Beiträge von Coldblood

    Inhalt: Lange Zeit hat Gustav gemeinsam mit seiner Grossmutter in Zehlendorf, einem Stadtteil von Westberlin, in einem Haus namens Fischtal gelebt. Nun ist seine Grossmutter gestorben und Gustav kehrt zur Sichtung der Erbmasse ins Fischtal zurück. In den verfallenden Kulissen längst vergangener Tage entsinnt er sich seiner Familie und der zwielichtigen Welt, in der er einst gelebt hat. Ja, Gustav hatte es wahrlich nicht immer leicht im Leben…


    Meine Meinung: “Fischtal“ ist der erste Roman von Philipp Tingler, der jede Menge autobiografische Elemente enthält. Trotz seiner eher ernsten Thematik oder vielleicht auch gerade deswegen ist der Roman grösstenteils sehr unterhaltsam geschrieben. Tingler schreibt, wie man es von ihm gewohnt ist, sehr sprachgewaltig und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Das hat mir persönlich sehr gut gefallen. Schade nur, dass dem Roman etwas die Spannung fehlt. Vor allem gegen Ende hin wird die Geschichte leider ziemlich langweilig. Es scheint fast so, als wäre dem Autor auf den letzten paar Metern die Puste ausgegangen


    Fazit: Philipp Tinglers‘ Debüt-Roman ist zwar wenig spannend, dank der enormen Sprachgewalt aber trotzdem lesenswert.


    Meine Wertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Inhalt: Eigentlich könnte Oskar Canow mit seinem Leben voll und ganz zufrieden sein. Er ist ein erfolgreicher Schriftsteller und lebt mit seiner Frau in einem schönen Haus in Zürich. Doch Oskar möchte mehr. Vor allem möchte er endlich aus der Oberflächlichkeit der so genannt besseren Gesellschaft ausbrechen, in der er sich gezwungenermassen bewegt. Da kommt es ihm ganz gelegen, dass eines Tages der Teufel vor seiner Haustür steht und ihm einen äusserst verlockenden Deal anbietet, den die Hölle neuerdings im Angebot hat. Doch schon bald muss Oskar feststellen, dass das Angebot nicht ganz so gut ist, wie anfangs gedacht…


    Meine Meinung: In “Doktor Phil“ wird das prunkvolle Leben der Upper Class so richtig auf die Schippe genommen. So gut wie kein Klischee bleibt aussen vor. Schade nur, dass der Roman grösstenteils genauso oberflächlich ist, wie die Gesellschaft, die er kritisiert. Vor allem die Figuren bleiben einem irgendwie immer ein wenig fremd, was unter anderem auch daran liegt, dass diese sich nicht entwickeln. Sprachlich bewegt sich das Buch hingegen auf sehr hohem Niveau. Der enorme Wortreichtum ist typisch für Tingler und lässt einen oft über die fehlende Spannung hinwegsehen.


    Fazit: Leider gibt die Handlung von “Doktor Phil“ nicht allzu viel her. Dafür ist das Buch sprachlich top. Deshalb gibt es von mir trotzdem noch vier Sterne.


    Meine Wertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Heute stolze 11 Bücher von Amazon bekommen:


    Leo N. Tolstoi - Anna Karenina
    Alexandre Dumas - Der Graf von Sainte-Hermine
    Johann Wolfgang von Goethe - Die Leiden des jungen Werther + Die Wahlverwandtschaften
    Eric Walz - Der Schleier der Salome
    J. R. Ward - Black Dagger 13: Racheengel
    Don DeLillo - Unterwelt + Der Omega-Punkt
    Oscar Wilde - Das Bildnis des Dorian Gray
    Iwan Turgenjew - Väter und Söhne
    Erich Maria Remarque - Im Westen nichts Neues

    Habe das Buch nun auch endlich fertig gelesen. Nachfolgend meine Rezi:


    Inhalt: Am 8. September 1560 wird Amy Robsart tot am Fuße einer Treppe aufgefunden. War es ein Unfall, Mord oder gar Selbstmord? Schnell verbreitet sich das Gerücht, ihr Mann Robert Dudley habe sie umbringen lassen, um Königin Elizabeth I. heiraten zu können, mit der er seit Jugendzeiten eng verbunden ist. Dieser Verdacht bringt nicht nur Robert sondern auch Elizabeth in Gefahr, die nach nicht einmal zwei Jahren auf dem Thron noch dabei ist, ihre Stellung zu konsolidieren. So ist beiden daran gelegen, möglichst schnell die Wahrheit über Amys Tod herauszufinden. Doch was geschah wirklich? Welche Geheimnisse hat die Frau, die wie keine andere im Schatten der Königin stand, mit ins Grab genommen?


    Meine Meinung: “Im Schatten der Königin“ ist eine Mischung aus historischem Roman und Krimi, der Fans beider Genres gleichermassen anspricht. Denn auch wenn ich mit Krimis eigentlich nichts anfangen kann, hat mir das Buch recht gut gefallen. Verantwortlich dafür sind allerdings nicht nur die vielen interessanten, historischen Fakten, welche einem dieses Buch vermittelt, sondern auch der unkomplizierte Schreibstil von Tanja Kinkel. Genauso wie die Geschichte rund um den mysteriösen Tod von Amy Robsart, die bis zum Schluss spannend bleibt, auch wenn es zwischenzeitlich ein paar kleinere Hänger gibt. Das grösste Manko des Romans sind meiner Meinung nach jedoch die vielen ähnlich klingenden Namen, die man teilweise kaum auseinanderhalten kann. Daran ändern auch die Stammbäume der einzelnen Geschlechter am Ende des Buches nicht viel.


    Fazit: “Im Schatten der Königin“ ist ein historischer Krimi, der bis zum Ende spannend bleibt, aufgrund der vielen ähnlich klingenden Namen allerdings nicht ganz so einfach zu lesen ist. Allein aufgrund des gelungenen Schreibstils von Tanja Kinkel lohnt sich die Lektüre für Genrefans aber trotzdem

    Habe das Buch nun auch gelesen. Nachfolgend meine Rezension:


    Inhalt: Julius Winsome lebt allein und abgeschieden in einer Hütte in den Wäldern von Maine. Trotzdem ist er keineswegs unglücklich. Schliesslich besitzt er über dreitausend Bücher, die ihm sein verstorbener Vater hinterlassen hat, sowie seinen Hund Hobbes, der ihm sehr viel bedeutet. Verständlich also, dass es ihn beinhart trifft, als dieser eines Tages einfach erschossen wird. Weil er sonst nicht weiss, wie er mit dem Verlust umgehen soll, schnappt sich Julius das Gewehr seines Vaters, um blutige Rache zu nehmen.


    Meine Meinung: In der Regel kann ich mit Büchern, welche weniger als 300 Seiten haben, nicht viel anfangen. Da “Winter in Maine“ allerdings so viele gute Kritiken bekommen hat, habe ich mir das Buch trotzdem zu Gemüte geführt. Zum Glück. Denn Gerard Donovans Werk ist eine echte Perle. Vor allem die Sprache ist meiner Meinung nach unglaublich schön. Aber auch die Geschichte selber vermochte mich zu überzeugen. Man fühlt mit dem armen Julius, der abgesehen von seinen Büchern wirklich alles verloren hat. In gewisser Hinsicht kann man sein Handeln sogar verstehen. Ob man es gutheissen kann, ist eine andere Frage. Genauso ob sich ein solcher Verlust überhaupt rächen lässt. “Winter in Maine“ ist also definitiv keine leichte Kost. Trotzdem ist es in meinen Augen das perfekte Buch für lange Winterabende.


    Fazit: “Winter in Maine“ ist eine echte Perle. Kurz aber unglaublich gut. Das gilt insbesondere für die Sprache, welche einen von der ersten Seite an packt und bis zum, wie ich finde, sehr befriedigenden Schluss nicht mehr loslässt.


    Meine Wertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Inhalt: “Das war ich nicht“ schildet die Schicksale von drei Menschen, deren Leben durch Zufall in eine abenteuerliche Abhängigkeit gerät. Jasper Lüdemann ist aus dem Back Office in den Händlersaal einer grossen Investmentbank in Chicago aufgestiegen. Nun kann er endlich zeigen was in ihm steckt. Meike hingegen ist Übersetzerin, die sehnlichst auf das längst angekündigte Buch ihres Autors Henry LaMarck wartet, der aufgrund einer Schreibblockade allerdings noch nicht einmal begonnen hat dieses zu schreiben. Das weiss Meike jedoch nicht, weshalb sie kurzentschlossen nach Chicago reisst, um das Manuskript des neuen Romans persönlich abzuholen. Und so nimmt die Geschichte ihren Lauf…


    Meine Meinung: Eine Bank, ein Leben ist schnell ruiniert. Meiner Meinung nach ein sehr passendes Zitat für Magnussons neuesten Roman, der das Thema Banken- und Finanzmarktkrise etwas anders angeht, als andere Bücher. Nämlich mit viel Humor und sehr interessanten Charakteren, die einem mit der Zeit richtig ans Herz wachsen. Auch die Liebe kommt schlussendlich nicht zu kurz, sodass wirklich fast für jeden Geschmack etwas dabei ist. Auch wenn ich zugeben muss, dass mir das letzte Drittel des Romans nicht ganz so gut gefallen hat, wie die ersten beiden. Am Ende bleibt auf alle Fälle die Erkenntnis, dass Geld nicht glücklich macht und viel Haben nicht unbedingt viel Sein bedeutet. Eher im Gegenteil. Nicht nur deshalb sollten alle Banker, welche auch dieses Jahr wieder ihre Millionen-Boni kassieren, dieses Buch unbedingt lesen.


    Fazit: “Das war ich nicht“ ist ein sehr unterhaltsamer Roman über ein sehr aktuelles Thema. Viel mehr als einfach nur ein weiteres Buch über die Banken- und Finanzmarktkrise. Wer es nicht liest, ist selber schuld.


    Meine Wertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Inhalt: “Der einzige Mann auf dem Kontinent“ erzählt die Geschichte von Darius Kopp, einem Fachmann für drahtlose Internetnetzwerke, der sich und seine Beziehungen allmählich im Arbeitsstrudel zu verlieren droht. Denn der arme Darius ist ein Mensch, der wie so viele andere auch, schwer mit den Tücken der heutigen Zeit zu kämpfen hat und mit ganz alltäglichen Dingen überhaupt nicht mehr zurecht kommt. Was zum Beispiel soll er mit den 40‘000 Dollar Cash machen, welche eines Tages plötzlich auf seinem Schreibtisch landen? Schliesslich zahlt er doch sonst nur immer mit Plastikgeld. Das jedoch ist nur eines von vielen Problemen in Darius Leben…


    Meine Meinung: Das Buch gewährt einem genau eine Woche Einblick in Darius Kopps Leben, welches im Grunde genommen gar nicht so spektakulär ist. Trotzdem bin ich bis zur letzten Seite förmlich an dem Buch geklebt. Ein Grund dafür ist sicherlich der sympathische Antiheld Darius, mit dem man sich extrem gut identifizieren kann. Denn irgendwie steckt in jedem von uns ein kleiner Darius Kopp. Ein grosses Lob gebührt in meinen Augen jedoch auch dem einzigartigen Schreibstil von Terézia Mora, der perfekt zu diesem Buch passt, das im Übrigen nicht ganz so ernst ist, wie es den Anschein haben mag. Ganz im Gegenteil. Oft kann man sich ein Schmunzeln einfach nicht verkneifen, selbst wenn die Thematik noch so ernst ist.
    Was mich an dem Buch aber am meisten gefreut hat ist, dass es mich immer wieder zum Nachdenken gebracht hat. Ist das digitale Zeitalter nun Fluch oder Segen? War früher wirklich alles besser? Wären wir ohne Facebook, MySpace, etc. glücklicher? Diese Fragen muss jeder für sich selbst beantworten. Sicher ist, dass immer mehr Menschen, genau wie Darius, den Draht zur “realen Welt“ verlieren und ihre Zeit im Internet vergeuden, anstatt sich um die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu kümmern. In diesem Sinne ist “Der einzige Mann auf dem Kontinent“ ein Roman, wie er zeitgenössischer nicht sein könnte.


    Fazit: “Der einzige Mann auf dem Kontinent“ ist ein Buch, das uns mit den Problemen des unglaublich schnellen digitalen Zeitalters (mit denen wir zweifelsohne alle zu kämpfen haben) konfrontiert. Ein Roman der zum Nachdenken anregt und uns den Spiegel vorhält. Getreu dem Motto: Nosce te ipsum! Erkenne dich selbst!


    Meine Wertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Ich habe das Buch heute fertig gelesen. Nachfolgend meine Rezension:


    Inhalt: Nach einem schweren Autounfall liegt der Ich-Erzähler in Andrew Davidsons Roman-Debüt “Gargoyle“ mit schwersten Verbrennungen im Krankenhaus. Sein Körper ist total entstellt und Selbstmord scheint für ihn der einzige Ausweg zu sein. Bis eines Tages eine Frau namens Marianne Engel an sein Krankenbett tritt und ihm sagt, sie beide seien einst ein Liebespaar gewesen. Und zwar im Deutschland des 14. Jahrhunderts, wo sie eine Nonne und er ein Söldner gewesen war, der nun schon zum dritten Mal verbrannt wurde. Durch Mariannes Geschichten gewinnt der Ich-Erzähler schliesslich seinen Lebensmut zurück, was gleichzeitig den Beginn einer ganz besonderen, wenn auch etwas unkonventionellen Liebesbeziehung darstellt.


    Meine Meinung: Eigentlich habe ich mir den Inhalt dieses Buches, nach dem Lesen des Klappentexts und diverser Beschreibungen, etwas anders vorgestellt. Weniger Kitsch, dafür deutlich mehr Fantasy. Auch die namensgebenden Gargoyles kommen in meinen Augen viel zu kurz. Nun musste ich, nachdem ich schon fast in der Hälfte des Buches angelangt war, also feststellen, dass ich wohl eine ganz falsche Vorstellung von Andrew Davidsons hochgelobtem Debüt-Roman hatte. Was ich da begonnen hatte zu lesen, war weniger ein Fantasy-Buch, als vielmehr eine klassische Liebesgeschichte. Wobei so klassisch war sie dann doch wieder nicht, sodass ich das Buch trotzdem interessiert bis zum, in meinen Augen viel zu kitschigen, Ende gelesen habe. Und jetzt muss ich zugeben: Es hat mir gefallen! Grund dafür sind in erster Linie der gekonnte Schreibstil und die vielen frischen Ideen, welche Davidson in seine Geschichte gepackt hat. Vor allem die Einbindung von Dantes Inferno finde ich klasse. Volle Punktzahl kann ich dem Buch aber trotzdem nicht geben. Dafür hat es mich einfach zu wenig gefesselt.


    Fazit: “Gargoyle“ ist in meinen Augen eine schöne Liebesgeschichte mit vielen frischen Ideen und der Erkenntnis, dass man Liebe manchmal loslassen muss, damit sie immer währen kann.


    Meine Wertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Inhalt: Wir schreiben das Jahr 2024. Israel ist mittlerweile nur noch Rumpfstaat rund um Tel Aviv und blickt, nicht zuletzt aufgrund der massiven Überalterung der Bevölkerung, einer düsteren Zukunft entgegen. In diesem dem Untergang geweihten Israel lebt auch der Protagonist Bram Mannheim, der es sich gemeinsam mit seinem Kollegen Ikki zur Aufgabe gemacht hat, verschwundene Kinder zu finden, nachdem sein eigener Sohn Bennie vor rund 16 Jahren Opfer einer Entführung wurde. Inzwischen glaubt Bram, dass Bennie längst nicht mehr am Leben ist. Als es in Tel Aviv zu einem verheerenden Selbstmordanschlag kommt, verdichten sich jedoch die Anzeichen, dass dieser womöglich doch nicht tot ist.


    Meine Meinung: “Das Recht auf Rückkehr“ ist das erste Buch, welches ich von Leon de Winter gelesen habe und mich hat sein einzigartiger Schreibstil sofort gefesselt. Auch die Geschichte fand ich, abgesehen von ein paar kleinen Hängern im Mittelteil, ganz spannend. Auch wenn sie politisch doch etwas fragwürdig ist. Als Jude stellt sich de Winter natürlich auf die Seite Israels und man merkt sehr deutlich, wem seine Sympathien gelten. Araber und Palästinenser kommen in diesem Buch auf alle Fälle nicht allzu gut weg. Und manchmal übertreibt er es in meinen Augen auch ein wenig mit der Schwarzweiss-Malerei. Ich sehe das Buch allerdings in erster Linie als Unterhaltungsroman und deshalb hat mich das nicht allzu sehr gestört. Denn unterhalten hat mich “Das Recht auf Rückkehr“, insbesondere der Schluss, sehr gut. Für alle, die sich eine differenzierte Meinung über die Situation im nahen Osten bilden möchten, gibt es aber sicherlich bessere Literatur.


    Fazit: Für mich ist “Das Recht auf Rückkehr“ ein gelungener Unterhaltungsroman, der politisch zwar etwas fragwürdig ist, mich dank seiner spannenden Geschichte und de Winters einzigartigem Schreibstil, aber trotzdem bis zum Schluss gefesselt hat.


    Meine Wertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: