Beiträge von BillyWarhol15

    @ Dr. Watson


    Eine sehr interessante und sehr informative Rezension. Ich habe sie meiner Mum gezeigt, da meine Mum im Gegensatz zu mir ein richtiger Fan von Biografien ist. Die letzte, die sie gelesen hatte, war die von Marie Antoinette gewesen... Nun ist meine Mum neugierig geworden. Jetzt wird sie sich das Buch ebenfalls vornehmen, denn bis dato kannte sie es noch nicht...


    Darja Behnsch

    Merci beaucoup, K.-G. Beck-Ewe.


    Ich hatte Probleme, die ISBN Nr. einzufügen. Das hat bei mir einfach nicht geklappt. Bonprix war schon bei Madame Bovary so nett, mir die ISBN einzufügen. Ich habe ihr soeben eine e-mail geschrieben, mit der Bitte, mir zu erklären, wie genau ich das machen muss, so dass ich's dann hoffentlich bei der nächsten Rezi dann auch richtig mache.


    Merci fürs Einfügen und bitte nicht böse sein. Ist keine Absicht von mir.


    Bonne soirée.


    Darja Behnsch


    P. S.: :winken: :cheers: :bounce: :bounce:

    Ein Sommernachtstraum: Eines von Shakespeares besten Stücken!


    ISBN-13: 978-3423124805


    Wenn man sich so umhört und fragt, was einem von Shakespeare am besten gefällt, dann hört man als aller erstes immer "Romeo und Julia". Ich kann mir selbst nicht erklären, woran das liegt. Ich persönlich muss sagen, dass Shakespeare mit "Ein Sommernachtstraum" oder "Viel Lärmen um Nichts" noch weitaus größere und vor allem komplexere Stücke geschrieben hat, die weitaus verstrickter waren, als es zum Beispiel bei 'Romeo und Julia' der Fall gewesen war. Wenn man hier den Vergleich zieht: Montague und Capulet, zwei große, mächtige Familien, die verstritten waren. Deren einzige Kinder sehen sich, verlieben sich (hier wird von Shakespeare auch so schön die Liebe auf den ersten Blick beschrieben) und wollen sich heimlich verheiraten, weil ja die Eltern dagegen sind. Natürlich endet am Ende alles in einem Drama und beide (das Liebespärchen) sterben durch eigene Hand. Wenn man das aus diesem Blickwinkel betrachtet, dann ist die Geschichte nicht so verzwickt und die Romanfiguren nicht in solche Verwicklungen verstrickt, wie es zum Beispiel in "Ein Sommernachtstraum" der Fall ist. Zwei Männer und zwei Frauen, die jeweils wenn man das so nennen will "den Falschen" lieben, aber von demjenigen natürlich nicht "zurückgeliebt" werden, da dieser wiederum den anderen liebt. Shakespeare beschreibt hier auf wunderbare weise, wie diese vier jungen Menschen an Liebeskummer leiden. Und dann werden zwei davon mit einem Liebeszauber belegt (... ich möchte an dieser Stelle nicht so viel verraten, daher spreche ich hier auch bewusst in Rätseln). Daraus hat Shakespeare dann eine verstrickte Liebeskomödie gemacht, die am Ende aber im Gegensatz zu "Romeo und Julia" ein Happy End hat. So ähnlich war es dann auch bei "Viel Lärmen um nichts". Ich persönlich bin überzeugt davon, dass sich hier Shakespeare viel mehr hat einfallen lassen, um die Geschichte, nennen wir es mal an dieser Stelle "spannender" zu machen bzw. zu gestalten, ohne "Romeo und Julia" diesbezüglich zu "entwerten", denn diese Geschichte ist ja ebenfalls spannend, wenn auch in dieser Form vorhersehbar, und man fiebert trotzdem mit Romeo mit und hofft, er wird rechtzeitig darüber aufgeklärt, dass Julia nicht wirklich tot ist. Bei "Viel Lärmen um Nichts" beweist Shakespeare auch, wie einfach man jemanden "verliebt" machen kann. Und zwar ein Pärchen, das sich im ersten Teil nur neckt und zankt und nichts voneinander wissen will. Shakespeare fädelt hier jedoch geschickt durch einen Spaß der anderen ein "Liebesgerücht" ein, und zack', beide sind plötzlich verliebt ineinander, weil sie sich plötzlich aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten und davon ausgehen, der andere liebe einen. Hier beweißt er gekonnt, wie leicht es ist, einen Menschen verliebt zu machen. Ich denke, auf diese Art und Weise ist es durchaus sogar im wahren Leben möglich, wenn man solch einen "Trick" benutzt. Diejenigen, die diese wunderbare Story kennen, wissen genau, wen ich meine und wovon ich spreche.


    Aber um zum "Sommernachtstraum" zurückzukommen. Ich finde, mit Sommernachtstraum ist Shakespeare ein wahres Meisterwerk gelungen.


    "Ein Sommernachtstraum" gehört zu meinen Lieblingsstücken. Erst danach kommt "Romeo und Julia". Doch jeder muss selbst für sich entscheiden, welches seiner Stücke ihn am meisten gefesselt hat. Das bekannteste ist, wie bereits erwähnt, Romeo und Julia, aber ich denke, das liegt eher daran, weil es schon vor Jahrzehnten verfilmt wurde.


    Ich kann nur sagen, ich bewundere diesen großartigen Mann, und kann jedem 'Ein Sommernachtstraum' nur empfehlen. Die Shakespeare Liebhaber werden mir zustimmen, und diejenigen, die noch nichts von ihm gelesen haben, werden es vielleicht am Ende dann genauso sehen. Schade finde ich nur, dass viele mit seiner "Sprache" nicht zurechtkommen und allein aus diesem Grund diese wunderbaren Werke einfach beiseite legen.


    Ich vermute auch, dass Shakespeare am Ende der Entstehung von "Romeo und Julia" sehr gelitten haben muss, denn kein Schriftsteller verliert gerne seine ihm so liebgewonnen Romanfiguren. Und ich spreche hier aus Erfahrung. (Vielleicht hat er aber gerade deshalb die anderen Romanfiguren in einer Komödie mitspielen lassen, um sie nicht wieder auf so tragische Art und Weise zu verlieren wie bei "Romeo und Julia". An dieser Stelle wäre es interessant zu erfahren, wann genau er 'Othello' geschrieben hat und ich meine hier nicht, wann es uraufgeführt wurde...) Ob Shakespeare jedoch dasselbe gefühlt hat wie ich, weiß ich natürlich nicht. Am Ende bleibt es nur eine reine Vermutung.


    Darja Behnsch


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    Marie


    Ich kann dich beruhigen. Ich habe Nana mindestens schon zehnmal gelesen, weil ich dieses Buch liebe. Und ich versichere dir, dass ich mich in meiner Rezension ausschließlich mit Zola beschäftigt habe, den ich für einen großartigen Schriftsteller seiner Zeit halte. Falls du das anders siehst, dann akzeptiere ich deine Meinung. Ich kann dir ja nur die aus meiner Sicht schildern. Was du am Ende darüber denkst, kannst allein nur du entscheiden. Aber das ist auch gut so, denn wir sind ja alle freidenkende Menschen. Wäre ja schlimm, wenn wir nur eine Meinung auf dieser großen Welt vertreten würden. Das wäre aus meiner Sicht "zu wenig". Aber das ist wiederum nur meine Meinung und ich überlasse es jedem selbst, wie er es sieht. Das ist ja das Schöne daran...


    Ich wünsche dir ein schönes Wochenende und einen schönen Abend.


    Bonne soirée.


    Darja Behnsch


    P. S.: :winken: :cheers: :bounce:

    Es war schön, eure Meinungen darüber zu lesen. Es freut mich, dass man hier seine Meinung "laut" aussprechen kann, ohne gleich verurteilt zu werden, nur weil man über manche Dinge anders denkt. Ich gehöre übrigens auch zu denjenigen, die den Menschen deren Meinungen lässt. Denn diese sind so unantastbar, wie die Persönlichkeit eines jeden selbst. Schön, dass ihr das auch so seht.


    Ich wünsche euch allen einen schönen Abend und ein schönes Wochenende!


    Darja Behnsch


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    @ Bonprix


    Merci fürs Einfügen. Bin noch neu hier und irgendwie hat das gestern Abend wohl nicht so geklappt. Merci noch mal. Das war sehr nett von dir...


    Wünsche dir einen schönen Tag und ein tolles Wochenende.


    Darja Behnsch


    P. S.: :winken: :cheers: :bounce:

    Justine: ein Weltklassiker!


    In meinen Augen ist Justine von Marquis de Sade ein Weltklassiker. De Sade zeigt in seinem Werk auf, dass die Tugend in dieser Welt/Gesellschaft keine Chance hat, wenn es die anderen nicht zulassen. Jeder der de Sade kennt, weiß, dass er zur damaligen Zeit noch lange nicht so "sadistisch veranlagt" war, wie es ihm die Menschen aus heutiger Zeit aber nacheifern wollen und den großen Meister 'de Sade' immer als Vorbild nennen. Wenn man de Sade kennt, dann weiß man, dass es die Anfänge des Sadismus waren, denn de Sade war zwar zu seiner Zeit mutig, aber wohl auch nicht mutig genug, falls in ihm weitaus mehr Gewalt steckte, was er uns geschickt zu verbergen versuchte. In meinen Augen wurde das Wort Sadismus nur durch ihn bzw. von seinem Namen abgeleitet, aber das, was dahinter verborgen steckt, existierte meines Erachtens schon seit 'Urzeiten'. Nur niemand hat sich getraut, über diese Art von Sexpraktiken bzw. Empfindungen zu schreiben oder laut in der Öffentlichkeit darüber zu sprechen. Nicht umsonst war z. B. der Analverkehr strafbar, der heute zum Beispiel niemanden mehr hinter Gitter bringt oder ihm sein Leben kostet und zur damaligen Zeit als beliebtes Wundermittel zur Verhütung verwendet wurde. (Und dass hierbei nicht die Verhütung im Vordergrund stand, ist uns doch wohl allen klar.) De Sade war mit seinen Werken nur der Anlass sozusagen die Ursache dafür, dieses Wort von seinem Namen einfach abzuleiten, das aber schon immer existiert hatte. De Sade war keinesfalls der Begründer des Sadismus. Und wer das glauben mag, glaubt wohl heute noch an den Weihnachtsmann.


    Wenn man Justine gelesen hat, dann weiß man, dass de Sade nicht nur süchtig nach extremen Sexpraktiken (... abartige und von der Gesellschaft nicht anerkannte Sexneigungen/-praktiken: siehe hierzu auch die Worterklärung Paraphilie bzw. Schriften von Erich Fromm...) war, nein, er war eigentlich auch ein richtiger Philosoph. Manchmal musste man Seitenweise seine philosophischen Ansichten und Betrachtungsweisen der Dinge lesen und ich muss zugeben, wenn man beim Lesen schon von vornherein etwas ermüdet ist, dann ermüden einen diese ellenlangen Phrasen ebenfalls. Schließlich will man ja nicht über Gott und die Welt lesen, wenn man sich de Sade gekauft hat, sollte man meinen. Da wäre man wohl mit Rousseau besser bedient gewesen oder hätte gewusst, auf was man sich da eingelassen hat. Also mir persönlich haben diese Passagen nicht so viel gebracht, wenn ich mir erlauben darf, dieses Meisterwerk zu kritisieren. Was ich auch etwas zu hart gefunden habe, weil's nun mal halt nicht die Schiene ist, die ich sonst so fahre, war zum Beispiel auch die Beschreibung mit den Hunden, die die Mutter 'zerfetzt' haben. Diejenigen, die das Werk Justine kennen, wissen, worüber ich spreche, und diejenigen, die das noch nicht gelesen haben, sollten sich an diesen Passagen einfach mit dem Lesen ein bisschen beeilen und sich nicht allzu lange damit aufhalten.


    Ich stimme nicht mit allem überein, was Marquis de Sade geschrieben hat, aber ich bewundere seinen Mut, dass er es gewagt hat, in seiner Zeit über solche Dinge in der Öffentlichkeit zu schreiben bzw. seine geheimen, sexuellen Wünsche den anderen damit öffentlich kundzutun. Und dass es ihm am Ende mehr geschadet als genützt hat, wissen wir alle.


    Nun, um abschließend zum Ende zu kommen: Justine ist, wie bereits erwähnt, in meinen Augen ein Meisterwerk und ich kann es jedem nur empfehlen. Um Justine lesen zu müssen, muss man nicht sadistisch veranlagt sein. Justine gibt aber ein wenig Einblick über das Lustempfinden sadistisch veranlagter Menschen. Und wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, dann steckt doch in jedem von uns, ganz im Verborgenen, ein kleiner Marquis de Sade.;-)


    Wie dem auch sei, ich gebe diesem Meisterwerk fünf Sterne mit Sternchen*****!
    Es ist in meinen Augen ein Weltklassiker, der es verdient, nicht nur von Menschen gelesen zu werden, die de Sades Neigung teilen. Immerhin hat er, wenn man das so sagen kann, die Welt bewegt. Welchen Schriftsteller würde das nicht erfreuen? Also ich kenne keinen, mich eingeschlossen. Davon träumt doch jeder Schriftsteller. Ich auch. Und ich habe kein Problem damit, das auch zuzugeben.


    Darja Behnsch


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    Ein sehr schöner Klassiker!


    Madame Bovary hat mich sehr fasziniert! Flaubert hat meiner Meinung nach sehr gut aufgezeigt, wie die damalige Gesellschaft "getickt" hat! Madame Bovary war mit einem Arzt in einer kleinen Provinzstadt verheiratet, der sie unheimlich geliebt hatte. Er hat und hätte alles für sie getan, aber das hat ihr nicht gereicht. Sie hatte sich sprichwörtlich mit ihrem Leben, das sie geführt hatte, gelangweilt. Und das nur, weil sie ihn eben nicht geliebt hatte und nur aus dem Grund heraus, ein unbeschwertes Leben führen zu können, geheiratet hat. Um ein bisschen Abwechslung ins Leben zu bringen, ist sie fremdgegangen. Ich fand die Szenen, wie z. B. in der Kutsche wunderbar beschrieben, wobei Flaubert nicht auf die Sexszenen eingegangen ist, aber es hat meiner Meinung nach schon ganz schön geknistert und mit viel Phantasie konnte man zwischen den Zeilen lesen, was Flaubert geschrieben hätte, hätte er den Mut dazu gehabt. Ich hatte das Gefühl, dass es ihn schon sehr gedrängt hatte, auf dieses Thema einzugehen, aber er ist nur so weit gegangen, wie man eben zu jener Zeit gehen konnte und kein Stückchen weiter. Aber meines Erachtens hatte er seine Grenzen ziemlich ausgeschöpft. Zur damaligen Zeit galt man wohl eben nur als anerkannter, seriöser Schriftsteller, wenn man den Sex, den zwar jeder praktiziert hatte, nicht in seinen Büchern eingebaut hat. Man sieht ja, dass es sogar in der heutigen Zeit nicht sehr einfach ist, als Autor ernst genommen zu werden, wenn man erotische Bücher schreibt. Nicht umsonst verwenden diese Autoren grundsätzlich Pseudonyme, um unerkannt zu bleiben. Zumindest empfinde ich das so. Ob's stimmt, sei mal dahingestellt. Aber jetzt weiter zum Thema: Madame Bovary ist ein großartiges Buch und ich denke, es wäre mit der Erotik, hätte sie Flaubert ausgebaut, noch um einiges besser geworden. Was Flaubert aber hervorragend geschafft hat, war seine Leser in den Bann zu ziehen. Das ist das Größte, was ein Autor erreichen kann. Flaubert hat es geschafft und das macht einen guten Roman aus. Nur wenn man mit seinen Figuren mitfühlen kann, ist man mitten im Geschehen. Und das hat er mit seinem Werk auch erreicht. Leider hat die Geschichte kein Happy End, aber ich denke, das liegt nur daran, weil es zur damaligen Zeit ein Skandal gewesen wäre, hätte er Madame Bovary ein "glückliches Leben am Ende mit ihrem Mann und ihren Lovern" leben lassen. Sozusagen war er gezwungen, der "unehrbaren" Frau auch ein schmerzhaftes Ende zu setzen. Ich wäre wirklich neugierig gewesen, wie sich Flauberts Geschichte entwickelt hätte und wie sie geendet hätte, hätte er sie in der heutigen Zeit geschrieben. Wer weiß, vielleicht ja anders. Nichtsdestotrotz, ein großer Klassiker. Flaubert ist in meinen Augen ein großartiger, französischer Schriftsteller und es hat mich begeistert, seine Madame Bovary kennengelernt zu haben, die er aus meiner Sicht leider ein bisschen "an den Zügeln" halten musste. Madame Bovary: ein großartiges Werk.


    Darja Behnsch


    P. S.: :winken: :cheers:

    Emile Zola: in meinen Augen einer der größten Schriftsteller des 19ten Jahrhunderts!


    Emile Zola hat mit Nana ein wahres Meisterwerk geschaffen. Nana, mit einem Wort von Zola als die Sexbombe schlechthin beschrieben, spielt mit den Männerherzen des französischen Pariser Adels, lässt sich aushalten und gibt ihnen nur stundenweise, das was sich ein Mann von ihr am meisten gewünscht hat; nämlich Sex. Wobei hier Zola die erotischen Szenen nicht beschreibt, man muss zwischen den Zeilen lesen, wie es knistert. Nana, eine völlig unbegabte Schauspielerin überzeugt in einem Theaterstück (Debütaufführung) allein nur mit ihrem Sex-Appeal. Den Zuschauern ist egal, wie sie spielt (denn sie spielt qualitativ schlecht), es passt in die Rolle und sie hatte wie gesagt eben eine Menge Sex-Appeal. Mit diesem Stück wurde sie sogar noch berühmt in ganz Paris. Nanas Untergang: das Nachfolgetheaterstück, bei dem es nicht auf Sex-Appeal, sondern künstlerische Fähigkeiten und hervorzuhebendes Schauspielereikönnen ankam, was sie jedoch nicht hatte. Und sie übertreibt es mit der Ausbeutung der Männerherzen. Mit einem entscheidenden Fehler (... sie geht mit dem Vater des Mannes, der sie aushält ins Bett...) verlässt sie nun auch der adelige Mann, der ihr so manch Fehltritt (... er wusste, dass sie fremd ging...) verziehen hatte. Aber die Sache mit seinem Vater hat ihm dann doch noch den Rest gegeben, so dass er sich von ihr am Schluss abgewandt hatte, weil er das nicht mehr ertragen konnte.


    Nana, ein wunderbares Werk von Zola. Und trotzdem frage ich mich an dieser Stelle, wieso er nicht auf die erotischen Szenen eingegangen ist? Es wäre in Nana nahezu perfekt gewesen. Ich hätte es nicht verpönt, schließlich schreibe ich ja auch darüber, aber wieso hat es Zola nicht getan? Comte de Mirabeau und Marquis de Sade haben es doch auch getan, und sogar noch viel früher, wenn man in die Vergangenheit zurückgeht. Aber ich denke, ich weiß, wieso er in seinem Roman die Erotik gänzlich weggelassen hat. Er wollte wohl als "seriöser Schriftsteller" glänzen. An dieser Stelle muss ich sagen, dass ich es schade finde, dass sogar in unserer heutigen Zeit Schriftsteller, die erotische Romane schreiben, von der Gesellschaft nicht als seriös bezeichnet werden. Wir brauchen uns an dieser Stelle ja nur beispielsweise die Bestseller-Liste von Amazon anschauen und diese mit der Spiegel-Bestseller-Liste vergleichen. Wahrscheinlich hätte Zola ebenfalls - so wie auch die anderen Schriftsteller erotischer Romane - einen Pseudonym Namen verwendet, um Nana als erotischen Roman zu veröffentlichen, hätte er soweit gehen wollen. Ich finde es außerdem schade, dass sich die vielen guten Schriftsteller hinter einem Pseudonym gerade aus diesem Grund verstecken müssen. Also ich stehe dazu, was ich schreibe und ich schäme mich nicht für eine einzige erotische Zeile in meinen Romanen. Daher verstecke ich mich auch nicht hinter einem Pseudonym.


    Zola hat mit Nana ein Meisterwerk geschaffen und es wäre noch viel pompöser geworden, hätte er die Erotik mit einfließen lassen. Sie hätte hier vorzüglich gepasst. Was ich bis heute noch nicht verstehen kann, jeder tut es (sagt er zumindest), jeder will es sehen (man sieht es in Filmen. Cold Mountain ist nur ein Beispiel von vielen), jeder will es auch lesen und trotzdem spricht man nicht geradeheraus in der Öffentlichkeit darüber und tut dies alles unter dem Deckmäntelchen "ich doch nicht" verstecken, da es nicht als seriös angesehen wird. Sollte man hier nicht sogar von einer heuchlerischen Gesellschaft sprechen? Hier sollte mal jeder selbst darüber nachdenken, aus welchem Grund ein seriöser Schriftsteller nicht über Sex schreiben sollte. Also mir fällt kein Grund ein.


    Aber um auf Zola zurückzukommen. Ich finde diesen französischen Klassiker Weltklasse und ich kann ihn jedem nur weiterempfehlen: Lasst euch von Nana, Zolas gelungenen Sexbombe überzeugen. Es lohnt sich! Und wer es nicht glaubt, sollte sich dieses wunderbare Werk gleich bestellen. Kein Cent ist hier umsonst ausgegeben.


    P. S.: Und es stellt sich hier die Frage, ob nicht sogar Shakespeares "Sommernachtstraum" mit einer gewürzten Portion Erotik noch weitaus besser geworden wäre, als er es eh schon geworden ist. Ich bin überzeugt davon, dass es möglich gewesen wäre.


    Darja Behnsch


    P. S.: :cheers: :winken:

    Frankenstein begeistert mich immer wieder!


    Ich denke, M. S. hat mit ihrem Roman deutlich aufgezeigt, dass das Monster niemals eine wirkliche Chance in der Gesellschaft bekommen hat, sich zu "etablieren". Dies wäre nur geschehen, wenn es nicht so entstellt ausgesehen hätte. Das Monster hat sich mehr oder weniger erst danach zu einem Monster entwickelt, doch hat es seine Taten nur begangen, weil ihn die Verletzlichkeit zu einem hasserfüllten Wesen gemacht hat. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen und ich denke, es steckt mehr dahinter, als nur die Gesellschaft damit zu unterhalten. Möglicherweise wollte sie ihr nur den Spiegel vorhalten. Ich hatte sehr viel Mitleid mit ihm. Shelley hat es geschafft, nicht nur Frankenstein als solchen hinzustellen, den der Wissensdurst dazu getrieben hatte, einen Menschen erschaffen zu wollen und Gott zu spielen, sondern auch sein Gegenstück, das Monster zu Beginn menschlich darzustellen und nur weil die Anerkennung gefehlt hat, ihn mehr oder weniger zu dem mutieren zu lassen, was am Ende aus ihm geworden ist. Wer weiß, was die Gen-Technik eines Tages schafft und wie gut es tatsächlich für die Gesellschaft ist, Gott zu spielen. Was Shelley aber hervorragend geschafft hat, war ihre Leser in den Bann zu ziehen. Das ist das Größte, was ein Autor erreichen kann; Shelley hat es geschafft und das macht einen guten Roman aus. Nur wenn man mit ihren Figuren mitfühlen kann, ist man mitten im Geschehen. Und das hat sie mit ihrem Frankenstein auch erreicht. Ich denke, viele hatten Mitleid mit dem Monster, viele haben es gehasst, aber man darf nicht "übersehen", aus welchem Grunde er erst so geworden ist. Ein großartiger Klassiker. Ich lese ihn immer wieder gern.


    Darja Behnsch


    P. S.: :winken: :cheers: