Beiträge von ElkeK

    Inhaltsangabe:


    Nach dem Tod ihres Mannes Trav hat die ausgebildete Hebamme Tess Hartsong ihr gesamtes Hab und Gut verkauft und hat sich eine kleine Hütte am Runaway Mountain in Tennessee gekauft. In der Einsamkeit der Berge will sie ihre Trauer verarbeiten und wenn sie es nicht mehr aushält, tanzt sie dazu.


    Ian North, der Vierte, hat sich ebenfalls in die Berge zurückgezogen, um wieder zur Kunst zu finden. Der berühmte Street Art Künstler hat den Weg in sein Inneres verloren und erhofft sich in der Einsamkeit neue Inspiration. Aus reiner Freundschaft heraus hat er seine frühere Lebensretterin Bianca mitgenommen, die allerdings schon bald ihr Baby erwartet.


    Tess und Ian machen durch die laute Musik ihre erst unrühmliche Bekanntschaft. Und nur durch Biancas Sanftmut und Zustand eskaliert die Situation nicht weiter. Allerdings wird ihre Bekanntschaft auf ungewöhnliche Weise vertieft, als bei einem Sturm die Wehen einsetzen und die kleine Wren viel zu früh geboren wird.


    Bianca verstirbt unerwartet, ohne das Tess es verhindern kann. Ian sorgt dafür, dass Wren nicht allein im Krankenhaus ist, da er Tess als Kindermädchen engagiert. Aber dann verschwindet er. Wird Ian sich doch noch dem kleinen süßen Mädchen annehmen? Was wird aus ihr? Kann sie in der kleinen Stadt Tempest, nach allem, was geschehen ist, noch bleiben?


    Mein Fazit:


    Hach, eine wunderbare Geschichte!


    Das beginnt ja alles so völlig harmlos und unschuldig. Zwei Menschen treffen aufeinander und es fliegen die Fetzen. Herrlich, so entsteht Liebe! Gott sei Dank wird es den Figuren und auch mir als Leserin nicht immer leicht gemacht, das wirklich zu erkennen.


    Während mein Herz schnell für Tess (und später für die kleine Wren) schlug, blieb Ian North, der Vierte, mir lange Zeit ein Rätsel. Denn eigentlich hat er ja ein gutes Herz, nur konnte er es nicht immer so zeigen. In seiner Kindheit erfährt er brutale Gewalterfahrung, da hilft es auch nicht, dass seine Familie stinkreich ist. Sein Wesen schreit danach, die Gefühle zu transportieren, der in sich fühlt und die Spraydose wird sein ständiger Begleiter. Ian North kam mit dem Gesetz in Konflikt, wurde enterbt und rutschte in die Drogensucht ab. Er hat buchstäblich am Abgrund gestanden und nur damit ist seine zur Schau gestellte Gefühlskälte zu erklären.


    Und er macht lange Zeit den Eindruck, als wolle er sich der Verantwortung entziehen. Aber Tess mit ihrem Beschützerinstinkt für das kleine Wesen und ihre Verantwortung für ihre Mitmenschen machen sie sympathischer und Ian zu einem emotionalen Scheusal. Ja, das muss einfach mal gesagt werden.


    Doch Wren lehrt sie beide eines Besseren. Das kleine Mädchen verändert das Leben aller Beteiligten, und dafür brauchte sie nichts weiter tun als da sein und atmen. Alle Figuren, so verschroben sie auch sind, entwickeln sich weiter und konnten mich um den kleinen Finger wickeln. Kleine überraschende Wendungen nehmen der Geschichte die Vorsehbarkeit. Damit blieb es bis zum Ende spannend.


    Ein wunderbares Buch über das Leben und die Liebe und wie man emotionale Narben pflegt, ohne dabei andere Menschen vor den Kopf zu stoßen. Ich habe es von der ersten bis zur letzten Seite genossen und wurde wunderbar unterhalten. Die Dialoge sind einfach spritzig und fetzig, ich wünschte, mir würden manchmal solch‘ intelligente Antworten einfallen.


    Fünf Sterne und eine klare Lese-Empfehlung.

    Inhaltsangabe:


    2017: Die 39jährige Lilith kann sich nicht binden. Ihr Herz gehört Robert, der meist nie lange bleibt und doch bittet er sie um etwas Unmögliches: Sie soll sich um sein Kind kümmern, das er in einer Nacht mit ihrer Cousine gezeugt hat. Seine Frau käme mit dem Kind nicht klar und da die Cousine inzwischen verstorben ist, bliebe nur noch sie.


    Sie lehnt es vorerst ab und bespricht es mit ihrer Mutter Ana. Zu ihr hat Lilith seit jeher ein distanziertes Verhältnis. Anas Leben ist auf Sicherheit aufgebaut und als Richterin sorgte sie stets gut für ihre Tochter. Doch was wirklich in ihrem Herzen schlummert, erfährt Lilith, als sie gemeinsam nach Breslau fahren, der Heimat von Käthe –Liliths Oma und Anas Mutter!


    Anfang 1945: Käthe und die beiden Töchter Ana und Leni leben in Breslau. Ludwig ist im Krieg in Italien. Die Ostfront kommt immer näher und somit auch die Flucht. Schon fast zu spät kommen sie noch mit dem letzten Zug aus Breslau heraus. Doch die Reise, unter bitterster Kälte und größtem Hunger, fordert von allen Familienmitgliedern einen hohen Preis. Die seelischen Verletzungen reichen bis in die Gegenwart.


    Auf der gemeinsamen Reise von Mutter und Tochter erfahren sie einander, was sie vorher nicht gekannt hatten. Lilith lernt nicht nur ihre Mutter neu kennen, sondern erfährt auch noch von grausamen Dingen, die damals in Breslau und auf der Flucht vor der russischen Armee passierten. Kann sie das in ihrer Entscheidung beeinflussen? Sind das die Gründe, warum sie nie wirklich Zugang zu ihrer Mutter gefunden hatte?


    Mein Fazit:


    Und wieder wurde ein dunkles Kapitel beschrieben. Ja, man hörte von den Grausamkeiten, die die russischen Soldaten damals machten. Es wurde leise oder hinter vorgehaltener Hand davon berichtet. Meine Schwiegereltern, beide aus Schlesien, haben beharrlich über den Krieg geschwiegen und wenn, dann nur von schönen Dinge erzählt.


    Vor einigen Jahren las ich ein Sachbuch über die Kinder der Kriegskinder, eben diese Nebelkinder, wo zwar nicht von den Kriegsverbrechen in Details erzählt wurde, aber von dessen Folgen, die bis in die zweite oder gar dritte Generation reichten. Eisiges Schweigen und stets das Bedürfnis, die schrecklichen Dinge hinter sich zu lassen und mit Fleiß und Entschlossenheit ein neues Leben aufzubauen. Was mich auch heute noch erschüttert: Obwohl die Flüchtlinge allesamt Deutsche waren, wurden sie wie Fremde behandelt. Man pferchte sie in Lager ein oder sie bekamen sinnbildlich nur den letzten Krumen Brot. Vorher haben sich die „Einheimischen“ den Bauch vollgeschlagen.


    Käthe, Ana und Lilith tragen den Krieg noch unbewusst in sich. Es ist gerade für Lilith so tragisch, denn sie wächst in Wohlstand und Freiheit auf, kann sich also überhaupt nicht vorstellen, was ihre Mutter als junges Mädchen oder ihre Großmutter als junge hübsche Frau mit zwei Kindern erdulden musste, nur um die zu schützen, die sie liebte. Selbst die eigenen Landsleute haben sich da nicht mit Ruhm bekleckert und die Situation schamlos ausgenutzt.


    Gelegentlich gab es auch Lichtblicke in der Geschichte, die auf drei Zeitebenen spielt und doch in einem Ende gipfelt, nämlich der gemeinsamen Reise von Ana und Lilith. Mit allen drei Frauen konnte ich warm werden, selbst mit Käthe, die nach dem Krieg nie wieder richtig glücklich wurde. Wen wundert es, wenn man die Geschichte liest? Dennoch hat es auch sehr viel Menschlichkeit und birgt Anteilnahme.


    Es ist spannend, schockierend, aufwühlend und nachdenklich stimmend geschrieben. Auch jetzt, ein paar Tage nach dem Ende des Lesens, wandern meine Gedanken zu dem zurück, was zwar eine fiktive Geschichte ist, aber exemplarisch für Millionen von echten Geschichten steht. Es ist deutlich zu spüren, dass es der Autorin ein Herzensanliegen war. Denn ein bisschen steckt auch von ihr drin. Auch wenn die Opfer dieser Grausamkeiten es verständlicherweise anders sehen, aber genau diese Geschichten müssen erzählt werden, damit alte Strukturen aufbrechen und die junge Generation(en) freier leben können. Die Lasten wiegen ansonsten zu schwer.


    Fünf bewegte Sterne und eine klare Lese-Empfehlung spreche ich aus, gerne auch für den Schulunterricht für die oberen Jahrgangsstufen.

    Inhaltsangabe:


    Die alleinerziehende Niederländerin Liv van Geeren hat eine kleine Erbschaft gemacht. Das nutzt sie, um ein kleines Geschäft für selbstkreierte Düfte und Seifen zu eröffnen. Allerdings, so lautet es im Testament von ihrer Tante Wimmi, soll es in Köln-Ehrenfeld sein.


    Liv fügt sich dem und öffnet ihr Göttliches Düftchen. Bei den jüngeren und älteren Kundinnen, seltener ein Kunde, kommt das Geschäft gut an. Und sie findet sofort Anschluss. Aber es gibt auch Menschen, die sie gar nicht gerne in Köln sehen, so auch eine alte Dame, die völlig verwirrt scheint und in ihr eine Frau sieht, die Liv nicht kennt und die scheinbar bis ans Lebensende verflucht wurde. Es geht sogar so weit, dass man einen Buttersäure-Anschlag auf ihr Geschäft verübt! Jan, ein junger Mann mit vielen Talenten, erzählt ihr einiges über die Geschichte Kölns und ganz langsam kommt sie dem Geheimnis um ihre Person näher.


    Köln, 1940-1944: Nelli Voss lebt mit ihrer Mutter und ihrem Bruder Martin in Köln. Tagsüber arbeitet sie bei 4711 im Büro, abends hilft sie ihrer Mutter in der Schänke aus. Martin steht kurz vor seiner Ausbildung zum Schreiner. Obwohl sie schon 23 Jahre alt ist, kann sie sich nicht dazu durchringen zu heiraten. Denn ihr Herz gehört dem Vikan Benedikt. Sie weiß, es ist eine verbotene Liebe. Aber sie kämpft um ihre Liebe. Der Krieg allerdings macht es den Menschen nicht leichter. Menschen verschwinden, es herrscht Hunger und Nacht für Nacht fallen die Bomben auf die Stadt. Einzig Benedikt ist ihr Licht am Ende des Tunnels, aber wird er sich zu ihrer Liebe bekennen?


    Mein Fazit:


    Teresa Simon hat uns dieses Mal in das Reich der Düfte entführt – und in die berühmte Rhein-Metropole mit dem beeindruckenden Dom.

    Die Autorin eine Atmosphäre aufgebaut, wo ich mich zur damaligen wie heutigen Zeit sehr wohl fühlte, ja, ich konnte es beinahe körperlich spüren. Als würde ich es kennen. Allerdings muss ich gestehen, dass ich noch nie in Köln war und daher nur ein paar Bilder aus den allgemeinen Medien im Sinn habe!


    Jede Stadt hat so ihre eigenen Geschichten aus der NS-Zeit. In Köln sind es die Edelweißpiraten. Jugendliche, die der Diktatur auf ihre eigene Art und Weise sprichwörtlich die Zunge rausstreckten. Wurden sie dabei allerdings erwischt, drohte unter Umständen sogar die standrechtliche Erschießung. Dies hat die Autorin geschickt in ihre Geschichte mit eingebunden.


    Und natürlich ist da noch der Dom, der als Sinnbild für die Macht der Kirche steht. Die katholischen Geistlichen müssen das Zölibat einhalten, dürfen keine Familien gründen, bis heute. Ich persönlich finde diese Regel grausam, diskriminierend und menschenverachtend. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Gott so etwas von seinen Predigern wirklich gefordert hätte. Und passiert es doch, dass sich ein Geistlicher verliebt, ist er ständig in einem inneren Zwiespalt. Diese Qualen unterstreichen meine Haltung zu diesem Thema noch.


    Die Erzählstränge wechseln sich ab und die Mischung ist genau richtig. Auch hat die Autorin dieses Mal auf komplizierte Verwandtschaftsverhältnisse verzichtet, so dass man nicht lange überlegen muss, wie die Generationen dann weitergingen. Wie die Geschichte zwischen Nelli und Benedikt endet, wird tatsächlich erst kurz vor dem Ende klar und das ist schon sehr tragisch. Den Vergangenheitsstrang empfand ich als deutlich spannender! Die Figuren haben Tiefgang und Persönlichkeit, einzig Jan (in der Gegenwart) blieb mir manchmal ein bisschen zu blass. Er hätte ruhig ein bisschen deutlicher in Erscheinung treten können.


    Alles in allem ist eine mitreißende Geschichte mit historischen Fakten und deren Folgen bis in die Gegenwart. Aber auch die Liebesgeschichte hat mich sehr bewegt. Eine wunderbare Lektüre, die definitiv nicht so schnell vergessen wird. Fünf Sterne und eine klare Lese-Empfehlung.

    Inhaltsangabe:


    London 1995: Joanna Haslam, junge und unerfahrene Journalistin, ist gerade von ihrem langjährigen Freund verlassen worden, als ihr Chefredakteur Alec sie zur Beerdigung des berühmten Schauspielers Sir James Harrison schickt.


    Während der Trauerfeier macht sie Bekanntschaft mit der äußerst betagten und offensichtlich schwer erkrankten Rose. Sie begleitet sie nach Hause. Ein paar Tage später erhält sie von Rose einen sonderbaren alten Liebesbrief und ein ebenso altes Theaterprogramm. Als Joanna sie ein weiteres Mal besuchen will, ist Rose auf mysteriöse Weise verstorben und auch verschwunden.


    Sie beginnt sich Fragen zu stellen, auf die sie unbedingt Antworten haben möchte. Während ihrer Recherchen lernt sie Marcus Harrison, den Enkel des Verstorbenen, kennen. Sein Ruf eilt ihm voraus und er scheint es mit der Liebe nicht zu genau zu nehmen. Dennoch hilft er ihr unverhofft. Auch Zoe Harrison, eine weitere Enkelin und Marcus‘ Schwester, lernt Joanna kennen. Auch Zoe hat ihre Geheimnisse und kämpft gerade mit dem Aufstieg ihrer Karriere als Schauspielerin.


    Während Joanna versucht, das Geheimnis um Sir James Harrison zu lüften, pflastern Tote ihren Weg. Und ihr bester Freund Simon Warburton entpuppt sich als Geheimdienstagent, der ihr auch nicht immer die Wahrheit sagt. Was hat es mit dem Liebesbrief auf sich und warum müssen so viele unschuldige Menschen sterben? Wird sie hinter das Geheimnis kommen, wo der MI5 so sehr darauf dringt, es geheim zu halten?


    Mein Fazit:


    Eine wunderbare Geschichte!


    Lucinda Riley hat mit einem leisen Augenzwinkern die Monarchie und den MI5 auf die Schippe genommen. Anders ist der Roman nicht zu beschreiben. Die ganzen Wendungen und Verwicklungen sind einfach grandios beschrieben und beleuchten die Dinge immer wieder aufs Neue. Wenn ich glaubte, das Geheimnis zu kennen, wurde ich wieder eines besseren belehrt, allerdings hatte ich ab ca. ¾ des Buches dann die richtige Ahnung.


    Was für ein Skandal, wenn das heraus gekommen wäre, was Joanna recherchierte. Das hätte das Britische Empire bis in die tiefsten Ebenen erschüttert, da bin ich fest von überzeugt. Eine unschuldige, noch junge und unerfahrene Journalistin hätte alles auffliegen lassen, wäre da nicht das MI5 gewesen. Ich bilde mir ein, die eine oder andere Parallele zum heutigen Königshaus erkannt zu haben, aber das war bestimmt Zufall.


    Dabei sind die Figuren sehr vielschichtig. Neben Joanna treten auch die Geschwister Marcus und Zoe Harrison auf, die mit der Geschichte ihrer Familie so ihre Probleme haben. Marcus versuchte sich erfolglos als Produzent und Zoe zog die letzten zehn Jahre ihren Sohn Jamie allein groß und versucht erst jetzt, als ihre Schauspielausbildung zu Ende ist, Fuß zu fassen. Und auch sie hat eine besondere Beziehung zum Königshaus, allerdings hadert sie noch etwas mit ihrem Schicksal. Auch wenn man glaubt, Ruhm bringt Glück. Nein, Ruhm kann auch sehr viel Ärger und Stress bedeuten. Und die Paparazzo in Großbritannien sind ja bekanntlich nicht gerade zimperlich.


    Ich bin restlos begeistert und kann Mrs. Riley nur beglückwünschen. Hoffentlich fallen ihr noch mehr Storys in diesem Genre ein. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich wurde wunderbar unterhalten. Ich vergebe überzeugte und beeindruckte fünf Sterne mit einer klaren Lese-Empfehlung.

    Inhaltsangabe:


    Zitat

    Von Marah Woolf: Vor über dreitausend Jahren kämpfte Apoll an der Seite der Trojaner, um die Stadt vor den Griechen zu schützen. Doch seine Schwäche für das weibliche Geschlecht ließ ihn diese Aufgabe viel zu oft vergessen. Als Troja unterging, gab Aphrodite ihm die Schuld daran und verfluchte ihn. Nie wieder sollte eine Frau sich in den Gott des Lichtes verlieben. Nun hat Zeus Apoll aus Mytikas, der Heimat der Götter, zu den Menschen verbannt und ausgerechnet Aphrodite soll ihn unterstützen, den Fluch zu brechen. Mit Hilfe eines Tinder-Accounts, zweifelhaften Liebesromanen und den gut gemeinten Ratschlägen seiner Freunde versucht er ein Mädchen zu finden, das sich trotz des Fluchs in ihn verliebt. Ein fast aussichtsloses Unterfangen. Und dann tauchen auch noch uralte Feinde auf, die nicht zulassen wollen, dass er sein Glück findet und in den Olymp zurückkehrt. Er muss sich Gegnern stellen, die jahrhundertelangen Hass in sich tragen.


    Mein Fazit:


    Marah Woolf hat es wirklich gut gemeint, als sie die Idee hatte, in einer Geschichte alte Freunde aufleben zu lassen. Cayden, Jess, Julie und viele anderen tauchen wieder auf, die man aus der GötterFunke-Reihe kennt.


    Aber sie hat es wahrlich zu gut gemeint, die Geschichte um Troja wieder aufleben zu lassen. Während die Griechen und Trojaner gegeneinander kämpften, fast zehn Jahre lang, haben die gelangweilten Götter nichts Besseres zu tun, als sich dort einzumischen. Sogar unter den Göttern, Halbgöttern und Titanen bilden sich Allianzen. Mittendrin sind Apoll und Aphrodite, die sich eigentlich zueinander angezogen fühlen, aber in den Wirren des Krieges falsche Entscheidungen treffen.


    Knapp die Hälfte des Hörbuchs war mit dem Krieg um Troja beschäftigt. Es tummeln sich viele Namen und Verwandtschaftsverhältnisse in diesem Abschnitt. Irgendwann habe ich es aufgegeben, mir das alles zu merken und einfach weiter zugehört. Das war mir einfach zu viel des Guten. Ich bin nicht der griechischen Mythologie bewandert und kenne daher nur die berühmtesten Figuren aus dem Olymp.


    Die andere Hälfte des Hörbuchs ist mit der Beziehung zwischen Apoll und Aphrodite in der Menschenwelt der Gegenwart beschäftigt. Irgendwann gingen sie mir beide furchtbar auf den Keks, es war stellenweise viel zu körperlich. Sie bezogen ihre Gedanken immer wieder auf den anderen und was sie empfanden. Ja, nach dreiviertel des Hörbuchs wusste auch ich, dass sie sich liebten, nur die beiden Helden nicht.


    Die Stimme von Moritz Pliquet ist angenehm, weich und doch männlich. Die Emotionen hat er gut transportiert. An der Stimme hat es definitiv nicht gelegen.


    Nein, dieses Mal konnte ich mich einfach nicht für die Geschichte erwärmen. Zu viel Testosteron, zu viel Zickerei und der Kampf am Ende war eigentlich fast Nebensache. Schade, da ich sonst bisher alle Geschichten von Marah Woolf liebte. Aber dieses bildet hoffentlich eine Ausnahme. Drei Sterne erhält es von mir.

    Inhaltsangabe:


    Lady Amica of Lancaster ist zwar noch blutjung, aber ihr ist schon Leid für ein ganzes Leben widerfahren. Gerade, als ihre Zwillingsschwester Alys dem Lord Duncan of Selwyrn ein Kind geschenkt hat, sieht Amica ihre Chance auf die Flucht gekommen. Ihr Großvater Andrew Fawdry hilft ihr, doch er wird schwer verletzt. So wartet er sehnsüchtig auf die königliche Hilfe, ehe er beruhigt sterben kann.


    Die Hilfe kommt von Thomas of Reed. Ein gefürchteter Ritter, der nicht nur ständig finster drein sieht, sondern auch so ist, zumindest im Kampf. Als er Amica in Empfang nimmt, um sie schließlich zum Schloß of Reed zu bringen, weiß er nicht, wie ihm geschieht. Ihre Schönheit wird ihm sofort bewußt, aber er hält seinem Herrn Treue und bringt sie ungeachtet seiner widersprüchlichen Gefühle nach Reed. Und Amica fühlt sich zum ersten Mal seit der Flucht von Duncan in Thomas‘ Nähe wohl. Wenn er da ist, verschwindet ihre Angst.


    Sir Eric of Reed weiß als einzigster außer Amica, was in den vier Jahren der Gefangenschaft bei Duncan of Selwyrn geschehen ist und König Heinrich persönlich läßt die Ehe annulieren. Doch es wird ihnen auch klar, das Duncan keine Ruhe geben wird, ehe er Amica zurückbekommen hat. So muß über das Wissen der Annulierung der Ehe geschwiegen werden.


    Thomas hat natürlich keine Ahnung davon, aber er weiß inzwischen, das er Amica hoffnungslos verfallen ist. Allerdings hat er ein kleines Problem: Er weiß einfach nicht, wie man einer Frau den Hof macht, geschweige denn, sie zum Heiraten zu bringen. Eric of Reed und auch Thomas‘ Gefolgsleute verhelfen ihm dazu. Als sie schließlich heiraten, scheint das Glück perfekt – bis Duncan of Selwyrn auftaucht und Amica als seine rechtmäßig angetraute Ehefrau zurückfordert. Thomas glaubt dem Mann offenbar, denn er schickt Amica als Verräterin davon.


    Mein Fazit:


    Ein Buch mit ein paar Stolpersteinen. Die Sprünge zwischen den Kapiteln waren meiner Meinung nach unvorteilhaft. Da wollte man wissen, wie die Helden sich weiter entwickeln und dann wurden ganze Abschnitte einfach übersprungen. So ganz gelungen finde ich es daher nicht. Aber die Autorin bewies andersherum wieder Geschick, die Spannung trotzdem weiter aufrecht zu erhalten. Schließlich konnte ich das Buch auch nicht mehr aus der Hand legen, bis ich erfuhr, wie das Ende ausgeht. Eine Anmerkung noch: Es war mal etwas anderes, einen recht unerfahrenen Mann als Helden zu haben. Das gab dann schon den einen oder anderen Anlass zum Schmunzeln. Dieser Ritter war mir sehr sympathisch, während die Heldin zu heroisch (von ihrer Schönheit) betrachtet wurde. Alles in allem ein netter Zeitvertreib!


    Anmerkung: Die Rezension stammt aus September 2005.

    Inhaltsangabe:


    von der Hörbuch-Rezie: Moon ist am Boden zerstört. Erzengel Lucifer, mit dem sie trotz allem eine leidenschaftliche Zeit erlebte, hat ihre Schwester Star gesehen und es war offenbar um sie beide geschehen. Moon glaubte, dass sie etwas Besonderes mit Lucifer verbinden würde, doch da hatte sie sich offenbar getäuscht.


    Sie wählt einen anderen Hof, da sie die Demütigung nicht ertragen kann. Erzengel Michael ist nicht so sanft wie Lucifer, allerdings geht es ihr da auch nicht schlechter dank Cassiel, der auf sie aufpasst wie – eben ein Schutzengel. Allerdings hindert es Lucifer nicht, ihr immer wieder mal nachzustellen. Gefangen zwischen Sehnsucht und Verrat versucht sie den durchaus selbstbewussten und attraktiven Engel auf Abstand zu halten.


    Ihre Mutter findet den Weg zu ihr und macht mysteriöse Andeutungen. Vor allen Dingen verlangt sie von Moon, die Schlüsselträgerinnen zu vergiften. Das kann Moon jedoch nicht, denn jedes einzelne Leben ist kostbar, selbst wenn es einen höheren Zweck hätte.


    Aber sie kann in der Bibliothek verweilen, wo ihre Eltern unzählige Bücher und Schriften über Engel und die Apokalypse gesammelt haben. Allmählich wird ihr klar, dass sie zusammen mit Star eine höhere Aufgabe hat. Und doch ist noch so vieles im Unklaren. Kann sie es schaffen, die Menschheit vor dem Untergang zu retten? Was wird nach der bevorstehenden Apokalypse von all dem noch übrig sein? Und kann sie Lucifer von seinem schrecklichen Plan abhalten?


    Mein Fazit:


    Moon ist nicht zu beneiden in diesem finalen Band. Auf ihr lastet die Bürde der Menschheit, ohne dass sie es auch nur ahnt. Und dann kommt immer wieder Lucifer und bittet sie um Vertrauen, obwohl doch gerade er aus Rache das alles zerstören will. Und ihre Gefühle für ihn lassen sich einfach nicht abstellen, auch wenn nun ihre Schwester mit ihm zusammen ist.


    Es passiert so viel, das einem kaum Luft zum Atmen bleibt. Ich habe das Buch sehr intensiv gelesen und mich dabei an die Dinge erinnert, die mir inzwischen wieder entfallen sind. Das Ende, so die letzten 50 Seiten, habe ich schon längst unzählige Male gelesen, denn es ist einfach so genial geschrieben. Auch im Buch spürt man die Dramatik mit jeder Seite, die auf alle Beteiligten zukommt.


    Lucifer kann man entweder nur lieben oder hassen. Was er für ein Spiel mit Moon treibt, ist kaum auszuhalten. Moon selbst erlebt ständig Gefühlsachterbahn, schließlich ist sie um ihre Schwester und um die Menschheit besorgt und verlangt dabei sich selbst Unmenschliches ab. Und sie ist sich in der Tat nicht sicher, wem sie wirklich vertrauen kann! Alle Figuren, die an Moons Seite gekämpft haben, sind mir mit der Zeit lieb geworden, ja, ich vermisse sie jetzt schon genauso wie Moon und Lucifer.


    Das Buch hat mich einfach mitgerissen und es gehört zu einer der wenigen Bücher, die ich mir sicher in einigen Jahren noch mal durchlesen oder anhören würde. Auch hier begleitete mich die Stimme von Ann Vielhaben im Kopf. Es bekommt eine klare fünf Sterne Bewertung mit einer deutlichen Lese-Empfehlung.

    Inhaltsangabe:


    Agnes Sheridan hat ihre Ausbildung zur Gemeindeschwester in Leeds abgeschlossen und bekommt einen eigenen Bezirk zugeteilt: das kleine Bergarbeiterdorf Bowden!

    Voller Enthusiasmus und Energie möchte Agnes ihre Aufgabe angehen, aber schon im Haus von Dr. Rutherford wird sie gebremst. Die Haushälterin ist fast noch schlimmer als ihre strengen Ausbilderinnen.


    Und die Menschen, die allesamt von der Kohle abhängig sind, sind ein sehr eigenartiges Völkchen. Sie vertrauen lieber einer „Heilerin“ als einer ausgebildeten Schwester. Und Dr. Rutherford hat in den letzten Jahren alles dafür getan, damit die Menschen dem medizinischen Personal noch weniger vertrauen.


    Hanna Arkwright ist groß, ungehobelt und wirkt wie ein Mann. Selbst ihre Mutter kann ihr nicht allzu viel abgewinnen und trauert ungeniert der verstorbenen Sarah nach, die lieblich und reizend war. Auch Seth Stanhope, der Schwager, trauert der Frau nach und vergisst dabei, dass er noch drei Kinder zu Hause hat, die ihn ebenso brauchen wie er sie.


    Erst durch beherztes Eingreifen von Schwester Agnes, die bis dahin schon einige Monate im Bowden gearbeitet hat, erwacht Seth aus seiner Erstarrung und erkennt in der jungen Frau nicht nur einen Eindringling.


    Mein Fazit:


    Großbritannien, 1926! Die junge Gemeindeschwester Agnes kommt in ein Dorf, wo überwiegend Armut herrscht. Ihre Stelle wird von der Fürsorge bezahlt, doch die Menschen trauen ihr nicht über den Weg. Sie sind noch sonderbarer als die Menschen in Leeds, bei denen sie im vorherigen Band schon so ihre Schwierigkeiten hatte.


    Die Menschen vertrauen sich lieber einer Heilerin an, die mit seltsam riechenden Säckchen, Cremes und Tees heilt als mit echter Medizin. Allerdings liegt es nicht am hohen Ansehen, sondern weil Hannah Angst verbreitet. Ihre Mutter hat das sehende Auge und verspricht ihrer ungehobelten Tochter, dass die neue Gemeindeschwester ihr das Leben schwer macht.


    Während Agnes und Hannah ihre kleineren und größeren Scharmützel ausfechten, erleben die Menschen ihre eigenen Schicksale. Männer verunglücken in Gruben oder werden krank. Kleinere und größere Liebeleien können ganze Familien ins Unglück stürzen und über all dem thront der Minenbesitzer, der mit seinen Arbeitern kein Erbarmen und kein Mitleid hat.


    Die Atmosphäre wurde von der Autorin wieder mal gut eingefangen, die feinen Nuancen von Kommunikation unterstrichen. Das Leben der Menschen ließ mich nicht kalt, es war eine sehr unwürdige Zeit, wenn man in diesen Stand hinein geboren wurde. Und doch machten sie alle das Beste daraus. Ich habe keinen Zweifel daran, dass es tatsächlich so gewesen ist, auch wenn die Geschichte natürlich fiktiv ist.


    Donna Douglas steht für beste Unterhaltung und hat nebenbei eine wunderbare Milieustudie erarbeitet. Das Ende war, für mich jedenfalls, etwas vorhersehbar, allerdings ist es nicht weniger fies, denn jetzt kann ich es kaum erwarten, den dritten Band der Reihe zu lesen. Für mich ist dieses Buch wieder fünf Sterne wert und erhält außerdem eine klare Lese-Empfehlung.

    Inhaltsangabe:

    Zitat


    von Mira Taschenbuch: Matthew ist verschwunden! Liana ist außer sich vor Angst: Wie jedes Jahr sollte ihr zehnjähriger Sohn den Sommer bei seinem Vater in New York verbringen. Aber diesmal ist er nicht angekommen. Und nicht nur der Junge ist wie vom australischen Erdboden verschluckt. Sondern auch die Perle aus Lianas Safe: eine schimmernde Schönheit, die vor über einem Jahrhundert vom Grund des Indischen Ozeans geborgen wurde. Unermesslich wertvoll, hat sie allen, die sie je besaßen, Unglück und Leid gebracht …

    Verzweifelt machen sich Liana und ihr Exmann auf die Suche nach Matthew. Und kommen dabei nicht nur einem Familiengeheimnis immer näher, sondern einer Wahrheit, die sie sich nie eingestehen wollten.

    Mein Fazit:


    Die wertvolle Perle ist also Schuld an dem ganzen Desaster. Vor über 100 Jahren haben zwei Männer- Freunde, die füreinander durchs Feuer gingen – die Perle im Pazifik gefunden und seither brachte sie nur Unglück, als erstes demjenigen, der wegen ihr ermordet wurde.


    Die Familien Robeson und Llewellyns wurden nach dem langen Streit in Matthew vereint, denn er kommt aus beiden. Liana Robeson und Cullen Llewellyn trafen sich einst völlig unschuldig in New York und stürzten sich Hals über Kopf in eine gemeinsame Zukunft. Und doch gab es so viel, was sie nicht miteinander verband und es folgte die schmerzhafte Scheidung. Matthew durfte seinen Vater einen Monat im Jahr in New York sehen, aber es war ihm nie genug. Mit 14 Jahren entscheidet er schließlich selbst, was mit seinem Erbe – die Perle – geschehen soll und verschwindet auf den Weg von San Francisco nach New York.


    Liana und Cullen müssen sich der Situation stellen, über ihren eigenen Schatten springen und auch mal Gefühle offenbaren, die sie so lange zurück gedrängt haben. Denn die Liebe ist noch unbestreitbar da, aber ebenso auch die unsichtbaren Narben der Verletzungen. Sie erfahren gemeinsam von ihrer Vergangenheit, dem Weg, die die Perle ging und dabei Existenzen zerstörte, ob nun aus Gier oder aus Rache. Sie bringt stets das Schlechte im Menschen hervor und Matthew weiß es.


    Das ist der Stoff, der Familiensagas so spannend macht. Und in der Tat hat mich die Geschichte in vielen Momenten gefesselt und mitgenommen. Der Vergangenheitsstrang war für mich deutlich interessanter als der Gegenwartsstrang. Cullen und Liana blieben für mich trotz aller Erzählungen und Beschreibungen Figuren ohne Gesichter.


    Die Beschreibungen zum Land Australien, die Atmosphäre der damaligen Zeit und die Menschen, die mit Pioniergeist in dieses riesige Land strömten und ihren Traum verwirklichen wollten war für mich sehr greifbar! Ein Teil kam mir seltsam bekannt vor, las ich doch schon mal in einer Buchserie über die Perlenfischerei.


    Leider fehlte mir das letzte Etwas und Liana und Cullen blieben für mich emotional nicht so ganz greifbar, daher gibt es von mir nur vier Sterne. Wer Familiensagas liebt, sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen.

    Inhaltsangabe:


    von meiner Hörbuch-Rezie: Moon ist im Keller des Dogenpalasts eingesperrt, von Cassiel verraten und von den Geschwistern getrennt. Nach einem unangenehmen Gemenge mit den Wärtern gelingt ihr die Flucht, aber auch hier kommt sie nicht weit.


    Völlig zerschunden und dem Tode näher als den Lebenden fällt sie ausgerechnet in Lucifers Büro ein. Er lässt ihr die Pflege angedeihen, die er für eine potentielle Schlüsselträgerin würdig hält. Dabei lernt sie Engel kennen, die durchaus auch ein ehrliches Herz haben.


    Alessio als ihr Freund und Arzt kann beruhigende Nachrichten von Zuhause übermitteln, aber auch einen Plan, was wirklich passieren soll, wenn die Schlüsselträgerinnen vollzählig sind. Moon muss verhindern, dass sich die Tore zum Paradies öffnen, denn dann wird das Ende der Menschheit eingeläutet.


    Lucifer hingegen scheint Gefallen an Moon gefunden zu haben. Trotz aller Warnungen und ihrer eigenen Erfahrungen fühlt sie sich immer mehr zu dem gefährlichsten Engel hingezogen. Und die Prüfungen fordern ebenfalls ihren Tribut ab.


    Aber kann sie Lucifer tatsächlich trauen? Ist sie wirklich eine Schlüsselträgerin? Hat sie die Macht, die Engel von ihrem perfiden Plan abzuhalten? Nach einem tragischen Ereignis wird nichts mehr so sein wie es war und sie muss sich erneut den Wahrheiten stellen.


    Mein Fazit:


    Befasste sich der erste Band der Reihe mit der Beschreibung der veränderten Welt durch die Ankunft der Engel, geht es im zweiten Band ans Eingemachte.


    Im zweiten Band geht es um die drei Prüfungen, die bewältigt werden müssen. Zwischendurch flirtet Moon mit Lucifer (oder andersherum), der ihr zwar offensichtlich zugetan ist, ihr dann aber bei öffentlichen Ereignissen mehr als nur die kalte Schulter zeigt. Sein Verhalten ist widersprüchlich und verletzend. Moon kann auch nicht anders und schließt mit einigen Engeln Freundschaft, schließlich fühlt es sich oft wie Gefangenschaft an. Moon kommt bei der Apokalypse offenbar eine besondere Bedeutung zu, nur weiß sie nicht genau warum und wie. Sie rätselt immer wieder, warum Lucifer sie für so wichtig erachtet. Ihre Gedanken wandern in alle Richtung, und doch ist sie nicht ein Deut schlauer.


    Ihre innere Zerrissenheit wird immer wieder deutlich. Auch wenn es ihr im Dogenpalast deutlich besser geht als den anderen Menschen in Venedig, so vergisst sie nicht die leidenden Menschen draußen. Manchmal plagt sie sogar ein schlechtes Gewissen. Und ihre Gefühle zu den Engeln machen ihr auch immer wieder deutlich zu schaffen. Der Welt steht noch eine große Sache bevor und sie fühlt, dass ihr bei allem eine große Rolle zukommt. Dem Geheimnis des Rätsels ist sie noch weiter entfernt, als sie erlebt, dass ein weiterer Engel ihr das Herz aus der Brust reißt.


    Ich habe mit Moon gelitten, in jeder Phase der Geschichte. Eine mutige und starke Heldin, die sich gelegentlich auch ihre eigenen Schwächen eingesteht und trotzdem immer wieder weitermacht. Ihre Schlagfertigkeit ist bewundernswert und doch ist sie tief in ihrem Herzen unsicher. Vieles habe ich vom Hörbuch schon wieder vergessen. Die Printversion prägt sich mir noch einmal tief ein, zumal ich beim Lesen auch immer wieder wunderbare Stimme von Ann Vielhaben im Kopf höre. Manchmal wirkte es wie ein Déjà-vu. Im Grunde hätte ich die Rezie der Hörbuch-Version noch einmal veröffentlichen können, meine Begeisterung wurde in keinerste Weie geschmälert.


    Nach wie vor ist es ein fünf Sterne Buch mit einer klaren Empfehlung.

    Inhaltsangabe:


    Die Autorin Lowen Ashleigh ist pleite. Sie hat monatelang zuvor ihre krebskranke Mutter gepflegt und konnte daher als Autorin nicht arbeiten. Ihre finanziellen Reserven sind aufgebraucht, da kommt ihr ein attraktives Angebot gerade recht.


    Sie soll für die Bestseller-Autorin Verity Crawford die Thriller-Reihe zu Ende führen. Verity ist seit einem Unfall ein Pflegefall und liegt im Wachkoma. Das Angebot ist zu verlockend für Lowen, zumal der Ehemann Jeremy eine große Anziehung auf sie ausübt.


    Um Recherchen anzustellen und Veritys Notizen durchzusehen, reist sie mit ihrem letzten Geld nach Vermont zum Haus der Familie. Zwei Töchter sind tödlich verunglückt, es ist noch der kleine Sohn Crew mit im Haushalt.


    Während Jeremy sehr darum bemüht ist, dass Lowen sich wohl fühlt, beschleicht sie eine unerklärliche Spannung. Schließlich findet sie ein Tagebuch von Verity und beginnt darin zu lesen. Was sich ihr offenbart, lässt einen das Blut in den Adern gefrieren. Und dann passieren unerklärliche Dinge, die nur einen ungeheuerlichen Schluss zulassen …


    Mein Fazit:


    Mal eine ganz andere Geschichte aus der Feder der Autorin – für Erwachsene! Und die hat es in sich.


    Die Figuren leben von den Extremen. Lowen ist pleite und braucht dringend einen lukrativen Job. Und sie hat ein großes Manko: Sie ist sehr kontaktscheu und schlafwandelt seit ihrer Kindheit. Seitdem schließt sie sich nachts immer im Schlafzimmer ein. Beziehungstechnisch hat sie auch gerade Pech, aber das stört sie nicht so sehr. Viel mehr macht ihr das schwierige Verhältnis zur Mutter zu schaffen, die kürzlich an Krebs gestorben ist und die sie bis zu ihrem Tod gepflegt hat.


    Jeremy ist Vollzeit-Vater. Seine Frau Verity hat mehrere erfolgreiche Bücher geschrieben: Thriller und stets aus der Perspektive des Täters. Nur fehlen noch drei Bände, die sie nicht mehr schreiben kann, da sie seit dem Unfall im Wachkoma liegt und zu Hause in Vermont gepflegt wird. Zuvor hat das Paar zwei Töchter, Zwillinge, auf tragische Art und Weise verloren. Die Trauer hängt noch deutlich über dem Haus, nur der kleine Junge Crew ist davon nicht so eingenommen.


    In dieses Haus geht Lowen, um sich Inspiration zu holen. Schließlich muss sie in Veritys Stil weiter schreiben. Eigentlich traut sie sich die Aufgabe gar nicht zu, aber sie braucht dringend das Geld. Kaum ist sie jedoch im Haus angekommen, spürt sie unerklärliche Spannungen. Irgendetwas stimmt nicht mit der Familie. Ein Tagebuch, welches Verity vor Jahren begann zu schreiben, gibt Lowen die Erklärung für die unangenehme Atmosphäre in dem Haus.


    Irrungen, Wirrungen und am Ende einige überraschende Wendungen. Na gut, es war nicht alles überraschend, aber ich schwankte zwischen vermeintlichen Wahn von Lowen und versteckter Psychopathie bei Jeremy. Irgendwie war für mich auch alles möglich, bei dem, was ich da gelesen habe. Jeremy mochte ich, auch wenn er mir zuweilen etwas unheimlich war. Und Lowen konnte ich eine Weile nicht richtig einordnen: war sie übergeschnappt oder hatte sie die Zeichen richtig gedeutet? Und Crew ist halt ein fünfjähriger Junge, kann man da alles glauben, was er so erzählt? Fragen über Fragen, die buchstäblich auf den letzten Minuten eine Antwort finden.


    Marlene Rauch hat eine angenehme Stimme und sie konnte die Emotionen sehr gut transportieren. Lisa Stark, die die Tagebucheinträge von Verity vorliest, hört sich fast so an wie die deutsche Stimme von Jodie Foster. Ich finde, das hat es für mich noch mal eindringlicher gemacht und an manchen Stellen lief mir vor Spannung und Fassungslosigkeit ein Schauer über den Rücken.

    Das Hörbuch lässt einen definitiv nicht so schnell los, aber am Ende weiß man selbst nicht so genau, was man glauben soll. Das eine oder das andere? Oder gibt es doch noch eine dritte Möglichkeit? Ich bewerte es mit fünf Sternen, denn ich wurde in jeder Hinsicht gut unterhalten.

    Inhaltsangabe:


    Die 13jährige Jenna Metcalf fahndet bereits seit Jahren nach ihrer Mutter Alice. Vor zehn Jahren wurde im Elefanten-Reservat in Boone, New Hampshire, eine Frau tot aufgefunden und Alice verschwand in der gleichen Nacht spurlos. Der Tod der Frau wurde als Unfalltod deklariert und zu den Akten gelegt.

    Jenna sucht das Medium Serenity auf, in der Hoffnung, diese könne ihr sagen, ob ihre Mutter überhaupt noch lebt. Doch Serenity hat ihre Geisterführer verloren und seither tappt sie im Dunkeln.


    Dann ist da noch Virgil, ein abgewrackter Ex-Polizist, dessen bester Freund Jack Daniels heißt. Der Todesfall im Reservat hat auch ihn nie ganz losgelassen und so lässt er sich eher widerwillig in die Ermittlungen ziehen, die Jenna und Serenity bereits anstellen.


    Die Spuren führen sie immer wieder zum Tatort und schließlich nach Tennessee, wo ein ehemaliger Angestellter – und Alice‘ Geliebter – noch arbeiten soll. Aber der Wahrheit kommen sie nur durch einen Zufall auf die Spur …


    Mein Fazit:


    Ein Buch mit überraschenden Wendungen!


    Dabei gleicht es einer Liebeserklärung an die sanftesten Dickhäuter, die auf der Erde wohnen, nämlich den Elefanten. Sie sind den Menschen ähnlicher, als man denkt, das wird mit diesem Buch klar. Hauptsächlich geht es um Trauer. Wie sehr sich dieses Thema wie ein roter Faden durch die ganze Geschichte zieht, wird zum Ende deutlich – mehr als deutlich.


    Alice ist Forscherin und hat in Afrika die Dickhäuter studiert, als sie Thomas kennen lernt. Eine folgenschwere Nacht unterm afrikanischen Himmel führt sie schließlich nach New Hampshire, wo er ein Reservat für misshandelte Elefanten mit drei Angestellten leitet. Was er ihr jedoch verschweigt: Er leidet an der Bipolar II-Störung. Diese Krankheit belastet die junge Familie immer wieder aufs Neue, denn er ist dann zuweilen auch aggressiv.


    Jenna, die bei ihrer Großmutter aufwächst und kaum soziale Kontakte in der Schule hat, durchkämt tagtäglich das Internet nach vermissten Personen. Sie kennt nahezu alle Portale zu diesem Thema, denn sie kann einfach nicht glauben, dass ihre Mutter sie zurück lassen konnte. An der Theorie stimmt etwas nicht und sie sucht die Wahrsagerin Serenity und den alkoholkranken Ex-Polizisten Virgil auf, um endlich die Wahrheit über ihre Mutter heraus zu finden.

    Und gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach der Wahrheit, die eigentlich direkt vor ihren Augen lag und doch sich so verschleiert hat, dass man da einfach nicht drauf kommt.


    Die vier Hauptfiguren –Jenna, Alice, Serenity und Virgil- haben so ihre Probleme mit der Gesellschaft. Irgendwie haben sie alle so ihren eigenen Zwist und wirken daher als verschrobene Charaktere. Allerdings macht sie das auch liebenswert. Ihre Geschichten haben sie zu Figuren mit Ecken und Kanten gemacht und machten sie für mich emotional sehr greifbar. Die Geschichten über die afrikanischen Elefanten waren oftmals sehr bewegend und brachten mir die Dickhäuter näher. Natürlich durften auch die Geschichten der Wilderer nicht fehlen, was mich teilweise auch fassungslos zurück ließ.

    Manchmal schien es, dass die Autorin irgendwie abschweifte. Während des Lesens hatte ich das eine oder andere Mal das Gefühl. Aber das änderte sich schlagartig, als die Auflösung des Falls näher rückte. Was vorher vielleicht überflüssig erschien, wurde nun ein wichtiger Bestandteil der Geschichte. Das Ende war sehr bewegend und berührte mich ganz tief im Herzen.


    Zwischendurch kommt schon das Gefühl auf, dass die Autorin etwas abschweifte. Andersherum hat sie sehr viel Energie in die emotionale Entwicklung ihrer Figuren investiert und somit wieder ein vielschichtiges Drama geschrieben, dass ich es nur mit fünf Sternen bewerten kann.


    Anmerkung: Ich habe es als eBook gelesen.

    Inhaltsangabe:


    Berlin, zum Ende des 19. Jahrhunderts: Victoria von Gentzsch, die Nichte von Theo und Friederike von Hartung, hat es nicht leicht. Nach ihrer Geburt verstarb Gunda und Gustav, der seine Frau innig liebte, macht ihr seitdem den Tod zum Vorwurf. In seiner Trauer heiratete er Malwine, die Vicky und ihre zwei älteren Brüder jedoch mehr als Ballast empfindet als Freude.


    Theo von Hartung hat die Tuch-Fabrik inzwischen übernommen, doch raffgierige Obere im Staatsdienst melden vermeintliche Qualitätsmängel an, um dann nur einen Teil des Preises zahlen zu müssen. Das bringt Theo an den Rand des Ruins. Deshalb sucht er nach privaten Abnehmern, um nicht mehr von den Staatsverträgen abhängig zu sein.


    Ein reicher Mann im Hintergrund versucht nicht nur Theo von Hartung in den finanziellen und gesellschaftlichen Ruin zu treiben. Er spannt die Geliebte und den Sohn in seine Machenschaften ein und ergattern dabei die völlig unschuldige Vicky, die nach einem erfolgreichen Jahr an der Oberen-Töchter-Schule genug Selbstbewusstsein entwickelt hat, um zaghafte Zukunftspläne zu schmieden.


    Aber Vicky ist kämpferisch und gibt nicht so schnell auf.


    Mein Fazit:


    Dies ist ein würdiger Abschluss der Trilogie.


    Es spielt eine Generation weiter nach Friederike und Theo, ca. 20 Jahre. Die vielen Kinder sind schon beinahe alle groß und füllen die Villa der von Hartung, in der noch immer die Matriarchin Theresa von Hartung aus dem ersten Band der Reihe lebt und waltet. Auch wenn sie eine Frau ist, so herrscht sie mit liebevoller Strenge und Fürsorge. Vicky tut ihr von allen Enkelkindern am meisten Leid. Denn ihre Tochter Gunda hätte nie gewollt, dass Vicky so kaltherzig behandelt wird. Malwine, die zweite Frau an der Seite des Schwiegersohnes, passt eigentlich so gar nicht in die Familie, aber man nimmt sie hin. Sie befeuert die schlechte Behandlung noch und hält Vicky klein, wo es nur geht. Das rächt sich schließlich und Vicky beginnt eigene Pläne zu schmieden, zeichnet und kann ihre Bilder an Modejournale verkaufen. Sie verheimlicht ihre Tätigkeit, würde Malwine ihren Vater doch nur wieder aufstacheln und sie der Unsittlichkeit bezichtigen.


    In der gewohnt ruhigen Erzählart hat das Autoren-Paar das Berlin der damaligen Zeit herauf beschworen. Es herrscht so etwas wie Umbruchstimmung, die Adligen hatten oftmals kein Geld mehr und die „Neu-Reichen“ wurden nicht einfach so in die höhere Gesellschaft aufgenommen. Es entsteht Neid und Missgunst, daraus resultieren schließlich widerwärtige Rachepläne und Vernichtungsanschläge. Die Familie von Hartung war dem nicht zum ersten Mal ausgesetzt, sah sich dieses Mal jedoch mit finanziellen Problemen konfrontiert, die sie so noch nicht kannten.


    Auch gibt es hier wieder äußerst schmutzige Szenen, die einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Solche „Orgien“ hat es wohl in der Tat gegeben, aber in welchem Ausmaß ist umstritten. Wegen der verheerenden Folgen für die einzelnen Folgen gab es wohl nur wenige Aufzeichnungen. Es zeigt aber, damals wie heute ist die Gesellschaft nicht immer hui, sondern oft auch pfui.


    Es dauert eine Weile, ehe der Spannungsbogen der Geschichte sich anspannt. Ab ca. Mitte des Buches führen die einzelnen Fäden zu einem Ganzen zusammen, dessen Entwicklung durchaus realistisch und glaubhaft ist. Die Figuren sind in der großen Anzahl nicht immer auseinander zu halten, Vicky und ihr näheres Umfeld wurden jedoch ausreichend beleuchtet und weiter entwickelt.


    Für die gewohnt detaillierte Milieustudie und der Veranschaulichung der komplizierten Standesregeln gibt es von mir vier Sterne mit einer klaren Lese-Empfehlung.

    Inhaltsangabe:


    Gwendolyn Shepherd, 16 Jahre alt, hat vor einigen Tagen erst erfahren, das sie das Zeitreise-Gen trägt und seither ist ihr Leben nicht mehr so, wie es vorher war.


    Sie wird zum Elapsieren mit einer Limousine abgeholt, muss sich anstrengendem Tanz- und Geschichs-Unterricht unterziehen und zu allem Überfluss trifft sie immer wieder auf Gideon, der noch immer ihr Herz flattern lässt. Als sie bei einem Elapsieren auf ihren Großvater Lucas trifft, versuchen sie gemeinsam Antworten auf ihre Fragen zu bekommen.


    Doch auch Lucas versteht noch nicht viel davon und so muss sich Gwen immer mehr auf Gideon verlassen, der sich ebenso merkwürdig benimmt. Als sie beide auf ein Soiree zum Grafen von St. Germain eingeladen sind im 17. Jahrhundert, weiß Gwen, das ein nächstes Abenteuer bevorsteht.


    Mein Fazit:


    Der zweite Teil der Trilogie ist für mich deutlich spannender und hinreißender geschrieben als der erste. Ein paar Fragen aus dem ersten Teil werden beantwortet (im Nachhinein lagen die Antworten klar auf der Hand), aber eher kommen noch mehr unbeantwortete Fragen hinzu.


    Gideon und Gwen sind eben nicht das typische Teenager-Pärchen. Sie tragen eine hohe Verantwortung und müssen in Rollen schlüpfen, die ihnen von anderen aufgetragen werden – im Sinne der Geheimloge. Dabei finden sie kaum Zeit und Gelegenheit, sich näher kennen zulernen, geschweige denn, mal ihre Beziehung zu erörtern.


    Kerstin Gier schlüpft in eine Teenager-Figur und nimmt auch die Denk- und Handlungsweise an. Gwen wirkt echt, glaubhaft und sympathisch und man muss sie einfach liebhaben. Und die Abenteuer, die sie zusammen mit Gideon erlebt, sind einfach in der Situation sehr komisch und auch berührend.


    Ich freue mich auf den dritten Teil und hoffe daher, das dort alle meine Fragen beantwortet werden. Hierfür vergebe ich 4 von 5 Sternchen.

    Inhaltsangabe:

    Zitat


    Von Knaur TB: Der Kampf der Geschlechter geht seinem Höhepunkt entgegen. Die Frauen rücken immer weiter in die Stadt der Männer vor, da treffen der Abt des Klosters und eine alte Heilerin aufeinander – und machen eine unglaubliche Entdeckung. Kann es gelingen, die Zeit zurückzudrehen?

    Mein Fazit:


    Das Finale dieser Serie bedarf keiner tieferen Inhaltsangabe. Alles, was man wissen muss, ist in den vorherigen Bänden sehr detailliert beschrieben. Der dritte Band ist die Zuspitzung dessen, was vorher geschah.


    Logan und Gwen wurden getrennt. Logan, eingesperrt im Verlies unter der Kathedrale, sucht einen Weg hinaus ins Freie, um seine Gwen wiederzufinden. Auch wenn es für die Gruppen sehr befremdlich ist, so hat er sich in sie verliebt und will mit ihr zusammen bleiben.


    Gwen ist bei den Brigantinnen, denn sie erhofft sich durch die aktive Teilnahme am Krieg, dass sie Logan wiederfindet. Sie hatte einst nicht ihre Freundin Juna nicht verstanden, die mit David, einem Mönch, geflohen war. Doch nun, nachdem sie selbst vom Nektar der Liebe genascht hatte, verstand sie ihre Freundin nun. Umso mehr ist ihr der Krieg zuwider.


    Die Führer der Gruppen stehen sich unversöhnlich und erbittert gegenüber, können den wahren Kern der Geschehnisse nicht erkennen und glauben an Teufelszeug und Hexerei. Dass sie ihre eigene Spezies dabei an den Rand der Auslöschung bringen, haben sie nicht im Blick. Für sie zählt nur der persönliche Rachefeldzug.


    Sehr interessant ist der Anfang des dritten Bandes: Ben und Magda sind junge Erwachsene im Jahre 2015. Sie erleben den Beginn einer Pandemie und den Folgen von ungetesteten Impfstoffen. Denn nicht das Virus selbst (ein Grippevirus), sondern die Impfung hatte zur Folge, dass die Frauen auf die Männer losgehen. Innerhalb weniger Tage bricht die Infrastruktur zusammen und es herrscht das Recht des Stärkeren. 65 Jahre später treffen sie wieder aufeinander – mitten im Kriegsgetümmel. Sehr bewegend und glaubhaft hat Thomas Thiemeyer die Geschehnisse von „damals“ und „jetzt“ beschrieben.


    Der Erzähler Erik Borner hat genauso gut die Emotionen transportiert wie in den Bänden zuvor, auch wenn ich die Stimme am Anfang nicht so mochte. Aber am Ende hat alles gepasst. Die Stimme, die Geschichte und die Botschaft der Reihe. Nämlich diese: Krieg und Fanatismus bringt einen nie weiter! Frieden, Verhandlungen und Toleranz sind die Kredos der Stunde, die in dieser besonderen Zeit aktueller denn je sind.


    Für mich ist der dritte Band ein toller und gelungener Abschluss, den ich gerne mit fünf Sternen bewerte.

    Inhaltsangabe:

    Zitat


    Von AIKA Consulting GmbH: Mann weg, Job weg, Wohnung weg kurz vor ihrem 30. Geburtstag hat Alys alles verloren. Zutiefst unglücklich kehrt sie zurück ins romantische Cornwall, ins Haus ihrer Großmutter. Mit Schokolade, Büchern und ihren besten Freundinnen versucht sie sich zu trösten, aber das Leben erscheint ihr leer. Um nicht mehr so allein zu sein, adoptiert sie Mr. Cat, einen missmutigen Kater aus dem Tierheim. Gerade hat Alys sich ihrem Dasein als einsame Katzenfrau abgefunden, da treten gleich zwei Männer in ihr Leben: der sympathische Jory, mit dem Alys lachen kann, und der erfolgreiche Daveth, der sie verwöhnt. Kann sie ihrem Herzen vertrauen oder steht ihre Vergangenheit ihrem Glück im Weg? Eine bewegende Liebesgeschichte vor der bezaubernden Kulisse Cornwalls, die uns vor die Frage stellt, was wahre Liebe wirklich ausmacht und ob wir sie erkennen, wenn sie vor uns steht.

    Mein Fazit:


    Dies ist mein erstes Buch dieser Autorin. Hinter dem Pseudonym Cara Lindon verbirgt sich die deutsche Autorin Christiane Lind, die ich ebenfalls nicht kenne. Der Klappentext versprach eine interessante Geschichte zu werden. Tatsächlich muss ich gestehen, dass meine Erwartungen wohl einfach zu hochgeschraubt waren.


    Alys kam als Vollwaise zu ihrer Großmutter nach Cornwall. Auf der neuen Schule lernte sie ihre Freundinnen Bree und Chesten kennen und die Freundschaft sollte bis ins Erwachsenenleben halten. Alys ist eigentlich künstlerisch begabt und ihre Großmutter hatte sie ermuntert, eine Kunstakademie zu besuchen. Stattdessen nahm sie einen Studiengang, der ihr die Sicherheit versprach. Sicherheit, jederzeit einen guten Job zu finden. Aber kurz vor dem 30.ten Geburtstag muss Alys feststellen, dass es für nichts Garantien gibt: Ihr Freund hatte sie betrogen, der Job fiel Rationalisierungsmaßnahmen zum Opfer und obendrein verstarb ihr Großmutter. Nun sitzt sie im Cottage ihrer Kindheit und muss sich ein neues Leben aufbauen. Es fällt ihr unendlich schwer, die Trennung nagt noch an ihr und auch die Einsamkeit im Cottage macht ihr schwer zu schaffen. Dann tauchen zwei Männer in ihrem Leben auf und sie weiß plötzlich nicht mehr, was sie wirklich will.


    Mir fehlte oft der Tiefgang bei den Figuren. Sie waren für mich emotional nicht richtig greifbar. Einzig Alys wurde etwas näher beleuchtet, doch mit ihr hatte ich so meine Probleme. Ständig verglich sie die Männer in Gedanken und wenn auch nur einer eine unbedachte Geste oder Äußerung machte, war sie zutiefst verunsichert. Mir war sie an manchen Stellen einfach zu devot und um des lieben Friedens willen ließ sie sich einiges gefallen. Gut, sie hatte auch einiges mitgemacht, aber weil sie einiges mitgemacht und ihre Erfahrungen gesammelt hatte, konnte ich ihre Haltung nicht immer nachvollziehen. Aber vielleicht bin ich da auch etwas zu streng!


    Das positive an der Geschichte waren die zwischendurch eingeflochtenen Landschaftsbeschreibungen von Cornwall. Ja, es wurde sehr einladend beschrieben und ich verspürte sofort den Wunsch, es einmal zu besuchen.


    Die Serie der Cornwall Seasons werde ich nicht fortführen. Den ersten Teil kann ich nur mit drei Sternen bewerten, was ich sehr schade finde, denn der Plot hörte sich sehr vielversprechend an.

    Inhaltsangabe:


    An einem Wochenende werden alle drei Schwestern von den Männern verlassen:


    Finola, die Älteste, ist mit Nigel, einem Schönheitschirurgen verheiratet. Er will die ganze Zeit schon die Familienplanung angehen, aber Finola arbeitet im TV-Business und wollte erst einmal Karriere machen. Just zu der Zeit, als sie ihm ihre Bereitschaft für ein Kind während eines geplanten Urlaubs offenbaren will, eröffnet er ihr, dass er eine Affäre hat – eine halbe Stunde vor der Live-Sendung.


    Zennie, die Mittlere, ist ausgebildete OP-Schwester und sehr zufrieden mit ihrem Leben. Sie hat ihren Sport und ihre Freunde. Männer und Sex scheinen für sie nicht so besonders reizvoll zu sein und so ist es nicht verwunderlich, dass Clark nach dem dritten Date die Bekanntschaft beendet. Für ihre beste Freundin Bernie hat sie ein besonderes Geschenk: Aufgrund ihrer überstandenen Krebserkrankung kann Bernie keine eigenen Kinder bekommen und Zennie fungiert für sie als Leihmutter – zum Entsetzen aller!


    Ali steht ein paar Wochen vor ihrer Hochzeit mit Glenn. Sie hat als einzige kein College-Abschluss und arbeitet in einem Handel für Kfz-Ersatzteile. Glenn hat noch nicht einmal den Schneid, die Verlobung selbst aufzulösen und schickt seinen Bruder Daniel vor. Der erste Schock ist groß, aber Daniel steht ihr hilfreich zur Seite. Was sind seine wahren Beweggründe dafür? Ali ist sich nach der Enttäuschung unsicher, was sie von all dem halten soll.


    Und alle drei Schwestern werden von der Mutter malträtiert, doch endlich mal an ihre Enkel zu denken, die sie sich so sehr wünscht.


    Mein Fazit:


    Ich habe ja schon einige Susan Mallery-Romane gelesen. Dieser sticht hervor, denn er ist schon anders, sehr viel anders.


    Drei Schwestern, unterschiedliche Leben, teilweise auch unterschiedliche Väter, aber eine Mutter, die ihnen schon seit langem in den Ohren liegt: Sie will endlich Enkelkinder und ihre Töchter haben gefälligst zu „liefern“. Als ob sie gerade nichts anderes zu tun hätten.


    Man kann sie schon sehr bedauern, die Töchter. An einem Wochenende werden alle drei Herzen gebrochen – mehr oder weniger. Finola hat am meisten zu kämpfen, denn sie arbeitet nicht nur in der Welt der Illusionen, sie hat sich zum Teil auch ihre eigene Illusion aufgebaut. Die Affäre ihres Mannes kommt für sie völlig überraschend, aber in stillen Momenten erkennt sie durchaus, dass sie auch ihren Teil dazu beigetragen hat. Sie ist mir von allen dreien am Unsympathischsten, allerdings verurteile ich das aufs Tiefste, was Nigel ihr angetan hatte. Das wünscht man seiner ärgsten Feindin nicht! Aber sie ist meist auf sich selbst bezogen und ihr fehlt oft das Feingefühl für die Probleme ihrer Geschwister. Vielleicht ist es auch das Los als älteste Schwester, ich weiß es nicht!


    Mit Zennie konnte ich auch nicht immer so warm werden, denn ihre Gleichgültigkeit gegenüber dem anderen Geschlecht konnte ich nicht nachvollziehen. Sicher, solche Frauen gibt es einfach, aber das heißt nicht, dass ich es verstehen kann. Dafür hat sie große Pluspunkte bei mir gesammelt, als sie für ihre Freundin die Leihmutterschaft übernommen hat. Das ist eine ganz große Geste und sehr mutig, vor allen Dingen für Erstgebärende. Was alles damit zusammenhängt, hat sie aber auch nicht bedacht und Bernie macht ihr das Leben mit ihrer übertriebenen Fürsorge auch nicht leichter.


    Für mich war Ali die Heldin des Tages: bodenständig, eine Persönlichkeit mit Ecken und Kanten und nicht so abgehoben. Allerdings hatte sie stets darunter zu leiden, das sie niemandes Lieblingskind war. Als jüngste von den Dreien lief sie immer irgendwie mit, ohne dabei aufzufallen. Und bei der aufgelösten Verlobung stand ihr niemand groß zur Seite – außer Daniel. Ein sympathischer Kerl, der … nun ja!


    Susan Mallery hat durchaus interessante Lebensgeschichten geschildert, die aber insgesamt ohne nennenswerte Höhepunkte erzählt wurde. Bis zur Hälfte plätschert es so vor sich hin. Ein Spannungsbogen wird gerade so minimal aufgebaut, dass man die Geschichte nicht aufgeben möchte. Yara Blümel hat es wunderbar vorgelesen und die Emotionen gut transportiert.

    Das Buch ist leichte Kost mit ein paar kleinen versteckten Weisheiten ohne besonderen Spannungsbogen, eben ein etwas anderer Susan Mallery, vier Sterne bekommt das Hörbuch von mir.

    Inhaltsangabe:


    Isa hat gerade die Trennung von ihrem langjährigen Freund Tom überwunden. Sie hat sich geschworen, das sie ihre Gefühle fortan abstellen will, die sie möchte nicht noch einmal so verletzt werden unter dem Motto: Sex ja, Liebe nein.


    Bei einem sogenannten „Hühnerabend“ mit Freundin Pia kommt Isa eine Idee: Wie wäre es, wenn man sich Männer für einen schönen Abend (oder Nacht) einfach bestellen könnte?


    Anfangs nur eine Schnapps-Idee, entwickeln sie den verrückten Plan weiter und sie führt ihre ersten „Bewerbungs-Gespräche“. Die Kandidaten sind alle vielversprechend und teilweise „testet“ sie die Männer für den Service selbst.


    Tatsächlich kann sie eine Auswahl zusammenstellen und das „Männer-Taxi“ startet. Und es beginnt eine turbulente Zeit, denn natürlich geht einiges schief. Und mit der Zeit merkt Isa, das Sex allein nicht ausreicht, um glücklich zu sein und bemerkt nicht, das ihr Glück schon die ganze Zeit vor der Nase rumtanzt.


    Mein Fazit:


    Der Debüt-Roman von Andrea Koßmann hat etwas Herzerfrischendes. Isa ist eine gestandene Person, mitten im Leben und völlig normal. Man kann sich mit ihr identifizieren und ihr Gefühls-Chaos nachvollziehen. Ihre aufgeschriebenen Gedanken sind jederfrau verständlich und vieles hat man sicher selbst schon gedacht.


    Zuweilen kam ich etwas durcheinander bei den vielen „Herren“, aber dafür sind die Geschichten um diese sehr geschickt miteinander und mit Isa verstrickt.

    Mehr kann man dazu nicht schreiben, einfach lesen und genießen, von mir bekommt der Roman 4 von 5 Sternchen.


    Anmerkung: Die Rezension stammt aus Oktober 2010!

    Inhaltsangabe:


    Avery Stafford plant die politische Karriere ihres Vaters fortzusetzen, sollte er aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten können. Deshalb ist sie vorübergehend wieder ins Elternhaus in South Carolina gezogen. Ihre Verlobung mit Elliott soll die politische Karriere fördern.


    Bei einem Öffentlichkeitstermin in einem Seniorenheim trifft Avery auf die 90jährige May Crandall. Sie mopst ihr kurzerhand das Libellenarmband, das Großmutter Judy ihr einst geschenkt hatte. Als Avery es zurückfordert, gibt May ihr zu verstehen, dass es eine Verbindung zwischen ihr und Judy gibt. Auch die Großmutter macht geheimnisvolle Andeutungen, die Avery einfach nicht in Ruhe lassen. Sie macht sich auf die Suche nach Spuren aus der Vergangenheit.


    Memphis, Tennessee, 1939: Auf dem Hausboot „Arcadia“ lebt die arme Familie Foss mit fünf Kindern. Die Mutter Queenie liegt mit Zwillingen in den Wehen, doch es kommt zu Komplikationen. Der Vater muss sie ins Krankenhaus bringen. Rill Foss, die älteste der fünf und gerade mal 12 Jahre alt, trägt nun die Verantwortung für ihre Geschwister. Am nächsten Morgen erscheinen Polizisten, die die Kinder mitnehmen und ins Kinderheim von Mrs. Murphy bringen. Dort versucht Rill ihre Geschwister zusammenzuhalten. Doch sie und ihre Geschwister sind den Erwachsenen, allen voran Georgia Tann, hilf- und schutzlos ausgeliefert.


    Mein Fazit:


    Eines der dunklen Kapitel in der amerikanischen Geschichte sind die Machenschaften von Georgia Tann.


    Mit List und Betrug wurden unter dem Deckmantel der Fürsorglichkeit und Barmherzigkeit Kinder aus ihren (meist armen) Familien gerissen, um sie dann für viel Geld an reiche und oft prominente Paare zu vermitteln. Währenddessen erlebten die Kinder in den Heimen ein Martyrium. Misshandelt, missbraucht und in jeder Hinsicht vernachlässigt wurden sie in Kinderheimen „geparkt“. Manche Kinder verschwanden spurlos, vermutlich, wenn diese aufmüpfig waren und Erinnerungen an ihre Eltern hatten und demzufolge schwer zum Schweigen zu bringen waren. Geogia Tann hatte weitreichende Verbindungen zur Politik, so dass ihre Machenschaften nie vollständig aufgedeckt wurden. Als der Skandal ihren Weg in die Presse und damit in die amerikanische Öffentlichkeit fand, starb Georgia Tann kurze Zeit später an Krebs.


    Die Geschichte um Rill Foss ist zwar fiktiv, steht aber exemplarisch für viele Schicksale, die sich in den Kinderheimen zutrugen. Beim Lesen zog sich mir oft das Herz zusammen. Wie konnten Menschen Kinder als Ware anpreisen oder als solche ansehen? Die Organisation, aber auch die Adoptiveltern, nahmen sich da nicht viel. Die Kinder litten an Hunger und Mangelernährung und wurden von den Betreuern kaum beachtet. Es drohten drakonische Strafen, die an Grausamkeit kaum zu überbieten waren. Und wenn ein interessiertes Pärchen vorstellig wurde, putzte man die Kinder heraus und sie wurden zum Lügen gezwungen – auch unter Androhung von Strafen. Und wenn Eltern ihre Kinder zurückholen wollten, wurden sie belogen.


    Die Geschichten von Avery und Rill wechseln sich ab, beide erzählen aus ihrer Perspektive und lange Zeit wird nicht klar, welche Verbindung sie zueinander haben. Aber Avery gibt nicht so schnell auf und während ihrer Recherchen lernt sie auch einiges über sich selbst kennen. Zwar ist sie privilegiert aufgewachsen und hat eine gute Ausbildung als Anwältin genossen, aber ihr Herz ist auf dem richtigen Fleck. Durch die Geschichte mit Rill Foss weiß sie schließlich, wo ihr richtiger Weg ist. Sie wurde mir mit der Zeit richtig sympathisch. Rill Foss hatte ich gleich in mein Herz geschlossen, sie hat gekämpft wie eine Löwin um ihre Jungen.


    Nach „Der Zug der Waisen“ ein weiteres beklemmendes Thema, das einen fasziniert und erschreckt zugleich. Doch man kann es nicht mehr aus der Hand legen, bis man weiß, wie es endet. Von mir gibt es fünf Sterne und eine klare Lese-Empfehlung.