Beiträge von Headline

    Klappentext:
    Wie die Romane von George Orwell und Aldous Huxley, die von dem russischen Schriftsteller Jewgeneij Samjatin beieinflusst wurden, gehört Wir zu den grossen visionären Romanen dieses Jahrhuderts.
    Schon 1920 entwarf Samjatin (1884 - 1937), von der Revolution enttäuscht, in seinem Roman die alptraumhafte Welt eines totalitären Staates. D503, Bürger des Einzigen Staates und Konstrukteur des Rakentenweltraumschiffes Integral, berichtet in seinem Tagebuch vom Leben in einer strahlenden, kristallen durchsichtigen Stadt, in der die Bürer als uniformierte Nummern leben. Von der Arbeit bis zur Liebe ist das Leben streng nach mathematischen Gesetzen organisiert, jede Regung wird beobachtet und kontrolliert. Doch D 503 entdeckt in sich dunkle Triebe aus einer längst vergangenen Zeit - bei ihm hat sich "eine Seele gebildet". Die ganze seelenlose Ordnung der technischen Welt gerät durcheinenander......



    Die Mutter aller Anti-Utopien wie "Schöne neue Welt", "Kallocain" oder "1984", um nur ein paar zu nennen. Es macht traurig beim Lesen, denn die Handlung ist, wenngleich spannend, dramatisch und deprimierend. Die Hauptfigur, D-503, befindet sich im Zweifel, zwischen zwei Stühlen sitzend: Einerseits der staatlichen Ideologie hörig, andererseits verwirren ihn die plötzlichen Gefühle, die die Revolutionärin I-330 bei Ihm weckt. Die Tagbucheinträge machen den Zwiespalt offensichtlich, es kommt zu einem dramatischen Finale.
    Darüber hinaus fasziniert die Vision der totalen Durchsetzung einer gesellschaftlichen Idee zu einem funktionierenden Organismus, der letztendlich nur dem Machterhalt und Machtausbau der Herrscher dient, nicht aber dem Wohle der Allgemeinheit oder des Einzelnen. Auch wenn das natürlich Behauptet wird.
    Mir hat das Buch gut gefallen, obwohl ich denke, man muss es nicht unbedingt gelesen haben wenn der ähnliche Roman "1984" bekannt ist - als Fan dieses Genres ist es jedoch Pflicht - schon aus historischen Gründen :) .

    Ich kann Euch natürlich nicht sagen, was Kafka mit der Geschichte vermitteln wollte. Aber ich kann immerhin sagen, was die Geschichte für mich persönlich bedeutet hat.
    Man ersetze den Käfer durch einen Menschen mit einer schlimmen Krankheit, wie z. B. einer körperlichen oder geistigen Behinderung oder was auch immer - jedenfalls der Gesellschaft nicht länger vorzeigbar. Dann beobachte man das Verhalten der Familie sowie das Verhalten der Umwelt (Prokurist, die drei Studenten).
    Das schöne an der Geschichte ist, dass Kafka schreibt, ohne die verschiedenen Verhaltensweisen zu werten. Das überlässt er ganz allein dem Leser.

    Mein SUB besteht aus mindestens 3, aber nie mehr als 10 Büchern. Momentan 7. Wenn ich Dreieinhalb Centimeter je Buch annehme, müsste er also #-o ................Vierundzwanzigkommafünf Centimeter hoch sein. Ich mess heute mal nach, wenn ich zuhause bin.

    "Dieser Thread ist echt extrem magisch.......
    und ihr leuchtet, Leute....."


    Train Man ist die Geschichte von einem Otako (=jemand der viel Zeit mit virtuellen Hobbies verbringt, wie Anime, Computerspiele etc.) - also Train Man ist die Geschichte von einem Otako-Typen in Tokyo, der in der U-Bahn einer jungen Frau hilft, die von einem Betrunkenen angepöbelt wird. Sie lässt sich seine Adresse geben und zum Dank schickt sie ihm zwei Teetassen. Train Man ist verliebt, weiss aber nicht wie er sich der Herzdame nähern soll. Er will sich Hilfe holen, postet die Geschichte in einem Thread und hofft auf Unterstützung durch die Internetcommunity - die dann fleissig postet und so entwickelt sich eine Diskussion um die beste Vorgehensweise. Soweit der Anfang, denn selbstverständlich entwickelt sich eine Liebesgeschichte :-({|= - die der Leser anhand der weiteren Threads verfolgen kann und während derer sich Train Man zum Helden und Hoffnungsträger entwickelt.


    Die Geschichte ist wahr und so passiert - der Autor, Hitori Nakano (was übersetzt soviel wie "einer von uns" bedeutet) ist selbst Teil dieser Internetcommunity. Er hat die besten der vielen Beiträge zusammengestellt und in diesem Buch veröffentlicht. Manche Beiträge sind mitfühlend, andere harsch, wieder andere nur schreiend komisch - eben die ganze Vielfalt der Internetcommunity.
    Es ist sehr kurzweilig, unterhaltsam und witzig zu lesen, wenn man sich an den Stil mit den Postings gewöhnt hat. Ein Buch aus der japanischen Subkultur der Internetthreads - zwischen den Zeilen gibts ausserdem noch wissenswertes über japanische Sitten, Moralvorstellungen, gesellschaftlichen Umgang und Zwänge zu entdecken.
    Ein kleiner Schatz, dieses Buch. Und in Japan Kult.


    :cheers:

    >>fabelwesen
    Train Man ist die Geschichte von einem Typen in Tokyo, der in der U-Bahn einer jungen Frau hilft, die von einem Betrunkenen angepöbelt wird. Sie lässt sich seine Adresse geben und zum Dank schickt sie ihm zwei Teetassen. Train Man ist verliebt, weiss aber nicht wie er sich der Herzdame nähern soll. Er will sich Hilfe holen, postet die Geschichte in einem Thread und hofft auf Unterstützung durch die Internetcommunity - die dann fleissig postet und so entwickelt sich eine Diskussion um die beste Vorgehensweise. Soweit der Anfang, denn selbstverständlich entwickelt sich eine Liebesgeschichte :-({|= die der Leser anhand der weiteren Threads verfolgen kann.
    Die Geschichte ist wahr und so passiert - der Autor, selbst Teil dieser Internetcommunity, hat die besten der vielen Beiträge zusammengestellt und veröffentlicht. Manche Beiträge sind mitfühlend, andere harsch, wieder andere nur schreiend Komisch - eben die ganze Vielfalt der Internetcommunity.
    Es ist sehr kurzweilig, unterhaltsam und witzig zu lesen, wenn man sich an den Stil mit den Postings gewöhnt hat. Ganz nebenbei erfährt man noch etwas über japanische Sitten, Moralvorstellungen, gesellschaftlichen Umgang und Zwänge.
    Ein kleiner Schatz, dieses Buch. Und in Japan Kult. Übrigens gibts hier auch eine Rezi.


    Ich hätte da noch zwei Anliegen.
    10 Bücher - 4077 Seiten?
    Für eine Aufklärung der Abkürzung SUB wäre ich sehr dankbar. :-k

    Fiktive Geschichten bewegen mich, reelle Geschichten noch viel mehr - wenn das Buch nur selbst fesselnd und gut ist - und solange man sich mit einer Figur dabei identifizieren kann.
    Das kann Trauer oder Entsetzen sein (z.B. Tagebuch der Anne Frank), das kann auch Freude oder Lachen sein (z.B. Train Man). Bei einer Geschichte mitzugehen ist doch völlig natürlich, oder? Sonst wär Lesen doch langweilig, irgendwie.

    Da sieht man mal wieder, wie sehr die Bewertung eines Buches von der bewertenden Persönlichkeit abhängt. Zur Zeit als dieser Beitrag verfasst wird, hat das Buch eine 3 Sterne Wertung. 3 Sterne?


    Ich schliesse mich Gabi5 und frl. smilla sowie einigen anderen hier :winken: an. Eine tolle Idee die Lebensgeschichte in Kurzkrimis zu verpacken bzw. begnügt sich eine der Geschichten mit Beschreibung einer beklemmenden, gefährlichen Situation, in die Kurt Wallander plötzlich gerät. Alle Figuren sind mal wieder lebensnah - und aufmerksam beschrieben - und allein schon deshalb ist das Buch gute Unterhaltung.


    Dem Neuling der Wallander Krimis sei trotzdem ans Herz gelegt zumindest mit dem ersten Roman der Reihe "Mörder ohne Gesicht" zu beginnen. Wenn dass Interesse dann an Wallanders Vorgeschichte geweckt sein sollte, ist die richtige Zeit für dieses Buch gekommen.
    :dance:

    In diesem Roman, der in Fécamp, Paris und Bremen spielt, soll Maigret
    eigentlich nur einen Mann am Bahnhof abholen, der ihm aber schon bei
    der Ankunft entwischt. Minuten später wird im selben Zug die Leiche eines
    anderen Reisenden gefunden....,
    und der sieht dem ersten Reisenden zum Verwechseln ähnlich.
    Es beginnt ein Verwirrspiel um ein Zwillingspaar zu dessen Lösung Maigret
    sich an die Fersen des ersten Reisenden heftet.


    Es ist das erste Buch mit dem Kommisar Maigret und führt uns in das Paris
    der 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts.


    Der Krimi fliesst in seinem Erzählstrom hin ohne dass die Spannung dabei
    mal zum zerbersten gross würde. Der Krimi gefällt nicht wegen seiner Action,
    dafür aber wegen dieser schönen Erzählweise die den Leser durch die Geschichte begleitet.
    Es lässt sich gut lesen und unterhält ebenso. Simenon erzählt ruhig,
    dass wirkt souverän und ich finde es fesselnd.

    Ja, ich kaufe gebrauchte Bücher von Flohmärkten oder Bibliotheksverkäufen. Allerdings habe ich eher selten die Gelegenheit, dabei aber schon das ein oder andere sonderbare Taschenbuch abgestaubt. Ich würde höchstens 2 Euro dafür bezahlen - hab aber noch nie mehr wie 75 Cent je Buch gegeben, weil ich :idea: paketeweise einkaufte und da wars günstiger :cheers: .

    Das Buch wird nicht durch EBook ersetzt werden. Zumindest nicht vollständig. Ausserdem ist die Weiterentwicklung des Buches nicht das EBook sondern konsequenter Weise das Hörbuch.
    Als die CD in den 80ger Jahren eingeführt wurde, haben viele fortschrittsbewusste Menschen der Schallplatte das baldige Ende prophezeit. In Wahrheit werden nach wie vor Schallplatten produziert und verkauft, nämlich an die Schar der Vinyl Liebhaber. Die Majorlabels interessiert so ein Geschäft nicht, aber die kleineren Labels.
    Ich kann mir vorstellen, dass Papier Fetischisten und Buchverlage in Zukunft ähnliche Zweckbündnisse eingehen würden.

    Ich habe das Buch gestern ausgelesen. Die Idee für diesen Roman ist ungewöhnlich und die Dialoge sind boshaft, witzig und extrem. Kein erzälter Roman sondern ein Dialog, der den Roman kreiert. Keine leichte Unterhaltung aber gute Unterhaltung und eher für den Leser, der intellektuell bedient werden möchte. Ob der Roman damit ins Schwarze trifft, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Aber allemal ein Buch von guter und seltener Machart. Ich kann bei diesem Buch keine Wertung abgeben, denn ich gäbe ihm vier Sterne - ein anderer Leser aber nur drei und wieder ein anderer Leser fünf.

    Ich fand das Buch auch Oberklasse und war viel zu schnell durch damit.


    Es ist lustig, amüsant, spannend, ein pitoresker Reisebericht, philosophisch ohne zu belehren, lebensnah, einmalig und einfach eine super Unterhaltung. Wer das Buch nicht mag, der ist nichts für mich. :)

    Ich habe das Buch vor einigen Jahren gelesen - und ja, es ist amüsant und als Angehöriger der Generation Golf erkannte ich gewisse Sonderbarkeiten durchaus wieder. Anfangs sehr kurzweilig, dann allerdings schleicht sich Langatmigkeit ein und nach 2/3tel des Buches musste ich mich regelrecht durchkämpfen, da ab dort meist nur noch die kleinste Sonderbarkeit den Weg von der Mücke zum Elefanten findet. Da schien es mir dann allzu gezwungen - das Thema in die Breite getreten und deshalb auch übertrieben.

    ich habe das Buch vor ein paar Jahren gelesen. Aus dem Leben des Autors, eines deutschen Mannes, und seine Erfahrungen mit der Mentalität der italienischen Verwandtschaft seiner italienischen Frau, erzählt in Anekdoten, die der Chronologie der Ereignisse folgen. Der Autor, manchmal hilflos Opfer italienischer Gastfreundschaft und Traditionen, hat scharf beobachtet - irgendwie liebevoll erzählt und für uns ist´s kurzweilig und sehr amüsant zu lesen.

    Irrsinn haut nicht vom Hocker. Es geht so.
    Dreiviertel des Buches wird die Geschichte aufgebaut, eine Serie von Morden geschildert an deren, geht es nach dem Plan des Täters, Ende die
    Hauptfigur "Billy Wiles" stehen soll. Die Dramaturgie sieht in dieser Phase keine Analyse der Zusammenhänge vor oder dass nach einem Motiv
    gefahndet würde. Das ist dem letzten, sehr spannenden, viertel des Buches vorbehalten.
    Die Geschichte beginnt spannend und lässt sich gut lesen - aber bald nerven eingeflochten Bemerkungen im ironischen Philip Marlow Stil.
    Schön, dieser Stil hat sich in tausenden von Büchern und Filmen schon bewährt und der Leser registriert solche Sprüche ebenso routiniert, wie
    der Autor sie verfasst. Routine geht leider auch mit lange Weile einher. Das Buch verliert an Fahrt und zieht sich.
    Leider können in diesen Momenten auch die Charaktere nicht fesseln, da sie nur oberflächlich entworfen, untergeordnet betrachtet und deshalb selbst
    kaum spannend sind. In "Irrsinn" geniesst die Beschreibung der Handlung priorität gegenüber der Charakterdarstellung, es herrscht kein Gleichgewicht.
    "Irrsinn" glänzt mehr durch die Handlung als durch ihre Charaktere.


    Dürfte ich Sterne vergeben, dann erhielte das Buch 3 von 5 möglichen Sternen.