Klappentext:
Dies ist die Geschichte der fünf Dunbar-Brüder. Nach dem Tod der geliebten Mutter und dem Weggang ihres Vaters leben sie nach ihren ganz eigenen Regeln. Sie trauern, sie lieben, sie hasse, sie hoffen und sie suchen. Nach einem Weg, mit ihrer Vergangenheit klarzukommen, nach der Wahrheit und nach Vergebung.
Schließlich ist es Clay - angetrieben von den Erinnerungen an ihren tragischen Verlust-, der beschließt, eine Brücke zu bauen. Eine Brücke, die Vergangenheit zu überwinden und so sich selbst und seine Familie zu retten. Dafür verlangt er sich alles ab, was er geben kann, und mehr:
nichts weniger als ein Wunder.
Zum Inhalt:
In diesem Buch erzählt Markus Zusak die Geschichte der 5 Dunbar-Brüder Matthew, Clay, Henry, Rory und Tommy. Die Brüder hatten es beileibe nicht leicht im Leben. Ihre Mutter ist viel zu früh verstorben und der Vater hat ihren Tod nicht verkraftet. So kam es, dass der älteste Bruder Matthew sich schon sehr früh um seine Brüder kümmern musste. Er ist es auch, der schließlich diese Geschichte niederschreibt.
Bei den Brüdern herrscht ein rauher Umgangston und nicht selten regeln sie ihre Streitigkeiten mit Fäusten und Schimpfwörten. Nichtsdestotrotz lieben sie sich und halten zusammen wenn es darauf ankommt. Über die Jahre haben sie so etwas wie ein funktionierendes Familienleben entwickelt, in dem sie sich umeinander, sowie um ihre vielen liebenswerten Haustiere kümmern.
Als nach Jahren der Abwesenheit plötzlich Ihr Vater in der Küche steht ist es Clay, der es schafft einen Schritt auf seinen Vater zuzugehen. Er möchte eine Brücke mit seinem Vater bauen. Eine Brücke die nicht nur das Haus des Vaters mit der Straße auf der anderen Uferseite verbindet sondern vielleicht auch eine Brücke, die die Brüder wieder mit ihrem Vater verbinden kann.
Meine Meinung:
Ich warte seit 10 Jahren auf dieses Buch. 10 lange Jahre nach der Bücherdiebin. Einem Buch, dass ich so sehr liebe.
Leider muss ich vorneweg schicken, dass dieses Buch es nicht an die Bücherdiebin heranschafft.
Wenn man sich den Klappentext anschaut, könnte man denken, diese Geschichte sei schnell erzählt. Markus Zusak schafft es aber in diesem Buch geschickt zwischen zwei Zeitebenen hin und her zu springen. Er erzählt einmal in der heutigen Zeit. Das Leben der Dunbar-Brüder und vor allem das von Clay. Die zweite Zeitebene beginnt bei der Immigration der Mutter. Ihre Geschichte wie sie an dem Punkt ankommt, an dem sie schließlich Michael, den Vater der Brüder kennenlernt und wie sie ihre Familie gründen. Markus Zusak schafft es von diesen Punkten an sehr gut die Geschichten so miteinander zu verweben, dass man wissen möchte, wie es weitergeht und welche vergangenen Ereignisse Situationen in der Zukuft beeinflussen. Er zeigt sehr anschaulich das Bild der zerrütteten Familie und wie es zu dem Punkt kommen konnte, dass der Vater die Brüder verlässt. In weiten Teilen geht es also weniger um eine Brücke, als um eine Familie, sie so unglaublich viel durchmachen musste und es trotzdem immer geschafft hat, irgendwie weiterzumachen. Das ist aber leider einer der sehr wenigen positiven Punkte die ich für dieses Buch habe.
Als ich die Bücherdiebin das erste mal las, habe ich mich sofort in den ungewöhnlichen Schreibstil verliebt. Markus Zusak, hatte dort immer an den richtigen Stellen so eindringliche und gleichzeitig ungewöhnliche Metaphern, dass mir einige bis heute im Gedächtnis geblieben sind. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass ich die Bücherdiebin seitdem bestimmt noch 5 mal gelesen habe.
In diesem Buch kommt es mir leider so vor, als wollte der Autor unbedingt noch einen draufsetzen. Ja, er hat einen sehr ungewöhnlichen Schreibstil aber hier macht die Dosis das Buch. Was bei der Bücherdiebin noch in richtigem Maße angewand wurde, wird in diesem Buch einfach viel zu viel. Eine Metapher und ungewöhliche Redewendung folgt der anderen. Oftmals lies mich das stutzen, ich musste Sätze oft 2 mal lesen und es wollte sich einfach kein Lesefluss einstellen. Ich habe die ganzen 635 Seiten nie zu 100% in das Buch hineingefunden. Es war, als hätte mich alle 2 Seiten eine Wortkombination wieder komplett aus dem Lesefluss gezerrt. Diese Tatsache finde ich einfach unfassbar schade, da die Geschichte das Zeug dazu gehabt hätte ein wirklich tolles Buch zu werden.
Leider gibt es von mir deswegen nur von Sternen und ihr könnt mir glauben, diese Bewertung tut mir in der Seele weh .