Beiträge von Biografiefan

    Marlen Haushofer starb am 21. März 1970. Sie gehört zu meinen absoluten Lieblingsschriftstellerinnen. Empfehlen kann ich ihr Gesamtwerk mit 2000 Seiten.

    Obwohl ich "Die Wand" von ihr super finde, hat bisher doch der Bartl mein Herz am meisten erreicht:

    Und die Quittung folgte in Form eines Briefes auf dem Fuße:


    "Der Chansonclub Leipzig hat aufgrund der Vorkommnisse beim Auftritt vor Parteiveteranen und der folgenden Aussprache beschlossen, nicht mehr mit Salli Sallmann aufzutreten."


    Somit erlosch auch seine Auftrittsgenehmigung als Solist. Er zögerte es so weit wie möglich hinaus, seinen Ausweis zurückzugeben, um noch so viele Auftritte wie möglich machen zu können.


    Die Partei schloss notorische Trinker aus. Sie wusste auch, warum die Menschen im Kapitalismus so viel tranken: Weil es ihnen so schlecht geht.


    Da frage ich mich doch, warum so viele Menschen in der DDR tranken. Denn das war ein großes Problem (weiß ich aus eigener trauriger Familienerfahrung).


    Kennt jemand die Serie "Kiezgeschichten"? Das war noch eine DDR-Serie von 1987. Da geht es um die Bewohner der Griseldastraße 9 in Berlin. An und in den Häusern wurde gebaut und man sah, dass die Schnapsflaschen schon am Vormittag auf dem Tisch standen.


    Salli war eines der Kinder, das auf dem Schulhof verprügelt wurde. Als er einmal laut um Hilfe schrie und dabei die Augen verdrehte, ließen ihn die Jungen lachend los. Und so wurde Salli Klassenkasper. Das verschlechterte zwar seine Betragensnote, aber er gewann, warum auch immer, Freunde.


    Doch auch die Feinde blieben nicht weg. Auf dem Heimweg wurde er immer noch verprügelt. Heute nennt man das Mobbing. Damals hat es kaum jemanden interessiert. Die Eltern wollten es nicht hören und in der Schule was zu sagen, machte die Sache nur noch schlimmer.


    Dann fiel den Jungen auf, dass Salli sein Pioniertuch nicht trug (er hat einfach nicht den entsprechenden Knoten hinbekommen), und sie zwangen ihn, die Pioniergebote auswendig zu lernen:


    "WIR JUNGPIONIERE lieben unsere Deutsche Demokratische Republik. WIR JUNGPIONIERE helfen mit, den Frieden zu schätzen. WIR JUNGPIONIERE lieben unsere Eltern. WIR JUNGPIONIERE halten Freundschaft mit den Kindern aller Länder. WIR JUNGPIONIERE lernen fleißig, treiben Sport und halten unseren Körper sauber. WIR JUNGPIONIERE sagen die Wahrheit. WIR JUNGPIONIERE helfen überall tüchtig mit. WIR JUNGPIONIERE singen, tanzen und spielen gern. WIR JUNGPIONIERE sind gute Freunde und helfen einander. WIR JUNGPIONIERE tragen mit Stolz unser blaues Halstuch."


    Fortsetzung folgt...

    Karin Michaëlis wurde am 20. März 1872 geboren.


    Als Elsie Lindtner, vierzigjährig, ins "gefährliche Alter" kommt, verläßt sie ihren Mann und zieht sich in die Einsiedelei zurück. Ohne männliche Häme will sie "die Jahre des Übergangs" leben. Als sie endlich begreift, daß sie in Wahrheit vor der Leidenschaft für einen jüngeren Mann flüchtete, ist es zu spät. Er liebt sie nicht mehr. Und ihr Mann hat sich längst mit einer Jungen getröstet.


    Das gefährliche Alter, 1910 erstmals erschienen, wird zu einem literarischen Großereignis. Der Roman wird über 1 Million Mal verkauft. Dreimal wurde das Buch über die "zügellosen Gelüste einer Vierzigjährigen" (BZ am Mittag, 1910) verfilmt. Anfang des 20. Jahrhunderts noch ein Skandal, liest sich Karin Michaëlis' Roman über das "gefährliche Alter" heute wie ein Vademekum für Frauen in jedem Alter.

    Ich weiß, dass hier einige Leute snd, die sich für die DDR interessieren. In der verschwiegenen Bibliothek der Edition Büchergilde; herausgegeben von Ines Geipel und Joachim Walther, gibt es dazu eine Reihe Bücher. Erwähnt habe ich hier schon: RE: Zitate u. Sätze, die mir gut gefallen haben.... (Edeltraut Eckert - Jahr ohne Frühling. Gedichte und Briefe).


    Ihr wisst ja, dass ich keine Rezensionen mehr schreibe. Dies nun ist aber eines der wenigen Bücher, auf die ich nicht nur aufmerksam machen möchte, sondern mehr darüber schreiben möchte. Das kann ich noch am besten als Lesetagebuch, in dem viel vom Inhalt verraten wird. Ich denke, der beste Platz ist dieses Unterforum, obwohl es nicht der oben angehängten Regel entspricht. Schlimmstenfalls wird der Thread gelöscht.



    Inhalt

    Warum hast du nur ,Badetag' gesungen? Jetzt heißt es, der Chansonclub Leipzig verbreitet feindlich negative Texte", wird Salli Sallmann nach einem seiner Auftritte vorgeworfen. Das ist der Anfang vom Ende des Liedermachers in der DDR. Tatsächlich geht es in dem Lied nur um eine zu enge Küche und um Liebe in der Badewanne. Salli Sallmanns autobiografische Berichte, Balladen und Gedichte zeigen den authentischen DDR-Alltag, erzählen vom Eigensinn in einem repressiven System und von den möglichen Folgen, benennen, was die Menschen bewegte, was sie fröhlich stimmte oder verzweifeln ließ. Ein zeitgeschichtliches Dokument von besonderer Relevanz und Eindringlichkeit.


    Buchbeginn

    Menschen, die in der DDR Gitarre spielten, eigene Melodien und eigene Texte verfassten und auch noch der Meinung waren, mit ihren musikalischen Produkten auftreten zu müssen, benötigten eine ordentliche staatliche Erlaubnis, da die DDR-Behörden meinten, in der DDR müsse es ordentlich zugehen und da könne nicht jeder einfach so singen, was er will.



    Aus dem Lesetagebuch


    DDR, 1970er-Jahre. Der Liedermacher Salli Sallmann trat während seiner Studienzeit bei allen Möglichkeiten auf, die sich ihm boten. Bis man ihm mitteilte, dass er damit strafbare Handlungen beging. Um auftreten zu dürfen, brauchte er eine Auftrittserlaubnis und zusätzlich musste er sich einem Ensemble angliedern. Die Aufnahmeprüfung hatte er nur geschafft, weil er seine Liebesballaden, aber keine politischen Songs zum Besten gab.

    Er wurde vom Chansonclub Leipzig aufgenommen, den Ortwin Quartz leitete. Dieser Club sang das Repertoire des "Oktoberklub", wie zum Beispiel "Brüder zur Sonne zur Freiheit", "Sag mir, wo du stehst" - "und alle gängigen Freiheitslieder der Befreiungsbewegungen sowie sowjetische Solidaritäts- und Militärlieder.

    Salli Sallmann erhielt aber gleich zu Beginn die Order, keine politischen Texte zu singen:


    ",Da ist nur eine Sache', sagte Ortwin Quartz nach einem Auftritt im Maschinenbau-Klubhaus ,Roter Oktober'. ,Manche deiner Songs passen nicht besonders zu unserem Programm. Sing doch bei uns lieber deine schönen traurigen Liebeslieder und lass die politischen Sachen weg. Wir pflegen hier das Chanson, und wir wollen doch Erfolg haben, aufsteigen, auch mit dir zusammen! Da musst du uns auch ein bisschen entgegenkommen!'"


    Doch schon beim nächsten Auftritt trickste Salli und sang als letztes die "Bahnhofsballade", die davon erzählte, wie er wegen seiner "langen Haare von der Transportpolizei verprügelt worden war".


    Nach dem vorprogrammierten Ärger gelobte er Besserung. Aber nicht für lange. Während eines Auftritts im Leipziger Klubhaus der SED-Parteiveteranen sangen sie "Bella Ciao", "Partisanen vom Amur", "We shall overcom", "Wem gehören die Fabriken?" und "Die ganze Erde uns und kein Stück unseren Feinden". Während dieses Auftritts brach die Solistin zusammen.

    In heller Aufruhr meinte Ortwin Quartz, Salli solle weitermachen. Doch der konnte mit den politischen Texten nichts anfangen. Dann eben dein Zeug, meinte Quartz und Salli nahm ihn natürlich beim Wort. Und so sang er mit seiner Gitarre vor zweihundert Veteranen der SED sein "Spielzeuglied" (gegen den Verkauf von Kriegsspielzeug in DDR-Kaufhäusern), "Badetag", "in dem auf miese Wohnverhältnisse in der DDR angespielt wurde, und einen Song über das Trampen in der DDR. Hier geht es darum, dass man den "Zwängen der Zeit" "den Zahn ziehen sollte", und sei es durch Flucht. Der Beifall hielt sich in Grenzen.


    Fortsetzung folgt...

    Am 13. März 1895 starb die sozialkritische Schriftstellerin, Demokratin und Mitbegründerin der bürgerlichen deutschen Frauenbewegung Louise Otto-Peters.


    Wenn die Zeiten gewaltsam laut werden


    „Dem Staat werb‘ ich Bürgerinnen“ war das Motto, das Luise Otto-Peters ihrer „Frauen-Zeitung“ voranstellte. Sie war eine „bürgerliche“ Frauenrechtlerin und stellte das im 19. Jahrhundert vorherrschende Geschlechtsrollenverständnis nicht grundsätzlich infrage. Nicht Frauenfeindlichkeit und patriarchales Machtstreben machte sie vor allem den demokratisch gesinnten Männern zum Vorwurf, sondern Inkonsequenz. Denn: „Freiheit ist unteilbar!“ Sie wird verfehlt, wenn sie nur für eine Hälfte der Menschheit erkämpft wird. Den Frauen ihr „Recht auf Erwerb“, so der Titel ihrer wichtigsten Schrift, vorzuenthalten, steht jedem Fortschritt entgegen.

    In Ellie Pearl stieg eine unbestimmte Angst auf, dass der Duft der Bäume in dieser frühen Dunkelheit süßlich und stark sein könnte - der Geruch der feuchten Erde, der Pech-Kiefern und Nadeln - und so intensiv wie damals, als sie noch ein Dreikäsehoch war, barfuß herumrannte und jeden Pfad dieser Gegend kannte, als sie, ganz gleich ob im Kiefernwald oder über Granit, schnell laufen konnte und nicht darauf achten musste, wohin sie ihren Fuß setzte. Das alles kam nun in ihr hoch, und sie wusste selbst nicht genau, warum es ihr Unbehagen bereitete, während sie das letzte steile Stück durch den Wald bergan ging und auf glitschige Kiefernnadeln trat, auf denen sie mit ihren glatten Stadtschuhen ins Rutschen geriet.

    Vor einiger Zeit bin ich mitten in der Nacht auf der Berliner Kastanienallee in einem sogenannten Spätkauf zufällig und unverhofft meinem Psychoanalytiker begegnet - zwei Jahre nach dem Ende der Psychoanalyse und zum allerersten Mal außerhalb des Raumes, in dem ich jahrelang auf seiner Couch gelegen hatte.

    Das Schreiben entfernt sich mit dem Älterwerden von einem sicher geglaubten Zentrum, einer selbstverständlichen Gelassenheit. Es entfernt sich von der Gedankenlosigkeit. Es wird schärfer, zugleich weniger. Möglicherweise klingt es aus. Oder kehrt zu diesem Zentrum zurück und versucht es anders, versucht es noch einmal von vorne.


    Ich hab die schöne Ausgabe von der Büchergilde gelesen :love:

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    1. Regenmann, Emili - 57
    2. bikesbooksboulders, Divina - 50
    3. BuchClaudi - 46
    4. Firkraag - 40
    5. Sunniva1 - 38
    6. Gonozal, Zinu - 37
    7. Sarinijha - 36
    8. Holzbiene - 32
    9. bugsy52 - 27
    10. Farast - 26
    11. tom leo, buechereule, Skippycat - 25
    12. shella42, lazar - 24
    13. OoZooN, *Bücherwürmchen* - 20
    14. Chattys Bücherblog, Affenkaelte - 19
    15. traummalerin - 18
    16. freddoho - 16
    17. Madl10, countrymel, Biografiefan - 15
    18. JessLittrell, Tiniii - 13
    19. Juliannah - 12
    20. lio, E-Krimi - 10
    21. Susannah, DarkMaron, cocodrilla, Magdalena, Books and more, xxmarie91xx - 9
    22. Gaymax, Bast, Thomson - 8
    23. Hiyanha, Yvonne80, Aloysius X. L. P., Bartie - 7
    24. Motte - 6
    25. Fridoline, Kittelbiene, flohmaus, Heinile, Valrike, RedeyedAlice - 5
    26. Verri - 4
    27. Sushan - 3

    Von Lisa Fittko gibt es "nur" zwei Bücher ihrer Erinnerungen. Sie war eine österreichische Widerstandskämpferin gegen die nationalsozialistische Diktatur in Deutschland und im Zweiten Weltkrieg Fluchthelferin über die Pyrenäen zwischen Frankreich und Spanien.

    Am 12. März 2005 starb sie.

    "Ich hatte den Weg zur Volksbibliothek gefunden und las nun bis zur Nervenzerrüttung ... Hier gab es Tausende von Büchern ... Die Bibliotheken waren damals noch nicht auf Kinder eingerichtet, und ich erlebte seltsame Abenteuer. Ich erinnere mich, wie mich im Katalog der Titel , Die Abenteuer des Peregrine Pickle' reizte. Ich füllte einen Bücherzettel aus, und der Bibliothekar händigte mir die gesammelten, unverkürzten Werke von Smollett in einem Bande aus. Ich las alles, hauptsächlich jedoch Geschichte und Abenteuer, und alle die alten Reisenden und Entdecker. Ich las morgens, nachmittags und nachts. Ich las im Bett, ich las bei Tisch, ich las auf dem Schulwege, und ich las in den Pausen, wenn die anderen spielten. Ich fing an, reizbar zu werden. Jedem sagte ich: ,Geh weg! Du machst mich nervös.'"


    Michail Krausnick: Hungrig! Die Lebensgeschichte des Jack London

    Tove Ditlevsen 14.12.1917 - 0.03.1976) entstammte aus dem Kopenhagener Arbeitermilieu des Stadtteils Vesterbro.

    Sie ging mit vierzehn Jahren von der Schule ab, verließ mit siebzehn ihr Elternhaus und arbeitete als Dienstmädchen und Bürogehilfin. Schon während der Schulzeit schrieb sie Gedichte, für damalige Zeiten recht erotische Gedichte.

    Ihr erster Ehemann war der Schriftsteller und Journalist Viggo Frederik Møller und er war dreißig Jahre älter als sie. Er veröffentlichte 1937 eines ihrer Gedichte in seiner Literaturzeitschrift Wilder Weizen. Im Jahr ihrer Hochzeit (1939) debütierte sie mit der Gedichtsammlung Pigesind (Mädchensinn).

    Später folgten drei weitere Ehemänner: Ebbe Munk (1916–1970), mit dem sie eine Tochter hatte: Helle Munk (1943–2008); Carl T. Ryberg (1945–1950), mit dem sie einen Sohn hatte: Michael Ryberg (1946–1999); und Victor Andreasen (1951–1976), mit dem sie einen Sohn hatte: Peter Andreasen (geb. 1954).

    Durch Carl T. Ryberg, Arzt von Beruf, geriet sie in eine der verhängnisvollsten Perioden ihres Lebens. Bei einer Abtreibung gab er ihr ein schmerzstillendes Mittel, von dem sie dann jahrelang abhängig war. Ihr vierter Ehemann Peter Andreasen half ihr, davon loszukommen.

    Ihre Romane sind zumeist autobiografisch. Sie schreibt über ihre Jugend im Arbeitermilieu, das Scheitern ihrer Ehen, persönliche Krisen wie Selbstmordgedanken, Sucht, Entzug und Schwangerschaftsabbrüche.

    Tove Ditlevsen schreibt über die Gefühlswelt und Schicksale von Kindern, Mädchen und jungen Frauen, wobei es fast immer um ihre eigenen seelischen Konflikte ihrer Kindheit und Jugend geht. Über ihre Kindheit erzählt sie hauptsächlich Negatives. Von der Mutter fühlt sie sich ungeliebt und sie dachte immer, sie sei ein ungewolltes Kind. Das löst Ängste aus.

    Mein Verhältnis zu ihr ist eng, qualvoll und unsicher, und nach Zeichen von Liebe muss ich immer suchen. Alles, was ich tue, dient dazu, ihr zu gefallen, sie zum Lächeln zu bringen, ihren Zorn abzuwenden. Das ist eine mühsame Arbeit, weil ich gleichzeitig so viele Dinge vor ihr verbergen muss.


    Sie schrieb so offensichtlich über ihr Leben und ihre Beziehungen, dass sie später dafür harsche Kritik einstecken musste. Andererseits war sie mit ihren Erzählungen, Romanen und Gedichten immer eine beliebte Schriftstellerin. Dazu trug wohl auch bei, dass sie geschickt mit den Medien umgehen konnte. Unter anderem war sie die "Briefkastentante" von Dänemarks bekanntesten Illustrierten.

    Die norwegische Liedermacherin Kari Bremnes produzierte 1987 ihre erste CD mit Vertonungen von Ditlevsens Gedichten.

    Am 8. März 1976 fand man ihre Leiche; Tove Ditlevsen starb durch eine Überdosis Schlaftabletten. Es war für sie der letzte Ausweg aus einer unerträglich gewordenen Wirklichkeit.

    Ihre letzte Ruhe fand sie auf dem Vestre Kirkegård in Kopenhagen neben ihrem Sohn Michael Ryberg, der 1999 bei einem Autounfall starb.


    2021 erschienen beim Aufbau Verlag Tove Ditlevsens drei autobiographische Romane Barndom (1967), Ungdom (1967) und Gift (1971) unter den Titeln Kindheit, Jugend, Abhängigkeit in der Übersetzung von Ursel Allenstein als Kopenhagen-Trilogie auf Deutsch.

    "Durch ihre Dauerhaftigkeit fordert die Natur die Zeit heraus und nimmt Rache am Menschen."



    "Während eine Frau im Laufe der Jahre, trotz des Alterns ihres Partners, sich diesem immer stärker verbunden fühlt, engt der Mann das Feld seiner Zärtlichkeit mehr und mehr ein. Sein egoistisches Auge schaut seiner Ehefrau über die Schulter. Er vergleicht das, was er hat, mit dem, was er haben könnte."

    Aïssatou,
    Ich habe deinen Gruß erhalten. Als Antwort und um mir einen Halt in meiner Verwirrung zu geben, beginne ich dieses Heft: aus unserer langjährigen Praxis habe ich gelernt, daß die vertrauliche Aussprache den Schmerz stillt.
    Deine Existenz in meinem Leben ist kein Zufall. Unsere Großmütter, deren Besitz durch einen Zwist getrennt wurde, tauschten täglich Nachrichten aus. Unsere Mütter wetteiferten darum, auf unsere Onkel und Tanten aufzupassen. Wir, wir haben auf demselben steinigen Weg zur Koranschule unsere Tücher und Sandalen abgenutzt. Wir haben unsere Milchzähne in denselben Löchern vergraben und dabei die Mäusefee angefleht, sie uns noch schöner wiederzugeben.

    Am 6. März 1785 wurde die Serienmörderin Gesche Gottfried geboren. 15 Menschen hat sie durch Arsenik vergiftet. Warum? Das scheint bis heute unklar zu sein.


    Klappentext

    Bremen 1831. Den Auftrag im Gepäck, eine Reisebeschreibung über die Hansestadt zu verfassen, trifft eine junge Schriftstellerin an der Weser ein. Doch ihr schlägt eine Atmosphäre des Misstrauens entgegen, denn die Stadt kennt dieser Tage nur ein Thema: die unmittelbar bevorstehende Hinrichtung der mehrfachen Giftmörderin Gesche Gottfried. Ungewollt verbindet sich das Schicksal der jungen Frau mit dem der Gesche Gottfried. Im März 1828 wurde in Bremen ein Kriminalfall aufgedeckt, der die Stadt aufs tiefste und nachhaltigste erschüttern sollte und der in seiner Beispiellosigkeit ungeheures Aufsehen erregte. Bereits in den ersten Verhören gestand die 43-jährige Gesche Margarethe Gottfried, von 1813 bis 1827 fünfzehn Menschen vergiftet zu haben, darunter ihre Ehemänner, ihre Eltern und ihre Kinder. Ausgehend von diesem historischen Drama entwickeln Peer Meter (Szenario) und Barbara Yelin (Zeichnungen) eine Geschichte voller Spannung und Intensität.

    Der US-amerikanisch-kanadische Schriftsteller John Irving wurde am 2. März 1942 geboren. Er scheint hier sehr gerne gelesen zu werden, es gibt eine Reihe von Rezensionen seiner Bücher: https://www.buechertreff.de/se…Field=time&sortOrder=DESC



    Homer ist anders als die anderen Kinder im Saint-Cloud´s Waisenhaus: Er will nicht weg. Nach vier gescheiterten Adoptionsversuchen erlaubt Dr. Larch ihm daher, zu bleiben – unter der Bedingung, daß er im Waisenhaus mit angeschlossener Entbindungs- und Abtreibungsstation bei »Gottes Werk« – dem Entbinden – und bei »Teufels Beitrag« – dem Abtreiben – assistiert. Doch das ist nur der Beginn von Homers Odyssee.