast zum Wirrwarr aus Symbolen und kulturellen Archetypen. Abbildungen von Katastrophen und unbestimmbaren Motiven in optischer und augenscheinlicher Verfremdung. Wie festgefroren in einer Parallelwelt. Sie spiegeln wider, was seine Dichterstimme auf subtilere Art zum Ausdruck bringt: eine fremdartige Imagination. Der Versuch einer Ergründung des Rätselhaften, eines Eintauchens ins bodenlose Sein. Den Blick abwendend von tröstlichen Wiederholungen, die das Alltagsleben offeriert – mit seinen gemächlichen und gesättigten Lebensweisen. Auch deshalb, weil die „Rettungsbojen“ mit nichts als Luft gefüllt sind und ihn – zwangsläufig – zurückholen an die seichte Oberflächlichkeit. Was ihn umtreibt, ist keine Sehnsucht nach Himmel oder Hölle, seine Beweggründe sind anderer Natur. Indem er seine Verwunderung so kompromisslos entblößt, hält Berthelsen sich den Zugriff der Banalität vom Leib. An deren Stelle tritt etwas Wesentliches, etwas, das in seinen Texten als unmittelbare Erfahrung überliefert ist.


    Peter Pitsch

    Rückentext:
    Die Weisen der modernen Intellektualität entspringen oftmals den Kalkülen des gestandenen Gehirns; dahingegen wohnt den Individualgedanken viel mehr eine Eigenheit des fühlenden Verstandes inne. Was uns im Einzelnen erklärt, das liegt nur ansatzweise auf der jeweiligen Hand im denkerpressten Argument. Es ist das Quäntchen philosophischen Gemüts in Ernst und Witz, das unsere Eigenheit durchtreibt, das sich dem Eingefleischten noch entzieht und uns als geistig Suchende der Frage offenbart:
    Wie scheucht uns Zeit durch das Bewusstsein?


    Rezension:
    „Untiefen trivialer Gedanken und Anekdoten um Zeit, Bewusstsein und das Leben.“


    Es sind Studien der Selbstaufgabe, das Bedürfnis, sich auch der Sprache im Sinne von Wortketten floskelhafter Wiederholungen zu entziehen. Nicht immerfort durch die Maschen altbewährter gedanklicher respektive sprachlicher Strukturen die Außenwelt zu betrachten. Dahingegen zu erfassen, wie sich die Innenwelt darin verschanzt hat. Auf den Grunde gehend, die Suche eines Menschen nach festem Halt, nach einem Begreifen und nach Begriffen, ohne seine Individualität an einbetonierten Standpunkten festzuzurren. Ein zugleich sinnvolles wie sinnloses Unterfangen für jenen Dichter, dem längst alle Wurzeln und Stricke abhanden gekommen sind beim Durchreisen und Durchmessen einer Welt, die ihm eine VIELDEUTIGKEIT wohl aufzeigt, doch darin die Freiheit der Existenz allenfalls im Selbstverlust gestattet.


    „Da stehe ich, entwurzelt schon seit langer Zeit, vor einem Grund und Boden, der mir nichts mehr sagen will. Mein Blick allein, noch kaum gefasst, ersucht die alten Wege und die Winkel durch ein Haus, das die Vergangenheit längst mit sich nahm.“


    Sinnvoll, irgendwie, weil der Versuch ohnehin zur schieren Notwendigkeit geworden ist. Sinnlos wiederum, weil das vermeintliche Ziel für alle Zeiten unerreichbar bleibt. In diesem Widerspruch will der heimatlose Dichter sich zurechtfinden – zu Recht etwas finden wollen. Was bliebe ihm anderes übrig? Im Bewusstsein, dass Worte nur als Ausgangspunkt freier (?) Assoziationen den Bedürfnissen des „Umherirrenden“ Genüge tun, gerät die angestrebte Schwerelosigkeit (des Denkens) als transzendente Kraft zum Paradox. Das Mittel der Verständigung, die Sprache, gibt ihm nämlich vor, was er Wort für Wort am liebsten zu vermeiden gedenkt. Selbstironisch vermerkt Lorenz Filius deshalb schon im Zusatz des Rückentextes seines Werkes:
    „Durch solche Umstandskrämereien müssen die Gedanken und Geschichten dieses Buches.“


    So ist es. In dieser angestrebt schwerelosen Ungebundenheit sich selbst als reflektierendes Wesen am Urgrund des Seins beziehungsweise in den Untiefen geistigen Bestehens festmachen zu wollen, eben diese Möglichkeit weist Filius mit jedem neuen An-Satz wieder von sich. Gerade darin ist seine Einmaligkeit zu FINDEN.
    Da stehe ich und denke, denn ich kann nicht anders. Und anders will ich denken, weil ich es kann.
    Von Eigenheit durchtrieben.


    Peter Pitsch

    Eingangs möchte ich eine einzelne Zeile aus Gerda Smorras Bild- und Lyrikband "Inselgedichte" hervorheben, die meine Faszination bei der Betrachtung ihres Werkes trefflich herauskristallisiert:
    " ... wiesen haben ein grün eingefangen das kaum zu glauben ist ... "
    Weder das Prädikat "Buch" noch ein technisch-kühler Begriff wie "Druckerzeugnis" vermögen diesem durch sensible und feinfühlige Gestaltung hervorgebrachten Kunstwerk annähernd gerecht zu werden. Dennoch werde ich mich davor hüten, diesem ausdrucksstarkem Konzentrat eines Insellebens in visueller und lyrischer Form mit allzu viel Pathos zu Leibe zu rücken. Schönheit, ja, dergleichen gibt es auch hier in diesem sehr individuellen, Seite für Seite erschaffenen Werk. Die Sonnenaufgänge (respektive Untergänge), die Himmel und Wasser mit flammenden Tönen färben, darin das Auge schwelgt und die Sinne eine unbestimmte Sehnsucht widerspiegeln. Aber Gerda Smorra stellt – in tief-menschlicher Dualität – diesen betörenden Impressionen auch mal granitschwarze Seiten gegenüber, auf denen die poetischen Zeilen in weißer Kursivschrift wie ausgestanzt und zugleich doch arg zerbrechlich wirken.
    "mein land zerfließt in absurde grenzen
    und fängt mich ein und gibt mich preis
    mein ruf verirrt sich in der weite
    und prallt totleer auf mich zurück ... "


    Das atmosphärische Farbspiel der eingefangenen Augenblicke (in) einer Landschaft und des Daseins auf der Insel Pellworm findet ansonsten ihre jeweilige Ergänzung auf den daneben liegenden, in harmonisierenden Farbtönen gehaltenen beschriebenen Seiten. Ein Spektrum, das jedes Textbild bald kraftvoll bis dramatisch, bald zärtlich nuanciert einbettet. Die Dichterin hat hinsichtlich der Gestaltung gewissermaßen nichts dem Zufall überlassen ... und doch, so scheint es, haben der Zufall (den wir gemeinhin Leben nennen) und die Wirkungskräfte der Natur Einzug gehalten unter der VERWIRKLICHUNG dieses Bild- und Lyrikbands, indem sie Wahrnehmung und Geist gleichermaßen durchdringen – ähnlich dem "Aprilnebel" etwa, in dem es heißt:
    nicht nur / der Zauber dieser anderen Welt / das ahnen der vertauschbarkeit / von raum und zeit / von sein und traum / nicht nur / der schauer alter märchen / qicksand und höher steigt die flut / auch / dass der weg vertraut ist / nichts / kann verloren gehen.
    Die Seiten atmen im Zyklus der Gezeiten, der Erde Drehung, der Wechsel der Jahreszeiten, und mittendrin das Wort der Dichterin, nicht schwermütig, nicht übermütig leicht, nur einfach da, ganz dicht am Inneren, ganz dicht am Äußeren, ganz nah ... wie der "Austernfischerschrei".


    Peter Pitsch

    Unter der Bezeichnung „LYS OVER LOLLAND“ findet einmal jährlich im Südosten Dänemarks ein professionelles Kunst- und Kulturfestival statt. Dieses Event auf den Inseln Lolland und Falster wird getragen von der Zusammenarbeit lokaler bzw. internationaler Künstler, freiwilliger Helfer und Sponsoren unter der Leitung von Susanne Grue Jørgensen und ihren Mitarbeitern. Ziel der Veranstaltung ist es: „Sowohl dänische als auch internationale Kunst auf hohem Niveau zu präsentieren, ebenso experimentierend wie an ein breites Publikum gerichtet. Bestehend aus Kunstausstellungen, Konzerten, Filmpremieren und Veranstaltungen.“


    Im Jahr 2015 sammelte das Team seine kreativen Kräfte in den Innenräumen einer still gelegten Zuckerfabrik, die ihnen für das Projekt seitens der Besitzer Pia und Martin Skibsted zur Verfügung gestellt worden war. Das Zusammenspiel dieser großräumigen und rohen Kulisse mit moderner Kunst in ihren vielfältigen Facetten hinterließ bei allen Besuchern einen bleibenden Eindruck. Thema der Ausstellung war „Der Phönix“, ein mythologischer Vogel, der verbrennt und dann aus der eigenen Asche neu ersteht und in den Himmel aufsteigt. Einmalige Impressionen, die anhand dieses Buches weiteren Kunstliebhabern zugänglich gemacht werden und den Einsatz vieler an der Ausstellung Beteiligten angemessen würdigen.

    Ehe ich's vergesse
    Brighton Verlag
    80 Seiten


    Rückentext:
    Ehe der Wirt des Theatercafés naht
    mit einem Espresso Macchiato und
    lächelnd meine Gedankenfolge bricht
    erreicht mich die Erinnerung an dich
    nicht weil der Schmerz des Verlustes
    noch einmal das Gemüt durchmisst
    die eigene Verletzbarkeit freilegt
    auch nicht, weil nach deinem Fortgang
    Jahre absurderweise vergangen sind
    die Erlebnisse sich aneinanderreihten
    ähnlich den Kleiderfetzen im
    Wunderbaumduft eines Secondhandshops.
    Vielmehr ist es die nüchterne
    Vergegenwärtigung
    die mich jählings bei den Haarwurzeln packt
    und ein Anflug von Erschrockenheit
    in Anbetracht meines maßlosen Vergessens.


    Leseprobe:
    Beim Hinausgehen
    (ich hätt' es lieber lassen sollen!)
    wagte ich noch einen Blick zurück:
    du, unter all den Omas und Opas
    zusammengesunken auf deinem Stuhl
    knochenbleich und dement
    ohne zu wissen wieso
    ohne zu wissen weshalb.
    Am jenseitigen Ende des Saals
    zwei Schaufensterpuppen
    ausgestanzte Plastikfratzen
    das sinnlose Lächeln zielend
    über die ergrauten Köpfe hinweg
    und ich, jäh getroffen, dachte an
    zahllose Tage und Nächte
    dem Verständnis entzogen
    unbegreifliche Mimikry
    Randzone des Bewusstseins
    Schemen unter lauter Schemen.

    Südfalster ist der Ort für Ästhetiker und den suchenden Menschen
    Gedesby im Süden Falsters wurde zu dem Ort für den deutschen Künstler Peter Pitsch, nachdem er zuvor ausschließlich in europäischen Großstädten gewohnt hatte. Das Resultat seiner Begeisterung für die „Südseeinseln“ Dänemarks ist ein untraditioneller Reiseführer über Lolland und Falster.


    Es entspricht einer Seltenheit, wenn ein Neuzuwanderer eine derartige Begeisterung für den neuen Wohnort aufbringt, dass er einen ausführlichen Reiseführer über Natur und Kultur der Gegend herausbringt mit dem Anliegen, andere Menschen an jenen Erlebnissen, die das eigene Leben bereichern, teilhaben zu lassen.
    Dennoch kann so etwas vorkommen – Peter Pitsch hat dies getan. Er hat einen Reiseführer über Lolland-Falster geschrieben, weil er nicht anders konnte.
    „Mein Reiseführer ist ein Ausdruck der Liebe zu diesem Ort – Dänemarks Südseeinseln. Es ist ein persönliches Buch geworden, das im Gegensatz zu den gängigen Reiseführern, welche Wind und Wetter zu gleichen Teilen abwägen, die Orte hervorhebt, die mir persönlich am interessantesten erscheinen“, erzählt Peter Pitsch. Der Reiseführer GEDESBY ist dicht bestückt mit schönen Fotografien und Beschreibungen von Stadt- und Landleben auf Lolland & Falster, verfasst in dänischer und deutscher Sprache, denn der Autor stammt aus Deutschland.



    Peter Pitsch wurde in Herford im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen geboren. Als junger Mann zog er nach Berlin, anschließend wohnte er in Amsterdam und danach in Rom, wo er ein dänisches Mädchen kennenlernte, das später zu seiner Frau wurde. Gemeinsam reisten sie von Rom nach Kopenhagen und lebten dort mehrere Jahre im Stadtteil „Vesterbro“.
    „Hier war es unerträglich. Zu viele Leute und zu viel Lärm“, berichtet Peter Pitsch, und fügt hinzu, wie sehr sich beide danach sehnten, die Stadt zugunsten einer ruhigeren Umgebung zu verlassen. Am Anfang der Neunziger verbrachten sie einige Wochen in einem Ferienhaus am Rande des kleinen Ferienortes Marielyst – und hier machte Peter Pitsch eine entscheidende Erfahrung.
    „Die Stille und die Natur lenkten meine Gedanken und Betrachtungen in eine existentielle Richtung. Mir wurde die Unzulänglichkeit meines rastlosen Stadtlebens bewusst.“ Dieses Erlebnis und die damit verbundene Erkenntnis veranlassten ihn einige Jahre darauf, im Nachbarort Gedesby ein Ferienhaus zu erwerben und wiederum etwas später ein Haus im Zentrum der falsterischen Kleinstadt Nykøbing.
    Endlich raus aus der Großstadt – auch auf diese Erfahrung geht Peter Pitsch im Vorwort seines Reiseführers ein:


    Aufmerksam und reflektierend
    Peter Pitsch ist ein suchender Mensch – und er hat wieder zu sich selbst gefunden. Dies wird deutlich, als ich an einem warmen Sommertag in seinem Garten in Nykøbing sitze und wir unterm Sonnenschirm ein Gespräch führen. Ein echter Austausch. Peter Pitsch ist ein aufmerksamer und reflektierender Mensch. Er ist Schriftsteller, Künstler, Fotograf, er gestaltet Buchumschläge und arbeitet nebenbei als Übersetzer. Er ist Mitglied sowohl in der lokalen Schriftstellervereinigung „stORDstrømmen“ als auch in der Künstlergruppe „FeLoFa“, die eine Zusammenarbeit zwischen deutschen und dänischen Künstlern der Inseln Fehmarn beziehungsweise Lolland und Falster fördert.
    Er schreibt Romane, Gedichte, Kinderbücher und Texte für Anthologien (z.B. „stRODstrømmen antologi 2015“). Sein erstes Buch, eine Lyriksammlung, erschien 1993. Mithin veröffentlicht er ein bis zwei Bücher jährlich im deutschen Brighton Verlag, der ihn seit 2011 bei all seinen Projekten unterstützt.
    Eine seiner jüngsten Veröffentlichungen ist der Bildband LICHT ÜBER LOLLAND (LYS OVER LOLLAND) – Fotografien von Kunstwerken, die 2015 in der ehemaligen Zuckerfabrik in Sakskøbing während der gleichnamigen Kunstausstellung ausgestellt wurden.


    GEDESBY
    Die Publikation GEDESBY mit dem Untertitel „Danmark for livsnydere/Dänemark für Schöngeister“ ist in der Tat ein Reiseführer der besonderen Art. Peter Pitsch ist ein fähiger Fotograf. Seine Fotografien sind – ebenso wie die Begleittexte – eine Mischung aus Dokumentation, faktische Hinweise und Veranschaulichungen bzw. persönliche Anschauungen. Demnach eine ebenso praktische (ein Reiseführer sollte diesen Anspruch an sich haben) wie interessante Ferienlektüre. Man kommt dem Verfasser nah und man wähnt sich in guter Gesellschaft. Seine aufrichtige Liebe zu den „Südseeinseln“ färbt ab – und sie wirkt inspirierend.


    Die Buchhändler „Bog & Idé“ und „Arnold Busk“ in Nykøbing haben den Reiseführer GEDESBY vorrätig.
    Weitere Infos zum Buch: gedesby-lolland-falster.jimdo.com
    Erfahren Sie mehr über Peter Pitsch: peter-pitsch-schriftsteller.jimdo.com


    ERHVERV & KULTUR (BERUF & KULTUR)
    Monatszeitschrift, Juli 2016.
    Text und Porträtfoto: Bjarne Winther

    Klappentext:
    Hätte sie bloß nicht Abend für Abend ihre Knödel gekocht! Nach sechs Wochen auf See hat die Schiffsbesatzung mehr als genug von Gertrudes Hausmannskost. Beim Kapitän indes, dem großen Knödel-Kenner, stoßen sämtliche Proteste auf taube Ohren. Die Matrosen stecken ihre Köpfe zusammen und beschließen, die alte Dame loszuwerden. Des Nachts tragen sie Gertrude und ihren Hund Wilmar aus der Kajüte und setzen die zwei auf offener See aus. Tags darauf erwachen beide in einem winzigen Schlauchboot, auf und ab schaukelnd, umgeben von endlosen Wassermassen und Abertausend Wellenkämmen. Damit nicht genug: sie befinden sich ausgerechnet im Zentrum des "Bermudadreiecks"! Eines magischen Ortes, wo laut Überlieferung die seltsamsten Dinge geschehen. Oder sind diese Sagen nichts als Seemannsgarn?


    Anmerkung: "Gertrude und Wilmar und das Bermudadreieck" ist die Fortsetzung der ersten beiden Bücher einer Abenteuer-Serie mit der lustigen alten Dame im Zentrum. Der dritte Teil kann unabhängig von der Vorgeschichte gelesen und begriffen werden.
    Es handelt sich um eine Hardcover-Ausgabe mit 60 durchgehend farbig gestalteten Seiten inkl. 12 Illustrationen. Empfohlenes Alter: 5 - 11 Jahre.

    Zwischen Pop Art, Expressionismus und Computerkunst.
    Am Schaltpult einer expressiven Bildbehandlung entstanden farbintensive Stimmungsbilder. Neben den 66 Hauptwerken umfasst das Buch weitere Motive, die ergänzend den jeweiligen Themen zugeordnet sind. Kurze beigefügte Textpassagen verleihen den Motiven eine persönliche Note und bilden eine Kombination aus lyrischen Versen und visuellen Kompositionen.
    Die Arbeiten dieses Bildbands fallen, im Sinne zeitgenössischer oder angewandter Kunst, unter den Begriff „Digitale Bildkunst“ – Berührungsfläche der digitalen Fotografie und malerischer Ausdrucksformen einschließlich Graffiti. Sie wurden größtenteils aus selbst angefertigten digitalen Bildelementen, Farbkombinationen und Fotografien zusammengestellt. Diese übereinandergelegten Motive ergeben poetische Collagen, die dank ihrer Vielschichtigkeit Einblicke in die Tiefe der Strukturen ermöglichen. Da die Ausdrucksformen im vermeintlichen Gegeneinander einen Kontrast bilden und sowohl Varianz als auch individuelle Nuancen existieren, eröffnen sich dem Auge des Betrachters eine Vielzahl von Perspektiven.
    2. Auflage. (Zweisprachig: Englisch/Deutsch.)

    Zitat


    Das stimmt schon, aber du musst zugeben, dass auch in deinem obigen Text der Begriff "Reiseführer" nicht auftaucht. Und auch bei Amazon hatte ich insoweit keine weiterführende Information gefunden.


    Hallo, nanoq. Ich danke dir für den Hinweis.


    Zitat

    Und ich werde mir das Buch definitiv vormerken, denn ich gehe davon aus, dass ich irgendwann auch mal nach Lolland/ Falster kommen werde und sobald das mal abzusehen ist, komme ich darauf zurück. Ich bin nämlich häufiger auf Fünen und gelegentlich auch schon mal auf Langeland, von da aus ist es ja dann nicht mehr so weit.


    Bis dann. :)
    Og mange hilsener,
    Peter

    Hallo ... Wie soll ich dich nennen, nanoq?


    Eine Rubrik "Reiseführer" existiert nicht in den Literaturkategorien dieses Forums. Ansonsten hätte sich die erste Frage ja erübrigt gehabt. Der erste Teil des Buches ist besagter Ortschaft gewidmet, der zweite Teil den dänischen Inseln Lolland und Falster. Aufnahme in den Bildband fanden ganz persönliche Einsdrücke von der Umgebung und deren Lokalkolorit. Die visuellen Schilderungen sollen stellvertretend sein für das Leben in dieser Region. Anhand von Begleittexten wird manch ein kultureller oder geschichtshistorischer Bezug zur jeweiligen Fotografie geknüpft, doch ohne den Leser mit Informationen überfrachten zu wollen. Eine Leserin schrieb neulich: "Der Begriff "Reiseführer" ist bescheiden gewählt. Ein Werk mit phantastischen Aufnahmen, mit dazugehörigen Beschreibungen, die dem Leser dieses einzigartige Land Dänemark im Herzen näherbringen." Hanne

    Gruß aus dem Norden,


    Peter

    Taschenbuch
    Brighton Verlag
    176 Seiten
    Sprache: Deutsch/Dänisch
    Format: 14,8 x 21 cm



    Klappentext:
    Inmitten des baltischen Meeres liegen zwei große Inseln, geprägt von Wäldereien, Wiesen und Feldern: Lolland und Falster. Hier, im Südosten Dänemarks, befindet sich ein kleiner Ferienort namens Gedesby, wo Momente der Stille und Gelassenheit das Dasein vereinfachen. In Zeiten des Überflusses an Informationen und an Ereignissen wächst die Sehnsucht nach einem Zufluchtsort wie diesen. Wer auf dem Weg zur Gedesbyer Küste die Mühle des Dorfes passiert, dem wird ein Gefühl der Erleichterung beschert und die Aussicht auf eine idyllische Zeit an der Ostsee.


    Midt i Østersøen ligger to store øer præget af skove, enge og marker: Lolland og Falster. Her, i den sydøstlige del af Danmark, befinder sig en lille feriehuskoloni kaldet Gedesby, hvor øjeblikke af stilhed og sindsro forenkler livet. I tider med et overflod af informationer og begivenheder vokser længslen efter et resort som dette. Dem som kører forbi landsbyens mølle på vej til kysten i Gedesby, bliver belønnet med en følelse af lettelse og udsigten til en idyllisk tid ved østersøen.

    Kurzbeschreibung (Amazon):


    Das Buch lässt den Leser eintauchen in eine Welt, jenseits der realen Vorstellungen, die uns die Wissenschaft bietet, die immer und für alles eine Bestätigung aus intensiven Forschungsergebnissen bezieht und nur das anerkennt, was wissenschaftlich fundiert und unterlegt ist. Und doch gibt es Dinge wo jedes jetzige Wissen an ihre Grenzen kommt, wo wir mehr unser Gefühl als unseren Verstand einsetzen müssen um zu begreifen, zu verstehen, und wo wir spüren, dass unsere spirituelle Seite einen ebenso großen Einfluss auf unser Leben hat ... im Jetzt und für die Zukunft. Nichts ist ohne Bedeutung. Alles was wir tun, unser Handeln oder auch unser Nicht-Handeln hat Folgen, für die wir verantwortlich sind und denen wir nicht entkommen, weil sie uns immer wieder einholen ... bis zum jüngsten Tag.


    Kritik:


    Eine kurze, poetische Geschichte über den Sinn des Lebens.
    Der Endpunkt, dunkel und diffus, liegt für jeden von uns irgendwo voraus; eine Wirklichkeit, die wir kraft gedanklicher Ausweichmanöver zu verdrängen verstehen. Zum Tragen kommen indes der Glaube an eine übergeordnete Bestimmung und die Hoffnung auf eine beglückende Alternative – jenseits unseres Auffassungsvermögens. Diese Vorstellungen, obschon ausgekleidet auf vielfältige Weise, zielen GEWISSERmaßen ins Unbestimmbare, denn seit wir auf ihrer Fährte sind, eilt die Gewissheit von uns fort.
    In ihrer Novelle „Seelen im Feuer“, eine Geschichte mit Hinblick auf den Tod und die Wiedergeburt, vereint die Dichterin Sonja S. Rabaza dramatische Episoden mit lyrischen Versen und buddhistischen Anschauungen. Sensibilität und große Gefühle klingen in ihrer Erzählstimme an, einen grundsätzlichen Daseinssinn und im Besonderen die Bedeutung von Schicksalsschlägen erörternd. Mit der tröstlichen Botschaft vor Augen, dass im Leben nichts völlig willkürlich und ohne jeglichen Grund geschieht, bringt die Autorin eine beachtliche Ereignisfolge zu Papier. Eine Form von „Butterfly effect“ (die weitreichenden Folgen des Flügelschlags eines Schmetterlings) auf psychologischer und emotionaler Ebene. Die Autorin knüpft Verbindungen zwischen einem Jahrhunderte währenden Fluch und den nicht immer segensreichen „Schöpfungsakten“ moderner Genforschung, zwischen dem buddhistischen Glauben in Gestalt eines tibetanischen Mönchs und der Notwendigkeit des Abschiednehmens am Ende eines Lebenszyklus'.
    Ein immenses Anliegen auf kleinstem Raum (48 Buchseiten), von sensitiven bis sentimentalen Worten und von zarten Gefühlsregungen bestimmt. Sonja Rabaza hat ihre Antwort auf die existentiellen Fragen „Warum leben wir?“ und „Wohin gehen wir?“ in der nachfolgenden Weisheit entdeckt:
    „Wir alle kommen aus dieser göttlichen Energie und werden nach unserem irdischen Leben wieder mit ihr verbunden“, gibt der buddhistische Mönch namens Yamiyang zu verstehen.
    Dies klingt ebenso wahrhaftig wie es schleierhaft verbleibt, und dennoch, bei intensiver Betrachtung mutet selbst unser bloßes Vorhandensein nicht weniger verwunderlich an. Umso erschreckender wiederum sein diametrales Gegenteil: das Nichts. Unmöglich, sich dieses Nichts annähernd vorstellen zu wollen, völlig ausgeschlossen. Nichts außer das Nichts?
    Ein Gedanke, der unvereinbar ist mit unserem Dasein. „Es werde Licht.“


    Peter Pitsch

    Ronar ... und die Frage „Was wäre wenn?“


    Gleich seinen Vorgängern präsentiert sich der abschließende Teil der Ronar-Trilogie mit einem Einband voller Symbolkraft. Die Zeichnerin Noëlle-Magali Wörheide hat die mystische Anziehungskraft des Mondes erneut als zentrales Element ihrer Darstellung gewählt. Ein Himmelsobjekt auf schwarz glänzendem Grund. „In der Nacht erscheinen die Wahrheiten aus den Tiefen unserer Gedanken und treten ins Mondlicht“, schreibt die Autorin, Schöpferin des jungen Ronar. Ihr Werk trägt die Züge eines Gleichnisses, eine Allegorie auf unsere oftmals allzu gegenwärtige Welt der Täuschungen und Manipulationen. Und auf die Schrecken der Unterdrückung. Gewiss ist: die kleinste Drehung am Rad des Schicksals ZEITIGT unermessliche Folgen. Die Erforschung dessen, welche tiefenpsychologische Auswirkungen sich aus der Frage „Was wäre wenn?“ ergeben, sprengt zwangsläufig den Rahmen konventioneller Erzählweise. Etwa ein „Naturgesetz“ der Personifizierung zu unterziehen und dieses in Interaktionen und Dialoge mit den Akteuren selbst einzubinden. Die Zeit, einst Verbündete, nun mächtigste aller Widersacherinnen in einem Spiel, dessen Regeln im Dunkeln verbleiben und in welchem alle Figuren letztlich aus dem Urhebergeist des Geschehens ihr Vertrauen schöpfen. Autorin Anke Höhl-Kayser scheint eine Gratwanderung zwischen zielstrebig ausgerichteter Handlung und intuitiv gesetzten Überraschungsmomenten auszuführen. Einen Balanceakt, der wiederum die Komplexität der durch- und ineinander wirkenden Zusammenhänge eines Daseins, eines Menschenlebens aufzeigt, und nicht nur „das Zerrbild einer kurzfristig unterbrochenen Wirklichkeit“. Anhand eines verunsicherten, mitunter gar „verhinderten“ Helden, der sich ganz plötzlich (und vorübergehend ohne bewusstes Verständnis für seine eigene Bedeutung), nochmals dort wiederfindet, wo die große Saga einst ihren Anfang nahm. Und auch jene sind nicht weit entfernt – in der ein oder anderen Form –, die den Willen der anderen, insbesondere eines magischen Naturells zu brechen suchen: es sind die Tyrannen.
    Jähe Zeitsprünge und Täuschungsmanöver führen ebenso wie persönliche Verwicklungen und schicksalhafte Konfrontationen auf Umwegen zu einer wichtigen Erkenntnis. Im Epilog ihrer Trilogie lässt die Autorin Ronar ein lebensbejahendes Resümee ziehen: „Ich bin die Summer der Ereignisse meiner Vergangenheit.“
    Kann es einen trefflicheren Abschluss als diese Auffassung (von Zeit) geben, die doch jeden von uns früher oder später ereilt beziehungsweise ereilen sollte? Wie tröstlich – und irgendwie auch MAGISCH – mutet es an, dereinst das eigene Selbst wahrnehmen zu können mit den Worten: Ich bin eins mit mir, eins mit allem um mich herum.


    Peter Pitsch

    People are conditioned to worship rationality and self-interest, however, we are nothing more than replaceable components in the system.
    Flashing equipment serve us to manifest a personal significance in life, while we dwell on the illusion to carry out individual deeds.
    The meltdown in the engine room has already completed our spiritual decay. What remains is the cartoon, the automated structure, the pseudo-ego. Throughout the deformation the “waste” including feelings and emotions is filtered out and disposed at the expense of humanity.


    Klappentext:


    Here is where the broken ones come together,
    the derailed and wounded and those who mourn,
    the lost in existence, bewildered of life's antics,
    those who fell off the sidelines, frayed spirits
    truthful in their emotions, every now and then
    somebody that's happy without intervention.
    If a sign of nearness escapes amid fleeting
    gestures or a look gets through the centrifuge
    of dark thoughts, if a sincere tone resonates
    among rude words – only then the essential is
    recognizable.
    Yet I do not belong among this souls and do not
    rest with a bottle of beer in my hand, too many
    empty phrases that lead nowhere, words produce
    eddy just for the voices sake.
    Only if the mirrored surfaces are broken, if we
    gain spaces by ignoring the appearances we seem
    genuine in our hopelessness.



    Inhalt:


    Globe


    I took a plastic globe along with me
    through towns and yawning villages
    until the bridges collapsed behind me
    and my orbit changed unalterable.


    I rotated around an axis of solitariness
    in the centre of a cell, pondering about
    those strange ways of life in the dimly
    glow of my blue sphere.


    I put my mind into the artificial world
    and fell asleep for a long long time,
    kept spinning without ever knowing
    and left the globe behind.




    The Universe


    High above the street I sat by the window,
    the radio tower was bathed in fluorescent light,
    unable to reach the tangled spiral nebulae
    rotating for aeons in their own inscrutable truth.


    Nevertheless, my world was down below,
    the rain drummed firm on metal plates,
    every scene was familiar in its strangeness,
    two hookers shared an umbrella and one client.


    I went to the kitchen and found her unconscious,
    half of her face got stuck to a glowing griddle,
    that's not what you expect on a rainy evening,
    feverish fantasy about a plunge into the sun.




    Jesus, today


    If the spotlight fell onto him,
    what would Jesus preach,
    and if millions invisible and
    greedy would observe his deeds
    in Internet's godlike space?


    The rings of a tree would
    narrow around his heart,
    to yearn for death in advance,
    addressed in a single voiceless
    prayer to a distant silence.


    His face would dwindle to a
    red dot which glows beneath
    all screens in standby mode,
    and only the animal kingdom
    would make any sense.


    Dwell therein, dwell! In the breath
    of all cats, curled up until
    the Last Day, decrepit pass away
    until no one misses you and the
    word fades finally away.

    Kollege J. Mertens schrieb anlässlich der Veröffentlichung: (...) "Anwesenheit" heißt sein neuester Band mit Gedichten und Kurzprosa, der jüngst erschien. Und der Titel ist Programm: Peter Pitsch ist seit jeher bekannt für seine Unbarmherzigkeit im Bezug auf die verbale Demaskierung scheinbar harmloser alltäglicher Begebenheiten. Und man spürt beim Eintauchen in die oft mysteriös formulierten Texte tatsächlich eine Anwesenheit: die Anwesenheit schauriger Wahrheiten, die innerhalb der verlogenen Welt des Glamour verschwiegen und von "gesellschaftlich funktionierenden" Zeitgenossen gern übersehen werden. Und anwesend muss auch der Leser sein beim Studium (so sollte man es schon nennen) der äußerst tiefgründigen Episoden, denn "Anwesenheit" ist keine Sammlung gedichthafter Geburtstagsgrüße, "Anwesenheit" ist REALITÄT ohne Gnade - ein endloses Graffiti, das sich mit unauslöschlicher Farbe über den Verstand, die Erkenntnis des Lesers ausbreitet.
    Dass der Autor in dieser Hinsicht keine Tabus scheut, bewies er bereits in seinem Buch "Übelungen". "Anwesenheit" schürft wesentlich tiefer und verbindet keineswegs die durch diesen Band entstandenen Wunden, sondern fügt im Gegenteil noch wesentlich tiefere hinzu. So lassen sich Pitschs "Übelungen", die berechtigterweise als Vorgänger des aktuellen Bandes angesehen werden können, rückwirkend wie ein Vorwort betrachten. "Anwesenheit" ist ihre logische Konsequenz, denn wer nicht hören will ... muss lesen!



    Gespeichert


    Im Schatten der globalen Netze,
    vermehren sich die leeren Sätze,
    aus wahren Lügen geht hervor,
    perfides Summen senkt ins Ohr,
    Utopien, die den Sinn verzehren,
    Fortschritten ihr Ziel verwehren,
    Los der Welt auf Schirm gebannt,
    Totgeburt reift beim Versand,
    Übermaß begrenzt die Vielfalt,
    zu viel Masse aufs Gehirn prallt,
    gekappter Reiz der Flüchtigkeit,
    immer neues Link verzweigt.



    Insomnie


    Schlaflos zusammengerollt um eine wirbelnde Mitte,
    den Splittern des Lebens jagt der Gedanke hinterher,
    elektrische Impulse schließen sich kurz zu einer Bitte,
    jedes Fragment der Wirrnis rast pausenlos verquer.


    Übers Panoptikum neigt die Schwerkraft eine Hand,
    sinkt die Schläfe in einen Pol aus ermüdender Ruhe,
    leise schlüpft der Traum unters schwelende Gewand,
    als wäre er seit jeher dort gebettet, mitten im Flusse.


    Ein Gigant misst seinen Umfang am gedämpften Blau,
    flackernde Lider eröffnen ein Auge jenseits der Nacht,
    aufspritzend wie eine lachende Stimme im Morgentau,
    die Vision stürzt erdwärts und das Mysterium erwacht.

    Zwischen Pop Art, Expressionismus und Computerkunst. Am Schaltpult einer expressiven Bildbehandlung entstanden farbintensive Stimmungsbilder. Neben den 67 Hauptwerken umfasst das Buch weitere 21 Grafiken, die ergänzend den jeweiligen Themen zugeordnet sind. Kurze beigefügte Textpassagen verleihen den Motiven eine persönliche Note und bilden eine Kombination aus lyrischen Versen und visuellen Kompositionen.
    Die Arbeiten dieses Bildbands fallen, im Sinne zeitgenössischer oder angewandter Kunst, unter den Begriff „Digitale Bildkunst“ bzw. „computergenerierte Kunst“ – Berührungsfläche der digitalen Fotografie und malerischer Ausdrucksformen einschließlich Graffiti und Comics. Sie wurden größtenteils aus selbst angefertigten digitalen Bildelementen, Farbkombinationen und Fotografien zusammengestellt. Diese übereinandergelegten Motive ergeben poetische Collagen, die dank ihrer Vielschichtigkeit Einblicke in die Tiefe der Strukturen ermöglichen. Da die Ausdrucksformen im vermeintlichen Gegeneinander einen Kontrast bilden und sowohl Varianz als auch individuelle Nuancen existieren, eröffnen sich dem Auge des Betrachters eine Vielzahl von Perspektiven. (Zweisprachig: Englisch/Deutsch.)


    Klappentext:
    Peter Pitsch hat seine visuellen Erzählungen, seine zeitgemäßen Visionen konkretisiert. Die Bilder seines ersten Kunstbuchs („Sixtysix“) sind auf spielerisch-experimentelle Weise entstanden; in diesem Nachfolgeband sind seine Kompositionen um eine tiefenpsychologische Dimension erweitert worden. Mit jedem einzelnen der themenbezogenen Motive entfaltet sich eine neue Geschichte: Erotische Episoden erfahren ebenso eine künstlerische Verdichtung wie furchteinflößende Seelenzustände oder rauschartige Exkursionen in die Parallelwelten des Surrealismus.


    Danke für eure Aufmerksamkeit.
    Peter