Beiträge von gerlisch

    Liv Lammers ermittelt in ihrem 8. Fall

    Timur Roters leitet auf Sylt mit seiner Frau Meret eine Wohngruppe mit schwer erziehbaren Jugendlichen. Als der Sozialpädagoge tot am Hörnumer Strand angespült wird, geraten schnell einige Verdächtige in den Fokus von Liv Lammers und ihrem Team. Doch wer hatte so einen großen Hass auf Roters, dass er ihn mit 23 Messerstichen brutal ermordet hat?

    Der Schreibstil ist fesselnd und gut zu lesen. Gleich ab der ersten Seite wird eine düstere Stimmung geschaffen, die bis zum Schluss anhält. Der Wechsel zwischen den verschiedenen Perspektiven hält die Spannung konstant hoch.

    Die Autorin versteht es meisterhaft falsche Fährten zu legen und durch die Vielzahl der Charaktere bieten sich einige Verdächtige an, dies macht das Miträtseln richtig knifflig.

    Sabine Weiss hat in dem 8. Teil um ihre Kriminalkommissarin Liv Lammers ein nicht ganz einfaches Thema als Rahmen gewählt. Es geht um sozial schwächere und auch zum Teil kriminelle Jugendliche. Einfühlsam macht sie auf die Probleme der Jugendlichen und ihren damit verbundenen schweren Stand in der Gesellschaft aufmerksam.

    Der dramatische Schluss ist aufwühlend und regt zum Nachdenken an. Trotz des vielschichtigen Falls hatte ich das Gefühl das in der Story etwas fehlte, daher hat mir dieser Teil leider nicht so gut gefallen wie seine Vorgänger.

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    Ein schauriger Ort

    Jessica Niemi ist körperlich und auch seelisch angeschlagen und nimmt auf Anraten ihrer Chefin Helena Lappi Urlaub. Als sie auf der Insel Smörregård ankommt, trifft sie dort auf die „Zugvögel“ eine schon sehr dezimierte Gruppe von ehemaligen Bewohnern eines Waisenheims auf der Insel. Um dieses Kinderheim rankt sich ein Geheimnis um ein Mädchen im blauen Mantel, die kleine Maja ist damals spurlos verschwunden und tritt bis heute immer wieder mal in Erscheinung. Als einer der Zugvögel tot aufgefunden wird, kribbelt es in Jessicas Ermittlerfingern und sie stellt eigene Nachforschungen an. Dabei gerät sie in Konflikt mit Kriminalkommissars Johan Karlsson, von ihm erfährt sie auch, dass es bereits vor Jahren zwei weitere ähnliche Morde gegeben hat.


    Mit einem fesselnden Prolog beginnt Max Seeck seinen bereits vierten Fall für die eigenwillige, jedoch sympathische Ermittlerin. Neben der Gegenwart im März 2020 erfährt der Leser durch Rückblenden ins Jahr 1946 mehr über die damaligen Heimbewohner. Die traurige Geschichte um die kleine Maja ist sehr zu Herzen gehend und steigert immer noch mehr die bedrückende Atmosphäre in diesem Buch.


    Nach einem eher gemächlichen ersten Drittel, nimmt die Handlung mehr und mehr Fahrt auf, sodass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen mochte. Die Szenen um Jessicas Krankheit und ihrer privaten Geschichte wurden gut im Handlungsverlauf eingebaut ohne sehr im Vordergrund zu stehen. Die mystischen Passagen in der Story hätte ich allerdings nicht unbedingt haben müssen, sie unterstreichen allerdings die schaurige Lokation.


    „Waiseninsel“ ist ein absolut fesselndes Rätsel, welches mich durch falsche Fährten bis zu einem wendungsreichen Finale immer wieder überrascht hat. Zwar gibt es in diesem Buch nicht viele Protagonisten, aber jeder gerät im Laufe der Geschichte mehr oder weniger als Verdächtiger in den Fokus.


    Max Seeck ist ein wahrer Meister der Spannung und ein herausragender Geschichtenerzähler und ich hoffe sehr, dass diese Thriller-Reihe mit Jessica Niemi weitergeht. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Nordseekrimi mit Lokalkolorit

    Die Anwältin Fentje Jacobsen ist bei ihrem Jungendfreund Henning zur
    Hochzeit eingeladen. Am nächsten Morgen macht die Nachbarin einen grausamen
    Fund, die Eltern des Bräutigams liegen ermordet in ihren Betten. Henning wurde
    schwer verletzt, nur seine Frau Anna konnte sich retten. Die Polizei vermutet
    ein Familiendrama und verdächtigt Henning. Fentje will ihm natürlich helfen und
    versucht die wirklichen Hintergründe herauszufinden. Auch der Journalist Niklas
    John hat ein Interesse den Fall zu lösen. Immer mehr Einzelheiten treten ans
    Tageslicht und bringen die beiden in Gefahr.

    Fentje und Niklas kenne ich bereits aus dem ersten Teil dieser
    Nordsee-Krimi-Reihe mit tollem Lokalkolorit. Anfangs ermitteln die beiden
    sympathischen Charaktere in zwei unterschiedlichen Handlungssträngen und geben
    dem Leser dadurch mehrere wendungsreiche Denkansätze zum Miträtseln.

    Die Handlung wurde plausibel und vielschichtig aufgebaut und der Täter blieb
    bis zum Schluss im Dunkeln. Eva Almstädt hat einen kurzweiligen Erzählstil und
    obwohl die Spannung eher gemächlich daherkommt hat mich das Buch auch aufgrund
    der teilweise humorvollen Dialoge und der schönen persönlichen Geschichten der
    Protagonisten sehr gut unterhalten. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :applause:

    Wieder ein spannender Fall für Liv Lammers

    Die Polizeikommissarin Liv Lammers wird wieder nach Sylt gerufen. Diesmal hat ein Kollege in einer Fastenklinik bei Archsum einen Schädel gefunden, doch wo ist der Rest des Opfers? Liv muss sich auf diesen Fall konzentrieren, obwohl sie gerade einige private Probleme zu lösen hat. Ihr Haus in Flensburg hat gebrannt und sie konnte sich erst in letzter Minute mit ihrer Tochter in Sicherheit bringen. Auf Sylt entgeht sie nur knapp seltsamen Unfällen. Da kommt der Verdacht auf, dass jemand sie aus dem Weg räumen will.


    Auch in ihrem 7. Fall müssen Liv und ihr Team wieder einen spannenden Fall vor der malerischen Kulisse auf Sylt lösen. Aber eigentlich handelt es sich ja um zwei unterschiedliche Fälle, die gut miteinander verwoben werden. Auch ohne Vorkenntnisse hat man die vielschichtigen Charaktere sofort bildlich vor Augen und der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und leicht zu lesen.


    Von Anfang an wächst die Spannung mit jeder Seite und mir gefällt jedes Mal wie Sabine Weiss in ihren Büchern eine tolle Handlungsdichte einarbeitet. Sie präsentiert die unterschiedlichsten Verdächtigen und verheißungsvolle Spuren, aber am Schluss war ich doch verblüfft über die überraschende Wendung.

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    Atemberaubend

    Die Kommissarin Saga Bauer erhält eine Postkarte mit der Androhung von 9 Morden, unterschrieben mit einem Anagramm des Serienmörders Jurek Walter, doch der ist bereits tot. Als neuntes Opfer wird Joona Linna genannt und Saga ist die einzige Person, die ihn retten kann. Der Täter kündigt seine Taten mit der Zustellung eines Paktes an, in dem eine kleine Zinnfigur die Identität des Opfers verrät. Als schon bald das erste Opfer gefunden wird, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.


    „Spinnennetz“ ist bereits der neunte Fall für den Meister-Ermittler Joona Linna. Obwohl vieles aus den Vorgängerbänden kurz erwähnt wird, kann dieses Buch auch von Neueinsteigerin gelesen werden, denn der Fall ist in sich abgeschlossen. Doch Vorsicht, dieser Thriller ist knallhart und manche Szenen sehr brutal beschrieben, daher nichts für schwache Nerven.


    Das Autorenpaar Lars Kepler hat mit Joona und Saga zwei geniale Charaktere geschaffen, die sich immer weiterentwickeln. Wir erfahren, dass beide Schwierigkeiten haben, ihre Vergangenheit zu verarbeiten und jeder auf seine eigene Art damit umgeht. Ich liebe ihre einzigartigen und hochspannend konstruierten Fälle, die ihnen immer wieder ihr Äußerstes abverlangen.


    Auch wenn hier in den Handlungen nicht immer alles logisch erscheinen mag, ist das Autorenpaar absolut Meister im Legen von verheißungsvollen falschen Fährten und immer für eine Überraschung gut. Ein mitreißender Thriller mit viel Action, der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt und für mich ein absolutes Lesehighlight.

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    Spannende Geschichte aus dem Mittelalter

    Auf 700 Seiten wird hier die fesselnde Geschichte von Elias und Ranghild erzählt. Beiden umgibt ein Geheimnis aus ihrer Vergangenheit, das nach und nach gelüftet wird. Das Ganze ist in zwei Handlungsstränge mitreißend aufgebaut und führt den Leser durch das bedrohliche und dunkle Mittelalter.

    Mir hat besonders gefallen, dass das damalige harte Leben sehr bildhaft und doch eher positiv dargestellt wurde und nicht so düster und beschwerlich, wie es oft in historischen Romanen gehandhabt wird. Trotzdem konnte man gut mit den Protagonisten mitfiebern, wenn diese in gefährliche Situationen geraten sind oder sich gegen so manche perfide Intrige zur Wehr setzen mussten.

    Ein Personenverzeichnis am Anfang des Buches ist sehr hilfreich um sich bei den verschiedensten Charakteren zurechtzufinden. Das Glossar am Ende war für mich sehr interessant, denn Lichterzieher, Wasenmeister oder Unschlittlichter kannte ich bisher nicht.

    Dieser historische Roman hat mir sehr gut gefallen, allerdings ziehe ich einen halben Stern für ein paar Längen ab und vergebe 4,5 von 5 Sterne.

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    Sehr bizarr

    Drei Freunde machen eine Reise mit der Nordatlantik-Fähre MS Rjukandi nach Island. Nachdem es lange Zeit kein Lebenszeichen von ihnen gibt, besteigen Iva und Malin dieselbe Fähre um die Verschollenen zu suchen. Doch seltsame Dinge passieren auf der Fähre und sie verlieren sich in Zeit und Raum.


    Was für eine skurrile Geschichte. Zuerst einmal habe ich versucht mich mit dem ungewöhnlichen Schreibstil anzufreunden, der so verwirrend anders ist, als alles mir bisher bekannte. Auch der ganze Aufbau der Handlung war nicht mein Geschmack.


    In die Charaktere konnte ich mich nicht hineinversetzen, obwohl mir die Beschreibungen der überirdisch gutaussehenden Schiffsbesatzung gut gefallen hat.


    Die eingefügten Lyrik-Abschnitte habe ich irgendwann nur noch überflogen, weil ich auf der Suche nach deren Sinn nicht fündig geworden bin.


    Wer gerne mysteriöse Storys mit fantasiereichen Figuren wie z.B. Wasserfrauchen liest, kann es gerne mit diesem „Roman“ versuchen, mein Geschmack war es definitiv nicht.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Schlaflose Nächte

    Bisher erfolglos versucht Tom Sonnborn seine Schlaflosigkeit loszuwerden. Darunter leidet seine Arbeit wie auch sein Privatleben. Als letzten Ausweg verspricht er sicher eine Therapie in einer Klinik in den Schweizer Alpen. Bereits nach der ersten Behandlung schläft Tom wie ein Murmeltier. Eigentlich ist er darüber überglücklich, doch irgendetwas stimmt nicht mit ihm. Als er eines Morgens blutverschmiert jedoch ohne Erinnerung aufwacht, steht auch prompt die Polizei bei ihm vor der Tür und verdächtigt ihn des Mordes.


    Durch die relativ kurzen Kapitel und einem fesselnden Schreibstil, baute sich in diesem Thriller schnell die Spannung auf. Größtenteils ist die Story aus Sicht von Tom in der Ich-Perspektive geschrieben. Der Leser wird von ihm mitgenommen auf seine rasante Jagd nach der Wahrheit. Bei den temporeichen Handlungen hatte ich allerdings manchmal das Gefühl, dass einige Szenen etwas konstruiert waren.


    Durch diverse Andeutungen ist es dem Autor gelungen, mich immer wieder zu bestimmten Vermutungen zum Lösen des Falls zu inspirieren, die ich jedoch im nächsten Moment wieder über den Haufen geworfen habe. Bis zum Schluss hatte ich zwar eine leichte Ahnung, aber auch noch viele Fragezeichen in meinem Kopf.


    Die Informationen zu unserem Gehirn fand ich zwar faszinierend, diese gingen manchmal sehr ins Detail und dadurch empfand ich diese teilweise nur als störendes Beiwerk.


    Ich habe das Buch gern gelesen, aber die Escape-Room-Thriller von Marc Meller haben mir besser gefallen.

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    Temporeicher Thriller mit Gruselfaktor

    In Hamburg werden zwei Frauenleichen gefunden, sie wurden auf brutalste Weise hergerichtet. Hände und Füße wurden durchbohrt und statt eines Herzens tragen beide eine altmodische Taschenuhr. Dem aus Schweden stammende Ermittler Jan Nygard fallen Parallelen zu einem alten Fall auf, bei dem der Täter seine Opfer zu Marionetten „umgebaut“ hat. Für Jan und seine neue Partnerin Anna drängt die Zeit, denn schon bald wird das nächste Opfer gefunden.


    Der Autor hat eine sehr bi8ldliche und überaus packende Schreibweise. Eine spannende Szene folgt der nächsten, sodass der Nervenkitzel kein Ende nahm und mich regelrecht durch die Handlung fliegen ließ.


    Aaron Sander hat mit seinen beiden Hauptprotagonisten Jan und Anna zwei sowohl interessante als auch total gegensätzliche Charaktere geschaffen. Der schwedische Ermittler kämpft noch immer mit einem tragischen Fall bei dem seine Ehefrau getötet wurde. Dies kann er nicht verarbeiten und driftet deshalb oft in Aggressivität ab. Deshalb wird ihm die neue Polizeipsychologin Anna Wasmuth zur Seite gestellt, die ihn wieder „auf den Teppich zurückholen“ soll. Ich hoffe auf weitere Fälle für die beiden.


    Die eingestreuten Kapitel aus Sicht der entführten Mareike, ließen den Leser an ihren Qualen teilhaben. Dieser Thriller ist von Anfang an Gänsehaut pur. Zum Ende folgt ein Showdown, bei dem mir beim Lesen die Luft wegblieb, und doch gelingt dem Autor noch eine gelungene Wendung obendrauf. Allerdings waren manche Situationen doch etwas unrealistisch, deshalb „nur“ 4,5 Sterne von mir.

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    Mord in gehobenen Kreisen

    Als in den Sylter Wanderdünen eine männliche Leiche gefunden wird, bricht Liv Lammers ihren Urlaub ab um die Ermittlungen zu übernehmen. Die Identität des Toten ist schnell geklärt, es handelt sich um den Sohn einer steinreichen Adelsfamilie. Die Todesursache allerdings gibt zusätzliche Rätsel auf, denn Karl von Raboisen ist ertrunken. Wie ist er in die Dünen gekommen? Als Trümmerteile von einer Drohne gefunden werden, startet die Suche nach der Besitzerin, doch diese wird vermisst.

    Auch in diesem Krimi versteht es Sabine Weiss wieder, den Leser mit ihrem fesselnden Schreibstil ab der ersten Seite in ihren Bann zu ziehen.

    Die Protagonisten wurden sowohl bildlich als auch authentisch gut in Szene gesetzt, sodass sie vor den Augen des Lesers lebendig wirken. Auch die Beschreibungen der Handlungsorte sind absolut lesenswert und schaffen eine malerische Kulisse.

    Die gewählte Thematik der Story schafft eine beklemmende Atmosphäre. Häusliche Gewalt und psychische Unterdrückung machen auch vor der High Society nicht halt. Mit dem unerwarteten Ende entsteht eine interessante Ausgangsposition für den nachfolgenden Band.

    Obwohl dieser sechste Fall mit Liv Lammers wieder fesselnd und spannungsreich geschrieben ist, hat mir der Vorgänger-Band doch noch ein bisschen besser gefallen.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :applause:

    Schön erzählte Familiengeschichte im 17 Jahrhundert


    Der wissenshungrige junge Architekt Benjamin wird nach einem missglückten wissenschaftlichen Experiment von seinem Vater nach Hamburg "strafversetzt". Anfangs fällt es ihm schwer dort Fuß zu fassen, doch dann trifft er Lucia, die einen ungewöhnlichen Weg eingeschlagen hat, um ihre Familie zu versorgen. Die Anziehungskraft zwischen den beiden jungen Menschen ist groß, zumal Lucia ebenfalls intelligent und wissensdurstig ist. Doch wird ihre Liebe die kommenden Schicksalsschläge überstehen?
    "Gold und Ehre" knüpft zeitlich an den Vorgängerband "Krone der Welt" an. Auch in diesem Roman wurde das historische Wissen gut recherchiert und geschickt mit einer fiktiven Familiengeschichte verwoben.
    Sehr gut und ausführlich wurden hier die Spannungen und Konflikte der Oranier mit England und Frankreich im 17. Jahrhundert geschildert. Im Gegensatz hierzu lernen wir die schön gezeichneten fiktiven Charaktere kennen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zum einen den jungen Benjamin, der sich mit seiner Intelligenz schnell in Hamburg unter den Architekten einen Namen macht und beim Bau des Michels Hand mit anlegt.
    Als Schiffschirurg lernen wir Theo kennen, der von seinem Vater zur Seefahrt gezwungen wird. Hier vermittelt uns Sabine Weiß die Gefahren auf See und die Konflikte der Seeleute die lange Zeit auf engstem Raum unter üblen Bedingungen ihr Leben fristeten.
    In einem weiteren Handlungsstrang begleiten wir Benjamins Onkel Samuel, dessen Lebensziel es ist, sich in der Politik einen Namen zu machen und seine gesellschaftliche Stellung weit nach oben zu bringen.
    Aufgeteilt wurde diese Story in drei zeitlich abgegrenzte Abschnitte. Schade fand ich, dass im letzten Abschnitt zu viel Handlung im Zeitraffer-Modus beschrieben wurde.
    Im Großen und Ganzen hat mir dieser historische Roman sehr gut gefallen. Nur das wirklich gut recherchierte geschichtliche und architektonische Wissen nahm mir zeitweise zu viel Raum ein und stoppte meinen Lesefluss.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Geschwisterliebe

    Sue lebt seit ihrer Scheidung allein und zurückgezogen in einem riesigen
    Haus tief in einem Wald. Ihre Schwester Esther macht sich Sorgen um sie. Obwohl
    Esther eigentlich zu Hause noch sehr viel für das Weihnachtsfest mit Mann und
    Kindern vorbereiten muss, macht sie sich auf den Weg um ihre Schwester um ihr
    ein kleines Geschenk zu bringen. Doch Sue will sie nicht bei sich haben, hat
    sie etwas zu verbergen? Und was bedeutet das Messer in ihrer Hand?

    Die Story dreht sich hauptsächlich nur um die Beziehung zwischen den beiden Geschwistern,
    die unterschiedlicher nicht sein könnten. Durch die wechselnden Perspektiven
    lernt der Leser nach und nach die beiden Schwestern kennen und erfährt durch
    die Gedanken und Gespräche der beiden von den Problemen und Vorkommnissen in
    der Vergangenheit. Dadurch blieb die Spannung total auf der Strecke, die erst
    zum Ende hin aufkommt.

    Die beiden Hauptcharaktere haben sich in Überlegungen verloren, die für mich
    teilweise keinen Sinn ergaben, dadurch habe ich irgendwie keinen Zugang zu
    ihnen gefunden. Sie waren mir unsympathisch und ihr Verhalten hat mich einfach
    nur genervt.

    Für mich definitiv kein Thriller, eher ein Roman um eine toxische
    Geschwister-Beziehung.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Die Todesliste

    Vanja, die mittlerweile die Leitung der Reichsmordkommission übernommen hat,
    steht vor ihrer ersten großen Verantwortung. Ein Heckenschütze erschießt
    scheinbar wahllos mehrere Menschen. Vanja und ihr Team suchen fieberhaft nach
    einer Verbindung zwischen den Opfern.

    Wir erfahren relativ früh, wer der Täter ist, wer auf der Todesliste steht
    und deren Hintergründe. Ich fand es aber faszinierend wie das Team der
    Reichsmordkommission an das Auflösen der Mordfälle herangeht. Durch das Wissen
    aus Sicht des Täters, möchte man am liebsten eingreifen um die Team-Mitglieder
    auf die richte Spur zu bringen.

    Nach etwa der Hälfte des Buches ist die Mordserie aufgelöst und geht dann
    nahtlos in einem weiteren Handlungsstrang um die dunkle Seite des Ermittlers
    Billy überzugehen. Seine Entwicklung wurde in Band 6 bereits angedeutet.

    In diesem mittlerweile 7. Teil der Krimi-Serie des erfolgreichen
    Autoren-Duos ist der als ruppig bekannte Psychologe Sebastian Bergmann zwar
    ruhiger geworden, trotzdem noch empathielos, außer seiner Tochter Vanja und
    seiner Enkelin Amanda gegenüber.

    Mich begeistert der fesselnde Schreibstil der Autoren und die Art wie die
    Spannung immer wieder aufgebaut wird, sowie die Fähigkeit am Ende den Leser mit
    fiesen Cliffhangern den Mund für den nächsten Teil wässrig zu machen.

    Von mir eine klare Leseempfehlung, aber auch den Rat an Neueinsteiger, die Serie
    in der Reihenfolge zu lesen, damit man die spannenden Entwicklungen der
    Protagonisten von Anfang an mitbekommt.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :applause:

    Spannend und mysteriös

    Im Jahre 1634 macht sich ein Schiff der Ostindienkompanie von Indonesien auf den Weg nach Amsterdam. Mit an Bord der Generalgouverneur von Batavia und seine Frau Sara, sowie der berühmte Detektivf Samuel Pipps, der allerdings auf dem Weg zu seiner Hinrichtung ist. Kaum ist das Schiff unterwegs, geschehen seltsame Dinge und unerklärliche Morde. Das Schiff scheint verflucht zu sein. Pipps Assistent Arent Hayes und Sara versuchen Geheimnisse zu lösen und Gefahren abzuwenden, bevor das Schiff seinem Untergang geweiht ist.

    "Der Tod und das dunkle Meer" wurde dem Genre Krimi zugeordnet, jedoch fließen auch historische, abenteuerliche und mystische Elemente in die Story mit ein.

    Der Autor glänzt mit seinem überaus fesselnden und voluminösen Schreibstil und der Gabe die Charaktere in dieser Geschichte sehr vielschichtig darzustellen. Bei Samuel Pipps und Arent Hayes musste ich sofort an Sherlock Holmes und Dr. Watson denken. Auch die Vorgehensweise, Licht in die rätselhaften Vorfälle auf dem Schiff zu bringen, erinnern stark an das berühmte Ermittler-Paar.

    Obwohl es auf dem Schiff vor Matrosen, Musketieren und Passagieren nur so wimmelte, habe ich trotzdem gut den Überblick behalten. Es herrschen furchtbare Zustände mit brutalen Szenen und Macht wird hier gnadenlos ausgenutzt. Durch die Macht des Aberglaubens erhält die Story eine düstere Atmosphäre.

    Nachdem sich die Situation zum Ende immer mehr zuspitzte und eigentlich keine Lösung in Sicht war, wurde ich durch eine absolut stimmige Auflösung überrascht.

    Ich bin begeistert von diesem Roman und gebe eine absolute Leseempfehlung.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :pray:

    Ein grausames Spiel

    Der Psychopath "Janus" spielt wieder ein perfides Spiel, diesmal
    legt er eine ganze Stadt mit blockierten Straßen und Schienen lahm. Im
    Mittelpunkt wieder Hannah die sein erstes Exit-Game überlebte. Schafft sie es
    auch diesmal mit Hilfe der "Mitspieler", einer Gruppe von jungen
    Umweltaktivisten, die Rätsel zu lösen und den grausamen Fallen zu entkommen?

    Bei "Stadt des Zorns" handelt es sich zwar um die Fortsetzung zum
    ersten Teil "Raum der Angst", doch der Leser kann auf jeden Fall
    diesen Thriller auch ohne Vorkenntnisse lesen. Der Autor lässt alle wichtigen
    Informationen aus dem ersten Teil hier einfließen.

    Der Schreibstil gefällt mir super, er ist flüssig, fesselnd und gut zu
    lesen. Die Handlungsorte finde ich gerade zu Beginn der Story sehr interessant.
    Ich finde es faszinierend wie der Autor die Kölner Unterwelt, und hier speziell
    den Kronleuchter Saal, als Escape Room genutzt hat.

    Für Gänsehaut haben die grausamen Tötungsmethoden und für Ekelmomente einige
    direkt beschriebenen Handlungen gesorgt. Die wechselnden Perspektiven haben die
    Spannung noch gesteigert und unerwartete Wendungen ließen dem Leser keine Zeit
    zum Luftholen.

    Ein temporeicher und spannender Thriller den ich nicht aus der Hand legen
    konnte.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :applause:


    Hillbilly-Krimi

    Mick Hardin ist gerade auf Heimaturlaub in Eldridge County und unterstützt seine Schwester Linda, frisch zum ersten weiblichen Sheriff ernannt, bei ihrem ersten Mordfall. Mick hat mit seinen privaten Problemen zu kämpfen und stößt auch bei seinen Ermittlungen auf Widerstand und taube Ohren.

    Die Story ist gespickt mit humorvollen Passagen, die die doch eher düstere Atmosphäre immer wieder auflockern, auch die Beschreibungen von Flora und Fauna waren ganz nett. Der Schreibstil des Autors hat mir zwar gefallen, allerdings hat mir in diesem Buch die Spannung gefehlt.

    Die Protagonisten werden hinterwäldlerisch und teilweise geistig etwas unterbelichtet dargestellt. Mick als naturverbundener Mann stand sehr im Mittelpunkt des Ganzen und die anderen Charaktere, besonders seine Schwester Linda, blieben mir zu blass, sodass ich keinen richtigen Zugang zur Story fand.

    Im Vordergrund stehen hier die Blutsverwandtschaften und Familienclans mit ihren eigenen Regeln, der Mordfall und deren Auflösung geraten hier eher zur Nebensache.

    Dieses Buch hat mir leider nicht gefallen.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :(


    Gutes Debüt mit Luft nach oben

    Noah Klingberg holt spätabends die Wäsche vom Trockenboden und wird
    plötzlich von einem Mann mit einem Messer an der Kehle bedroht. Dieser hat es
    auf seine Frau abgesehen, doch mit einem Zweitschlüssel führt er den Mörder in
    die Nachbarwohnung. Die Falk's sollten eigentlich verreist sein, doch als er
    Stunden später wieder zu sich kommt, liegt die Nachbarin grausam zugerichtet
    tot in ihrem Bett. Alles deutet auf den Ringfinger-Mörder hin, der vor Jahren
    mehrere Frauen auf die gleiche Weise getötet hat. Kommissar Elias Blom wurde
    damals nach erfolglosen Ermittlungen strafversetzt, doch nun setzt er alles
    daran wieder Teil der Mordkommission zu werden.

    Wechselnde Handlungsstränge jeweils in der Ich-Form aus Sicht von Noah,
    seiner Frau Linda und Elias, unterbrochen von Dialogen des Täters, bauen gleich
    am Anfang hohe Spannung auf, die leider im weiteren Verlauf der Story etwas
    abflacht. So wird aus dem spannendungsgeladenen Thriller eher ein
    abwechslungsreicher gut geschriebener Krimi.

    Die Protagonisten wurden sehr gut beschrieben, die Charaktere sind
    interessant und jeder für sich hat mit seinen inneren Dämonen zu kämpfen.
    Einige Handlungen und Dialoge fand ich allerdings übertrieben, dies ging dann
    auf Kosten der Sympathie den Protagonisten gegenüber.

    Durch die vielen unvorhersehbaren Wendungen bis zum Schluss, konnte der
    Autor aber bei mir wieder punkten. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Entführung per Handy

    Als Dina Martin spät in der Nacht nach Hause fahren will, erhält sie von einem Unbekannten im nachfolgenden Auto einen Anruf. Er droht ihrer Tochter Gewalt anzutun und Dina macht alles was er will. Als sie auf einen Parkplatz anhalten soll, schöpft sie Hoffnung. Doch dann fallen Schüsse...
    Die Story wird aus verschiedenen Sichtweisen dargestellt und durch die relativ kurzen Kapitel baut sich gleich zu Anfang Spannung auf, die auf den insgesamt 320 Seiten leider nicht konstant gehalten werden konnte.
    Was den Täter angeht, wird der Leser durch unerwartete Wendungen immer wieder in die Irre geführt. Die teilweise detaillierten Beschreibungen der brutalen Handlungen waren manchmal nichts für schwache Nerven.
    Allerdings fehlte mir im Großen und Ganzen das gewisse Etwas, das einen guten Thriller ausmacht. Die Schlusssätze zu den Beweggründen des Täters wirkten auf mich etwas gezwungen.
    Eine interessante Story für zwischendurch.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Jonah Colley ermittelt auf eigene Faust

    Seit Jonah Colley's kleiner Sohn vor 10 Jahren aus seiner Obhut verschwand,
    hatte Jonah keinen Kontakt mehr zu seinem damals bestem Freund Gavin. Als der
    ihn plötzlich anruft und um Hilfe bittet, macht sich Jonah sofort auf den Weg
    zu einem Lagerhaus am Slaughter Quay. Doch als er dort ankommt, findet er nur
    noch seinen Freund sowie drei weitere Opfer tot vor. Jonah selbst wird
    hinterrücks bewusstlos geschlagen. Als er wieder zu sich kommt, muss er
    feststellen, dass die Polizei ihn als Hauptverdächtigen sieht.

    Der Thriller hat mich gleich mit einem superspannenden Anfang in seinen Bann
    gezogen. Die komplexe Story geht zwar in eine etwas ruhigere Gangart über, aber
    dadurch, dass ich nach und nach die Vergangenheit von Jonah und somit auch die
    Hintergründe vom Verschwinden seines kleinen Sohnes und das Zerbrechen der
    Freundschaft mit Garvin erfahre, wurde es mir zu keiner Zeit langweilig.

    Auch beim fesselnden Ende wurden nicht alle Geheimnisse gelöst und so bin
    ich schon ganz gespannt auf den zweiten Teil der hoffentlich nicht so lange auf
    sich warten lässt.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :applause: