Beiträge von evalotta

    „Dornenkuss“ ist der Abschluss der „Splitterherz“- Trilogie und somit das Ende einer Buchserie, die mich wirklich spaltet. Bereits der erste Band konnte mich nicht wirklich begeistern, erst das Hörbuch schaffte es, mich in den Bann von Ellie und Colin zu ziehen. Der zweite Teil, „Scherbenmond“, gefiel mir dann aber sehr gut und ich freute mich auf den dritten Teil. Nun habe ich ihn gelesen und muss leider sagen, dass ich mich durch „Dornenkuss“ regelrecht durchquälen musste und es mir nicht wirklich gefallen hat.


    Mein Verhältnis zu Protagonistin Ellie ist ja seit jeher gespalten. Ich komme nicht gut mit ihrer Art klar und sie geht mir oft ziemlich auf die Nerven. Sie ist naiv, selbstbezogen und bemitleidet sich in einer Tour selbst, was auch schon in den Bänden 1 und 2 der Fall war. Nun kommt auch noch eine permanent gegenwärtige Wut dazu, die zwar aufgrund der Vorgeschichte nachvollziehbar ist, aber deswegen nicht weniger nervt. Hinzu kommt, dass sie langsam durchzudrehen scheint und daher ziemlich anstrengende Verhaltensweisen an den Tag legt.


    Als anstrengend habe ich leider auch einige der anderen Charaktere empfunden, allen voran Gianna, die ich in „Scherbenmond“ sehr mochte und von der ich gehofft hatte, dass sie in „Dornenkuss“ ebenfalls eine Rolle spielen würde. Zu Beginn ist die quirlige Italienerin noch recht amüsant, fällt einem dann aber doch ziemlich schnell ordentlich auf den Wecker. Und auch Colin konnte so gar nicht von sich überzeugen. Die meiste Zeit über verhält er sich total schlecht und büßt jegliche Sympathie ein. Nur an einigen, winzigen Stellen scheint der Colin, bei dem man verstehen kann, warum Ellie sich in ihn verliebt hat, durch, und auch, wenn man weiß, warum er sich so verhält, ja, verhalten muss, trägt das nicht dazu bei, dass man ihm sein Verhalten nachsieht.


    Mit über 800 Seiten ist „Dornenkuss“ deutlich länger als seine beiden Vorgänger, hätte in meinen Augen aber gut auf die üblichen 600 Seiten gepasst. An einigen Stellen zieht sich die Geschichte so sehr, dass man mit den Gedanken abzuschweifen droht. Ich wünschte, Bettina Belitz hätte sich hier ein wenig kürzer gefasst, denn so ist das Buch phasenweise wirklich langweilig.


    Was „Dornenkuss“ letztendlich rettet und davor bewahrt, ein Total- Flop zu sein, ist der unvergleichliche Schreibstil der Autorin. Sie findet immer haargenau die richtigen Worte, niemals sind ihre Sätze kitschig oder albern. Manchmal ist ihr Stil beinahe schon poetisch, das, was sie schreibt, ist wunderschön und zeigt, wie viel Potenzial in dieser Autorin steckt. Sind Geschichte und Charaktere in meinen Augen auch unvollkommen bzw. treffen nicht meinen Geschmack, so überzeugt mich Bettina Belitz mit ihrer Art zu schreiben doch bei jedem Buch aufs Neue. Die „Splitterherz“- Trilogie ist nicht Meins, Bettina Belitz aber durchaus und ich freue mich auf weitere Bücher.

    Klappentext:
    Für die kleine Biene Maja gibt es kein Halten mehr: Im Bienenstock ist es viel zu langweilig und sie will hinaus, die große weite Welt erkunden. Dabei begegnet sie nicht nur dem netten Rosenkäfer Peppi und Hans Christoph, dem freundlichen Brummer, sondern erfüllt sich auch ihren sehnlichsten Wunsch – einmal die Menschen kennenzulernen. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse und Majas Ausflug in die Welt wird abenteuerlicher, als sie es sich je erträumt hätte!


    Meine Meinung:
    Nicht nur die Titanic feiert in diesem Jahr ihr 100jähriges Jubiläum, auch die Biene Maja begeht ihren 100. Geburtstag. Zu diesem Anlass hat der cbj Verlag eine überarbeitete Jubiläumsausgabe der Originalgeschichte auf den Markt gebracht und damit ein wahres Juwel für jedes Kinderbuchregal geschaffen.


    Die Geschichte wurde sprachlich der heutigen Zeit angepasst, so dass sie für Kinder gut verständlich ist, und wunderschön von Verena Körting illustriert. Auf jeder Seite finden sich zumindest ein paar Grashalme, ein kleiner Käfer oder Blumen, es gibt aber auch Seiten, die vollständig illustriert sind und die man stundenlang betrachten könnte. Jedes Mal auf´s Neue entdeckt man Details, die einem bisher entgangen sind, und freut sich immer wieder über die tollen Bilder.


    Die Kapitel des Buches haben eine gute Länge zum Vorlesen, man sollte aber immer noch etwas mehr Zeit einplanen, um die Illustrationen anzusehen. Majas Abenteuer sind spannend, regen die Kinder aber nicht auf und eignen sich so durchaus als Gute- Nacht- Geschichte. Auf spielerische Art lernen sie, dass es gut ist, dass Menschen unterschiedlich sind, und dass man niemanden verurteilen sollte, nur weil er vielleicht ein wenig anders ist als andere. Wer seinen Kindern pädagogisch wertvolle Bücher vorlesen will, der ist mit diesem Buch sicherlich gut beraten.


    Mir als Kind der 80er und 90er, das die Biene Maja vorrangig aus dem Fernsehen kennt, fehlt ein bisschen Majas lustiger Gefährte Willi, den es in den Büchern gar nicht gibt, sondern der für die Fernsehserie dazuerfunden wurde. Ich finde es aber gut, dass die Originalgeschichten beibehalten wurden und der Bienenjunge nicht hineingeschrieben wurde. Und den Geschichten tut sein Fehlen keinen Abbruch, sie sind auch ohne Willi sehr lustig.


    „Die Biene Maja und ihre Abenteuer“ ist ein Buch, das in keinem Kinderzimmer fehlen darf und an dem nicht nur kleine, sondern auch große Leser viel Freude haben werden. Ein herzliches Dankeschön an den cbj Verlag für dieses Kinderbuch- Schmuckstück.

    Wenn dir kalt ist, wärmt Dich der Tee.
    Wenn Dir zu warm ist, kühlt er Dich.
    Wenn Du niedergeschlagen bist, muntert er Dich auf.
    Wenn Du aufgeregt bist, beruhigt er Dich.
    William Gladstone


    In „Tea Time für Genießer“ hat der Thorbecke Verlag 55 Rezepte für kleine Köstlichkeiten, die perfekt zu einer echt englischen Teestunde passen, zusammengestellt. Für jeden Geschmack ist etwas dabei, ob man nun süße Kuchen liebt oder herzhafte Sandwiches bevorzugt.


    Die Rezepte sind in sechs Bereiche unterteilt: „Sandwiches“, „Scones“, „Törtchen und Co.“, „Süsse Häppchen“, „Kleine Kuchen“ und „Große Kuchen“. Zu Beginn eines jeden Kapitels findet sich ein wunderschönes Bild, auf dem Speisen, deren Rezepte anschließend folgen, mit einem dazu passenden Spruch einer berühmten Persönlichkeit abgebildet sind. Danach folgt jeweils eine Doppelseite, auf der man ein Rezept und ein dazu passendes Foto der fertigen Köstlichkeit findet. Die Seiten sind sehr übersichtlich gestaltet und die jeweilige Zutatenliste ist deutlich hervorgehoben, so dass man auf den ersten Blick erkennt, was man braucht, um ein Rezept zuzubereiten. Sämtliche Vorgänge sind Schritt für Schritt deutlich erklärt, so dass man kein Backprofi sein muss, damit die Rezepte gelingen. Angaben zur Zubereitungs- und Backzeit sowie Tipps runden die Rezepte ab.


    Die Rezeptvielfalt, die dieses Buch beinhaltet, ist toll, aber die Bilder sind es, die „Tea Time für Genießer“ zu einem wahren Kunstwerk machen. Die Fotografin Louise Lister hat ganz hervorragende Arbeit geleistet und wunderschöne Fotos gemacht, die aus einem einfachen Backbuch einen richtigen Bildband zaubern und einem beim Blättern das Wasser im Mund zusammen laufen zu lassen.


    Und da dieses wundervolle Buch mit den vielen unterschiedlichen, tollen Rezepten auch noch zu einem durchaus erschwinglichen Preis zu haben ist, bekommt es eine absolute Kauf- und Nachbackempfehlung von mir.

    „Falsche Versprechen“ ist der Auftakt zu Richelle Meads neuer Serie „Bloodlines“, einem Spinn- Off zur beliebten, leider bereits beendeten Serie „Vampire Academy“. „Bloodlines“ spielt in derselben Welt wie „Vampire Academy“ und handelt von Charakteren, die bereits aus VA bekannt sind. Im Mittelpunkt stehen allerdings nicht Rose Hathaway, Dimitri Belikov und Lissa Dragomir. Protagonisten sind Sydney, die Alchemistin, Adrian Ivashkow, Eddie Castile und Lissas Schwester Jill, die alle bereits kleine Rollen in „Vampire Academy“ gespielt haben. In „Bloodlines“ bekommen sie nun ihren großen Auftritt.


    Seit dem vierten VA- Band „Blutschwur“ ist Sydney ein Teil der Geschichte, blieb jedoch immer sehr im Hintergrund, obwohl sie eigentlich eine wichtige Rolle spielte. Nun lernt man sie ganz genau kennen und mit ihr auch ihren Beruf als Alchemistin. Nicht das Wächteramt, das Beschützen von Moroi und das Kämpfen stehen im Mittelpunkt, sondern das, was die Menschen tun, die ihresgleichen vor den Vampiren schützen und die Vampire vor den Menschen verbergen. Allerdings arbeiten die Alchemisten nicht wirklich mit den Vampiren zusammen, sondern verachten sie und alles, was sie tun. Dass Moroi und Dhampire Sydney nicht ganz geheuer sind, wurde schon in den VA- Büchern recht deutlich, doch wie sehr sie sie wirklich verabscheut, erfährt man erst jetzt. Leider wirkt sich das negativ auf das Bild, das man bislang von Sydney hatte, aus. Ich mochte sie eigentlich immer recht gerne und fand sie sehr interessant. In „Falsche Versprechen“ wirkt sie jedoch wie ein altbackenes, biederes und unsicheres Mäuschen, dessen Schubladendenken ziemlich nerven kann. Sie hat ihre Meinung über Moroi und Dhampire, wofür sie eigentlich gar nichts kann, denn es wurde ihr von ihrem strengen Vater so beigebracht. Aber selbst als es offensichtlich wird, dass die vampirischen Kreaturen nicht so sind, wie die Alchemistin immer dachte, weicht sie nicht von ihrer starren, festgefahrenen Meinung ab. Erst ganz zum Schluss des Buches konnte ich einen Hauch der Sydney, die ich aus der "Vampire Academy" zu kennen glaubte, wieder entdecken.


    Dass Adrian Ivashkow, der bislang immer irgendwie das fünfte Rad am Wagen war, in „Bloodlines“ nun eine der großen und tragenden Rollen bekommt, freut mich sehr. Obwohl er eine Reizfigur ist, die stark polarisiert, gehörte er immer zu meinen Lieblingscharakteren und hat mich auch in „Falsche Versprechen“ nicht enttäuscht.


    Eine von Richelle Meads schriftstellerischen Eigenarten scheint es zu sein, den ersten Band so zu gestalten, dass sehr viel erklärt und in die Wege geleitet wird, aber weniger passiert. Actionreiche Szenen gibt es sehr wenige, es baut sich jedoch eine Handlung auf, die sehr darauf hindeutet, dass es im zweiten Band deutlich mehr zur Sache gehen wird. An einigen Stellen zieht sich die Geschichte ein wenig, auch wenn sie nie wirklich langweilig wird. An die „Vampire Academy“ kommt sie somit nicht ganz ran, das Ende von „Falsche Versprechen“ lässt jedoch die Vermutung zu, dass sich das im nächsten Band sehr ändern wird.


    Allein schon dafür, dass es ein Wiedersehen mit den vielen liebgewonnenen und bereits verloren geglaubte Charakteren aus „Vampire Academy“ gibt, ist „Bloodlines“ für Fans von Rose, Dimitri und Co. ein Muss. Aber obwohl „Falsche Versprechen“ nicht 100% ig überzeugen kann, darf doch davon ausgegangen werden, dass Richelle Mead mit ihrem Spinn- Off einen neuen Knaller auf den Markt geworfen hat. Der zweite Teil, „The golden Lily“ steht auf Englisch bereits in den Startlöchern und ist hoffentlich auch schnell auf Deutsch erhältlich.

    Es gibt Bücher, bei denen man auf den ersten Blick weiß, dass man sie lieben wird. Einfach so, ohne auch nur einen Blick auf den Klappentext oder gar in das Buch hinein geworfen zu haben. Morgan Matsons „Amy on the Summer Road“ ist so ein Buch. Als ich es beim Blättern in der Verlagsvorschau entdeckte, wusste ich: das muss ich haben und ich werde es lieben! Und so ist es auch. „Amy on the Summer Road“ ist eines der schönsten Bücher, die ich jemals gelesen habe. Ich kann kaum in Worte fassen, was ich für dieses Buch empfinde und wie sehr es mich begeistert hat.


    Von außen sieht es aus wie ein „normales“ Taschenbuch. Aber darin befindet sich viel mehr als nur die Geschichte von Amys und Rogers Roadtrip. Zwischendrin finden sich immer wieder Seiten eines Reisetagebuchs, auf denen Amy und Roger ihre Erlebnisse und Eindrücke festhalten. Es gibt Fotos, Postkarten, Quittungen, Eintrittskarten und vieles mehr, so dass man das Gefühl hat, in einem Fotoalbum zu blättern. Bedauerlich ist nur, dass die Seiten in schwarz- weiß gehalten sind, in Farbe und auf hochwertigerem Papier wären sie sicherlich noch besser zur Geltung gekommen.


    Die Geschichte um Amy und Roger ist einfach großartig. Man ist von der ersten Seite an in ihr gefangen und begibt sich mit Amy auf eine Fahrt in eine ungewisse Zukunft. Da in der Ich- Form aus der Perspektive des Mädchens erzählt wird, erlebt man ihre Gefühle quasi hautnah. Amys Verzweiflung ist so spürbar, dass man mit ihr leidet und am liebsten die ganze Zeit um sie, ihren Vater und ihre zerbrochene Familie weinen würde. Aber so, wie die Fahrt mit Roger Amy gut tut, tut sie auch dem Leser gut, verleitet zum schmunzeln, lachen und manchmal richtiggehend zu Euphorie. An einigen Stellen hatte ich wirklich das Gefühl, live dabei zu sein.


    Amy und Roger sind Figuren, die man von der ersten Begegnung an mag. Daher ist es auch kein Problem, dass der Leser den größten Teil des Buches mit den beiden allein verbringt. Zwar begegnen sie auf ihrer Tour durch Amerika immer wieder anderen Menschen, die dann jedoch immer nur eine sehr kleine Rolle spielen und deren Zeit in der Geschichte sehr begrenzt ist. Lediglich Amys Familie und einer Person aus Rogers Vergangenheit wird größerer Raum gewährt.


    Neben den Reisetagebuch- Einträgen und Kapiteln, die in der Gegenwart spielen, gibt es immer wieder kurze Rückblicke in die Zeit zwei oder drei Monate zuvor, in denen erklärt wird, wie es zum Tod von Amys Vater kommen konnte. Eine sehr elegante Lösung der Autorin, da es überhaupt nicht zu Amy gepasst hätte, sie von den Ereignissen um den Tod ihres Vaters erzählen zu lassen.


    Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, das Ende jedoch offen, so dass die Möglichkeit einer Fortsetzung dieses wundervollen Buches gegeben ist. Ich hoffe jedoch, dass es ein Einteiler bleiben wird, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Fortsetzung auch nur ansatzweise an „Amy on the Summer Road“ heranreichen kann. Ich weiß auch gar nicht, ob ich sie lesen wollen würde, viel zu groß wäre meine Angst, dass sie mir meine Begeisterung zerstören könnte.


    Ich hoffe, dass diese Rezension wenigstens einen Bruchteil meiner Begeisterung für „Amy on the Summer Road“ rüberbringen kann, denn man kann eigentlich nicht in Worte fassen, wie toll dieses Buch wirklich ist. Ich kann nur jedem, der auch nur im Entferntesten etwas für diese Art von Büchern übrig hat, ans Herz legen: lies das Buch und lass dich selbst von Amys und Rogers Roadtrip begeistern.

    Inhalt:
    Die siebzehnjährige Clea Raymond ist auf der ganzen Welt bekannt. Die Tochter einer erfolgreichen Politikerin und eines berühmten Arztes ist auf dem Weg, eine Top- Fotografin zu werden und erhält schon jetzt viele Aufträge aus dem In- und Ausland. Doch seit vor einem Jahr ihr Vater unter mysteriösen Umständen verschwand und kurze Zeit später für tot erklärt wurde, ist Cleas Leben ein wenig aus der Bahn geraten. Als sie eines Tages auf einem ihrer Fotos einen fremden Mann entdeckt, der immer und immer wieder auf ihren Bildern und auch denen ihres Vaters auftaucht, begibt sie sich auf die Suche nach den Lösungen all der Rätsel, die es in ihrem Leben gibt. Clea findet den Fremden und gerät in einen Strudel aus alten Geheimnissen und vorherbestimmten Schicksalen, die sie und den Mann auf den Fotos bereits seit langer Zeit verbinden.


    Meine Meinung:
    „Elixir“ ist das Debüt der Schauspielerin und Sängerin Hilary Duff und der Auftakt zu einer ganzen Buchserie rund um Clea Raymond. Der zweite Teil, „Devoted“, erschien auf Englisch bereits im Oktober 2011.
    Hilary Duff ist jemand, der in vielen Töpfen rührt: sie schauspielert, singt, kreiert Parfums und setzt sich für Wohltätigkeitsorganisationen ein. Daher war meine große Frage, ob sie wirklich schreiben kann, oder das Buch nur verlegt wurde, weil die Autorin zufällig ein bekannter Mensch ist. Aber nachdem ich das Buch nun beendet habe, muss ich zugeben: sie kann! „Elixir“ dürfte kein Beststeller in Amerika geworden sein, weil jeder die Autorin kennt, sondern weil es ein wirklich gutes Jugendbuch ist.


    Die Geschichte, die in der Ich- Form aus der Sicht von Clea erzählt wird, lässt sich nicht direkt in ein bestimmtes Genre einordnen. Ein bisschen Fantasy ist dabei, ein bisschen Liebe, ein bisschen Thriller… Von vielem etwas, aber es dürften sich größtenteils weibliche Leser angesprochen fühlen. Die Geschichte zieht den Leser direkt mitten hinein ins geschehen, gewinnt rasant an Fahrt und weiß mit stetig steigender Spannung einen Sog zu erzeugen, dem man sich nur schwer entziehen kann.


    Clea ist ein Mensch, der immer ein wenig geheimnisvoll wirkt und aus dem man nicht so recht schlau wird. Trotzdem wirkt sie sympathisch und weckt beim Leser das Bedürfnis, hinter ihre Fassade zu schauen. Rayna, Cleas beste Freundin, schließt man hingegen direkt ins Herz. Sie ist das komplette Gegenteil von Clea, enthusiastisch und quirlig und trägt ihr Herz auf der Zunge. Oft spricht sie irgendwann das aus, was der Leser seit ein paar Seiten denkt und was er Clea sagen würde, wenn er denn könnte. Cleas Freund und Berater Ben möchte man am liebsten die ganze Zeit in den Arm nehmen und streicheln, denn er erweckt eher den Eindruck eines niedlichen Welpen als den eines Mannes. Trotzdem kann man verstehen, dass Frauen sich zu ihm hingezogen fühlen.


    Bis auf eine kleine Stelle ziemlich zum Schluss hat mir das Buch ausnahmslos gut gefallen. Leider endet es mit einem ziemlich gemeinen Cliffhanger, was den Spaß an diesem Buch ein wenig trübt. Schade finde ich es ebenfalls, dass zum Ende hin Cleas Suche nach ihrem Vater völlig unter den Tisch fällt. Nichtsdestotrotz konnte „Elixir“ mich überzeugen und begeistern und ich hoffe sehr, dass die Übersetzung von „Devoted“ bald in den deutschen Buchläden erhältlich ist.

    Inhalt:
    Ohne Wissen voneinander leben die beiden siebzehnjährigen Will Graysons in Chicago. Sie haben wenig gemeinsam außer einer Sache: beide haben große Probleme mit der Liebe. Der eine Will kämpft seit längerer Zeit gegen seine Gefühle für seine Klassenkameradin Jane an, aus Angst, etwas kaputt zu machen. Der andere Will leidet unter psychischen Problemen und seiner Homosexualität. Statt sich ins richtige Leben zu stürzen, beginnt er eine Beziehung im World Wide Web mit einem Jungen namens Isaac. An einem Tiefpunkt in ihrem Leben begegnen sich die Wills und danach ist alles anders als vorher.


    Meine Meinung:
    Um es direkt vorweg zu sagen: mit „Will & Will“ haben John Green und David Levithan ein wahres Meisterwerk der Jugendliteratur geschaffen. Nur selten habe ich ein Jugendbuch gelesen, welches auf so charmante, leichte und lustige Art zu begeistern weiß und dabei trotzdem so tiefgründig ist. Natürlich sind die beiden Namen Green und Levithan allein schon vielversprechend und quasi ein Garant für eine gute Geschichte, aber das, was bei dieser Zusammenarbeit herausgekommen ist, übertrifft alle Erwartungen.


    Die beiden Wills, die so unterschiedlich und sich doch so ähnlich sind, sind Figuren mit Ecken und Kanten, die es dem Leser leicht machen, sie gern zu haben und viel Identifikationspotenzial bieten. Sie sind nicht perfekt, ihre Familie ist nicht perfekt, ebenso wenig wie ihr Leben. Sie kämpfen mit dem Erwachsen werden, damit, ihr Leben auf die Reihe zu bekommen und versuchen herauszufinden, wer sie wirklich sind. Diese Phasen kennt eigentlich jeder aus seinem eigenen Leben und kann sich daher gut in Will oder Will hineinversetzen.


    Die Nebencharaktere bieten ebenfalls viele Identifikationsmöglichkeiten. Die Geschichte strotzt nur so vor interessanten, facettenreichen Figuren, denen man anmerkt, dass die Autoren viel Zeit für ihre Entwicklung verwendet haben. Besonders Tiny, der beste Freund eines Will Graysons, ist sehr liebevoll ausgearbeitet und begeistert vom ersten Erscheinen an.


    Auch das Thema Homosexualität wird in „Will & Will“ aufgegriffen und ausführlich behandelt. Diesbezüglich muss man den Autoren großen Respekt zollen, denn sie setzen sich sehr einfühlsam damit auseinander gänzlich ohne Vorurteile, Schubladendenken oder erhobenen Zeigefinger. Eine beeindruckende Leistung, wenn man bedenkt, dass beide Autoren US- Amerikaner sind und in ihrer Heimat Homosexualität immer noch ein Reizthema ist.


    Von der Geschichte her ist „Will & Will“ ein Buch, das die volle Punktzahl mehr als verdient. Es bietet Lesegenuss auf höchstem Niveau, besser geht es kaum. Und doch gibt es einen Kritikpunkt, der leider einen kleinen Punktabzug rechtfertigt. Mehrfach taucht in der Geschichte ein Wort auf, dass es laut Duden überhaupt nicht gibt: Undsoalso. Ich habe keine Ahnung, ob Green und Levithan die Urheber einer Wortneuschöpfung sind, die dann mit „Undsoalso“ übersetzt wurde, oder ob das Wort den Gedanken der Übersetzerin entsprungen ist. Fakt ist aber, dass es das Wort nicht gibt und mir ging es, nachdem es das dritte Mal aufgetaucht war, gehörig auf die Nerven. Daher gibt es ein kleines Minus für ein ansonsten großartiges Buch.

    Inhalt:
    John Smith, Nummer Vier von neun auf der Erde gestrandeten Flüchtlingen vom Planeten Lorien, konnte dank der Hilfe seiner Freunde Sam und Sechs dem sicheren Tod durch die Mogadori entkommen. Doch Henri, sein Vater- Ersatz und Mentor, ist tot, und John wird als Terrorist nun auch noch von der menschlichen Polizei gejagt. Immer schwieriger wird sein Vorhaben, die übrigen sechs auf der ganzen Welt verstreuten Loriener zu finden und sich mit ihnen gemeinsam dem Kampf gegen die Mogadori zu stellen. Doch eine der Überlebenden ist bereits auf der Suche nach John.


    Meine Meinung:
    Nachdem mir „Ich bin Nummer Vier“, der erste Teil der Reihe „Das Erbe von Lorien“, sehr gut gefallen hat, wurde die Fortsetzung „Die Macht der Sechs“ mit großer Spannung und Vorfreude erwartet. Doch wie es leider so oft ist, wurden meine wohl zu großen Erwartungen ein wenig enttäuscht.


    „Die Macht der Sechs“ schließt nahtlos an „Ich bin Nummer Vier an“, was auf den ersten Blick jedoch nicht zu erkennen ist, denn die ersten zwei Kapitel werden nicht aus der Perspektive Johns, der „Nummer Viers“ erzählt, sondern aus der eines dem Leser bislang unbekannten Mädchens. Erst in Kapitel drei erscheinen mit John, Sechs, Sam und Bernie Kosar bekannte Figuren auf der Bildfläche. Die Geschichte wird weiter in zwei verschiedenen Handlungssträngen erzählt, die man aber ohne Probleme auseinanderhalten kann. Ich war beim Lesen auch sehr froh über die Kapitel, in denen es um das fremde Mädchen und seine Geschichte ging, denn sie sind, im Gegensatz zu Johns Kapiteln, die meiste Zeit über spannend. Johns Erlebnisse lesen sich leider ziemlich zäh, eigentlich geht es die ganze Zeit darum, dass er mit seinen Freunden auf der Flucht ist – vor den Mogadori, vor der Polizei… Sie fahren irgendwo hin, wähnen sich in Sicherheit, dann passiert irgendetwas, es gibt eine Explosion, dann einen Kampf und weiter geht die Fahrt. In „Die Macht der Sechs“ wimmelt es nur so vor Explosionen, so dass es irgendwann einfach lächerlich wird. Hier hätte ich mir mehr Einfallsreichtum vom Autor gewünscht.


    Ebenfalls gewünscht hätte ich mir, der Autor hätte sich diese unsägliche Dreiecksbeziehung zwischen John, Sarah und Sechs gespart. John sehnt sich nach Sarah, die er in Paradise zurücklassen musste, fühlt sich aber auch zu Sechs hingezogen und wird deshalb von starken Schuldgefühlen geplagt. Außerdem versteht er nicht, wie das passieren konnte, denn angeblich können sich Loriener nur ein Mal verlieben, und dann für immer… Seine Gefühle und Zweifel nehmen einen viel zu großen Platz in der Handlung ein und lassen die Geschichte etwas kitschig werden. Sie entwickelt sich weg von spannungsgeladener Action hin zu einem nervigen Teenager- Beziehungsdrama. Und auch John als Figur tut dies nicht gut, er büßt nämlich durch nicht nachvollziehbare, manchmal richtiggehend dumme Taten Einiges an Sympathie ein.


    Doch trotz aller Kritikpunkte gibt es natürlich auch etwas Gutes über „Die Macht der Sechs“ zu sagen. Gut gefallen hat mir, dass man im zweiten Band einiges über Johns Herkunft und seine Bestimmung erfährt. Mag sich die Geschichte auch ein wenig ziehen, Fortschritte macht sie auf alle Fälle und weckt so die Neugier auf das, was in den folgenden Büchern kommt. Außerdem werden einige interessante, neue Charaktere eingeführt, die man dringend näher kennenlernen und über die man mehr erfahren möchte. Auch wenn „Die Macht der Sechs“ nicht so überzeugen kann wie „Ich bin Nummer Vier“, so gelingt es doch, das Interesse an der Serie aufrecht zu erhalten und die Neugier auf weitere Bücher zu wecken. Ich werde auf jeden Fall weiterlesen!

    Die Buchbeschreibung zu „Die Insel der besonderen Kinder“ machte mich sehr neugierig auf das Buch und brachte mich dazu, es mir ins Regal zu stellen. Dort stand es dann, aber ich hatte irgendwie immer mehr Lust auf andere Bücher. Bis jetzt. Und ich muss sagen, hätte ich gewusst, dass es mir so sehr gefallen würde, hätte ich es viel früher gelesen.


    Die Geschichte um Jacob und seinen Großvater Abe ist anders, als man zuerst vermuten mag, besonders in den ersten Kapiteln. Doch sie übt von Anfang an eine nahezu magische Sogwirkung auf den Leser aus, der man sich kaum entziehen kann. Dazu trägt vor Allem bei, dass man zwar sehr schnell erkennt, dass irgendetwas in Jacobs Welt überhaupt nicht so ist, wie es zu sein scheint, doch was das genau ist, erschließt sich nur sehr langsam. Man möchte unbedingt wissen, was es mit Abes mysteriösem Tod, seinen „Monstern“ und den Geschichten, die er seinem Enkel immer erzählte, auf sich hat, so dass die Seiten nur so dahinfliegen. Die Spannung ist an vielen Stellen wirklich atemberaubend!


    Nicht nur die Kinder, um die es in diesem Buch geht, sind besonders, nein, auch das Buch selbst ist es. Hier haben sich Autor und Verlag wirklich allergrößte Mühe gegeben und die Geschichte mit vielen Fotografien ergänzt, nämlich den Fotografien, die Abe seinem Enkel zeigt oder dieser später irgendwo findet. Auch wenn die Bilder manchmal etwas gruselig sind, finde ich diese Idee ganz großartig. Sehr schön sind die in Brauntönen gestalteten „Trennblätter“ zu Beginn eines jeden neuen Kapitels. „Die Insel der besonderen Kinder“ ist ein Schmuckstück für jedes Regal.


    Doch leider gibt es auch einen Kritikpunkt. Einige Handlungsstränge, die Riggs irgendwann in der Geschichte aufnimmt, werden nicht zu Ende erzählt. Manchmal mag das, im Hinblick auf die Fortsetzung, die der Autor auf seiner Homepage bereits angekündigt hat, durchaus gewollt sein, doch bei einigen Strängen habe ich das Gefühl, er habe sie schlichtweg vergessen.


    Dies tut der Geschichte jedoch keinen großen Abbruch. „Die Insel der besonderen Kinder“ konnte mich absolut überzeugen und ich halte es für eins der spannendsten Jugendbücher, die ich je gelesen habe.

    Mit „Rosendorn“, dem ersten von drei Teilen um die junge Faeriwalkerin Dana, nimmt Jenna Black den Leser mit auf eine Reise in die Welt der Feen. Doch die sind in diesem Buch nicht die geheimnisvollen Wesen, die sie in anderen Büchern sind. Den Menschen ist bekannt, dass es Feen gibt, sie leben mit ihnen gemeinsam in Avalon, der Stadt, die das Tor in die Feenwelt ist. Dorthin reist die Amerikanerin Dana, um nach sechzehn Jahren das erste Mal ihren Vater zu treffen.


    Im Mittelpunkt der Geschichte steht Danas Verwicklung in die Politik Avalons aufgrund ihrer Abstammung. Die kleine Romanze, die sich zwischen ihr und Ethan, dem Feenjungen entwickelt, findet nur einen Platz am Rande, was mir sehr gut gefallen hat. Endlich mal eine Story, die nicht nur aus dem Anhimmeln eines überaus gutaussehenden Jungen besteht. Schön finde ich auch, wie viel Platz Jenna Black der Freundschaft zwischen Dana und Kimber eingeräumt hat.


    Dana ist eine Protagonistin, die vom ersten Augenblick an sympathisch erscheint. Ihr Leben mit einer alkoholkranken Mutter hat sie sehr geprägt, sie musste früh erwachsen werden und ihr Leben in die eigenen Hände nehmen. Sie ist sehr verantwortungsbewusst, doch ihr Wunsch, dass sich endlich mal jemand um sie kümmert, und die daraus resultierende Flucht zu ihrem Vater ist mehr als nachvollziehbar.


    Weniger nachvollziehbar war für mich dann allerdings das, was danach kommt, denn den Rest der Geschichte über passiert nicht mehr wirklich viel, außer, dass Dana permanent auf der Flucht vor irgendwem oder irgendwas ist. Die Autorin hält sich ziemlich lange damit auf, Dana ihre Feen- Seite und die damit verbundenen Fähigkeiten entdecken zu lassen. Zum Ende hin geht dann plötzlich alles ganz schnell, ein kleiner Showdown und danach viele offene Fragen, wie es wohl weitergehen mag.


    „Rosendorn“ ist ein Auftaktband, der sich größtenteils darauf beschränkt, die Geschichte in Gang zu bringen, Zusammenhänge zu erklären und Figuren einzuführen. Das Buch ist nicht schlecht, aber die Geschichte birgt deutlich mehr Potenzial als Jenna Black umgesetzt hat. Ich hoffe, dass der zweite Band mit mehr Handlung und Spannung deutlicher überzeugen kann.

    Klappentext:
    Britische Backkunst ist traditionell – und zugleich äußerst “trendy”. Sie lockt mit einem breiten Angebot an pikanten und süßen Spezialitäten: mit Kuchen und urtypischem Gebäck aus Großmutters Zeiten; mit Backwaren aus Schottland, Wales und Irland ebenso wie mit Leckereien aus den ehemaligen Kolonien des Empire – und die Highlights aus kosmopolitischen Londoner Bäckereien sollte man sich auch nicht entgehen lassen. Ob zur stilvollen Teatime, als Abendessen oder zu einer Party: Alle Rezepte sind „incredibly delicioius“ und zaubern einen Hauch von Britannien auf den Tisch.


    Meine Meinung:
    In ihrem Buch „Let´s bake“ stellt die georgisch- schweizerische Autorin Tamara Hänggli 40 Rezepte aus britischen Backstuben vor. Unterteilt in die Bereiche „ From good old England“, „Sweets & Savouries from the United Kingdom“, „ Cosmopolitan Treats from the Empire“, „Country Life through the Seasons” und “Fancy Foods in London” finden typisch britische und vielerorts bekannte Backwaren wie Scones, Applepie, Shortbread und Gingerbread People ebenso einen Platz wie indisches Teegebäck, irisches Soda- Brot oder Ham and Cheese Cakes. Nicht nur Rezepte für süßes Gebäck, sondern auch für Desserts und Herzhaftes beinhaltet dieses Buch.


    Jedem Rezept wird mindestens eine Doppelseite eingeräumt. Unter dem englischen Originaltitel steht immer die deutsche Übersetzung, so dass auch Menschen, die der englischen Sprache nicht ausreichend mächtig sind, auf den ersten Blick sehen können, um was es sich handelt. Die Seiten sind sehr übersichtlich aufgeteilt. Am linken Rand befindet sich immer eine Spalte, in der die Zutatenliste Platz findet. Sofern für das Gebäck eine Form benötigt wird, stehen Art und Größe dieser über der Zutatenliste. Der Rest der Seite (und manchmal auch eine weitere) ist mit einer Zubereitungs- und Backanleitung gefüllt. Außerdem gibt es noch Tipps zur Aufbewahrung, Variationen des Rezeptes und Empfehlungen, welche Teesorten zu diesem Gebäck schmecken.


    Auf der zweiten der Doppelseite findet sich immer ein Bild des entsprechenden Gebäcks. Diese Bilder werten „Let´s bake“ von einem „normalen“ Backbuch zu einer Art Bildband auf. Es gibt nämlich nicht nur Bilder von Backwaren, sondern zwischen den Rezepten auch immer wieder Landschaftsaufnahmen, Bilder von Gebäuden und Straßen irgendwo in Britannien und andere wundervolle Aufnahmen, die irgendetwas mit Britannien oder den Rezepten zu tun haben. Hier bedaure ich es ein wenig, dass das Buch nur gut 24 cm hoch ist. In einem größeren Format wären die Bilder noch besser zur Geltung gekommen.


    Die Anleitungen sind gut erklärt, so dass es auch Backanfängern gelingen dürfte, die Rezepte nachzubacken. Die Zutaten sind in der Regel, außer einigen Saisonartikeln wie beispielsweise frische Erdbeeren oder Spargel, in jedem Supermarkt erhältlich. Da die Autorin aber Schweizerin ist und auch der Verlag ein schweizerischer, sind einige Dinge jedoch anders betitelt als wir sie kennen. So wird zum Beispiel mehrfach von „Meringues“ gesprochen, die uns besser als „Baisers“ bekannt sein dürften. Benötigte Flüssigkeiten werden, statt in Millilitern, in Dezilitern angegeben, was für mich ein wenig gewöhnungsbedürftig war, aber natürlich kein Hindernis darstellte.


    Mit seiner Vielzahl an unterschiedlichsten Rezepten ist „Let´s bake“ ein Backbuch, in dem für jeden Geschmack und jede Gelegenheit ein passendes Rezept zu finden sein dürfte. Ich bin total begeistert davon und freue mich jedes Mal wieder sehr, ein neues Rezept daraus auszuprobieren. Ich nehme es aber auch zwischendurch immer wieder zu Hand, blättere darin und erfreue mich an den schönen Bildern. Ein winziger Wehmutstropfen liegt allerdings im Preis dieses Buches, der sicherlich Einige davon abhält, es zu kaufen. Ich muss allerdings sagen, dass „Let´s bake“ jeden Cent davon wert ist.

    Inhalt:
    Das Leben der sechzehnjährigen Simona „Sim“ Klinger ist alles andere als einfach. Sie hat Probleme mit Jungs und ihrer besten Freundin, eine hässliche Narbe an der Oberlippe und ist außerdem ein Freak. Gut, dass nach ein paar Drinks die Sorgen für eine Weile verschwinden! Doch als Sim in der Nacht ihres Geburtstags völlig zugedröhnt und halb ertrunken aus einem Gartenteich gefischt wird, reicht es ihren Eltern. Sie schicken ihre Tochter für sechs Wochen nach Amerika zu ihrer Tante Jo ins Indianerreservat – auf Entzug. Eine Horrorvorstellung für Sim! Entgegen ihrer Erwartungen beginnt sie jedoch schnell, sich im Pine- Ridge- Reservat wohl zu fühlen, was nicht nur an dem attraktiven Jimi liegt, der ein Auge auf Sim geworfen zu haben scheint, sondern auch an seinem blinden Freund Lukas, mit dem Sim bald eine enge Freundschaft verbindet. Doch auch Jimi und Lukas haben Probleme, die weit größer sind als Sims und die schließlich ihrer aller Leben bedrohen.


    Meine Meinung:
    In „Julischatten“ nimmt Antje Babendererde ihre Leser erneut mit auf eine Reise in die Welt der Indianer. Dieses Mal geht es in das Pine- Ridge- Reservat in South Dakota. Doch wer hier Wildwestromantik mit Tipis, Friedenspfeife und Blutsbrüderschaft erwartet, wird enttäuscht sein. Die Autorin verbrachte 2010 zwei Monate in eben diesem Reservat und schildert erschreckend authentisch die beinahe menschenunwürdige Situation, in der die Indianer dort leben müssen, auf beeindruckende Art und Weise. Von der Regierung ihrer Kultur beraubt und in Reservate gepfercht leben die meisten Menschen in Armut mit Müllbergen um sich herum und versuchen, ihren trostlosen Alltag mit Drogen und Alkohol zu verdrängen. Teenagerschwangerschaften sind an der Tagesordnung und Zukunftsperspektiven gibt es so gut wie keine.


    Das Grundgerüst der Geschichte ist ähnlich dem anderer Babendererde- Bücher: eine Deutsche kommt nach Amerika, um ihre Probleme in den Griff zu bekommen und lernt dort einen Indianer kennen. Aber die Handlung ist keinesfalls abgekupfert, vorhersehbar oder bekannt, ganz im Gegenteil! Die Autorin schafft es immer wieder, sich etwas Neues auszudenken und versteht es wie keine andere, dem Leser die Welt und die Kultur der Indianer nahezubringen. Sie schafft es mit ihrem wunderbaren Schreibstil, vor dem geistigen Auge Bilder und Szenen entstehen zu lassen als sei man life dabei. Ich hatte wirklich das Gefühl, mit Sim in South Dakota zu sein und die Geschichte mitzuerleben.


    Sim ist eine Figur mit vielen Ecken und Kanten und alles andere als perfekt, was es dem Leser leicht macht, sich mit ihr zu identifizieren. Auch wenn ihr Verhalten manchmal alles andere als verständlich ist, schließt man sie doch bald ins Herz, denn man bekommt schnell eine Ahnung davon, was mit diesem Mädchen geschehen ist. Mit Jimi und Lukas hat Antje Babendererde zwei Herzensbrecher geschaffen, die man einfach gernhaben muss, wobei ihr ehrlich sagen muss, dass mich die Dreiecksgeschichte zwischen den beiden und Sim ein bisschen gestört hat. Dreiecksgeschichten findet man mittlerweile in jedem zweiten Buch und sie sind mir einfach über. Das ist aber meine ganz persönliche Meinung und ich glaube auch, dass „Julischatten“ ohne diese Dreierbeziehung nicht hätte funktionieren können.


    Es fällt mir schwer, das, was ich beim Lesen dieses Buches empfunden habe, in Worte zu fassen. Ich bin begeistert von der Geschichte, vom Können der Autorin, die mich wieder einmal restlos von sich überzeugen konnte, aber auch entsetzt und traurig über das, was den amerikanischen Ureinwohner angetan wird. Ich liebe das Buch, aber hasse viele Dinge, die darin passieren. Ich kann nur jedem empfehlen: lest dieses Buch und macht euch selbst ein Bild davon, wie großartig es ist. Denn das, was ich darüber schreiben kann, wird ihm in keinster Weise gerecht.

    Inhalt:
    Der sechzehnjährigen Jana Schwarzer ist im Leben nie etwas geschenkt worden. Ihren Vater kennt sie nicht, ihre Mutter leidet unter Depressionen und klammert sich an ihre Tochter. Jana selbst sagt von sich, dass sie nichts kann außer schlafen, essen und schwimmen. Als sie dank ihrer schwimmerischen Leistungen ein Stipendium für ein Sportinternat erhält, scheint es, als könne sie endlich ihr trostloses Leben hinter sich lassen. Doch der Druck ist groß und Jana lernt schnell, dass es im Sport nicht immer fair zugeht. Als ihre Freundin und größte Konkurrentin Melanie Wieland tot im Schwimmbecken aufgefunden wird, bricht für Jana eine Welt zusammen. Das Mädchen soll an Herzversagen gestorben sein, aber Jana hat gute Gründe zu glauben, dass die wahre Todesursache vertuscht werden soll. Gemeinsam mit Mika, dem Bruder der Toten, macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit.


    Meine Meinung:
    Jutta Wilke wagt sich mit „Wie ein Flügelschlag“ in die Abgründe des Leistungssports. Es geht um Leistungsdruck, Konkurrenzkampf und Doping – und Menschen, die daran zerbrechen.


    Hauptfigur ist die sechzehnjährige Jana, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird. Der Leser weiß immer nur das, was Jana auch weiß, was sich als sehr förderlich für die Spannung erweist. Doch obwohl man quasi alles durch Janas Augen sieht, ist sie nicht ganz leicht zu durchschauen und ihr Verhalten nicht immer ganz nachvollziehbar. Sie hat ein schlechtes Bild von sich selbst und traut sich, trotz ihrer sportlichen Erfolge, nicht viel zu. Warum das so ist, wird leider nicht ganz klar, ebenso wie ihre Angst davor, Gefühle für jemand anderen zu entwickeln und zuzulassen.


    Auch die anderen Charaktere sind nur schwer durchschaubar. Die Erwachsenen, ob nun Janas Mutter, Melanies Eltern oder die Lehrer am Sportinternat, sind durch die Bank weg Reizfiguren. Während Janas Mutter einem jedoch „nur“ furchtbar auf die Nerven geht, erzeugt das Verhalten von Melanies Eltern und der Lehrer und Trainer der Mädchen Wut und Fassungslosigkeit. Man hat aber nie das Gefühl, die Autorin übertreibe oder die Geschichte sei unrealistisch, sondern darf sich über eine umfassende Recherche und eine daraus folgende Geschichte, die sehr nahe an der Realität scheint, freuen.


    Außer diesen zwei kleinen Kritikpunkten gibt es an „Wie ein Flügelschlag“ jedoch überhaupt nichts auszusetzen. Innerhalb weniger Stunden habe ich dieses Buch verschlungen, mit wenigen kleinen Zwangspausen, weil die Spannung einfach nicht mehr aushaltbar war. Aber ich konnte es nie lange aus der Hand legen, zu groß war der Sog, den es auf mich ausübte.


    Mit „Wie ein Flügelschlag“ hat Jutta Wilke einen spannenden und fesselnden Jugend- Kriminalroman geschrieben, der den Leser von der ersten Seite an packt und nicht mehr loslässt. Eindrucksvoll hat sie erneut ihr Können unter Beweis gestellt und ich freue mich schon auf ihr nächstes Buch, das hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lässt.

    Klappentext:
    Dieses Buch verkürzt das Warten auf das Christkind und stimmt entspannt auf das kommende Weihnachtsfest ein. Sabine Ludwig hat für euch 24 Tage bis Weihnachten mit besinnlichen und heiteren Geschichten, Rezepten, Gedichten und Weihnachtsliedern gefüllt – alles garniert mit fröhlichen Illustrationen von Isabel Pin.


    Meine Meinung:
    Dieses Buch beinhaltet die Geschichten:
    - Zwölf mit der Post von Hans Christian Andersen
    - Warten auf Weihnachten von David Henry Wilson
    - Allen das Gleiche von Leo Tolstoi
    - Pasteten im Schnee von Beatrice Schenk de Regniers
    - Weihnachtsplätzchen von Tilde Michels
    - Elsterweihnacht von Karla Schneider
    - Weihnachten auf dem Land von Heinz Janisch
    - Weihnachtsgans und Plumpudding von Charles Dickens
    - Freie Auswahl von Sabine Ludwig
    - Der Briefträger und der Weihnachtsmann von Marjaleena Lembcke
    - Es riecht nach Schnee von Erwin Grosche
    - Der kleine Bär und der Weihnachtsstern von Antonie Schneider
    - Ein Kind hat Kummer von Erich Kästner
    - Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann von Francis P. Church
    - Der doppelte Weihnachtsmann von Paul Maar
    - Mr. Moose landet von Andreas Steinhöfel
    - Die Geschichte vom kleinen Bären und von der langen, kalten Winternacht von Frederik Vahle
    - Wanka von Anton Tschechow
    - Zwei Tage von Heiligabend von Klaus Kordon
    - Der Weihnachtsmorgen von Frank O´Connor
    - Der heilige Tag von Kirsten Boie


    Außerdem gibt es Plätzchenrezepte, Texte von Weihnachtsliedern und Weihnachtsgedichte.


    Sehr gut gefallen an diesem Buch hat mir, dass es eine bunte Mischung aus alten und neuen Geschichten, Liedern, Gedichten und Rezepten bietet. Es ist nicht einfach nur ein Geschichten- Adventskalender, sondern schenkt auch dem „Drumherum“ Aufmerksamkeit und bietet Anregungen für gemeinsame Aktivitäten in der Adventszeit. In Bezug auf die im Buch abgedruckten Weihnachtslieder habe ich mich sehr gefreut, dass die Autorin hier auf die modernen Weihnachtslieder verzichtet und eher ältere Texte gewählt hat. Man findet die vollständigen Texte zu „Morgen, Kinder, wird´s was geben“, „Lasst uns froh und munter sein“, „O Tannenbaum“, „Ihr Kinderlein kommet“ sowie „ABC, die Katze lief im Schnee“.
    Besonders gefallen hat mir auch, dass einem große und bekannte Namen wie Leo Tolstoi, Hans Christian Andersen, Charles Dickens, Anton Tschechow und Erich Kästner in diesem Buch begegnen. Ihre Weihnachtsgeschichten bieten eine schöne Abwechslung zu den modernen Geschichten von beispielsweise Paul Maar, Andreas Steinhöfel, Sabine Ludwig oder Kirsten Boie. Allerdings stellen sie auch einen Knackpunkt dar, denn häufig sind sie, gerade für kleinere Kinder, zu schwer zu verstehen. „Zwölf mit der Post“ von Hans Christian Andersen z.B. ist eine wundervolle Geschichte, aber es bedarf schon einiger Interpretation seitens des Lesers, um den tieferen Sinn zu durchschauen.
    Ebenfalls ein Kritikpunkt für mich ist, dass einige der Geschichten sehr lang sind und daher für kleinere Kinder oder beispielsweise Schulklassen nicht geeignet. Sehr schade, denn es sind doch viele Geschichten dabei, die zum Nachdenken anregen oder Werte vermitteln.


    Sabine Ludwig hat in „Wie lange noch?“ größtenteils wirklich schöne und anrührende Geschichten zusammengetragen. Besonders hervorheben möchte ich „Allen das Gleiche“ von Leo Tolstoi, „Pasteten im Schnee“ von Beatrice Schenk de Regniers, „Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann“ von Francis P. Church und „Zwei Tage vor Heiligabend“ von Klaus Kordon. Diese Geschichten sind wunderschön und herzerwärmend, so richtig was für die Adventszeit. Überhaupt nicht gefallen haben mir dagegen „Ein Kind hat Kummer“ von Erich Kästner und „Der Weihnachtsmorgen“ von Frank O´Connor. „Ein Kind hat Kummer“ kannte ich schon und seitdem ich diese Geschichte zum ersten Mal gehört habe, rege ich mich über die unmöglichen Eltern des Kindes darin auf. Und „Der Weihnachtmorgen“… Was der Autor damit bezwecken wollte, ist mir absolut schleierhaft, ebenso wie die Beweggründe Sabine Ludwigs, diese Geschichte mit in das Buch hineinzunehmen und dann auch noch am 23. Dezember, einen Tag vor Weihnachten, zu platzieren. „Der Weihnachtsmorgen“ ist eine traurige Geschichte, die mit dem Satz „Von dem Tage an war meine Kinderzeit zu Ende“ endet. So etwas möchte man einen Tag vor dem heiligen Abend nicht lesen.


    Fazit:
    Meine Meinung zu „Wie lange noch?“ von Sabine Ludwig ist eher durchwachsen. Mir gefällt die bunte Mischung aus alt und neu sowie Geschichten, Gedichten, Rezepten und Liedern, aber die Auswahl der Geschichten überzeugt mich nicht ganz. Einige sind zu lang, andere zu schwer zu verstehen und wieder andere einfach unschön und wenig weihnachtlich. Erwachsene dürften deutlich mehr Gefallen an diesem Adventskalender finden als Kinder.

    G.A. Aiken, die mit ihrer Drachenserie bereits große Bekanntheit und Beliebtheit bei den Lesern erlangen konnte, legt mit „Lions Hitze der Nacht“ den Auftakt zu einer neuen Gestaltwandlerserie vor, die sich nicht nur bezüglich ihrer tierischen Protagonisten sehr von den „Dragons“ unterscheidet.


    Die Geschichte spielt im New York der heutigen Zeit. Die Löwen leben, ebenso wie diverse andere Gestaltwandergruppen, unerkannt und angepasst zwischen den normalen Menschen. Sie leben allerdings, ihrer tierischen Seite entsprechend, in Rudeln. Es gibt Alphamännchen, Alphaweibchen, Welpen und Tauschgeschäfte mit anderen Rudeln, um den Genpool sauber zu halten. Und natürlich Rudelkämpfe wie im Tierreich.


    Wie die Tiere verhalten sich die Charaktere auch, wenn es um ihr „Paarungsverhalten“ geht. Besonders die erste Geschichte „Christmas Pride“ wartet mit bemerkenswert wenig Handlung und umso mehr Sexszenen auf. Diese sind, in gewohnter Aiken- Manier, sehr anschaulich beschrieben, aber immer auf einem gewissen Niveau. Ich hätte mir allerdings ein wenig mehr Handlung gewünscht. Der Mordfall, den Dez aufklären soll, rückt völlig in den Hintergrund. Er wird zwar am Ende aufgeklärt, doch eigentlich geht es, wenn Mace und Dez nicht gerade miteinander schlafen, die ganze Zeit nur darum, wie verrückt die beiden sich gegenseitig machen, um Dez´ Brüste oder ihre Panik vor einer Beziehung. Außerdem befummelt Mace seine Angebetete ständig, hat immer seine Hände in ihrem Schritt oder an ihrem Hintern. Ein bisschen zu viel des Guten!


    Die zweite Geschichte, die den völlig blöden Titel „Shaws Schwanz“ trägt, bietet ein wenig mehr Handlung, aber auch hier überwiegen die Sexszenen. Allerdings ist Rhondas und Shaws Geschichte deutlich lustiger als „Christmas Pride“. Hier schimmert der von mir so geliebte, unnachahmliche Aiken- Humor endlich ein wenig durch. Rhonda und Shaw liefern sich schlagfertige Wortgefechte, über die ich mich sehr amüsiert habe.


    Fazit:
    „Lions Hitze der Nacht“ kann leider nicht mit G.A. Aikens Drachenserie mithalten. Zu viel Sex, zu wenig Handlung und Protagonisten, die sich über 450 Seiten lang permanent befummeln – und auch der Witz, der Aikens Bücher ausmacht, kommt deutlich zu kurz. Ich bin gespannt, ob die „Wolf Diaries“, die im Mai erscheinen, mehr der G.A. Aiken entsprechen, die ihre Leser fesseln und begeistern kann.

    Julia Karrs Debüt „The Sign Nur zu deiner Sicherheit“ ist eine weitere von vielen Dystopien, die momentan auf den Buchmarkt drängen. Sie widmet sich allerdings einem anderen Schwerpunkt als alle anderen Autoren, von denen ich bisher eine Dystopie gelesen habe. Bei Julia Karr steht der Teenager- Sex im Mittelpunkt. Solange Mädchen unter sechzehn sind, sind sie durch ihr unversehrtes Handgelenk geschützt und niemand darf sie anrühren. An ihrem sechzehnten Geburtstag erhalten sie umfassende Impfungen gegen sexuell übertragbare Krankheiten und ein XVI- Tattoo auf ihr Handgelenk und sind damit quasi zum Abschuss freigegeben. Wer sich nicht wehren kann hat schlechte Karten und die Täter werden noch nicht einmal bestraft, denn es heißt, alle Sechzehnjährigen seien ganz wild darauf, endlich Sex zu haben und die Taten seien mit ihrem Einverständnis verübt worden. Eine beängstigende Vorstellung.


    Zu Beginn habe ich mich sehr schwer damit getan, mich in das Buch hineinzufinden. Man wird ohne jegliche Vorkenntnis in die Geschichte hineinkatapultiert und befindet sich auf einmal im Chicago der Zukunft, wo nichts mehr so ist, wie es mal war. Die Autorin wirft mit fremden Begriffen wie PAV, WelS- Programm, Trannie etc. nur so um sich, ohne dass man eine Erklärung erhält, worum es sich dabei handelt. Das meiste wird irgendwann aufgeklärt, aber wofür beispielsweise PAV steht, weiß ich auch nach dem Beenden des Buches noch nicht. Das hat mich ziemlich gestört und am Anfang auch sehr verwirrt.


    Mit steigender Seitenzahl zieht „The Sign“ den Leser aber immer mehr in seinen Bann. Ninas Suche nach Antworten und Lösungen gestaltet sich sehr spannend und es gelingt Julia Karr immer wieder, durch unvorhersehbare Wendungen den Leser in die Irre zu führen und zu überraschen. Das Ende ist stimmig und weckt die Hoffnung auf eine Fortsetzung.


    Nina ist eine toughe, starke und mutige Heldin, der man das, was sie tut, einfach abnimmt. Mit ihr hat die Autorin eine Protagonistin geschaffen, bei der einfach alles zusammen passt, ohne dass sie zu perfekt oder unglaubhaft erscheint. Dafür fehlt ihrem männlichen Gegenpart, Sal, in meinen Augen ein wenig die Tiefe. Mit ihm konnte ich das ganze Buch über nicht wirklich warm werden. Entsetzlich nervig fand ich hingegen Sandy, Ninas beste Freundin. Mir ist auch nie ganz klar geworden, warum Nina an der Freundschaft zu diesem Mädchen, dass so anders ist als sie selbst und genau das verkörpert, was Nina nie sein will, so festhält. Sie will sie beschützen, ok, und die beiden haben in der Vergangenheit viel zusammen erlebt, aber trotzdem erscheint ihre Freundschaft wenig glaubhaft, denn eigentlich geht Sandy Nina doch nur auf die Nerven.


    Julia Karr schafft es, sich mit „The Sign“ von der breiten Masse abzuheben und aus den vielen anderen Dystopien hervorzustechen. Zwar ist ihr Debüt nicht frei von Makeln, aber dennoch ein vielversprechender Anfang, der Lust auf mehr macht. Ich freue mich auf eine Fortsetzung.

    Klappentext:
    Er wurde nur 18 Jahre alt. Der Junge, der von 1942 bis 1944 mit Anne Frank in einem Hinterhaus in Amsterdam lebte, starb 1945 im KZ Mauthausen, kurz bevor die Amerikaner das Lager befreiten. Wer war dieser Peter van Pels, den Anne in ihrem berühmten Tagebuch beschrieb? Wie hat er selbst die Zeit in der Prinsengracht 263 erlebt? Sharon Dogar macht die Geschichte des Hinterhauses lebendig und fühlbar, aus einer ganz neuen Perspektive.


    Die Autorin:
    Sharon Dogar, geboren 1962, lebt mit ihrer Familie in Oxford. Von Beruf Jugendtherapeutin schreibt sie einfühlsame Romane, die sich speziell an junge Erwachsene richten. Prinsengracht 263 ist ihre erste fiktive Biografie und das erste Buch, das sich mit dem Dritten Reich befasst. Intensiv hat sie recherchiert, um „die Geschehnisse des Zweiten Weltkriegs für alle neuen Generationen lebendig zu schildern, damit diese hoffentlich nie vergessen, was Hass für verheerende Auswirkungen haben kann.“


    Meine Meinung:
    Die meisten Menschen kennen es, das Tagebuch der Anne Frank, des jüdischen Mädchens, das sich mit seiner Familie zwei Jahre in einem Amsterdamer Hinterhaus in der Prinsengracht 263 versteckt hielt, bevor es entdeckt und in ein KZ deportiert wurde, in dem es, wie so viele andere Juden auch, unter menschenunwürdigen Bedingungen starb.
    Sharon Dogar hat sich in dieser fiktiven Biografie nun einem anderen Bewohner des Hinterhauses gewidmet: Peter van Pels, im Tagebuch „Peter van Daan“ genannt, dem Jungen, in den Anne sich während ihres Aufenthalts in der Prinsengracht 263 verliebte.


    Die Handlung setzt am 13. Juli 1942 ein, dem Tag, an dem sich die Familien van Pels und Frank in ihr Versteck begaben und endet mit Peters Tod im KZ Mauthausen. Sie wird rückblickend erzählt, von einem gebrochenen, kranken Peter, der im KZ mehr tot als lebendig vor sich hinvegetiert und sich an die Zeit im Hinterhaus erinnert. Der Leser ist von Anfang an dabei und bekommt das, was Peter fühlt, hautnah mit. Sharon Dogar gelingt es, seine Gefühle und Gedanken so transparent und nachvollziehbar darzustellen, dass sie mit denen des Lesers verschmelzen und quasi zu seinen eigenen werden. Man kann Peters Schmerz, seinen Kummer und seine Verzweiflung beinahe am eigenen Leib spüren. Ein beängstigendes Gefühl, vor Allem, als die Gruppe entdeckt und deportiert wird.


    Berührend hingegen sind die Gefühle, die sich langsam zwischen Peter und Anne entwickeln. Ein zartes Pflänzchen der Hoffnung und des Lichts, das in der Dunkelheit der Bedrohung zu wachsen beginnt. Anne ist zu Beginn ein freches, unsympathisches und von sich selbst sehr eingenommenes Mädchen, dem Peter (und man selbst auch) nur wenig Sympathie entgegenbringt. Doch mit der Zeit verändert sie sich zum Positiven und das, was zwischen Peter und ihr passiert, ist ein nur allzu verständlicher Lauf der Dinge. Dass es für sie beide kein Happy End gab, ist mehr als traurig.


    Während der Zeit im Versteck ist Peter zwischen 15 und 18 Jahren alt. Er macht sich viele Gedanken um die Liebe, besonders um seine Freundin Liese, die allerdings von Sharon Dogar frei erfunden ist. Peter zweifelt daran, dass er überleben wird, und fragt sich oft, ob er sterben muss, ohne jemals mit einem Mädchen geschlafen zu haben. Dass Sexualität durchaus ein Thema im Hinterhaus war, ist durch Anne Franks Tagebuch belegt. Mir persönlich stellte sich jedoch beim Lesen von „Prinsengracht 263“ immer wieder die Frage, ob die größte Sorge eines Jungen in Peters Situation wirklich ein jungfräulicher Tod sein kann.


    Obwohl Sharon Dogars Biografie über Peter van Pels fiktiv ist, halte ich sie für gut recherchiert und sehr realitätsnah. Es gelingt ihr, dem Leser die Geschehnisse im Zweiten Weltkrieg, aber auch die im Hinterhaus nahezubringen und ihm zumindest ein wenig zu vermitteln, wie sich die versteckten und vom Tode bedrohten Juden gefühlt haben müssen. Ihre Absicht, „die Geschehnisse des Zweiten Weltkriegs für alle neuen Generationen lebendig zu schildern, damit diese hoffentlich nie vergessen, was Hass für verheerende Auswirkungen haben kann“, hat sie auf jeden Fall erfüllt. Auch wenn „Prinsengracht 263“ fiktiv ist, ist es doch ein wertvolles Buch im Kampf gegen das Vergessen.

    Klappentext:
    1001 Kinder- und Jugendbücher ist der derzeit beste und verlässlichste Wegweiser durch die Welt der klassischen und zeitgenössischen Kinder- und Jugendliteratur. Die informativen Rezensionen dieses neusten Bandes aus der erfolgreichen 1001- Serie sind unentbehrlich, um aus der Masse der Kinder- und Jugendbücher die wirklich lesenswerten herauszufiltern.
    Die besten Kinder- und Jugendbücher sind nach Altersgruppen geordnet, vom Bilderbuch bis zum Jugendroman, mit allen Zwischenstufen. Die beliebtesten Klassiker dürfen nicht fehlen, aber dieses Buch schaut auch über den europäischen Tellerrand und präsentieren bedeutende Bücher aus aller Welt, einschließlich der wachsenden Zahl beispielsweise afrikanischer oder lateinamerikanischer Autoren und Illustratoren.


    Meine Meinung:
    Auf gut 950 Seiten präsentiert Kinderbuchredakteurin Julia Eccleshare die ihrer Meinung nach besten 1001 Kinder- und Jugendbücher, „die man lesen sollte, bevor man erwachsen ist“. Es gibt Unterteilungen in 5 Altersstufen: 0 – 3, 3 +, 5 +, 8 + und 12 +. Die Gruppe 8 + nimmt dabei den größten Teil ein, die Gruppe 0 – 3 den kleinsten. Die einzelnen Altersstufen sind am Buchrand durch verschiedene Farben gekennzeichnet, so dass es ein Leichtes ist, die Altersgruppe, für die man sich gerade interessiert, zu finden.


    Der Titel des jeweiligen Buches steht, sofern es ins Deutsche übersetzt wurde, auch auf Deutsch über der Rezension, so dass man auf den ersten Blick erkennen kann, ob es das Buch auf Deutsch gibt oder nicht. Die Bilder zeigen jedoch immer das Cover des Originals.


    Neben deutschen und englischen Titeln finden sich auch skandinavische, türkische, italienische, spanische, französische, niederländische etc. Kinder- und Jugendbücher in diesem Werk. Es ist sehr interessant zu sehen, was für Bücher es in den anderen Ländern so gibt, zumal die Rezensionen dazu auf Deutsch sind. Aber wirklich etwas anfangen kann ich persönlich mit den Empfehlungen dieser Titel nur etwas, wenn die Bücher ins Deutsche oder Englische übersetzt wurden.


    Das Blättern und Schmökern in diesem Buch macht unglaublich viel Freude und verleitet immer wieder zu verzückten Ausrufen, weil man einen Schatz aus der eigenen Kindheit wiederentdeckt, den man ganz vergessen hatte. Aber es finden sich auch Bücher der jüngeren Generation, der „Joker“ von Markus Zusak beispielsweise oder „Finding Violet Park“ von Jenny Valentine, um nur zwei Beispiele zu nennen.


    Insgesamt bietet „1001 Kinder- und Jugendbücher“ eine gute Mischung aus Büchern für jede Altersgruppe und jeden Geschmack, so dass für jedes Kind das Richtige dabei sein dürfte. Für Eltern, aber auch Erzieher und Lehrer kann es eine gute Hilfe bei der Bücherauswahl sein aber ebenso (wie für alle anderen Erwachsenen auch) eine Fundgrube an Kindheitserinnerungen. Einfach ein Buch für die ganze Familie, das sich wirklich lohnt.

    Schon seit einiger Zeit zeichnen sich Dystopien als neuer Trend auf dem Jugendbuchmarkt aus und überschwemmen ihn regelrecht damit, so dass man sich bei jeder neu auftauchenden Serie fragt, ob man sie wirklich auch noch braucht. Veronica Roths Reihe gehört zu denen, bei denen man mit Bestimmtheit sagen kann: man braucht sie! Aufgrund der Vielzahl an Dystopien stellt sich schnell ein „Kennst- du- eine- kennst- du- alle“ Gefühl ein, doch Roth schafft es, sich mit neuen Ideen vom Dystopien- Einheitsbrei abzuheben.


    Zu Beginn, das muss ich gestehen, war ich nicht sonderlich begeistert von der Geschichte. Beatrices Leben bei den Altruan ist von Unterwürfigkeit und Selbstaufgabe gekennzeichnet, was mich ziemlich genervt hat. Ständig wird betont, dass sie ein schlechter Mensch ist, weil sie ab und zu an sich selbst denkt und nicht zuerst an die anderen. Doch sie wuchs schnell in meiner Achtung – nicht nur wegen ihres Mutes, sondern auch wegen ihrer Fähigkeit zur Selbstreflexion. Mit ihr hat die Autorin einen Charakter geschaffen, mit dem man sich gut identifizieren kann und dessen Handlungen nachvollziehbar sind.


    Ein wenig entsetzt hat mich jedoch die Brutalität und Gewalt, die Tris während ihrer Initiationsphase bei den Ferox erlebt. Hier stellte sich mir mehrfach die Frage, ob es wirklich für die empfohlene Altersgruppe ab 14 geeignet ist. Unbestreitbar ist allerdings, dass die Geschichte durch Kampfszenen und dergleichen spannend und actionreich wird. Der Leser wird richtiggehend an die Geschichte gefesselt und kann sich nur schwer wieder von ihr lösen.


    Ich habe dieses Buch in zwei Tagen verschlungen und hätte es, wäre mehr Zeit gewesen, wohl noch schneller geschafft, denn es hat mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen. Auf einige Gewaltakte hätte ich gut verzichten können, aber bis auf diesen kleinen Kritikpunkt hat mich „Die Bestimmung“ ausnahmslos überzeugt. Diese Bücherserie braucht man wirklich!

    „Ewiglich die Sehnsucht“ ist das Debüt der amerikanischen Autorin Brodi Ashton und der Auftakt zu einer Trilogie um einen amerikanischen Teenager, der es mit der griechischen Mythologie zu tun bekommt. Um sich von dem in ihr aufgestauten Schmerz zu befreien, hat die siebzehnjährige Nikki einen Pakt mit der Unterwelt geschlossen. Cole, ein Ewiglicher, wie die Kinder der Unterwelt genannt werden, hat ihren Schmerz verschwinden lassen, doch zu einem hohen Preis: Nikki muss ihn nähren, eingehüllt in einen engen Kokon, 100 Jahre lang. Und auch danach ist ihre Schuld nicht beglichen, im Gegenteil. Sie muss als eine Art Batterie für die Ewiglichen in den Tunneln der Unterwelt leben. Doch Nikki schafft es zurück und nimmt den Kampf gegen die Unterwelt auf.


    Die Thematik, derer sich die Autorin hier bedient, ist ziemlich neu auf dem Jugendbuchmarkt. Die griechische Mythologie spielte sicherlich schon das ein oder andere Mal eine Rolle, doch die Sage um Orpheus, der versucht, seine geliebte Eurydike aus der Unterwelt zu befreien, ist mir bisher noch in keinem Jugendbuch begegnet. Brodi Ashton ist es gelungen, diese alte Sage so gekonnt mit einer modernen Liebesgeschichte zu verknüpfen, dass sie überhaupt nicht langweilig oder eingestaubt wirkt, sondern einfach nur interessant. Des Weiteren sorgt sie für immer neue, überraschende Erkenntnisse und erhöht die Spannung, so dass der Leser richtiggehend an die Geschichte gefesselt wird.


    Obwohl die Hautfiguren noch Teenager sind, ist ihre Beziehung zu einander weit entfernt davon, oberflächlich zu sein. Nikki hat in ihrem bisherigen Leben schon viel verkraften müssen, und Jack, vor Nikkis Verschwinden der Star der Schulmannschaft, reift durch seine unermüdliche Suche nach ihr. Was diese beiden jungen Menschen verbindet, ist etwas ganz Besonderes, mit einer Tiefgründigkeit, von der diverse andere Teenie- Lovestorys nur träumen können.


    Dieser Roman spielt mit den Extremen: Gut oder Böse, Himmel oder Hölle, Leben oder Tod und übt damit einen sehr starken Sog auf den Leser aus. Man kann sich kaum von dieser Geschichte lösen und bleibt am Ende fassungslos, mit vielen Fragen und dem mehr als starken Drang, direkt weiterlesen zu wollen, zurück. Brodi Ashtons grandioses Debüt bekommt daher eine absolute Leseempfehlung von mir!