Habe heute "Asche zu Asche" beendet und bin leider etwas enttäuscht davon.
Ich muss dazu sagen- bisher habe ich nur Bücher von der Autorin gelesen, die mir wirklich gut gefallen haben, vllt konnte mich dieses deshalb nicht mitreißen.
Es ist keinesfalls so, dass dieses Buch schlecht geschrieben ist, ganz im Gegenteil! Der Schreibstil von Elisabeth George ist auch in "Asche zu Asche" wieder großartig! Vor Allem wie sie den Umgang der verschiedenen Personen miteinander beschrieben hat, wie sie die ganzen psychischen Eigenartigen, die verworrenen Beziehungen eingebracht hat, hat mir sehr gut gefallen.
Das war es dann aber leider auch schon.
Der Fall an sich hatte meiner Ansicht nach erstaunlich wenig Wendungen bereit. Ich hatte schon anfangs den Gedanken "Würde passen, wenn xxx der Mörder/ die Mörderin wäre" und eigentlich werde ich bei solchen Vermutungen von Frau George grundsätzlich eines Besseren belehrt. Dem war dieses Mal leider nicht so. Kleine überraschende Wendungen gab es zwar, aber auf das, was alles in ein anderes Licht rückt, wartet man meiner Ansicht nach hier leider vergebens. Gerade durch die ganzen Unterbrechungen durch Olivias Geschichte (die ich zwar spannend fand, die aber für mich zu ausführlich war) konnte man bei der Aufklärung nicht wirklich mitfiebern- und selbst wenn man es gekonnt hätte, Spannung wäre trotzdem nicht aufgekommen.
Und nicht zuletzt am meisten enttäuscht haben mich dieses Mal die Ermittler selbst, allen voran der allwissende Lynley, der keinem Rechenschaft schuldig ist . Die Art, wie er hier aufgetreten und mit anderen Menschen umgegangen ist und das ewige, keinerlei logischen Gründen folgende Hin und Her zwischen ihm und Helen haben mich doch sehr gestört. Einziger Lichtblick war Barbary Havers, doch bei ihr hat Frau George leider einiges offen gelassen (Beispiel Hadiyahs Geburtstag), was man gerne gelesen hätte.
Alles in allem tolle Ansätze, aus denen leider nicht viel gemacht wurde. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass hier viel angefangen aber wenig zu Ende gebracht wurde.
Ardery, die überhaupt nicht mehr auftaucht. Gabriella, um deren - letztendlich bedeutungsloses - Verschwinden so ein Aufhebens gemacht wurde. Die ganze ARM-Geschichte etc.
Ich kann nur sagen, dass ich froh bin schon neuere Werke der Lynley-Reihe zu kennen und zu wissen, dass es wieder deutlich bergauf geht
Vier hätte es gegeben, falls sich meine Täter-Vermutung nicht bestätigt hätte, aber so nur für "Asche zu Asche".