Beiträge von tiefblau

    Ich glaub die sind im englischen etwas billiger. Wir haben Drachenläufer im Englischunterricht behandelt und das Buch ist im Original wirklich nicht schwer zu lesen, wär also vielleicht eine Option, oder? (Obwohl der Preisunterschied natürlich jetzt auch nicht soo wahnsinnig groß ist...)

    Homo Faber war bei uns auch als Deutschlektüre dran, wurde aber leider derartig schlecht durchgenommen, dass das Lesen wirklich keinen Spaß mehr gemacht hat. Mich hat das total aufgeregt - auf der einen Seite zu wissen, dass ich das Buch eigentlich gerne lesen würde und interessant finde, aber andererseits einen unüberwindbaren Widerwillen in Bezug auf die Geschichte entwickelt zu haben. Ich sollte es wohl einfach nochmal lesen um dem auch gerecht zu werden.

    jaa, kästner ist ja eh ganz groß :) auch zum beispiel das hier liebe ich irgendwie:


    Der Handstand auf der Loreley
    Nach einer wahren Begebenheit 1932


    Die Loreley, bekannt als Fee und Felsen,
    ist jener Fleck am Rhein, nicht weit von Bingen,
    wo früher Schiffer mit verdrehten Hälsen,
    von blonden Haaren schwärmend, untergingen.


    Wir wandeln uns. Die Schiffer inbegriffen.
    Der Rhein ist reguliert und eingedämmt.
    Die Zeit vergeht. Man stirbt nicht mehr beim Schiffen,
    bloß weil ein blondes Weib sich dauernd kämmt.


    Nichtsdestotrotz geschieht auch heutzutage
    noch manches, was der Steinzeit ähnlich sieht.
    So alt ist keine deutsche Heldensage,
    daß sie nicht doch noch Helden nach sich zieht.


    Erst neulich machte auf der Loreley
    hoch überm Rhein ein Turner einen Handstand!
    Von allen Dampfern tönte Angstgeschrei,
    als er kopfüber oben auf der Wand stand.


    Er stand, als ob er auf dem Barren stünde.
    Mit hohlem Kreuz. Und lustbetonten Zügen.
    Man frage nicht: Was hatte er für Gründe?
    Er war ein Held. Das dürfte wohl genügen.


    Er stand, verkehrt, im Abendsonnenscheine.
    Da trübte Wehmut seinen Turnerblick.
    Er dachte an die Loreley von Heine.
    Und stürzte ab. Und brach sich das Genick.


    Er starb als Held. Man muß ihn nicht beweinen.
    Sein Handstand war vom Schicksal überstrahlt.
    Ein Augenblick mit zwei gehobnen Beinen
    ist nicht zu teuer mit dem Tod bezahlt!


    P.S. Eins wäre allerdings noch nachzutragen:
    Der Turner hinterließ uns Frau und Kind.
    Hinwiederum, man soll sie nicht beklagen.
    Weil im Bezirk der Helden und der Sagen
    die Überlebenden nicht wichtig sind.


    :wink: