Beiträge von evalotta

    In seinem Buch „Zum Dahinschmelzen“ präsentiert Paul Simon 27 verschiedene Rezepte, die traumhafte kleine Kuchen mit einem flüssigen Kern ergeben. Die meisten davon sind Schokoladenkuchen in diversen Variationen, doch es gibt auch Küchlein aus hellem Teig, z.B. mit Mandeln, Maronen oder Orangen. Drei Rezepte beschreiben die sogenannten „Schokoladen- Malheurs“ aus Bitter-, Vollmilch- und weißer Schokolade. Zu diesen Rezepten gibt es jeweils noch vier Variationsmöglichkeiten die Füllung betreffend, so dass man mit einem Rezept vier unterschiedliche Kuchen kreieren kann. Zusätzlich zu den Kuchenrezepten gibt es noch Anleitungen für diverse Füllungen, u.A. Ganachefüllungen, englische Cremes und Fruchtkonfekt.


    Ganz zu Beginn des Buches werden erst einmal die verschiedenen Hilfsmittel, die man für die Kuchenbäckerei braucht, vorgestellt. Außerdem gibt es noch weitere Vorschläge, wie man die flüssigen Füllungen nach Belieben variieren kann. Anschließend folgen die Rezepte, schön übersichtlich auf einer Doppelseite untergebracht. Auf der rechten Seite befindet sich immer ein appetitanregendes Foto des entsprechenden Gebäcks, auf der linken stehen Zutatenliste und Backanleitung. Kurz, knapp und präzise formuliert der Autor die einzelnen Arbeitsschritte und macht es dem Bäcker leicht, der Anleitung zu folgen. Einige Rezeptseiten enthalten zusätzlich noch Tipps und Tricks, die zu einem noch besseren Gelingen beitragen. Am oberen Rand jeder Seite stehen außerdem Zubereitungs- und Garzeit, so dass man auf einen Blick sieht, wie lange man für die Herstellung der Küchlein braucht. Ganz am Ende des Buches findet man noch Angaben zu deutschen Bezugsquellen der benötigten Backutensilien, sehr praktisch wie ich finde, denn das Original erschien in Frankreich. So hat man keine Probleme, die Dinge, die man für die Kuchen braucht, auch hierzulande zu erstehen.


    „Zum Dahinschmelzen“ ist eines dieser Bücher, das man nicht ansehen kann, ohne dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft und man Lust bekommt, auf der Stelle mit dem Backen zu beginnen. Und das kann man auch wirklich tun (wenn alle Zutaten im Haus sind), denn die Zubereitung erfordert in den meisten Fällen nur wenig Zeit, vor Allem, wenn man sich ein Mal die Arbeit gemacht hat, die Füllungen vorzubereiten und einzufrieren. Aber auch für spontane Anlässe gibt es einige Rezepte, die sich schnell zaubern lassen und mit Sicherheit die Gäste begeistern werden.

    Im dritten Teil ihrer „Lying Game“ Serie tritt Sara Shepard nach zwei hochgradig spannenden Teilen ein wenig auf die Bremse. Zwar gelingt es Emma und Ethan, einige neue Informationen über Sutton, die Nacht in der sie starb und den Lügenspielclub zu bekommen, doch wirkliche Fortschritte machen die beiden in ihren Ermittlungen nicht. Der Leser bekommt zwar einige wichtige Dinge aus anderer Quelle, die Geschichte tritt jedoch ein wenig auf der Stelle. Durch das unverhoffte Auftauchen von Thayer, der trotz Abwesenheit in den ersten beiden Teilen schon immer sehr präsent war, stehen aber plötzlich neue Dinge im Raum, was sehr förderlich für die Spannung ist. Er ist ein undurchsichtiger Charakter, aus dem man nicht wirklich schlau wird und der frischen Wind in die Geschichte bringt. Wie schon zuvor gelingt es der Autorin auch dieses Mal, die Spannung über das Ende des Buches hinaus zu halten und so die Neugier auf den vierten Teil zu schüren.


    Während Emma als nette Version von Sutton sowohl bewusst als auch unbewusst versucht, die Schäden, die Sutton mit ihrer egoistischen, kaltherzigen Art angerichtet hat, zu bereinigen, wird Sutton selbst immer mehr zur Sympathieträgerin. Sie versteht, wie gut sie es in ihrem Leben eigentlich hatte und kann endlich ein wenig dankbar dafür sein.


    Zwar kommt „Mein Herz ist rein“ nicht ganz an seine zwei Vorgänger heran, darf aber trotzdem nicht als schlecht gewertet werden. Auch dieses Mal schafft Sara Shepard es, den Leser mit klugen Wendungen und großer Spannung an das Buch zu fesseln. Zwar kommt die Geschichte nicht so voran, wie es vielleicht zu erwarten war, bringt aber trotzdem einige neue Erkenntnisse und lässt auf eine baldige Aufklärung des Falls hoffen. So langsam möchte man nämlich endlich wissen, was mit Sutton passiert ist und wer sie ermordet hat. Ob dies jedoch im vierten Band „Wo ist nur mein Schatz geblieben?“ aufgelöst wird, bleibt abzuwarten.

    Im zweiten Teil der „Crossfire“- Serie nimmt die ohnehin schon nicht einfache Beziehung zwischen Eva Tramell und dem erfolgreichen Geschäftsmann Gideon Cross leider etwas krankhafte Züge an. Gideon kontrolliert seine Partnerin wo sie geht und steht und verhält sich eher wie ein Bodyguard anstelle eines Partners. Eva, die im ersten Band so mutig und tough erschien, ist nur noch damit beschäftigt, die Fehler für Gideons übertriebenes Verhalten bei sich zu suchen und sich selbst zu erniedrigen. Sämtliche Konflikte werden von ihr „gelöst“, indem sie Gideon verführt, aber dass der daraus resultierende Sex Spaß macht, kann man ihr nicht mehr abnehmen. Eine sehr bedauerliche Entwicklung durch die Eva sehr in der Gunst des Lesers sinkt.


    Die prickelnde Stimmung, die dieses Buch eigentlich, ebenso wie sein Vorgänger, verbreiten sollte, leidet leider ebenfalls unter der Wandlung der Beziehung des Protagonistenpaars. Zwar sind die Erotikszenen auch dieses Mal von hoher Qualität und gewohnt niveauvoll geschrieben, doch irgendwie macht es nicht mehr so viel Spaß, sie zu lesen, denn sie sind nicht mehr authentisch.


    Positiv anzumerken ist jedoch, dass die Gesamthandlung in „Offenbarung“ einen großen Schritt nach vorn macht und einige interessante Dinge, sowohl Gideons als auch Evas Vergangenheit betreffend, ans Licht kommen. Dadurch gelingt es Gideon, ein paar Sympathiepunkte zu sammeln und auch die Neugier auf den dritten Band „Erfüllung“, die während der Lektüre von „Offenbarung“ ein wenig verloren geht, wird erneut angefacht.


    Mit dem zweiten Teil ihrer erfolgreichen Serie stellt Sylvia Day ihre Leser auf eine harte Probe. Viele positive Aspekte, die die Geschichte im ersten Teil „Versuchung“ hatte, sind in diesem Buch nicht mehr vorhanden. Beide Protagonisten büßen eine Menge Sympathien ein und schaffen es erst ganz zum Schluss, wieder im Ansehen des Lesers zu steigen. Bleibt nur zu hoffen, dass es allen Lesern gelingt, bis zum Ende durchzuhalten. Trotzdem übt „Offenbarung“ einen gewissen Sog aus, denn an Spannung mangelt es nicht. Man darf gespannt sein, zu was für einem Ende die Geschichte in „Erfüllung“ kommen wird.

    Klappentext:
    Millionen von Jugendlichen in aller Welt kennen das Tagebuch der Anne Frank. Anne Frank kam im Oktober 1941 neu in Jacqueline van Maarsens Klasse am Jüdischen Lyzeum in Amsterdam. Die beiden freundeten sich schnell an, übernachteten beieinander, tauschten ihre Geheimnisse aus. Ihre Freundschaft endete abrupt, als Anne Frank mit ihrer Familie im Juli 1942 untertauchte.


    Einfühlsam und berührend beschreibt Jacqueline van Maarsen die Kindheit im Krieg und macht hautnah spürbar, was es bedeutete, ein jüdisches Mädchen im Nationalsozialismus zu sein.


    Meine Meinung:
    Die bewegende Geschichte der Anne Frank und ihrer Familie dürfte jedem ein Begriff sein. Nun meldet sich Annes beste Freundin Jacqueline, die in Annes Tagebuch unter dem Namen Jopie Erwähnung findet, zu Wort und schildert die Freundschaft der beiden jüdischen Mädchen aus ihrer Sicht.


    Jacqueline van Maarsen ist die Tochter eines niederländischen Juden und einer französischen Katholikin, ein Umstand, der ihr, ihrer Schwester Cricri und dem Vater das Leben rettete. Doch auch die Familie van Maarsen bekam Hitlers Hass auf Juden zu spüren. Darum geht es in diesem Buch allerdings nicht vordergründig, sondern um die Wahrnehmung der Judenverfolgung aus der Sicht einer quasi Außenstehenden. Da sie ja Jüdin ist, hat Jacqueline van Maarsen natürlich viel Kontakt mit anderen Juden. Diese verschwinden nach und nach, tauchen unter oder werden von den Nazis deportiert. Dies ist schrecklich für die junge Jacqueline, doch sie macht sich nur wenig Sorgen um Freunde und Verwandte, wähnt sie diese doch in Sicherheit in der Schweiz oder in einem Arbeitslager in Deutschland. Es ist der erwachsenen Jacqueline erstaunlich gut gelungen, die Naivität ihrer jüngeren Ichs deutlich zu machen. Selbst beim Leser, der ja weiß, welche Grausamkeiten jüdische Menschen damals erleiden mussten, stellen sich beim Lesen Gedanken ein wie:“ Wird schon alles gut gehen, die kommen bestimmt gesund wieder.“ Man übernimmt ein Stück weit selbst Jacquelines Unwissenheit, bis einen die Realität dann, genau wie das Mädchen, mit aller Macht einholt.


    Es ist eine sehr bewegende Erfahrung, Anne Frank so viele Jahre nach ihrem Tod noch einmal von einer anderen Seite kennenlernen zu dürfen. Die Anne aus dem Tagebuch, das Mädchen, das erst in ständiger Angst vor den Nazis und später in der Enge des Hinterhauses lebte, „kennt“ man. Jacqueline van Maarsen zeichnet aber ein ganz neues, noch unbeschwertes Bild von ihr.


    2005 wurde dieses Buch bereits unter dem Titel „Ich heiße Anne, sagte sie, Anne Frank“ im Erwachsenenprogramm der Fischerverlage veröffentlicht. Glücklicherweise hat sich der Verlag nun entschlossen, es unter einem weniger irreführenden Titel im Kinder- und Jugendbuchprogramm erneut zu veröffentlichen und es so der jüngeren Zielgruppe zugänglicher zu machen. „Deine beste Freundin Anne Frank“ sollte man unbedingt lesen, sei es als Einstieg in die Literatur über das jüdische Mädchen oder aber als interessante Ergänzung. Von mir bekommt dieses Buch eine klare Leseempfehlung!

    „Die Ankunft“ ist der dritte und letzte Teil der Dystopie um Cassia Reys und Ky Markham, deren Liebe von der Gesellschaft verboten ist. Bereits zwei Bände lang konnte man miterleben, wie die beiden für ihre Liebe kämpften, alle Hindernisse überwanden und dabei zu Revolutionären wurden. Nach einem grandiosen Beginn und einem eher mäßigen Mittelteil ist es nun an diesem 600 Seiten starken, dritten Teil, aus der Serie ein Must- read (oder eben auch nicht) zu machen.


    Bereits im ersten Kapitel fällt eine gravierende Neuerung auf: „Die Ankunft“ wird, zusätzlich zu den Perspektiven Cassias und Kys, auch aus der Sicht Xanders, der für die Gesellschaft als Funktionär arbeitet, erzählt. Der Leser erhält also Einblicke in sämtliche, für die Geschichte relevanten Situationen und bekommt sowohl die Gefühle der Charaktere als auch die Ereignisse an den verschiedenen Stellen in der Gesellschaft hautnah mit. Xander ist es auch, der den Leser auf den ersten 250 Seiten bei der Stange hält, denn seine Rolle ist in dieser Zeit die interessanteste. Bei ihm passiert etwas, in seinen Kapiteln erhält man Infos über die Arbeit der Erhebung und das Virus, das die Seuche auslösen wird, während sich Cassia und Ky seitenweise in ihren Gefühlen für- und ihren Sorgen umeinander verlieren. Erst als die Seuche dann ausbricht wird es auch bei Cassia und Ky spannend.


    Wie auch schon seine beiden Vorgänger kommt „Die Ankunft“ ohne großartige Actionszenen aus. Die Autorin legt auch hier wieder den Schwerpunkt auf die Gefühlsebene, was sich zum ersten Mal als kleiner Nachteil erweist. Zwar bringen die Gefühle wieder eine gewisse Tiefe in die Geschichte, lassen die 600 Seiten so manches Mal aber auch ganz schön lang werden. Ally Condie hätte gut daran getan ein wenig mehr Action in die Handlung hineinzubringen, denn so zieht sich „Die Ankunft“ leider sehr.


    Als Figur hat mich dieses Mal besonders Xander beeindruckt. Er schafft es endlich, aus seinem Schatten als Cassias 2. Wahl herauszukommen und sich zu einer eigenständigen Persönlichkeit zu entwickeln. Mit Cassia konnte ich leider wenig anfangen und mit Ky… Nun ja, mit ihm bin ich die ganze Zeit nicht wirklich warm geworden.


    Nachdem es ordentlich dauert, bis die Geschichte in Fahrt kommt, kommt das Ende dann doch sehr abrupt. Einige Fragen bleiben unbeantwortet und insgesamt ist mir das Ende zu glatt, zu konstruiert, besonders was Xander angeht.


    Fazit:
    Leider ist es Ally Condie nicht gelungen, ihre Serie mit „Die Ankunft“ zu einem absolut zufriedenstellenden Ende zu bringen. Ein zäher Anfang macht die ersten 250 Seiten zu einem kleinen Kampf, der zwar belohnt wird, aber nicht ausreichend. Schien diese Buchreihe nach dem ersten Teil „Die Auswahl“ noch zu einem Must- read zu werden, degradierten Teil zwei und drei sie leider zu „Kann man lesen, muss man aber nicht“.

    Martin Schäuble alias Robert M. Sonntag skizziert in seinem Roman „Die Scanner“ ein Szenario, das für alle Buchliebhaber der blanke Horror ist. Gedruckte Bücher sind vom Aussterben bedroht, da sie systematisch eingesammelt, digitalisiert und dann vernichtet werden. Neue werden nicht geschrieben. Die meisten Menschen stört das nicht, da sie zur Unterhaltung sogenannte Mobrils haben, die ihnen digitalen Spaß in allen möglichen Formen bieten. Der größte Teil des Lebens spielt sich in der digitalen Welt ab, auch der Kontakt zu anderen Menschen. Personen, die Interesse an einem direkten Austausch mit anderen haben, gibt es kaum noch. Eine erschreckende Vorstellung, die allerdings gar nicht so abwegig ist wenn man sich ansieht, wie wenig Kommunikation von Angesicht zu Angesicht es im Zeitalter von Facebook, WhatsApp und Co. es noch gibt.


    Zu Beginn der Geschichte ist Protagonist Rob einer von vielen, der sich durch nichts von der breiten Masse abhebt. Seine Uniformität wird symbolisiert durch seine Glatze, die er, wie alle anderen auch, trägt. Im Laufe der Zeit wird er jedoch immer eigenständiger, beginnt Fragen zu stellen und das System, das er bislang ohne nachzudenken akzeptiert hat, zu hinterfragen. Leider bleibt er dabei aber sehr oberflächlich, so dass es nicht gelingt, sich ein klares Bild von ihm zu machen oder gar eine Beziehung zu ihm aufzubauen. Ebenso ergeht es dem Leser mit den übrigen Figuren. Auch die Geschichte an sich kann nicht 100%ig überzeugen. Sie verfügt zwar durchaus über Potenzial, doch der Autor schafft es nicht, dieses gänzlich auszuschöpfen. Die Handlung ist sprunghaft und an manchen Stellen ziemlich undurchsichtig, so dass mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet werden. Einige dieser Fragen bleiben auch nach dem Ende des Buches unbeantwortet, so dass es den Leser nicht ganz befriedigt zurücklässt. Leider schafft es auch nur die Grundidee, länger im Gedächtnis zu bleiben. Die ganze Geschichte ist bereits nach kurzer Zeit vergessen.

    Im zweiten Band der Serie um die DeGrasse- Brüder von Stephanie Ross ist Jay, der jüngste Bruder, am Zug, der bereits in Lucs Geschichte eine kleine Rolle spielte. Er ist ein ganz anderer Typ als sein großer Bruder, lässig und manchmal ein bisschen zu unbesorgt, aber trotzdem sehr sympathisch. Er ist mit Leib und Seele FBI – Agent und nimmt seinen Job sehr ernst, hat aber auch für die angenehmen Seiten des Lebens Zeit und Muße. Als er Beth kennenlernt, in deren Leben es immer streng und ernsthaft zugegangen ist, prallen zwei Welten aufeinander und das, was dabei herauskommt, ist überaus amüsant und sehr, sehr heiß.


    Anders als bei Luc und Jasmin sind die Päckchen, die Jay und Beth zu tragen haben, eher klein. Besonders Jays Probleme liegen weniger in der Vergangenheit als vielmehr in der Gegenwart und auch bei Beth dient ihr vorheriges Leben fast ausschließlich dazu, ihre etwas unterkühlte Art und ihr forsches Vorgehen zu erklären. Dies verleiht den beiden eine angenehme Unbeschwertheit, auch wenn es ihnen nicht an Tiefe und Vielschichtigkeit mangelt.


    Äußerst geschickt ist es Stefanie Ross gelungen, auch Luc, Jasmin und den Kasim- Brüder eine Rolle in Jays Geschichte zu geben und dem Leser so ein Wiedersehen mit den liebgewonnenen Figuren zu ermöglichen. Kennenlernen darf man außerdem Rob, einen weiteren DeGrass- Bruder, der in naher Zukunft sein eigenes Buch bekommen wird.


    Wie bereits „Luc Fesseln der Vergangenheit“ bietet auch „Jay Explosive Wahrheit“ ein Höchstmaß an Spannung, die phasenweise kaum auszuhalten ist. Doch auch dieses Mal kann man sich der Sogwirkung der Geschichte nicht entziehen, was einem schlaflose Nächte und bis aufs Fleisch heruntergekaute Fingernägel beschert. Kleiner Kritikpunkt ist wieder die Vielzahl an Namen und Figuren, die den Leser ab und zu den Überblick verlieren lassen, aber auch in diesem Buch werden alle Fragen zum Ende hin beantwortet, so dass man „Jay“ mit einem guten Gefühl zuklappen kann.


    Wieder einmal hat Stefanie Ross ihr großes Schreibtalent eindrucksvoll unter Beweis gestellt. „Jay Explosive Wahrheit“ steht seinem großen Bruder „Luc“ in nichts nach und bietet ebenfalls spannendes Lesevergnügen. Die Handlung ist gut durchdacht und verfügt trotz aller Action über Tiefe und Anspruch und garantiert so breitgefächerten Lesespaß.

    Inhalt:
    Veros Großmutter, von allen nur liebevoll Omama genannt, war immer eine agile, geistreiche Frau. Doch in letzter Zeit vergisst sie häufig etwas und als sie beinahe ihr Haus in Brand steckt, muss die Familie erkennen, dass Omama nicht mehr alleine leben kann. Kurzerhand quartieren sie die alte Dame in Veros Zimmer ein und harren der Dinge, die kommen. In lichten Momenten ist Omama ganz die Alte, doch die Phasen, in denen sie durcheinander ist, sich im Krieg, ihrer Kindheit oder Jugendzeit befindet und völlig unberechenbar wird, folgen in immer kürzeren Abständen aufeinander. Doch die Familie ist bereit, Omama durch diese Zeit zu begleiten und kommt sich dabei näher als jemals zuvor.


    Meine Meinung:
    Tiefgründig und eindrucksvoll, aber immer mit einer Prise Humor, setzt sich Hervé Jaouen in seinem Jugendroman „Pardon, Monsieur, ist dieser Hund blind?“ mit dem Thema Alzheimer auseinander. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht der dreizehnjährigen Vero, deren Großmutter an Alzheimer erkrankt und von Veros Familie aufgenommen wird. Das Familienleben wird dadurch alles andere als einfach, doch Vero, ihre Eltern und ihr Bruder Guillaume geben sich alle Mühe, Omama ihre verbleibende Zeit so angenehm wie möglich zu machen. Dabei gehen sie häufig etwas unkonventionell vor und schaffen somit komische Situationen, die den Leser zum lachen bringen. Trotzdem werden die Krankheit und die damit verbundenen Probleme nie ins Lächerliche gezogen. Ganz im Gegenteil, Jaouen zeigt schonungslos auf was es bedeutet, mit einem an Alzheimer erkrankten Menschen unter einem Dach zu leben.


    Bei der Beurteilung des Schreibstils des Autors darf nie vergessen werden, dass es sich bei diesem Buch um ein Jugendbuch handelt und dass die Geschichte aus Sicht eines Teenagers erzählt wird. Die Sätze sind kurz und einfach gehalten, manchmal ein wenig abgehackt. Einen roten Faden findet man selten, Vero erzählt so, wie ihr der Schnabel gewachsen ist, springt von hier nach dort und wieder zurück, so dass es manchmal einige Mühen kostet, ihr zu folgen. Trotzdem fügt sich am Ende alles zu einem passenden Gesamtbild zusammen.


    Mit „Pardon, Monsieur, ist dieser Hund blind?“ hat Hervé Jaouen ein anspruchsvolles, tiefgründiges und trotzdem amüsantes Jugendbuch geschaffen, welches auf eindrucksvolle Weise zeigt, wie ein Leben mit Alzheimer gelingen kann. Nicht nur für betroffene Jugendliche bietet es eine wertvolle Lektüre, sondern auch für alle anderen.

    Inhalt:
    Die kleine, aber feine Bäckerei der Familie Glyck hat, neben den üblichen Muffins und Torten, ganz besondere Backwaren im Angebot, in denen ein Hauch Magie steckt. Gebacken werden können diese Waren nur von Mitgliedern der Familie Glyck und ausschließlich mit Rezepten aus einem magischen Rezeptbuch, das sich seit Jahrhunderten im Besitz der Familie befindet. Bislang wurde es vor den Augen der Glyck- Kinder Rose, Thymo, Basil und Nella strengstens verborgen, doch als die Eltern spontan verreisen müssen, übergeben sie das Buch in die Obhut der Kinder. Diese versprechen zwar hoch und heilig, das Buch nicht anzurühren, doch die Neugier auf die magischen Rezepte ist stärker und so dauert es nicht lange, bis das Chaos seinen Lauf nimmt.


    Meine Meinung:
    Schon durch die wunderschöne Umschlaggestaltung zieht „Die Glücksbäckerei“ alle Blicke auf sich. Selten habe ich ein Cover gesehen, dass dermaßen filigran und detailverliebt gestaltet wurde! Ein paar Glitzerpartikel dazu und die richtigen Farben und schon hat man ein bezauberndes Cover, das seinesgleichen sucht.


    Die Geschichte eignet sich laut Verlag für Kinder ab 8 Jahren. Dementsprechend einfach sind Schreibstil und Wortwahl. Auch die Handlung ist so strukturiert, dass jüngere Leser sie gut durchblicken können. Das macht sie zwar für ältere Leser recht vorhersehbar, was aber nicht schlimm ist, denn grundsätzlich ist dieses Buch ja für Kinder gedacht.


    Rose ist eine typische Zwölfjährige, mit der sich die Leser, vor Allem die weiblichen, gut identifizieren können. Auf Erwachsene wirkt sie so manches Mal etwas naiv, in Wahrheit ist sie aber einfach sehr authentisch. Hier ist es der Autorin sehr gut gelungen, sich in eine Zwölfjährige hineinzuversetzen und ihre Gefühlswelt zu Papier zu bringen.


    Mit dem Auftauchen von „Tante“ Lilly gewinnt die Geschichte, die vorher ohne große Höhen und Tiefen dahinplätscherte, an Spannung. Dass mit dieser Frau etwas ganz und gar nicht stimmt, wird schnell klar, doch was das ist, findet man nicht so schnell raus. Besonders junge Leser dürften hier einige Zeit zum rätseln brauchen. Das Ende ist (zumindest für Erwachsene) wieder sehr vorhersehbar, schürt jedoch die Neugier auf den Weiteren Fortlauf der Geschichte im nächsten Band.


    „Die Glücksbäckerei Das magische Rezeptbuch“ ist eine märchenhafte Geschichte, bei deren Lektüre man nicht vergessen darf, für welche Altersgruppe sie geschrieben wurde. Junge Leser haben sicherlich großen Spaß mit Rose, Thymo und den anderen Glyck- Leuten, und auch Erwachsenen, die über ein wenig Vorhersehbarkeit hinwegsehen können, dürfte dieses Buch ein paar Stunden Lesevergnügen bereiten.

    Inhalt:
    Obwohl Munkel Trogg ein Riese ist, ist er nur so groß wie ein Mensch und damit Zielscheibe des Gespötts anderer Riesen. Niemand nimmt ihn wirklich ernst, nicht mal seine eigene Familie, die sich auch ein bisschen für den zu klein geratenen Riesen zu schämen scheint. Dabei möchte Munkel seine Familie so gerne stolz machen! Um etwas zu finden, was wirklich nur er kann, macht Munkel sich auf den Weg in die Welt der Menschen, die Kleinlingswelt, doch was er dort erfährt, scheint ihm nicht zu helfen. Als plötzlich jedoch das Königreich der Riesen in Gefahr ist, ist Munkel zur Stelle und kann endlich beweisen, dass auch in einem kleinen Riesen etwas Großes steckt.


    Meine Meinung:
    „Munkel Trogg Der kleinste Riese der Welt“ ist das erste Abenteuer eines zu klein geratenen Riesens, der mit vielen Vorurteilen und viel Gespött zu kämpfen hat, am Ende aber doch zeigen kann, dass auch in ihm etwas Großes steckt. Auf ganz bezaubernde, kindgerechte Weise erzählt Janet Foxley Munkels Geschichte und macht sie mit viel Fantasie und Einfallsreichtum zu einem absoluten Leseabenteuer, an dem nicht nur junge Leser ihre Freude haben werden. Auch für ältere Leser, die Spaß an lustigen, etwas verrückten Geschichten haben, eignet sich dieses Buch, denn neben netten Abartigkeiten wie Pilzschleim zum Frühstück und Drachenpippi als Goldbestandteil, von denen die kleinen Leser sicherlich begeistert sind, streut die Autorin immer wieder herrlich sarkastische Stellen ein, die auch Erwachsenen zum lachen bringen.


    „Eine Frau, dachte er, denn obwohl auch sie knöchellange Hosen trug, hatte sie so was wie einen Busen. Schnell bückte sich Munkel wieder, dachte einen Moment darüber nach und riskierte dann einen zweiten Blick. Ja, es musste ein Busen sein. Aber der war an einer komischen hohen Stelle und stak nach vorn heraus, statt schön auf dem Bauch zu liegen wie Mas.“ (S. 78)


    Trotz aller Komik, die dieses Buch bietet, fehlt es aber nicht an Tiefgründigkeit. Ernsthaft setzt sich „Munkel Trogg Der kleinste Riese der Welt“ mit Andersartigkeit und den damit verbundenen Problemen auseinander und übermittelt kindgerecht und verständlich, dass anders zu sein nicht bedeutet, schlechter zu sein als andere. Es zeigt, dass man durchaus etwas leisten kann, auch wenn man nicht der breiten Masse entspricht, was gerade in der heutigen Zeit eine sehr wichtige Botschaft ist. Janet Foxley ist es gelungen, ein Buch zu schreiben, das sowohl lustig als auch tiefgründig ist, sich für Jungen und Mädchen aller Altersgruppen eignet und sehr viel Spaß macht.

    Inhalt:
    Nachdem die Menschen erfuhren, dass es Vampire gibt, brach ein erbitterter Krieg aus, der viele Jahre lang für grausames Blutvergießen sorgte. Zwanzig Jahre später herrscht wieder Frieden auf der Erde, doch dieser ist mehr als wackelig und von einem friedlichen Miteinander zwischen Menschen und Vampiren kann keine Rede sein. Der Orden der Vampirkrieger setzt alles daran, einen erneuten Krieg zu verhindern, wird jedoch von Rebellentruppen immer wieder in seiner Mission gestört. Die Kriegerin Mira ist ein Teil dieser Mission und führt erbitterte Kämpfe gegen die Rebellen, die ihr einst das Liebste, was sie besaß, nahmen. Bei einem ihrer Einsätze gerät sie in die Hände des Feindes und muss erkennen, dass alles, woran sie in den letzten Jahren geglaubt hat, nur eine Farce war.


    Meine Meinung:
    Eigentlich sollte „Erwählte der Ewigkeit“ der letzte Band der erfolgreichen Midnight- Breed- Serie von Lara Adrian sein, doch im letzten Jahr entschloss die Autorin sich, zur großen Freude ihrer Fans, die Reihe fortzuführen. Da diese allerdings auf zehn Bände angelegt und die Geschichte eigentlich zu Ende erzählt war, lässt sie die Handlung einen Zeitsprung von zwanzig Jahren machen. Der Krieg, der nach der Enthüllung der Existenz von Vampiren im letzten Band ausbrach, wird nicht behandelt, die Handlung setzt erst wieder ein als ein wackliger Frieden zwischen Menschen und Vampiren entsteht. In dieser Zeit ist natürlich viel passiert und die wichtigen Dinge, die für die weitere Handlung von Belang sind, werden in kurzen Rückblicken erwähnt. Die Stammeskrieger und ihre Gefährtinnen sind ebenfalls zwanzig Jahre älter geworden, unterscheiden sich aber nicht von ihrem früheren Ich, da sie ja nicht altern. Ihre Kinder hingegen sind erwachsen geworden und drängen Lucan, Dante und Co. aus ihren Hauptrollen. Auf der einen Seite ist es sicherlich sehr interessant, z.B. Xander Raphael, der in „Erwählte der Ewigkeit“ ein neugeborenes Baby war, als erwachsenen Krieger kennenzulernen, doch leider bedeuten die vielen neuen Figuren auch, dass den altbekannten und liebgewonnenen Charakteren nur kleine Nebenrollen zugestanden werden. Daran muss man sich erst einmal gewöhnen.


    Ebenfalls gewöhnen muss man sich an die Tatsache, dass plötzlich Menschen eine Rolle in der Geschichte spielen. Früher waren sie nur Randfiguren, doch da nun jeder um die Existenz der Vampire weiß, ist der Umgang der Rassen untereinander ein ganz anderer. Lara Adrian hat den wohl naheliegendsten Weg gewählt und die Verhinderung eines weiteren Krieges zwischen Menschen und Vampiren zur Aufgabe des Stammes gemacht, was mich sehr an Chloe Neills „Chicagoland Vampires“ erinnert, wo ebenfalls ein derartiger Krieg verhindert werden muss. Ein kleiner Kritikpunkt, denn mehrere Bände über den Kampf gegen die Menschheit möchte ich nicht lesen, doch das Ende des Buches scheint in eine andere Richtung zu deuten, so dass davon ausgegangen werden kann, dass nicht die Menschen die neuen Feinde des Stammes sein werden.


    Ansonsten hat „Vertraute der Sehnsucht“ alles, was ein Roman von Lara Adrian haben muss: atemberaubende Spannung, niveauvolle Erotikszenen und sexy Vampirkrieger, die ihren Vätern in nichts nachstehen. Viele Grundsteine für nachfolgende Geschichten werden gelegt und man darf gespannt sein, was der Vampirnachwuchs alles erleben wird. Es heißt zwar, man soll aufhören, wenn es am Schönsten ist, doch ich glaube, Lara Adrian hat gut daran getan, NICHT aufzuhören. Zwar muss der Leser mit einigen Veränderungen zurecht kommen, doch grundsätzlich ist „Vertraute der Sehnsucht“ ein würdiger Nachfolger für alle vorangegangenen Bände.

    Klappentext:
    Es ist nie zu früh, um mit dem Kochen anzufangen! Das Buch begleitet Kinder zwischen 3 und 11 Jahren von den ersten Kochversuchen bis zum eigenständigen Ausprobieren neuer Gerichte. Über 50 Rezepte wie gefüllte Paprikaschoten, Pizza und selbstgemachte Erdbeerbonbons sorgen für viel Spaß beim Kochen. Bebilderte Schritt- für- Schritt- Anleitungen machen das Nachkochen einfach und garantieren, dass das Essen gelingt und allen gut schmeckt.


    Meine Meinung:
    Bücher mit einfachen Rezepten für Kinder gibt es viele, doch oftmals sind die kleinen Köche bei der Zubereitung stark auf die Hilfe eines Erwachsenen angewiesen. „Komm essen, Mama“ hingegen richtet sich beinahe ausschließlich an Kinder zwischen 3 und 11 und hält Rezepte für sie bereit, bei denen nur ein Minimum an Hilfe benötigt wird. Bereits die Einführung zeigt dies sehr deutlich, denn sie richtet sich an die Kinder, nicht an Erwachsene. Für diese gibt es zu Beginn eines jeden neuen Kapitels lediglich eine Einzelseite, auf der erklärt wird, welche Anforderungen das Kapitel an die Kinder stellt. Der Rest des Buches wendet sich ausschließlich an die Kinder.


    Da die verschiedenen Altersgruppen über unterschiedliche Fähigkeiten verfügen, ist das Buch in drei Stufen unterteilt:
    * Stufe 1: 3 – 5 Jahre
    * Stufe 2: 5 – 7 Jahre
    * Stufe 3: 7 – 11 Jahre


    Jede Stufe hat ihr eigenes Kapitel und jedes Kapitel beginnt damit, den Kindern die Fähigkeiten aufzuzeigen, die sie beherrschen müssen, um den folgenden Rezepten gewachsen zu sein. In den ersten beiden Stufen müssen diese Seiten natürlich von einem Erwachsenen mit den Kindern besprochen werden, da diese ja noch nicht lesen können. Ton und Wortwahl lassen aber keinen Zweifel zu, dass sich die Autorin hier wieder explizit an Kinder richtet. Eine weitere Doppelseite listet die Küchengeräte auf, die für die Rezepte benötigt werden und dann kann es auch schon losgehen.


    Stufe 1 enthält eine ausgewogene, vielfältige Mischung an Rezepten für jeden Geschmack. Es gibt gesunde Sachen wie mit Frischkäse gefüllte Paprika, Sandwichröllchen oder Gurkenhappen, aber auch Süßes wie Fruchtpastetchen, Erdbeerbonbons oder gestreifte Eislutscher.


    Stufe 2 bietet ebenfalls eine bunte Mischung an Rezepten mit etwas höherem Schwierigkeitsgrad, enthält aber ein paar Rezepte, bei denen ich daran zweifle, ob sie Kindern wirklich schmecken (z.B. Lammcouscous oder Garnelencocktails).


    Derartige Rezepte finden sich leider auch in Stufe 3: Sushi, Räucherfisch oder Hähnchen mit Oliven wären nicht meine erste Wahl, um sie mit Kindern zu kochen oder diesen zu servieren.


    Die meisten Rezepte haben eine Doppelseite für sich, so dass viel Platz ist für ausführliche Koch-/ Backanleitungen, eine Zutatenliste und viele anschauliche Fotos. So dürfte es auch jüngeren Kindern nicht schwer fallen, die Anleitung zu befolgen, auch wenn sie noch nicht (gut) lesen können.


    Rezeptetechnisch kann mich „Komm essen, Mama“ nicht 100%ig überzeugen, was aber auch an meinem ganz persönlichen Geschmack liegt. Den Aufbau des Buches, die Präsentation der Rezepte und die Anleitungen finde ich aber toll. Alles in Allem halte ich dieses Buch für sehr gelungen und bin sicher, dass es Kindern einen gelungenen Einstieg in die Welt des Kochens und Backens ermöglicht.

    Alex Morels Debüt „Survive“ ist eines der wenigen Bücher, das mit einem Minimum an Charakteren auskommt. Natürlich gibt es neben Jane und Paul noch andere Figuren, die für die Geschichte wichtig sind, der Großteil der Handlung spielt sich aber zwischen den beiden ab. Was völlig ausreicht, denn sowohl Jane als auch Paul sind Menschen, die in ihrem Leben schon einiges erleiden mussten und deren Vergangenheit allein Seiten füllend ist. Alle anderen sind nur Randfiguren und dienen mehr oder weniger dazu, Janes und Pauls Geschichte zu beleuchten.


    Jane ist ein recht schwieriger Charakter, dem man so manches Mal unterstellen könnte, unglaublich egoistisch zu sein. Sie lügt und täuscht alle Menschen um sich herum mit dem Ziel, das zu bekommen was sie will. Da es sich dabei aber um ihren eigenen Tod handelt, ist die Frage, ob ihre Motive wirklich egoistischer Natur sind oder ob sie einfach nicht anders kann. Sympathischer wird Jane dadurch jedoch nicht. Den liebenswerten Teil ihres Charakters entdeckt man erst, als sie um ihr Leben zu kämpfen beginnt, und einen großen Anteil an dieser plötzlichen Sympathiezunahme hat Paul. Jane hält ihn zu Beginn für eine Nervensäge, dabei ist er das gar nicht. Er ist nur das komplette Gegenteil von ihr, spontan und fröhlich, womit Jane, deren Leben immer nach einen strengen Plan verlaufen muss, zuerst gar nicht umgehen kann. Doch so wie die beiden einander näherkommen und auftauen kommen sie auch dem Leser näher und berühren ihn mit ihren Geschichten.


    Obwohl die Handlung bis auf die ersten 70 Seiten eigentlich nur aus Gesprächen zwischen Jane und Paul sowie ihrer Suche nach einem Ort, an dem sie nach dem Flugzeugabsturz von Rettungstrupps gefunden werden können, besteht, ist es sehr spannend. Besonders der Entwicklungsprozess, den Jane durchläuft, trägt dazu bei, dass plötzlich alles möglich scheint und man mit angehaltenem Atem zu ende liest um zu wissen wie die Geschichte ausgeht.


    „Survive“ ist ein außergewöhnliches Buch, das mit wenigen Charakteren und wenig Handlung auskommt, aber trotzdem eine berührende und irgendwie auch ermutigende Geschichte zu erzählen weiß. Vielleicht ist es nicht ganz das, was man sich vor dem Lesen vorgestellt hat, aber trotzdem lohnt es sich, denn in meinen Augen ist das, was man tatsächlich bekommt, noch besser als das, was man vielleicht erwartet hat.

    Inhalt:
    Nachdem es den Geschwistern Kate, Michael und Emma unter großen Gefahren gelang, in den Besitz des Buches Emerald zu kommen, steht ihnen nun die nächste Suche bevor. Dieses Mal muss das Buch des Lebens, das Buch Rubyn, gefunden und vor dem grässlichen Magnus beschützt werden. Und auch die Suche nach ihren seit zehn Jahren verschollenen Eltern haben die Kinder nicht aufgegeben. Als sie getrennt werden, landet Kate im New York der Vergangenheit und trifft dort auf einen Jungen, der für ihre Zukunft und die ihrer Geschwister von großer Bedeutung zu sein scheint. Michael und Emma hingegen verschlägt es an das Ende der Welt, wo ungeheuerliche Aufgaben und Gefahren auf sie warten. Die Zeit drängt, denn die Feinde sind ihnen dicht auf den Fersen, und auch für Kate ist es von enormer Wichtigkeit dass Michael und Emma das zweite Buch der Chroniken vom Anbeginn finden.


    Meine Meinung:
    Im zweiten Teil der Chroniken vom Anbeginn entführt John Stephens den Leser von der ersten Seite an wieder in die magische Welt von Kate, Michael und Emma Wibberly. Auch wenn das erste Abenteuer schon eine ganze Weile zurückliegt, findet man doch schnell wieder in die Handlung hinein und ist erneut gefesselt von der Magie, die diese besondere Geschichte ausübt. Die Geschichte braucht etwas Zeit, um in Fahrt zu geraten, am Anfang gibt es einige Längen, doch als diese erst einmal überwunden sind, ist „Das Buch Rubyn“ atemberaubend spannend. John Stephens lässt seine Helden nicht eine Minute zur Ruhe kommen, ständig gibt es neue Gefahren zu überwinden und Rätsel zu lösen. Dass die Geschichte dieses Mal in zwei Erzählstränge, einmal dem von Kate und einmal dem von Emma und Michael, unterteilt ist, trägt ebenfalls zu einer gewissen Rastlosigkeit bei, die diesem Buch zueigen ist. Sehr förderlich für die Spannung, doch manchmal fehlen einfach kleine Pausen zum durchatmen und ENT- spannen.


    Bei der Entwicklung seiner Figuren hat der Autor erneut große Kreativität bewiesen. Einige Charaktere sind aus dem ersten Teil bekannt, doch es gibt viele neue Gesichter, mit denen es besonders Kate im New York der Vergangenheit zu tun bekommt. Aber auch Michael und Emma finden diverse neue Weggefährten, die, ebenso wie die Kates´, überwiegend für großen Spaß sorgen und viel Komik in die Geschichte bringen. Die Suche nach dem Buch Rubyn und den Eltern ist gefährlich und beschwerlich, doch die neuen Freunde der Kinder sind immer wieder für Lacher gut.


    War es in „Emerald“ noch sehr leicht, die einzelnen Figuren in „gut“ oder „böse“ einzugruppieren, fällt dies in diesem zweiten Teil schon deutlich schwerer. Die Geschwister bringen immer mehr Licht ins Dunkle, was das Verschwinden ihrer Eltern und die Suche nach den Büchern der Chronik angeht, und plötzlich verschwimmen die Grenzen zwischen Gut und Böse. Es ist nicht mehr klar ersichtlich, wer Freund ist und wer Feind, was den Leser ins Grübeln bringt. Und ihn natürlich neugierig auf den dritten Band, in dem sich hoffentlich alles auflöst, macht! Der Cliffhanger, mit dem Stephens das Buch enden lässt, ist allerdings einer der gemeinsten, die je in einem Buch zu finden waren. So gemein, dass er (zusammen mit den Längen am Anfang) für einen Sterneverlust verantwortlich ist! Eigentlich habe ich nichts gegen Cliffhanger, aber nach so einer rasenden, ruhelosen Geschichte dem Leser nicht mal das bisschen Entspannung zwischen den Bänden zu gönnen grenzt in meinen Augen an Folter. Dieses Buch zu lesen kann ich uneingeschränkt empfehlen, würde allerdings dazu raten, das Erscheinen des dritten Bandes abzuwarten um beide Bücher an einem Stück lesen zu können.

    Nach der erfolgreichen „Perfect Chemistry“ Trilogie erobert mit „Leaving Paradise“ der Auftakt zum nächsten vielversprechenden Zweiteiler von Simone Elkeles den deutschen Buchmarkt. Anders als bisher geht es in den beiden Büchern nicht um verschiedene Personen, sondern beide Male um Maggie Armstrong und Caleb Becker, deren Leben seit einem verhängnisvollen Unfall untrennbar miteinander verbunden sind. Beide sind in ihren jungen Jahren schon sehr vom Leben gekennzeichnet und dementsprechend schwer zugänglich, so dass es eine Weile braucht, um mit ihnen warm zu werden. Besonders bei Maggie gestaltet sich dieses ziemlich schwierig, denn man empfindet zwar Mitgefühl für sie, merkt aber auch schnell, dass sie nicht die Kämpferin ist, die sie vorgibt zu sein, sondern sich auf ihren Verletzungen ausruht und in Selbstmitleid badet. Das kostet sie einige Sympathiepunkte. Caleb dagegen schließt man von der ersten Seite an ins Herz. Ihm nimmt man ohne irgendeinen Zweifel ab, dass er das, was geschehen ist, zutiefst bereut und alles ungeschehen machen würde wenn er nur könnte. Den arroganten Mistkerl, den Maggie in ihm sieht, erkennt man kein einziges Mal.


    Wie auch die anderen Elkeles- Bücher ist „Leaving Paradise“ abwechselnd aus Calebs und Maggies Sicht erzählt, was es sehr einfach macht sich in die Gefühlswelt Protagonisten einzufinden. Obwohl man eigentlich immer über alles Bescheid weiß gibt es doch hin und wieder kleine überraschende Wendungen, die die ganze Geschichte in einem anderen Licht erscheinen lassen und die Spannung erhöhen.


    Neben der Spannung lebt dieses Buch von großen Gefühlen. Caleb ist ein Junge zum verlieben, allen Verfehlungen zum Trotz, und man wünscht sich nichts sehnlicher, als jemandem wie ihm im wahren Leben zu begegnen. Immer wieder gibt es Szenen, in denen man gar nicht anders kann als laut und verträumt aufzuseufzen weil sie so schön sind. Und dabei komplett kitschfrei, wie nur Simone Elkeles es kann. „Leaving Paradise“ gehört zu den Büchern, die man nach dem Lesen noch eine Weile an sein Herz drückt und streichelt. Von der Geschichte, die noch lange tief im Inneren des Lesers nachklingt, einmal ganz abgesehen.

    Klappentext:
    Crepes und Galettes gelten als die “französische Pizza”. Ob salzig (Galette aus Buchweizen) oder süß (Crepes aus Weizenmehl) – Die Pfannkuchen sind auch zu Hause leicht zuzubereiten und ein Festessen für die ganze Familie. Der Bretone Hervé Kerourédan hat die besten Rezepte seines Hamburger Restaurants „Ti Breizh“ zusammengestellt. 99 Rezeptideen für ein ebenso gelungenes wie einfaches französisches Essen. Und ein Buch für alle, die die Bretagne lieben!


    Meine Meinung:
    Seit einigen Jahren schießen Crepes- Stände in Deutschland wie Pilze aus dem Boden. Von Jahrmärkten, aus Bahnhöfen und vielen Innenstädten sind sie mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Die Vielfalt an Belägen ist dort jedoch meistens recht beschränkt, es gibt überwiegend süße Crepes und evtl. mal einen mit Käse und Schinken. Galettes gibt es höchstens in Creperien, die man allerdings oft suchen muss.


    Mit „Crepes & Galettes c´est bon“ hat man endlich die Gelegenheit, sich die französischen Leckereien auch zu Hause zuzubereiten. Allerdings befinden sich in diesem Buch nicht die im Klappentext angegebenen 99 Rezepte, sondern nur 26, die ausführlich mit Zutatenliste und Bild beschrieben sind. Auf einer der letzten Seiten werden allerdings 99 Beläge für Galettes und Crepes vorgeschlagen ohne dass es eine Anleitung für die Zubereitung gibt. Die 26 Rezepte aus dem Buch sind hier enthalten. Einige dieser Vorschläge wie z.B. Sauerkirschen und Vanilleeis bekommt man sicherlich auch ohne Anleitung hin, für andere wie beispielsweise Bratapfel und Kastaniencreme wäre aber sicherlich ein Rezept von Nöten, das es leider nicht gibt.


    Das Buch ist grob in zwei Bereiche geteilt – in Galettes und Crepes. Den Anfang machen die Galettes. Bevor es mit den Belag- Rezepten losgeht, sind erst einmal das richtige Mehl und die Zubereitung des Galette- Teiges an der Reihe. Dann gibt der Autor noch zehn Tricks zum guten Gelingen und schließlich folgen 14 Rezepte für herzhafte Galettes. Diese sind sehr vielfältig, von Schinken über Meeresfrüchte bis hin zur vegetarischen Version ist alles dabei. Mir sind die Rezepte ein wenig zu fischlastig, was aber meine persönliche Empfindung ist da ich keinen Fisch mag. Man muss sich eben immer vor Augen halten, dass Autor und Rezepte aus der Bretagne stammen, wo Fisch zu jeder Mahlzeit einfach dazugehört.


    Süße Leckermäulchen werden eher bei den Crepes- Rezepten fündig werden. Auch hier gilt: zuerst braucht man das Rezept für den perfekten Teig, dann sind die Beläge dran. Acht Stück gibt es, unter Anderem Pflaume in Rotwein und Birnen in Fliederbeersaft, dann geht es ans Flambieren, denn natürlich darf der Klassiker „Crepes Suzette“ ein diesem Buch nicht fehlen. Hier gibt Hervé Kerourédan drei seiner Rezepte preis, dabei auch eines für eine süße Galette.


    Jedes Rezept erstreckt sich über zwei Seiten, wobei sich auf der einen immer Zutatenliste und Zubereitungsanleitung befinden, auf der anderen ein Bild vom fertigen Gericht. Die Seiten sind sehr übersichtlich gestaltet, man sieht mit einem Blick welche Zutaten benötigt werden und bei den Anleitungen werden ausreichend, aber nicht zu viele Worte gemacht. Muss etwas vorbereitet werden, z.B. eine Sauce, steht dieser Schritt direkt am Beginn der Anleitung. Auch die Bilder sind sehr puristisch, ein weißer Teller mit dem Crepes oder Galette darauf auf einem bunten Hintergrund. Das alleine reicht aber schon, um den Appetit anzuregen.


    Zwischendurch gibt es immer wieder Bilder, die Landschaften, Blumen oder Stillleben zeigen. Diese sind sehr schön, ich hätte es allerdings besser gefunden wenn auch diese Seiten mit Rezepten gefüllt gewesen wären. Die Doppelseite über das typisch bretonische Getränk Cidre ist ganz nett und informativ, hätte aber meiner Meinung nach auch nicht unbedingt sein müssen.


    „Crepes & Galettes“ ist ein kleines, aber feines Buch, das in die Geheimnisse der Crepes- und Galettesbräterei einweiht und vielfältige Rezeptideen für jeden Geschmack bietet. Umso bedauerlicher find ich es, dass es 99 Rezepte verspricht und sich dann als kleine Mogelpackung entpuppt, denn das hat dieses Buch eigentlich gar nicht nötig. Es weiß durchaus mit weniger Rezepten zu überzeugen, auch wenn es für meinen Geschmack zu viele mit Fisch gibt. Trotzdem gibt es einige Rezepte, die Potenzial zum neuen Lieblingscrepes haben.

    Nach „Shades of Grey“ und diversen anderen erobert mit „Crossfire“ die nächste erotische Buchserie um einen reichen Mann und ein Mädchen den Buchmarkt. Wer allerdings denkt, dass es sich dabei um einen billigen Abklatsch handelt, der wird schnell eines Besseren belehrt. Zugegeben, Gideon ist auf den ersten Blick durchaus mit Christian Grey vergleichbar, entwickelt sich dann aber zu einer völlig anderen Persönlichkeit. Eva Tramell ist jedoch, trotz ihrer ereignisreichen Vergangenheit, die sich im Laufe der Geschichte offenbart, von der ersten Seite an mutig und tough. Sie weiß genau was sie kann und was sie will und lässt sich von niemandem ins Boxhorn jagen. Das macht sie zu einer sehr angenehmen, sympathischen Protagonistin, die die Unzulänglichkeiten und schwierigen Charaktereigenschaften ihres männlichen Gegenparts Gideon auszubügeln weiß.


    Eva und Gideon haben beide in ihren verhältnismäßig kurzen Leben einiges durchmachen müssen, das wird schnell klar. Was genau das war lässt die Autorin höchstens ansatzweise durchklingen und erhöht damit die Spannung und die Neugier auf die beiden Protagonisten enorm. Was die Erlebnisse mit Eva und besonders mit Gideon allerdings gemacht haben, ist wirklich erschreckend. Eine SM- Vorliebe haben sie allerdings nicht bei ihm geweckt, so dass sich dieses Buch auch für Leser eignet, die zwar erotische Literatur mögen, mit BDSM allerdings nichts anfangen können bzw. nichts darüber lesen möchten.


    Die Erotikszenen lassen sich sehr angenehm lesen. Sie sind niveauvoll geschrieben, auch wenn sich die Autorin immer deutlicher Worte bedient und kein Blatt vor den Mund nimmt. Auch wenn Gideon und Eva kaum die Finger voneinander lassen können und ihre Gedanken sich meistens um den letzten oder nächsten Sex drehen reiht sich nicht eine Sexszene an die andere, so dass durchaus noch Platz für eine sinnige Handlung ist. Die Sylvia Day allerdings auf alle drei Teile verteilt zu haben scheint, denn „Versuchung“ endet mit einem Cliffhanger und vielen unbeantworteten Fragen. Glücklicherweise lassen Teil zwei und drei nicht lange auf sich warten, so dass neugierige Leser bereits im März wissen, wie es mit Gideon und Eva weitergeht und im Mai wie ihre Geschichte endet.


    Freunde erotischer Literatur kommen auch mit dieser Serie auf ihre Kosten, allerdings auf etwas andere Art und Weise als bei „Shades of Grey“. Dass Gideon kein Freund von Peitschen und Fesseln ist, schmälert die Lesefreude überhaupt nicht, im Gegenteil. Mir hat „Crossfire“ noch besser gefallen als „Shades of Grey“. Gideon und Eva sind deutlich sympathischere Protagonisten als Ana und Christian und fallen einem höchstens mal ein ganz kleines bisschen auf die Nerven. Die Geschichte als Ganzes konnte mich mehr von sich überzeugen und ich freue mich auf „Offenbarung“ im März.

    Inhalt:
    Seit fünf Jahren befinden sich die Drachen der Gadwaladr- Sippe im Krieg und haben langsam, aber sicher, die Nase gestrichen voll davon. Die meisten von ihnen mussten ihren Partner zurücklassen, und auch von ihren Kindern sind Fearghus und Briec seit Langem getrennt. Als diese in Gefahr geraten, macht sich Rhona die Furchtlose auf den Weg zurück zur Burg, um sie zu beschützen. Begleitet wird sie dabei von Vigholf dem Bösartigen, einem furchtbar nervtötenden Blitzdrachen, der sich für unwiderstehlich hält. Rhona glaubt sich immun gegen sein Werben, doch sie nicht mit dem Starrsinn des Drachen gerechnet.


    Meine Meinung:
    Über ein Jahr ist vergangen, seitdem der bisher letzte Teil dieser Serie auf den Markt kam. In der Geschichte sind seit „Dragon Fire“ fünf Jahre ins Land gegangen, in denen die Cadwaladr- Sippe damit beschäftigt war, Krieg gegen andere Drachen zu führen. Dementsprechend schlecht sind Stimmung und Verfassung, in der sich die Drachen befinden. Sie sind frustriert, nicht nur psychisch, sondern auch sexuell, was sich in Aggressionen und Wutausbrüchen entlädt. Besonders Eibhear und Celyn haben sich zu großen Raufbolden entwickelt, die sich zu jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit prügeln. Die einzige, die sie in ihre Schranken weisen kann, ist Rhona. Da sie sich ebenfalls um ihre Geschwister kümmert, die sie anstelle ihrer Mutter großzog, wird sie von den anderen Drachen hämisch „die Babysitterin“ genannt. Ein Name, der nicht recht zu dem Bild passen will, das man von Rhona erhält. Man merkt zwar, dass die Familie ihr sehr wichtig ist, aber wie eine Babysitterin wirkt sie nicht. Sie ist mutig, tapfer und treu und gewinnt damit schnell die Leserherzen. Aber sie weiß auch ganz genau, was sie will, und kommt ihr dabei jemand in die Quere, hat dieser ziemlich schlechte Karten. Was ihr allerdings, im Gegensatz zu ihren Vettern und ihrer Cousine, die in den bisherigen Bänden die Hauptrolle spielten, fehlt, ist der unschlagbare Cadwaladr- Witz. Zwar liefert Rhona sich spaßige Wortgefechte mit ihrer Sippe und auch Vigholf, aber an Fearghus, Briec, Gwenvael und Kieta kommt sie nicht annähernd heran.


    Auch was die Erotik angeht kann Rhonas Geschichte nicht mit den anderen mithalten. Das Knistern zwischen ihr und Vigholf ist nicht wirklich deutlich spürbar und es gibt nur vereinzelte Erotikszenen, die nicht sonderlich aussagekräftig sind. G.A. Aiken verwendet einen großen Teil der Geschichte darauf, Kriegsereignisse zu beschreiben und vergisst dabei so Vieles, was ihre Drachengeschichten eigentlich ausmacht. So kommt es, dass „Dragon Sin“ leider einige Längen hat, durch die man sich kämpfen muss.


    Sehr interessant finde ich jedoch die Entwicklung, die Fearghus´ und Briecs Kinder in den vergangenen fünf Jahren durchlaufen haben. Sie sind zu vielversprechenden Charakteren herangewachsen, die großes Potenzial für weitere Geschichten haben.


    Obwohl „Dragon Sin“ in meinen Augen, wie auch schon „Dragon Fire“, eine eher schwache Fortsetzung ist, bin ich doch guter Dinge, dass G.A. Aiken bald wieder an alte Erfolge anknüpfen und mit ihrer Drachengeschichte begeistern kann. Denn im sechsten Teil geht es endlich um Eibhear und Izzy!

    Nachdem ich den ersten Band von „Lying Game“ in atemberaubender Geschwindigkeit verschlungen habe, wartete ich mit großer Spannung auf diesen zweiten Teil und darauf, zu erfahren, wie es mit Emma, Ethan und Sutton weitergeht. Und ich wurde nicht enttäuscht, denn „Weg bist du noch lange nicht“ konnte mich genau so fesseln wie „Und raus bist du“.


    Emma ist immer noch auf der Suche nach Suttons Mörder und der Leiche ihrer Schwester. Verdächtig ist jeder aus Suttons Umfeld, ihre Freunde, ihre Schwester, ihr Freund Garrett. Beinahe jeder hätte ein Motiv sie umzubringen, denn Sutton war alles andere als ein netter Mensch. Darin unterscheidet sie sich sehr von Emma, die sich immer unbehaglicher in Suttons Rolle fühlt und versucht, im Rahmen ihrer Möglichkeiten nett zu ihren Mitmenschen zu sein ohne dass ihre „Tarnung“ auffliegt. Aber auch Sutton, die quasi als Geist immer im Hintergrund präsent ist, bemerkt, dass ihr Verhalten nicht immer in Ordnung war und gewinnt so einige Sympathien zurück.


    Sara Shepard gelingt es, innerhalb kürzester Zeit große Spannung aufzubauen bzw. den Spannungsbogen, der vom ersten auf den zweiten Teil bestehen bleibt, noch höher zu schrauben, so dass man keine Chance hat, sich dem Sog dieses Buches zu entziehen. Gemeinsam mit Emma und Ethan macht man sich auf die Suche nach dem Mörder, rätselt mit, kombiniert… um immer wieder bei null anzufangen, denn die Autorin gibt nicht den leisesten Hinweis, wer Sutton tatsächlich auf dem Gewissen hat. Stellenweise ist die Spannung schier unerträglich, und trotzdem muss man weiterlesen, bis zur letzten Seite, zur letzten Zeile, zum letzten Wort.


    „Lying Game“ ist eine Buchreihe, die mit großartiger Spannung brilliert und perfekte Unterhaltung garantiert. Nicht nur jugendliche Thrillerfans, sondern auch Erwachsene dürften voll auf ihre Kosten kommen. Im Mai erscheint der dritte Teil „Mein Herz ist rein“, in dem es sich die Autorin sicher nicht nehmen lassen wird, ihre Leser mit einem fulminanten Finale zu überraschen.

    Klappentext:
    Elch Oskar ist unglücklich, denn sein Geweih ist viel zu klein geraten, Da hört er vom magischen Nordlicht, das geheime Wünsche erfüllen soll. Also begibt er sich zusammen mit Greta, der Weihnachtsgans, auf eine abenteuerliche Reise in den hohen Norden auf der Suche nach dem Weihnachtswunderland. Viele wundersame Begegnungen später treffen die beiden am Ende sogar den Weihnachtsmann, und das Wunder geschieht…


    Meine Meinung:
    „Elch Oskars wundersame Reise ins Weihnachtswunderland“ ist ein Adventskalenderbuch, welches mit seinen 24 Kapiteln kleine und große Kinder durch die ganze Adventszeit begleitet. Entgegen des mehrfachen Hinweises auf Buchdeckel und- Rücken „24 Adventskalendergeschichten“ handelt es sich um EINE fortlaufende Geschichte, die in 24 Kapitel unterteil ist, nicht um 24 einzelne Geschichten. Dieses Buch eignet sich also nur zum Vorlesen wenn das Kind/ die Kinder immer dieselben und immer dabei sind und man auch wirklich die Möglichkeit hat, alle 24 Kapitel zu lesen. Für Schulklassen, Kindergartengruppen o. Ä. ist dieses Buch daher nur bedingt geeignet.


    Der Abschnitt eines Tages erstreckt sich immer über zwei Doppelseiten. Auf der ersten Doppelseite findet sich immer ein kurzes Gespräch zwischen Linus, Lisbeth und ihrer Tante Frida, die den Kindern die Geschichte von Elch Oskar erzählt. Außerdem gibt es ein großes Bild passend zum Kapitel und ein kleines Rätsel, bei dem sich die Kinder mit dem Bild auseinandersetzen müssen. Eine sehr schöne Idee, wie ich finde, denn die Bilder sind eine eingehende Betrachtung auf jeden Fall wert. Danach folgt auf einer Doppelseite das jeweilige Kapitel, welches jeden Tag aufs Neue eine Überraschung birgt, denn die beiden Seiten sind zugeklebt und müssen zum Vorlesen aufgetrennt werden.


    Aufgrund der Kürze der Kapitel, aber auch wegen der Geschichte selbst ist „Elch Oskars wundersame Reise ins Weihnachtswunderland“ vor allem für kleinere Kinder geeignet. Die Geschichte wird sehr kindlich erzählt und ist sehr einfach zu verstehen und zu durchschauen, so dass größeren Kindern der Anspruch fehlen könnte. An Niedlichkeit ist sie aber kaum zu übertreffen und man merkt, dass die Autorin sich bei der Entwicklung ihrer Figuren allergrößte Mühe gegeben hat. Die gleiche Mühe hat sich wohl Illustratorin Sonja Egger beim Zeichnen dieser Figuren gegeben, denn die Bilder zur Geschichte sind einfach toll.


    Mir hat es großen Spaß gemacht, mich von Oskar, Greta und ihrer abenteuerlichen Reise durch die Adventszeit begleiten zu lassen, auch wenn ich mir von diesem Buch eigentlich etwas anderes versprochen hatte. Für die Zwecke, für die ich es eigentlich nutzen wollte (Vorlesen in einer wechselnden Kindergruppe), war es nicht geeignet, Familien und Selberlesern kann ich dieses Buch aber wärmstens empfehlen.