Beiträge von alexh2311

    P.S. Ich würde als Lehrer zukünftig gezielt die Zusammenfassungen bei z.B. Blinkist lesen und bewusst andere Fragen stellen um herauszufinden wer das komplette Buch tatsächlich gelesen hat.:P

    Wie oft nimmst du denn ganze Sachbücher im Unterricht durch? Ist es da überhaupt sinnvoll, die vollständige Lektüre abzuprüfen anstatt das Verständnis des Themas nach der Lektüre? Es wäre ja auch denkbar, dass ein Schüler das Buch zwar gelesen, aber nicht verstanden hat ...

    Das war eigentlich ironisch gemeint :lol: Vielleicht ist das eher der Fall in einer Uni als in der Schule. Aber du hast Recht, dass Verstehen wichtiger ist als das Lesen.

    Eigentlich würde es reichen den Einband des Buches zu lesen um alle Kernthesen und Schuldigen des Dilemmas zu kennen.

    In vielerlei Hinsicht gebe ich Winterhoff recht, z.B. was Helikopter-Erziehung betrifft. Aber in seinem Fall schaue ich mir lieber die Vorträge bei You tube an statt seine Bücher zu lesen, weil ich davon ausgehe, dass er inhaltlich in Buch und Vortrag dasselbe erzählt.

    Ich gebe ihm ja durchaus auch Recht, aber meines Erachtens waren es zu wenig unterschiedliche Betrachtungswinkel um über 200 Seiten zu füllen.

    Hallo in die Runde,


    mich würde wirklich sehr eure Meinung zum folgenden Konzept interessieren: Blinkist



    :thumbdown:

    Für mich stellt so ein Angebot überhaupt keine Alternative zum Lesen eines kompletten Buches dar, weil mir die Tiefgründigkeit komplett abhanden geht. Jeder Leser würde in einem Buch andere Punkte als Hauptinhalte wahrnehmen, was hier von einer dritten Person entschieden werden muss. Wenn ich mich mehrere Tage mit einem Thema befasse und dabei vor Allem in den Lesepausen die Argumente und Informationen wirken lassen kann, würde mir eine kurze Abhandlung in 15 Minuten nicht das gleiche Erlebnis bieten.

    Da beim Lesen ja auch andere Fähigkeiten als die reine Informationsaufnahme geschult werden, halte ich die Reduzierung auf die reinen Fakten für zu kurz gedacht. Passt aber zum aktuellen Trend der Optimierung der Lebenszeit.

    Außerdem würde mich das "Flatrate"-Modell völlig überfordern und den tollen Moment eines Buchkaufes vernichten.


    :thumleft:

    Wenn es dazu führt, dass Menschen sich eines Buches annehmen, die vorher nicht gelesen haben, halte ich das für eine tolle Sache. Ich habe gerade ein Buch abgeschlossen, bei dem eine 15-minütige Zusammenfassung durchaus ausreichend gewesen wäre.

    Oder könnte man so ein Instrument sogar dafür nutzen ein Buch, welches man beispielsweise vor 10 Jahren gelesen hat, noch einmal Revue passieren zu lassen?



    Wie seht ihr das denn? Was sind die Beweggründe so eine App zu nutzen? Hat jemand bereits Erfahrungen gesammelt und kann uns davon berichten?


    P.S. Ich würde als Lehrer zukünftig gezielt die Zusammenfassungen bei z.B. Blinkist lesen und bewusst andere Fragen stellen um herauszufinden wer das komplette Buch tatsächlich gelesen hat.:P

    Pflichtlektüre zu definieren, halte ich für nahezu unmöglich. Der ZEIT-Verlag hat das mal umfassend probiert.

    Ich persönlich habe die richtige Lust am Lesen auch erst wiederentdecken müssen, nachdem diese mir nach der Schulzeit etwas verloren gegangen war.


    Unter anderem "Welt, bleib wach" hat in mir die Lust am Lesen wieder entfacht und gibt an der einen oder anderen Stelle die Möglichkeit tiefgreifende philosophische Überlegungen anzustellen.

    Ich habe nach etwa 100 Seiten entschieden lediglich das Fazit am Ende jeden Kapitels zu lesen, weil ich das Gefühl hatte, dass immer wieder die gleichen Aussagen, Argumente und Schlussfolgerungen zum Thema gemacht werden. Am Ende war die Aussagekraft der letzten 110 Seiten nicht höher als die der ersten 100 Seiten.


    Anfänglich habe ich mir sehr viel von diesem Buch erhofft, weil das Thema meine Interessen und Sichtweise zu 100% widerspiegelt, aber leider gelingt Michael Winterhoff keine objektive Betrachtungsweise der Thematik. Die grundlegenden Aussagen unterstütze ich dennoch und erkenne die gleichen Tendenzen ebenfalls, aber er pauschalisiert die Extremfälle seiner Tätigkeit als Kinderpsychiater und beschwört als krönenden Abschluss ein baldiges Ende unseres Friedens und Wohlstandes herauf. Das geht selbst mir als großer Kritiker unseres Bildungssystems zu weit.


    Lediglich die Bildungsreform für negative Tendenzen unserer Gesellschaft verantwortlich zu machen, halte ich für viel zu einfach und gefährlich. Meines Erachtens muss ebenfalls die Verrohung der Sprache in der Gesellschaft und den Medien, ein verändertes politisches Klima und eine völlig andere Mediennutzung thematisiert werden. Wieso es übrigens nur negativ betrachtet wird, dass junge Menschen den Lebenssinn nicht mehr nur in einer erfolgreichen Karriere sehen, kann ich ebenfalls nicht nachvollziehen.


    Umso mehr verstehe ich nun die sehr guten Bewertungen der Leser im Netz und zeitgleich die umfangreiche Kritik seiner fachkundigen Kollegen. Eigentlich würde es reichen den Einband des Buches zu lesen um alle Kernthesen und Schuldigen des Dilemmas zu kennen. Ein gut recherchiertes Essay über 5 Seiten hätte ähnliche Aussagekraft. Wenn am Ende des Buches für die sieben weiteren Bücher des Autoren über die gleiche Thematik geworben wird, stellt sich mir schon die folgende Frage:

    Hätte man lieber weniger Bücher mit höherer Informationsdichte schreiben sollen? Dann wäre es aber kein populärwissenschaftliches Werk für die breite Masse sondern ein Fachbuch für Experten geworden. Ob man die Werke dann millionenfach über die Ladentheke gereicht hätte, kann bezweifelt werden.


    Wie man nach diesem Buch die Motivation verspürt weitere 7 Bücher, wobei schon der jeweilige Titel die Marschrichtung aufzeigt, zu lesen, kann ich nicht nachvollziehen. Sehr schade und meines Erachtens eine verpasste Chance der Aufklärung und objektiven Auseinandersetzung mit den Missständen!

    Ich bin voll bei dir, dass der Gedanke möglichst schnell sein Hobby hinter sich zu bringen um noch mehr davon zu "erledigen" sehr kontraproduktiv ist.

    Es ist meiner Meinung nach aber was anderes, wenn ich nicht schneller sondern intensiver lesen möchte. Wenn ich mich stundenlang mit einer Thematik befasse und diese mich sehr anspricht, dann möchte ich doch gerne möglichst viel für mein Leben mitnehmen. Seine Techniken dahingehend zu "verbessern" halte ich für keinen krankhaften Optimierungswahn. Solange es die Freude am Lesen steigert, kann es doch nicht verkehrt sein.


    Das entspannte Leseumfeld zu "optimieren" kann ja auch bedeuten das Handy auszuschalten oder nach dem Abschluss eines Buches eine kurze Meditation zu machen um dem Inhalt einen gewissen Raum der Reflexion zu geben. Meditation kann übrigens auch gut helfen mit Umgebungsgeräuschen umzugehen.


    Solange man "lernen" und "lesen" noch in einem Zusammenhang sieht, bin ich ja froh. Bei vielen wird ja "lesen" inzwischen durch "fernsehen" ersetzt. ](*,)

    Wenn ich mir manchmal die Frage stelle: "Wie schaffen es Andere 20 Bücher pro Monat zu lesen?", dann denke ich kurz an meinen Kollegen, der laut seiner eigenen Aussage das letzte Buch zum Abitur mit 18 gelesen hat und dieser ist inzwischen Ende 30.


    Jedes einzelne Buch, dass man liest, ist besser als gar keins :study:


    Anfänglich brauchte ich auch unbedingt Ruhe in meiner Leseumgebung, aber auch das trainiert man meines Erachtens mit jedem Buch und inzwischen ist mir egal, was um mich herum passiert. Das hängt natürlich auch enorm vom Buch ab, welches man liest. Wenn man gerade versucht Stephen Hawking in seinen Ausführungen zu folgen und die Nachbarin im Zug hört ein deutsches Hörbuch auf maximaler Lautstärke, dann kann das schon stören.

    Meines Erachtens wird im Text aber durchaus differenziert, dass es Unterschiede beim Lesen eines Romanes und eines Lexikons gibt. Die Tipps zur Verbesserung der Effizienz sind aber definitiv nur für Texte geeignet, in denen es ausschließlich um die Aufnahme von Informationen geht. Bspw. einem jungen Menschen, der in 25 Minuten möglichst viele Informationen einer Abituraufgabe aufnehmen muss, werden die Tipps definitiv helfen können :wink:


    Ich lese aktuell sehr viele populärwissenschaftliche Bücher und habe festgestellt dass die Art der Lektüre definitiv meinen Lesestil beeinflusst.

    Deswegen finde ich es gar nicht verwerflich sich mit der eigenen Lesetechnik und viel wichtiger dem Beweggrund fürs Lesen zu beschäftigen.

    Ich achte beispielsweise bei der Wahl des nächsten Buches immer darauf Abwechslung zwischen Romanen oder Sachbüchern, kurzen oder langen Werken und fordernder oder entspannender Lektüre zu schaffen.


    Sehr interessant fand ich Punkt 3 (" [...] nicht mit der Erwartung oder mit dem Zwang an ein Buch herangehen, alles verstehen und behalten zu müssen [...] ").

    Denn genau das höre ich immer wieder als Argument von Menschen, die ein Youtube Video dem Lesen eines 300 Seiten starken Ratgeber / Fachbuches vorziehen.

    Einerseits halte ich das für eine viel zu einfache Ausrede ("dafür habe ich keine Zeit") und andererseits bin ich der Meinung, dass man aus einem umfassenden Text mehr mitnimmt als aus einem kurzen Video. Vor Allem weil laut Neil Postman die Verarbeitung der Information völlig unterschiedlichen Mechanismen unterliegt.


    Dass die Formatierung erheblich zur Lesbarkeit beiträgt muss ich immer wieder feststellen, wenn ich hunderte Emails pro Tag bearbeite. Die meisten Menschen haben von Formatierung im Zusammenhang mit einer Email noch nie etwas gehört :cry: