Beiträge von kfir

    Auch wenn meine Rezension der von Doc Watson sehr ähnelt, ich kannte sie bis vor zwei Minuten nicht. Man erkennt jedoch schnell, das wir dasselbe Buch gelesen haben ...


    In Berlin des Sommers 1942 wird auf einer Parkbank eine Leiche gefunden. Doch an einen Selbstmord mag der unkonforme Kommissar Tom Sydow so gar nicht glauben, denn der Tote war aus der Führungsriege der Gestapo, noch dazu ein Jugendfreund des nur kurz vorher in Prag ermordeten Gestapo-Chefs Reinhard Heydrich. Während man Tom Sydow mit allen Mitteln von weiteren Ermittlungen abzubringen versucht, jagen im Hintergrund verschiedene Geheimdienste und auch die SS nach verschwundene Unterlagen aus Heydrichs „Giftschrank“: geheime Dossiers über alle Nazi-Größen und Abschriften des Wannsee-Protokolls.


    Uwe Klausner hat mit diesem Buch einen guten und spannenden Thriller aus der Zeit des Dritten Reiches vorgelegt. Er konstruiert um eines der bislang ungelüfteten Geheimnisse des ehemaligen Gestapo-Chefs Reinhard Heydrich eine Agentengeschichte mit einem durch die Wirklichkeiten der Naziherrschaft desillusionierten Kommissar. Leider bietet Tom Sydow neben seiner Aufsässigkeit nur wenig Ansätze einer Charakterisierung. Ebenso bleiben auch die anderen Akteure ziemlich stereotyp, werden starr schwarz-weiss gezeichnet. Gerade im Zusammenspiel der verschiedenen Geheimdienste aus Deutschland, Russland und England hätte ich mir etwas mehr Durchtriebenheit und Unberechenbarkeit gewünscht.
    Verschiedene Fäden führen in Berlin zusammen und werden spannungsreich und flott miteinander verstrickt. Doch kann man ab Mitte des Buches schnell ein mögliches Ende der Story erahnen, welches dann auch tatsächlich so eintrat. Leider bleiben die Handlungsstränge um zwei der handelnden Personen am Ende ungeklärt. Ebenso spekulativ und leider ohne irgendwelche Erklärungen oder Erläuterungen lässt der Autor die Frage offen, inwieweit die Alliierten den Völkermord an den Juden lange Zeit bewusst ignoriert haben.
    Insgesamt lebt der Roman von einer spannenden und flüssig zu lesenden Geschichte mit vielen lebhaften Dialogen, in die historische Fakten gekonnt eingebunden wurden. Viele gut recherchierte Einzelheiten geben dem Buch einen durchaus realen und lebendigen Anstrich und machen Lust, sich einmal mehr mit der Deutschen Geschichte auseinander zu setzen.


    Lässt man die politische Komponente am Ende außer Acht ist dieses Buch ein gut lesbarer und spannender Thriller aus der Zeit des Dritten Reiches.

    Klappentext:
    Zugegeben das Säbelzahntigerskelett mit den riesigen Fangzähnen im Naturkundemuseum von Rocky Beach sieht sehr bedrohlich aus. Aber dass es nachts durch die Gegend spukt, kann Justus nun wirklich nicht glauben! Wer oder was treibt dann sein Unwesen im „Geistermuseum“, wie der Ort von den Nachbarn schon genannt wird? Die drei ??? gehen den Spuren nach. Und entdecken das Unfassbare … (Verlagsinfo)


    Die Autorin:
    Kari Erlhoff (geb. Ehrhardt) wurde 1979 in Hamburg geboren. Sie studierte Anglistik und arbeitet als freie Texterin, Onlineredakteurin und auch als Autorin für Horoskope, redaktionelle Texte, Hörstück-Skripte, Gutachten und seit neuestem für ???-Bücher. Ihr dritter Band soll noch 2009 erscheinen.


    Meine Meinung:
    Wie so oft stolpert Justus Jonas urplötzlich ein neuer Fall über die Füße. Diesmal darf er Möbel in ein naturkundliches Museum ausliefern helfen. Der Museums-Leiter muss mit einer mysteriösen Bissverletzung ins Krankenhaus und nachts soll es in dem Museum gar nicht geheuer sein. Klar, dass Justus ganz uneigennützig seine Hilfe anbietet und sich und seine beiden Mit-Detektive Peter und Bob als Babysitter für die zurückgebliebenen Enkel des Museums-Leiters ins Spiel bringt. Und in der Tat erwacht das Museum nachts zum Leben ...


    Während sich der neue Fall für die drei Fragezeichen erst langsam anbahnt, legt er dann bald rasant an Fahrt zu. Justus hat wie immer das richtige Gespür für einen neuen Fall, doch werden seine grauen Zellen dieses Mal nicht wie gewohnt strapaziert. Auch Bob kann nicht mit seinen ansonsten guten Recherchen glänzen und spielt hier eher eine Randfigur. Dafür kann Peter über sich hinaus wachsen und beweisen, dass er bei Leibe kein Hasenfuß ist. Und trotz vieler spannender Szenen haben alle Drei und der Leser stets einiges zu lachen.


    Kari Erlhoff hat erneut einen guten und spannenden Fall für die drei Fragezeichen vorgelegt, der ein paar alte Bekannte aus Rocky Beach mit ins Spiel bringt.

    Klappentext:
    Fünf weite Bierreisen durch das Heilige Römische Reich, vier ermordete Bierbrauer, drei mächtige Herzöge und zwei Habsburger-Kaiser liegen auf dem Weg zu einem Gesetz, das die Jahrhunderte überdauern sollte: das Reinheitsgebot für Bier. Ein epochaler Mittelalter-Krimi um Habsburger, Wittelsbacher und das liebe Bier.


    Der Autor:
    Günther Thömmes, Jahrgang 1963, stammt aus Bitburg in der Eifel. Er erlernte dort den Beruf des Brauers und Mälzers; danach absolvierte er ein Studium zum Diplom-Braumeister in Freising-Weihenstephan. Seit über 15 Jahren ist er Weltreisender in Sachen Bier und Brauereien. Heute lebt er mit Frau und Kind in der Nähe von Wien. Er hat zahlreiche Fachartikel zu den Themen Bier und Brauhistorie in verschiedenen Zeitungen und Fachzeitschriften veröffentlicht. 2005 ist sein amüsantes Bier-Lexikon "Jetzt gibt es kein Bier, sondern Kölsch" erschienen. "Das Erbe des Bierzauberers" ist die Fortsetzung seines erfolgreichen Debütromans "Der Bierzauberer" (www.bierzauberer.info)


    Meine Meinung:
    Ende des 15. Jahrhunderts kreuzen sich im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nationen auf schicksalhafte Weise immer wieder die Wege zweier Bierbrauer. Der eine wird wiederholt zum Mörder und findet seine Bleibe in einer Augsburger Brauerei. Der andere wird zum Braumeister an den Hof des Kaisers geholt, reist später immer wieder durch das gesamte Reich und hat nicht geringen Anteil an der Formulierung des Deutschen Reinheitsgebots für Bier.


    Günther Thömmes hat mit seiner Fortsetzung des Bierzauberers die Geschichte des Bieres weiter gesponnen. Die Lektüre des Vorgängers ist jedoch für das Verständnis diese Buches nicht weiter wichtig, es kann für sich alleine stehen.
    Die Geschichten der beiden fiktiven Bierbrauer und ihr Schicksal ist eng verstrickt mit vielen historischen Figuren und Begebenheiten. Überhaupt fragt man sich schnell, ob nun die beiden Bierbrauer nur schmückendes Beiwerk sind, um das Leben und Wirken zweier Habsburger-Kaiser zu erzählen. Denn die eigentlichen historischen Passagen, in denen die machtpolitischen Spielchen sowie die Kriege und Zweckheiraten beschrieben werden, nehmen oftmals mehr Raum ein als die Geschichte der beiden Bierbrauer. Was jetzt nach trockener Geschichtsstunde klingt, ist in Wirklichkeit ein dicht verwobener Teppich aus Geschichte und Fiktion und dabei durchgängig spannend und kurzweilig zu lesen. Und zwischen Bier, Liebe und Intrigen erfährt der interessierte Leser ganz nebenbei allerlei wissenswerte Fakten über das tagtägliche Leben der Menschen jener Zeit. Die erzählerische Qualität verbunden mit der Liebe zum historischen Detail macht das Buch so reizvoll.
    Der Gmeiner-Verlag beweist nicht nur mit der Auswahl ihrer Autoren und Geschichten ein glückliches Händchen, auch die Aufmachung dieses Taschenbuch kann in vielen Details wie der stimmigen Covergestaltung, einem Personenregister, kleinen historischen Bildern, einem Stammbaum, Zunftzeichen im Text, der Rezeptur einer Biersuppe und einem eigens entworfenem Lesezeichen vollauf überzeugen.


    Ein guter und spannender historischer Roman mit viel Liebe zum Detail.

    Mögen Sie Hunde?
    Wirklich?
    Das darf nicht wahr sein.
    Na gut, es gibt Schlimmeres.
    Lesen Sie ruhig weiter.


    Ilsebill ist eine Hauskatze. Aus ihrem eigenen, etwas anderem Blickwinkel lässt uns Ilsebill teilhaben, wie sie mit den Widrigkeiten des Lebens umgeht, wenn ein Hund in die Familie einzieht, sich zu zwei lärmenden Kindern noch ein drittes hinzu gesellt. Das alles entbehrt nicht einer guten Beobachtungsgabe und einer gehörigen Portion Humor. Denn Herrchen und Frauchen wissen nicht, was Ilsebill und viele Katzenliebhaber wissen: Nämlich dass sich im Haushalt alles um Ilsebill zu drehen hat. Ilsebill klärt den Leser darüber auf. Dumm nur, dass Herrchen und Frauchen davon nichts mitbekommen.


    Hanna Johansen lässt uns mit ihrem Alter Ego Ilsebill an den Gedankengängen einer Katze teilhaben. Vieles haben Katzenbesitzer immer geahnt, manches nur vermutet: Der Herr im Haus ist immer die Katze und sie ist mit ihrer Umgebung ungeheuer tolerant. So ziemlich jede Situation wird dem treu sorgenden Dosenöffner bestens vertraut vorkommen und somit ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Mit der direkten Ansprache durch die Katze wird eine zusätzliche Nähe zum Leser erzeugt, der man sich nicht entziehen kann. Leider sind die damit verbundenen Floskeln und Anreden irgendwann einmal zu viel und ermüden selbst auf den knappen 125 Seiten des Buches. Die vielen kleinen Zeichnungen geben dem Büchlein zusätzlichen Charme.


    Ein liebevolles kleines Büchlein für Katzenliebhaber und solche, die es werden wollen. Voller Humor, kein bisschen übertrieben und absolut wahr.

    @ Christinale
    So hatte ich es auch verstanden. Wobei ich mir auch ein wenig wegen dem Alter die Augen gerieben habe. Für mich gibt es da zwei mögliche Erklärungen:
    1.) Es ist ein Tipp- oder Übersetzungsfehler und die Gute ist schon ein wenig älter. Aber dann passt das mit dem Plüschi nicht mehr. oder ...
    2.) In einigen Bundesstaaten (Keine Ahnung, ob auch in Georgia) ist es mit dem Seegen aller beteiligter Eltern erlaubt, dss auch noch erheblich minderjährige Kinder heiraten.
    Für den weiteren Fortgang der Geschichte hat diese Frage aber keine weitere Bedeutung.
    Viel Freude und Spannung noch mit der Lektüre ... :study::winken:

    An und für sich ist nie verkehrt, wenn man als Interessierter im Falle eines Falles auf eine Rezension einer wie auch immer gearteten Veröffentlichung zurückgreifen kann. Wenn die Rezension auch in Bezug auf Inhalt und Sprache etwas zu bieten hat.


    Doch was soll es in diesem Fall mit einer zehn Jahre alten Broschüre einer Krankenkasse bringen? Zu einem Thema, hier Schlaganfall, in dem alle paar Jahre weitgreifend neue Erkenntnisse gewonnen werden. Wenn etwas zu diesem Thema, dann bitte möglichst aktuell.


    Abgesehen davon stelle ich mir die Frage, ob sich der gute Andreas all diese Bücher kauft, ob sie ihm einfach so zugeschickt werden oder ob er sie aus einer öffentlichen Bücherei bezieht. Wenn du zu viel Geld haben solltest, ich und ein paar andere User wüssten bestimmt adäquate Abhilfe für dieses Problem. Wenn du diese Druckwerke alle zugeschickt bekommst, solltest du vielleicht einmal mit dem Absender reden. Und wenn du das alles aus einer Bücherei hast, dann finde ich es sehr schade, dass scheinbar alles andere immer schon ausgeliehen ist. ;)

    Der Klappentext:
    In jedem von uns steckt ein Verbrecher, der nur darauf wartet, in Aktion zu treten. Nicht jedes Verbrechen wird aufgeklärt, aber nicht jedes unaufgeklärte Verbrechen bleibt ungesühnt.


    Als sich der ehrgeizige Geschichtsprofessor Elias White mit der minderjährigen Tochter seines Nachbarn ein­lässt, ahnt er noch nicht, welch fatale Folgen dies haben wird: Kurz darauf befindet sich der oppor­tunistische Karrierist in der Gewalt eines flüchtigen Bankräubers. Das FBI ist dem kaltblütigen und hochintelligenten Gewalttäter bereits auf der Spur, doch alles kommt anders als geplant. Schließlich wittert Elias White die Chance seines Lebens, und der Kreis von Gewalt, Erpres­sung und Sex schließt sich.


    Mit diesem ungewöhnlichen Kriminalroman ist Iain Levison eine Geschichte über die ewige Verstrickung von Korruption, Sex und Gewalt gelungen. Zynisch und doch voll Humor und Menschenkenntnis zeigt er die Macht kleinbürgerlicher Ängste und Erpressbarkeit, brennendem Ehrgeiz und enttäuschter Träume, er zeigt aber auch die fatale Kraft des Verschweigens und der scheinbaren Moral, die das Verbrechen erst ermöglichen.


    Der Autor:
    Iain Levison, Sohn deutscher Eltern, wurde 1963 in Schottland geboren und lebt seit 1971 in den USA.


    Meine Meinung:
    Mitten in der amerikanischen Provinz der kleinen Universitätsstadt Tiburn kreuzen sich die Wege dreier reichlich desillusionierter Amerikaner.
    Der ewig vom Pech verfolgte Bankräuber Dixon will sich nach einem erfolgreichen Banküberfall auf eine kleinen Farm in Alberta zurückziehen Angeschossen und auf der Flucht findet er bei dem jungen Geschichtsprofessor Elias Unterschlupf. Dieser, aus einer lethargischen Familie stammend, versucht mit obskuren geschichtlichen Aufsätzen den Ruhm seines Vaters zu übertrumpfen. Die FBI-Agentin Denise ist auf einem Abstellgleis schon lange am Ende ihrer Karriere angelangt und plant bereits für die Zeit nach dem FBI. Während sich ihre Schicksale miteinander verstricken, versucht jeder für sich das Beste aus dieser Situation herauszuholen und seinem Leben eine Wendung zu geben.


    Eine Geschichte, die zunächst sehr fulminant mit einigen Knalleffekten startet, um dann in Tirburn zu erstarren, als sich die drei Protagonisten gegenseitig ins Schach setzen. Ein Nervenkrieg beginnt, in dem jeder den anderen einzuschätzen versucht und dabei auch sich selbst reflektiert. Was mir Action beginnt, wird zu einer gesellschaftskritischen Momentaufnahme Amerikas. Es geht um Wünsche und Sehnsüchte, unerfüllten und unerfüllbaren Träumen, Moral, Doppelmoral und darum, wie der Mensch seine Chance kommen sieht und um sein Dasein kämpft.
    Iain Levison legt hier einen Krimi vor, in dem die Grenzen schnell verwischen. Mit überaus einfachen und klaren Worten zeichnet er an Hand der drei Charaktere das Bild einer Gesellschaft nach. Zynismus wechselt sich mit beißender Ironie ab, Spannung mit Stillstand. Auch wenn man als Leser schnell erkennt, dass einem der Ausgang der Geschichte nicht behagen wird, das Ende nicht vorhersehbar ist, so bleibt man doch bis zum letzten Satz gespannt.


    Ein überaus spannender und intelligenter Krimi um den amerikanischen Traum.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Diese Buch schildert in vielen Fotos die kurze und wechselvolle der Deutschen BA und seiner Mitarbeiter.


    1978 entstand in Friedrichshafen die Delta Air als kleiner Regional-Carrier und wurde schnell zum zuverlässigen Partner von Crossair und Lufthansa. Nach der deutschen Wende 1992 von British Airways aufgekauft, wurde die Airline schnell zur zweitgrößten innerdeutschen Airline. Die Zeiten nach 9/11 brachten der Fluggesellschaft unruhige Zeiten, doch konnte man sich sich aus eingenen Kräften wieder fangen. Die Strecken der gexx wurden ebenso übernommen wie man auch kurz im Verbund mit der LTU flog. 2007 wurde das Unternehmen an die Air Berlin verkauft, der Flugbetrieb in die Muttergesellschaft integriert, die dba wurde aufgelöst.


    Die kurzen Textteile beschränken sich auf das Wesentliche, nennen kurz die Ereignisse und was sie für die Airline bedeuteten. Vielmehr ist dieses Buch ein Bildband, der den Wandel der Fluggesellschaft und der gesamten Branche aufzeigt. Es werden alle Flugzeugtypen, angefangen mit den kleinen Turbo-Props wie Twin-Otter und Do 228 über Saab 340 und Saab 2000 bis hin zu Fokker 100 und B737-300 gezeigt, dazu auch die kurzzeitigen Exoten BAe 146 und Beechcraft P1A. Sehr schön zeigt sich hier der Wandel der Airline an Hand der unterschiedlichen Liveries, von weiß-rot über weiß-blau und kunterbunt nach weiß-grün. Ebenso vielfältig zeigen sich auch die unterschiedlichen Uniformen, mal das konservative Outfit der BA, mal farbenfroh in hellgrün, mal sportlich in Zusammenarbeit mit Puma zu Zeiten der Fußball-WM 2006.
    Auch die zahllos abgebildeten Werbeaktionen und Streckennetze verdeutlichen den Wandel des Zeitgeistes und vom Regional-Carrier zur europaweit operierenden Airline.


    Die Uniformen und die Flugzeuge waren neben den bunten und manchmal provokanten Werbeaktionen nur ein Aushängeschild der Airline. Das größte Kapital der Deutschen BA/dba waren stets die freundlichen und motivierten Mitarbeiter, denen dieses Buch gewidmet ist und denen man ihre Freude an der Arbeit auf jedem einzelnen Foto ansieht.


    Ein schönes Stück Luftfahrtgeschichte, nicht nur für Airline-Enthusiasten.

    Klappentext:
    Ärger für Ghostwriterin Kea Laverde: Erst raubt ein Einbrecher all ihre Unterlagen und stirbt kurz darauf bei einem Verkehrsunfall - dann wird ihr Kunde, der Aphasiker Andy Steinfelder, des Mordes beschuldigt. Gegen den Willen von Hauptkommissar Nero Keller nimmt Kea im winterlichen München den Kampf gegen ihre unsichtbaren Feinde auf.
    Ghostwriterin Kea Laverde in ihrem ersten Fall. (Gmeiner)


    Die Autorin:
    Friederike Schmöe wurde 1967 in Coburg geboren. Heute lebt sie in Bamberg. Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit ist die habilitierte Germanistin als Dozentin an den Universitäten in Bamberg und Saarbrücken beschäftigt. Mit Katinka Palfy, der kultigen Heldin ihrer ersten acht Romane, hat sie sich in der Krimiszene längst einen Namen gemacht. "Schweigfeinstill" bildet den Auftakt für ihre neue Krimiserie um die charismatische Ghostwriterin Kea Laverde. (Gmeiner)


    Meine Meinung:
    Kea Laverde zieht sich nach einer bewegten Zeit in ein kleines Land-Domizil vor den Toren Münchens zurück. Für die Ghost-Writerin von Ratgebern und Biographien mit einem etwas außergewöhnlichen Lebenswandel ist Verschwiegenheit oberste Prämisse. Als eines Morgens ihr Computer mit allen Daten ihres aktuellen Projektes gestohlen wird und der Dieb auf der Flucht ums Leben kommt, nehmen die mysteriösen Ereignisse seinen Lauf. Denn das Leben ihres jetzigen Klienten, eines Schlaganfall-Patienten, scheint recht ereignisarm. Trotzdem drängt man sie vehement, das aktuelle Projekt aufzugeben. Nachdem Kea Laverde jedoch wenig kompromissbereit ist, scheut man auch vor Gewalt nicht zurück. Zeit für Kommissar Nero Keller, seine Ermittlungen nach dem Todesfall zu intensivieren. Und die Richtung, die der Fall einschlägt führt in ein Milieu, welches niemanden unberührt lässt.


    Friederike Schmöe hat mit Nero Kern und Kea Laverde ein sehr glaubwürdiges Ermittlungsduo geschaffen , welches sich das Buch hindurch erst einmal abtastet und kennen lernt. Leider bleiben die eigentlichen Ermittlungen dabei jedoch relativ im Hintergrund. Statt dessen reagieren die beiden auf die Geschehnisse, die an sie herangetragen werden. Das tut der Story und der Spannung jedoch keinen Abbruch.
    Sowohl die Schriftstellerin Kea Laverde als auch der Kommissar Nero Keller sind Menschen mit einer Vergangenheit, mit Ecken und Kanten, Geheimnissen und Sehnsüchten. Diese menschlichen Züge geben der Geschichte den realistischen Anstrich, von dem das Buch lebt. Die Handlungsweisen der Protagonisten sind dadurch zwar ein wenig vorhersehbar, dennoch aber immer rein logisch und nachvollziehbar. Insgesamt ist die Geschichte am Ende und in den Details sehr drastisch, trotzdem mag man vieles im Bereich der Internet-Pornografie für real ansehen, eben weil in der letzten Instanz nie übertrieben wurde.
    Trotzdem bleibt man als Leser mit einem Details-Wissen zurück, dass man sich lieber erspart hätte. Die Sprache transportiert viele dieser Einzelheiten überaus plastisch, ohne jedoch zu drastisch zu werden. Überhaupt schafft dieses Buch sprachlich einen guten Spagat. Wird das Leben der Kea Laverde noch in einem leichten Plauderton erzählt, der dem Buch eine gewisse Leichtigkeit gibt, so wird das Tempo in den Action-Szenen stark angezogen, die Spannung wird gut greifbar. Dem entgegen stehen dann wieder überaus ruhige und nachdenkliche Passagen, in denen die Protagonisten ihren Gedanken freien Lauf lassen und ihr Leben reflektieren. Das alles immer wohl dosiert und abwechslungsreich.


    Der spannende Auftakt eines charmanten Ermittler-Duos, welches mehr Gemeinsamkeiten vereint, als man zuerst vermutet.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Gestern Nacht habe ich knappe dreissig Sekunden lang immer wieder zwei aufeinander folgende Sätze gelesen und den Zusammenhang gesucht, bis mir auffiel, dass zwischen den Seiten 142 und 167 gute 35 fehlten. Dumm nur, wenn es ein Rezensionsexemplar ist, man es erst einschicken darf und es nicht einfach im Laden umtauschen kann.

    Klappentext:
    Die drei weltweit größten Kandinsky-Sammlungen – Lenbachhaus München, Centre Pompidou Paris und Guggenheim Museum New York – präsentieren in einer gemeinsamen großen Retrospektive ab Herbst 2008 eine noch nie gezeigte Auswahl und Anzahl von Kandinsky-Gemälden. Die Konzentration auf rund 90 Hauptwerke hebt Kandinskys Rolle als Pionier und Theoretiker der Abstraktion besonders hervor und ermöglicht gleichzeitig einen intensiven Überblick über sein Gesamtwerk. Alle in der Ausstellung zu sehenden Werke werden in diesem Katalog mit großen Farbtafeln und ausführlichen Begleittexten von Kandinsky-Experten vorgestellt. Mit Textbeiträgen von Vivian E. Barnett, Tracey Bashkoff, Christian Derouet, Helmut Friedel, Matthias Haldemann, Annegret Hoberg.


    Meine Meinung:
    Mit der aktuellen Ausstellung "KANDINSKY. ABSOLUT. ABSTRAKT." im Lenbachhaus und später im Centre Pompidou und im Guggenheim Museum werden Bilder von Wassiliy Kandinsky in einer künstlerischen Tiefe und Breite zusammengestellt, wie man sie sich lange nicht an einem Ort vorstellen konnte und wie sie in absehbarer Zukunft so wohl auch kaum wieder denkbar sein wird. In dem ausführlichen Vorwort wird anschaulich dargelegt, wie diese einmalige Ausstellung zustande kam und nach welchen Gesichtspunkten die Kunstexperten diese Schau zusammenstellten. Ferner wird ausführlich geschildert, wie die drei großen Kandinsky-Sammlungen schon zu Lebzeiten des Künstlers entstanden.


    Daran anschließend findet sich eine detaillierte tabellarische Biographie, die pro Jahr wichtige Stationen des Künstlers in seinen geschichtlichen Zusammenhang aufzeigt, seine Wegbegleiter nennt und wie sie in ihrer Wirkung zusammen in sein Werk einfliessen. Sehr anschaulich sind auch die zahlreichen kleinen Fotos, die Kandinsky und sein Umfeld zeigen. Die Fülle an Informationen und Details ist sehr veranschaulichend und auch für einen Neuling durchaus verständlich.


    Den Hauptteil bilden die Farbtafeln der über 90 in der Ausstellung zusammengefassten Bilder Kandinskys. Jedem Bild ist eine Seite gewidmet, eine kleine Legende nennt Entstehungsjahr, Titel, Originalgröße und seine „Heimat“. Die meisten der Bilder werden durch kurze Essays von Kunstexperten besprochen, die einem das Bild und sein Entstehen kurz erklären. Die Audio-Kommentare im Museum sind zwar umfangreicher, doch das hätte das Buch an dieser Stelle zu umfangreich gemacht und so zerstückelt. Die Bilder sind den Schaffensperioden und den jeweiligen Stationen Kandinskys in München, Moskau, Dessau (Bauhaus) und Paris unterteilt, was die Entwicklung des Künstlers zusätzlich veranschaulicht.


    Darauf folgend findet sich ein größerer Textteil, in dem die drei Kuratoren der Ausstellung zusammen mit zwei weiteren Kunsthistorikern in insgesamt fünf Essays das Leben und Werk Wassily Kandinskys beleuchten. In recht unterschiedlichen Blickwinkeln sehen sie sein Schaffen und die unterschiedlichen Entwicklungsphasen. Ein historisches und kunstgeschichtliches Grundwissen sollten auf jeden Fall vorhanden sein, um vielen Gedanken folgen zu können. Trotzdem sind viele Exkurse nicht zu abgehoben um noch allgemein verständlich zu sein. Aufgelockert werden diese Beiträge durch viele weitere Fotos aus der Zeit sowie Aquarelle, Hinterglasmalereien, Plakate und Gemälde Kandinskys.


    Den Abschluss bilden die üblichen Anhänge mit einer detaillierten Werkliste, einer Biographie Kandinskys künstlerischer Abhandlungen, einem Register sowohl dem Fotonachweis.


    Die Qualität von Einband, Bindung, Papier und Druck sind, wie man es von Prestel nicht anders erwartet, wirklich erstklassig. Die Farbtafeln geben die Bilder in ansprechender Größe jeweils auf einer Seite zentriert wieder, was manche Bilder leider etwas klein erscheinen lässt, sie in ihrer Gesamtsicht jedoch glücklicherweise auch nicht durch die Bindung kaputt macht. Die Auflösung ist fabelhaft detailreich, die Farbwiedergabe brillant, wenn sie auch manchmal ein wenig von der Realität abweicht. Einzig der Schriftgrad im Textteil ist ein wenig klein geraten, hilft es jedoch, das Buch nicht zu voluminös zu gestalten. Die graphische Gestaltung des Buches wirkt aus einem Guss und ist so zurückhaltend, dass man sich voll und ganz auf die Kunst Kandinskys konzentrieren mag.


    Insgesamt ein erschöpfender, umfangreicher und einmalig schöner Ausstellungskatalog, der durch seine biographischen Texte und Erläuterungen zu einem allgemein verständlichen Standardwerk über Wassiliy Kandinsky angesehen werden kann.

    Hallo.
    Ich traue dir und auch jedem anderen durchaus zu, der Geschichte "Fackeln im Sturm" folgen zu können, auch ohne grundlegende Kenntnisse des amerikanischen Sezessionskrieges.
    Ein gute und ziemliche Grundlage kann wikipedia sein, einfach nach Sezessionskrieg suchen. Der Beitrag informiert sehr gut über Entstehung, Verlauf, Folgen und man kann jedes Thema ganz nach Wunsch vertiefen. Und ganz unten sind dann auch ein paar Referenzen und Buchquellen genannt.
    Wenn du dennoch ein Buch möchtest, ich habe noch nach keinem deutschen Buch dazu gesucht und kann somit nichts empfehlen. Nachdem der Bürgerkrieg die US-Amerikaner noch immer sehr beschäfftigt, vielleicht sogar mehr als die beiden Weltkriege und Vietnam, lassen sich sehr viele englische Bücher finden, wenn du nebenbei auch deine Sprachkenntnisse auf Fordermann bringen möchtest.
    Viel Glück beim Suchen und Finden viel Spass beim Lesen.

    Es sollte in keiner Biografie eines Hugo Junkers (wie auch in einer über Messerschmitt, Dornier, oder Heinkel) unerwähnt bleiben, dass sie geniale Pioniere im Flugzeugbau waren und davon beseelt, ihre zahllosen Ideen umzusetzen. Leider wurde ihr Wunsch, das technisch machbare und mögliche immer weiter zu treiben spätestens ab 1933 durch die NS-Herrschaft vereinnahmt und zu deren Geissel. Gerade die Junkers Ju 52/3, das erste wirkliche Verkehrsflugzeug, gab beispielsweise Adolf Hitler bei seinen zahllosen Wahlkampfauftritten das Stigma des 'Allgegenwärtigen' weil er sich täglich von Stadt zu Stadt fliegen liess. Und der Sturzkampfbomber 'Stuka' Ju 87 wurde durch seine eingebaute Sirene nicht nur zum Schrecken aller Soldaten, er wurde auch das Sinnbild des deutschen Weltkriegsbombers und des Vernichtungskrieges an sich. Gerade diese Ambivalenz gehört in so einem Buch unbedingt herausgestellt.


    Insgesamt sind die Texte nur oberflächlich und die nur durchschnittlich wiedergegebenen Bilder schon aus zahllosen anderen Publikationen bestens bekannt. Ich würde keine Kaufempfehlung geben. Für ein paar Euro mehr sollten sich in jeder Hinsicht umfangreichere und bessere Bücher finden lassen.

    Ich hatte in meinem Leben auch schon zwei sehr derbe Neurodermitis-Schübe. Nachdem diese Erkrankung bei jedem Menschen anders ist, würde ich nicht unbedingt auf Schulmedizin oder Bücher vertrauen. Statt dessen sich über Mundpropaganda einen guten Naturheilpraktiker/Homöopathen suchen und die Neurodermitis versuchen so zu behandeln. Bei mir hat es mit drei Anwendung mit Globuli und binnen drei Monaten von sehr starken Ausschlägen/Ekzemen (plus Erstverschlimmerungen) zur kompletten Abheilung geklappt. Und seit fast zehn Jahren bin ich jetzt auch absolut beschwerdefrei. Wurde zwar nicht von der Kasse bezahlt, doch die damals 240,00 DM waren es mir wert. :thumleft:

    Klappentext:
    Als im kältesten aller Winter in den Wäldern des Gorr fünfzehn tote Männer gefunden werden, geraten die Dorfbewohner in Panik. Die Toten, aufgereiht wie zerbrochen Zweige, sind unerklärlicherweise mit Eis überzogen und ihre Augen fehlen.
    Um mögliches Unheil abzuwenden, schickt der grausame Rhinn ausgerechnet den sechzehnjährigen Hayso, Wasser von der Quelle bei "Den Steinen" zu holen, einer geheimnisvollen Kultstätte.
    Ohne Hoffnung lebend zurückzukehren, macht sich Hayso auf den Weg. Er ist ein Außenseiter, elternlos und durch seine schlechten Augen beeinträchtigt. Durch ein ausgeklügeltes Zählsystem kommt er unversehrt bei "Den Steinen" an.
    Doch was er dort findet, ist weitaus rätselhafter als die fünfzehn toten Männer. Bald schon wird Hayso klar, dass er nicht zufällig hier ist: Er ist der Erwählte, der "Das Geheimnis des Himmels" finden muss, um es vor den Mächten des Bösen zu schützen ... (Lübbe)


    Die Autorin:
    Viola Alvarez, in Lemgo/Westfalen geboren, ging nach dem Studium der Germanistik, Geschichte und Skandinavistik als Dramaturgin nach Hamburg. Nach einem Sachbuch über indianische Heilmethoden wandte sie sich ihrer Vorliebe für mittelalterliche Stoffe zu. Viola Alvarez lebt heute als freie Autorin mit ihrem Mann in der Nähe von Köln. (Lübbe)


    Meine Meinung:
    Bronzezeit in den Wäldern Mitteleuropas: Irgendwann vor 1500 bis 2000 Jahren vor Christi Geburt wird der junge Waise Hayso Zeuge mysteriöser Ereignisse. Vor seinem Dorf finden sich fünfzehn auf geheimnisvolle Weise gestorbene Männer, eine in den Wäldern verborgene verbotene Kultstätte wird geschändet, sein Dorf wird ausgelöscht. In einem Kampf Gut gegen Böse scheint er die auserwählte Person zu sein, die „Das Geheimnis des Himmels“ vor bösen Mächten schützen soll. Von einem weisen Mann nur unzureichend vorbereitet, doch von neuen Freunden begleitet geht die Reise gen Norden, in eine geheimnisvolle Stadt am Meer.


    Das Cover verspricht einen geschichtlichen Hintergrund – Die Himmelsscheibe von Nebra. Leider Gottes tritt dieses astronomische Gerät in diesem Buch nicht in Erscheinung, oder ich habe es überlesen. Auch konnte ich den Ort der Handlung an keinerlei Hinweisen einem realen Ort festmachen, allein die Ostsee kann man erahnen. Vage bleiben leider auch alle Beschreibungen zu Landschaft, Flora und Fauna, Begriffe wie Wald und Heide sind das höchste der Gefühle. Ebenso nebulös werden Kleidung, Gegenstände oder Gebäude beschrieben, meist reicht eine bloße Nennung der Begriffe. Wer sich hier ein detailliertes Bild machen möchte, der muss sich auf seine Fantasie verlassen. Insgesamt hätte für mich vieles auch im Mittelalter oder einem Fantasie-Planeten spielen können, die Bronzezeit war mir nicht greifbar.
    Ebenso grobschlächtig bleibt leider auch die erzählte Geschichte. Ein bislang nicht wohl gelittener Junge wird zum Auserwählten erklärt und macht sich auf eine Suche, wobei mir bis zuletzt nicht ersichtlich war, wonach überhaupt. Wenn ich diese Suche mit allen bisher gelesen Büchern einer Suche vergleiche, noch nie hatte ich so wenig Informationen vorgefunden, ob sie nun dem Buchhelden bekannt waren oder nicht. Der Faden, der sich durch das Buch zieht, hatte für mich wenig Überraschungen oder gar Spannung bereit, zumal ich bei mach logischen Ungereimtheiten stutzen musste.
    Lichtblicke dieses Buches waren manche schöne und bildreichen Beschreibungen der Personen, ihrer Charaktere, Handlungen und Gefühle. Dadurch fiel es mir leicht, mich in den Helden Hayso hinein zu versetzen, doch waren es mir manchmal zu viele Gedanken und reflektierte Gefühle für einen ungebildeten Jungen ohne soziale Bindungen in einer barbarischen Zeit. Leider war mir diese Sprache in vielen Kämpfen, Folterungen und Vergewaltigungen bisweilen unnötigerweise viel zu brutal.


    Am Ende konnten mich die guten erzählerischen Mittel nicht über die unspannende und ideenarme Geschichte hinwegtrösten. Die Chance, um die Himmelsscheibe von Nebra eine Geschichte zu entspinnen, blieb für mich ungenutzt. Ich denke nicht, dass mich die beiden weiteren Teile interessieren.


    Ein Buch eher für genre-begeisterte Fantasy-Fans denn für geschichtlich interessierte Leser.