Klappentext:
"Alle Welt glaubt daran, junger Mann. Jeder fürchtet, dass in der Nacht ein Grabstein sich heben und ein kalter Hauch ihm über den Nacken streichen könnte. Und niemand denkt, dass die Toten gute Gefährten sind. An Vampire zu glauben ist nichts anderes."
Ein grausiger Fund auf einem Friedhof in Londen, ein kaltblütiger Mord in Paris und ein mysteriöser Brief führen den Kommissar Adamsberg in seinem neuen Fall an der Ursprung einer alten Legende, den Quell menschlicher Ängste.
Auch dieser Jahrgang Vargas ist wieder ein ganz besonders leckeres Tröpfchen, das benommen, heiter und lustig macht . Benommen macht der spannende Krimi. Heiter machen die amüsanten, immer wiederkehrenden Figuren – allesamt echte Orginale. Lustig machen die witzig geschilderten Alltagserlebnisse, die den geliebten Figuren während des Krimis widerfahren.
Auch in diesem Krimi verarbeitet Frederique Vargas eine Urangst des Menschen, den Vampirglauben - und transportiert ihn in die heutige Zeit. Seltsame Zeichen gehen voran. Die Morde geschehen in der Art, wie früher Vampire ausgelöscht wurden. Um den Mörder zu finden setzt das Team, um den intuitiven Kommissar Adamsberg und dem Logiker Commandant Danglard, sich mit den Mythen dieses Glaubens auseinander. Und verstricken sich immer tiefer darin, bis sie selbst.................... Dabei sind die vergangenen Schauplätze (Highgate) und Figuren (Peter Plogojowitz, Arnold Paole), auf die der Glaube gründet und auf die sich das Buch bezieht, aus der schaurigen Wirklichkeit . Wieder eine aussergewöhnliche und tolle Handlung um die intensiven Charaktere des Vargschen Thrillerkosmos. Vargas nimmt das Genre nicht verbissen ernst und unterhält mit einer ungewöhnlichen Geschichte und den äusserst sympathischen Stammcharakteren, die nicht dem "Heile Welt"-Bild entsprechen, menschlich wirken und mit ihren Problemchen und Eigenschaften zum Schmunzeln bringen. Das Unterhält ungemein gut - und beim Lesen viel Grinsen ins Gesicht .
Der Vorteil von Büchern gegenüber Wein ist der, dass bei sehr gutem Inhalt, der Preis nicht exorbitant ansteigt. Ein sehr schöner Wein – ähhhh, Buch. Ich bin vollauf zufriedengestellt. Nun beginnt für mich wieder das lange warten auf einen neuen Krimi von Fred Vargas.
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Anm: Der Roman eignet sich nur bedingt als Einstieg in die Reihe. Wer die Vargsche Magie kennenlernen möchte greift besser erst zu den 3 Evangelisten und den Ex-Bullen Vandoosler in "Die schöne Diva von Saint-Jacques". Später dann Kommissar Adamsbergs erster Fall "Es geht noch ein Zug nach Gare du Nord", der gleichzeitig Fred Vargas Erstlingswerk ist und vielleicht noch etwas Feinschliff vertragen könnte. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.