Beiträge von Bibliomana

    Ich fand den Anfang vielversprechend und spannend, aber irgendwann hat es sich für mich ziemlich gezogen. Richtig langweilig fand ich es zwar nicht - es liest sich flüssig, die Ermittler mag ich, und das brisante Thema ist interessant - aber so richtig fesseln konnte es mich halt nicht. Ich habe jedenfalls sehr lange daran gelesen, was aber auch mit meiner momentanen allgemeinen Leseunlust zusammenhängen kann.

    Ich schließe mich eher Helgas Beurteilung an, denn mir hat das Buch auch gut gefallen.
    Ein Krimi oder Thriller ist es zwar keiner, aber ich finde es baut sich trotzdem eine gewisse Spannung und vor allem eine ziemlich beklemmende Stimmung auf. Nur das Ende hat mir nicht so besonders zugesagt

    Mein August:


    Jonathan Kellerman – Jamey ****
    Jonathan Kellerman – Narben ***
    Kathy Hepinstall - Ein Hauch von Bittermandel ****
    Karin Alvtegen – Der Seitensprung ****
    Stieg Larsson – Verblendung ****
    Ruth Rendell – Die Liebe eines Mörders ***
    Yann Queffelec - Nellys Lachen *****
    Michel Houellebecq – Elementarteilchen ****

    Der Einstieg ist etwas zäh und ich befürchtete schon einen reinen Wirtschaftskrimi vor mir zu haben, aber als dann endlich die Hauptgeschichte einsetzt steigert sich die Spannung kontinuierlich und irgendwann kann man gar nicht mehr aufhören zu lesen. Nachdem der eigentliche Fall gelöst ist, geht’s dann noch etliche Seiten mit der Rahmenhandlung also der Wirtschafts- u. Pressethematik weiter, das hätte man ruhig straffen können, aber trotzdem habe ich die fast 700 Seiten innerhalb kürzester Zeit verschlungen.
    Manches an der Geschichte erscheint mir schon übertrieben, aber so geht es mir ja bei fast allen Krimis.
    Der Journalist Blomkvist ist als Ermittler recht sympathisch und auf jeden Fall ok, aber so richtig faszinierend ist seine geheimnisvolle Partnerin Lisbeth Salander, eine facettenreiche, eigenwillige Persönlichkeit, im zweiten Band wird angeblich näher auf ihre Vergangenheit eingegangen, allein deswegen schon ein Grund für mich auf jeden Fall die Trilogie weiterzulesen.

    PS: @Bonprix, kannst du bitte die Threadüberschrift korrigieren, der Autor heißt Stieg nicht Steig. :!:

    Mir hat diese Mischung aus Beziehungsdrama und Psychothriller auch gut gefallen. Alvtegen ist es gelungen aus eigentlich altbekannten Thrillermotiven eine fesselnde Geschichte zu schrieben, die auf mich trotzdem nicht abgedroschen wirkt. Es ist sehr spannend die unheilvollen Verwicklungen zu verfolgen.
    Interessant fand ich auch, dass manche Szenen mehrfach aus verschiedenen Blickwinkeln geschildert werden.

    Ich habe den Roman auch kürzlich in einem Rutsch durchgelesen - ja er ist sehr spannend und flüssig geschrieben. Er ist ergreifend, böse und irgendwie auch skurril. Die leicht ironische manchmal auch poetische Erzählweise finde ich sehr ansprechend.
    Zwar wird die Handlung gegen Ende schon recht abenteuerlich und etwas unrealistisch, aber zu diesem Buch passt das finde ich.
    Realistisch ist hingegen die passive, unselbständige Mutter gezeichnet, schrecklich diese Frau :roll:

    Das Buch ist intensiv und emotional sehr aufwühlend. Dabei fand ich anfangs gar nicht so leicht Zugang, es wirkte auf mich etwas sperrig, es hat sich mir erst nach und nach erschlossen, um mich dann umso nachhaltiger zu berühren. Nach Beendigung habe ich gleich den Anfang und einige Schlüsselszenen nochmals gelesen und brauchte einige Zeit, bevor ich mich auf ein neues Buch einlassen konnte.
    Danke Marie für die überaus lohnenswerte Empfehlung! :thumleft:

    Meine Juli-Bücher:


    Molly Katz – Rühr mich nicht an **
    Gillian Flynn – Cry Baby ****
    Zoran Drvenkar – Du bist zu schnell *****
    James W. Nichol - Ausgesetzt ***/*
    Jonathah Kellerman – Böse Liebe ****
    Jonathan Kellerman - Exit ****
    Sara Paretsky – Die verschwundene Frau (noch nicht beendet, bis jetzt: ***)

    Originaltitel: Hard Time (1999), Bd. 10 der Reihe


    Inhaltsangabe (Amazon, gekürzt):
    Ganze beginnt, als Warshawski sich eine Einladung zur heißesten Veranstaltung der Stadt erschleicht, einer schillernden Party zu Ehren des strahlendsten neuen TV-Stars Lacey Dowell, besser bekannt als "Mad Virgin". Vics alter Kumpel (und einstige Affäre) Murray Ryerson arbeitet inzwischen für Global Enterprises, den Riesenkonzern, der hinter der Lacey-Sensation steckt. Auf dem Heimweg nach der Party überfährt Vic fast eine Frau, die mitten auf der Fahrbahn liegt und deren Mad-Virgin-T-Shirt mit dem Blut einer früheren Verprügelung getränkt ist. Das Opfer, Nicola Aguinaldo, stirbt im Krankenhaus, und Vic stellt rasch fest, dass ein besonders widerlicher Polizist, Detective Lemour, sie wegen Totschlags im Straßenverkehr festnageln will. Ihr Ärger über diese absurden Anschuldigungen kocht über, als Nicolas Leiche aus dem Leichenschauhaus verschwindet, bevor eine Autopsie durchgeführt werden kann. Warum war diese Frau, die aus dem örtlichen Coolis-Gefängnis ausgebrochen war, für Lemour so wichtig? Und warum scheint am ganzen Mad-Virgin-Phänomen etwas faul zu sein?


    Ich lese mit einigen Unterbrechungen immer noch „Die verschwundene Frau“ von Sara Paretsky..
    Einerseits finde ich es schon interessant, andererseits aber auch furchtbar zäh, so richtig reingekommen bin ich noch nicht, ich habe schon mehrmals unterbrochen und kurzweiligere Krimis eingeschoben.
    Auch für die vielen Personen bzw. Namen, die vorkommen, reicht meine Konzentration momentan nicht.
    Dabei ist Ich-Erzählerin V. I. Warshawski eine mir sehr sympathische Privatdetektivin – selbstbewußt, eigenständig, unerschrocken, direkt, sehr sozial etc. Auch ihr persönliches Umfeld ist liebvoll gezeichnet – z.B. der kauzige Nachbar und Freund Mr. Contreras und ihre beiden Hunde Peppy und Mitch.


    Hat das Buch schon jemand von euch gelesen? Lohnt sich das Weiterlesen? Welche Bände der Reihe würdet ihr empfehlen?

    Auch dieser Band der Reihe hat mir wieder sehr gut gefallen.
    Ein Psychologe als (Hobby)Detektiv ist mal was anderes und der Fall ist diesmal überhaupt recht ungewöhnlich. Die Thematik „Münchhausen-Stellevertreter-Syndrom“ ist interessant aufbereitet und äußerst beunruhigend, das Schicksal des kleinen Mädchens ging mir zu Herzen. Nebenbei ist auch einiges an Kritik am Sozial- und Gesundheitswesen eingewoben.
    Psychologisch einfühlsam, spannend und sehr flüssig zu lesen, echt empfehlenswert!

    Originaltitel: Bad Love (1994), Bd. 8 der Reihe


    Kurzbeschreibung (Amazon):
    Kriminalpsychologe Alex Delaware erhält einen anonymen Umschlag mit einer Kassette, die er zunächst für einen makabren Scherz hält: Man hört entsetzliche Schmerzensschreie und einen monoton aufgesagten Kindervers. Doch als er nur knapp einem Anschlag entkommt, wird ihm klar, dass mehr hinter der Sache steckt. Gemeinsam mit Detective Milo Sturgis beginnt Delaware nachzuforschen und stößt auf eine Reihe von Morden, deren Zusammenhang bisher nie erkannt wurde ...


    Das war jetzt mein erster Band aus der Reihe und er hat bei mir eine richtige "Dr.-Delaware-Sucht" ausgelöst, inzwischen bin ich bei einem dritten Band angelangt und ein vierter liegt schon bereit. :)
    Ich finde es ist ein gelungener „runder“ Krimi, nicht zu leicht zu durchschauen, nicht zu blutig, aber auch nicht zu lau.
    Delaware ist ein sympathischer Zeitgenosse, ein Ich-Erzähler, der sich aber nie mit persönlichen Problemen in den Mittelpunkt drängt ... ja eigentlich hat er scheinbar gar keine Probleme - (natürlich abgesehen davon, dass er in diesem Band massiv bedroht wird) - er wirkt so normal, ruhig, zuverlässig, einfühlsam, engagiert – ganz so wie man sich halt den idealen Kinderpsychologen vorstellt :wink: Klingt jetzt vielleicht langweilig, aber ich finde ihn ganz einfach nett.
    Nett ist übrigens auch die Nebenhandlung mit dem eigenwilligen Hund, der sich bei Delaware einnistet.
    Das Buch ist angenehm flüssig geschrieben, man liest und liest und will gar nicht aufhören. Der Autor hält sich nicht mit langen Abschweifungen auf, Langeweile kommt nie auf, trotzdem werden die Menschen und die Umgebung anschaulich genug beschrieben, um z.b. einen bildhaften Eindruck vom Schauplatz Los Angeles zu bekommen.
    Für mich ist es eine leichte, unterhaltsam-spannende Krimikost, die durch die psychologischen Aspekte und die eingestreute Sozialkritik trotzdem nicht zu oberflächlich ist.

    Ich habe "Wenn die Dunkelheit fällt" inzwischen auch gelesen.
    Dieser Krimi beginnt da, wo andere normalerweise enden, ich habe mich anfangs schon gefragt wie der Autor wohl die fast 500 Seiten füllen wird. Obwohl man bald ahnt worauf es hinausläuft, wird es durchwegs spannend und es entwickelt sich zu einem grausamen, abartigen Fall, wie ich ihn von dieser Reihe gar nicht erwartet hätte.
    Auch von mir eine Empfehlung!

    Der Klappentext klingt spannend und die Thematik an sich, also die Suche eines Findelkindes nach seiner wahren Herkunft, finde ich interessant, aber ich habe mich lange nicht rangetraut. Das klingt jetzt vielleicht blöd, aber vor allem wegen der angekündigten Mäuseszene hatte ich Bedenken. Ich war also auf einen besonders harten Thriller gefasst, aber ich muss sagen, bis auf ein paar grausliche Szenen, die aber auch zum Aushalten sind, weil nicht sooo ins Detail gegangen wird, ist es eigentlich ein gemütlicher Krimi.
    Walker und seine Freundin Krista wirken sympathisch und natürlich, man begleitet sie gerne auf ihren Nachforschungen.
    Den Anfang fand ich gelungen, gegen Ende beginnt sich die Geschichte leider ein wenig im Kreis zu drehen und zieht sich bis zum reißerischen Showdown künstlich in Länge.
    Insgesamt wirkt der Krimi auf mich zwar ein bisschen holprig, aber ich habe ihn trotzdem recht gerne gelesen.

    Ich finde es ist ein solider, und bis auf einen kleinen Durchhänger in der Mitte, sehr spannender Krimi, aber halt nicht besonders originell. Auch der sture, nachdenkliche Kommissar entspricht irgendwie gängigen Vorstellungen, manchmal wird mir sein kultivierter Geschmack und seine altmodische Einstellung zu oft betont.
    Ein kleiner Kritikpunkt meinerseits ist auch der knappe Schreibstil, der mir persönlich nicht so liegt. Trotzdem möchte ich demnächst den ersten Band lesen, denn der klingt sehr interessant.